Bemerkenswert

Heute bin ich ein Öko.

Dies ist die Kurzfassung des Beitrags.

nur heute – und vielleicht noch morgen 😉

Warum eigentlich?

Global gesehen ist es doch egal, ob ich ein oeko bin, ob ich Wasser spare, das Licht ausmache und meinen Müll trenne.

Stimmt. Global gesehen bewirke ich nix. Die Welt retten kann ich nicht, dazu ist sie auch zu vielen Menschen und Firmen egal.

Aber ich lebe nicht global, ich lebe lokal. Und wenn ich hier ein oeko bin, dann kann ich sehr wohl Einiges erreichen. Das gesparte Wasser habe ich auch morgen noch. Der Müll landet nicht im Wald und auf der Wiese in meiner Nachbarschaft. Wenn ich Bioprodukte verwende, dann ist die Wirkung auf mich sogar 100 Prozent.

Ich bin weniger Teil des Problems, ich werde Teil der Lösung. Und ich bin ja nicht allein.

Also: Heute bin ich ein oeko – und vielleicht noch morgen.


 

Wetterfreuden – oder auch nicht

Es heißt ja, für Gärtner*innen ist jedes Wetter richtig. Regnet es, brauchen wir nicht gießen, scheint die Sonne, dann wächst und reift und blüht alles.

Und dennoch. Dieses Jahr bin ich nicht so glücklich mit dem Wetter.

Erst regnet es „in ein Loch“, wie wir hier sagen. Wochenlang, monatelang. Kalt und nass und trübe. Keine Lust raus zu gehen und die ungeliebten Kräuter und Gräser zu erschrecken. Viel zu kalt zum Pflanzen und Säen.

Und jetzt, seit ca. 4 Wochen kein Tropfen Regen mehr. Die Wasserfässer sind leer, die Regendiebe untätig. Vor 4 Wochen dachte ich noch drüber nach, wie ich das Regenwasser direkt in den Garten leiten kann, um den Boden auch in der Tiefe zu befeuchten. Projekt verschoben, weil jetzt ist Gießen angesagt. Und das Wasser wird knapp.

OK, richtig ins Geld geht es bei meinem kleinen Garten nicht. Ich hab mal ausgerechnet, dass ich für weniger als 1,00 € am Tag gieße. Das rechnet sich, wenn ich daran denke, was ich alles ernte. Da wäre der Nachkauf der Pflanzen teurer, wenn ich die vertrocknen ließe. Abgesehen davon, dass ich mich ja als Lebensretterin sehe.

Trotzdem versuche ich Wasser zu sparen. Ich gieße mit dem Wasser, in dem ich Obst und Salat und Gemüse gewaschen habe. Oder meine Hände.

Und jetzt hat mir meine Cousine S. erzählt, sie gießt mit Badewasser. Sie badet ohne Badezusatz. Sie ist ja nicht wirklich schmutzig. (Die Tage, wo wir verdreckt vom Feld kamen, oder aus der Kohlegrube, oder aus dem Schlachthof, diese Tage sind ja für fast alle von uns vorbei. Bißchen verschwitzt, damit hat es sich ja meistens). Ihrem Garten geht es gut damit, ihre Pflanzen gedeihen. Und meine Cousine ist auch eine Gärtnerin vor dem Herrn. Ihr Garten ist auch deutlich größer als meiner (und deutlich gepflegter).

So in etwa sieht es aus in unserem Garten. Ist nur ein Ausschnitt, grad die Töpfe mit den Paprika und die Kräuter siehst du nicht. Prärie sagen wir dieses Jahr dazu 😉

Also, kurz nachgedacht und dann nachgemacht. Denn so richtig dreckig sind wir ja auch nicht.

Erstes Fazit: Am Anfang ist schon komisch, so ins „nackige“ Wasser zu steigen. Geht aber gut. Fühl mich genauso sauber, genauso gepflegt. Und gieße jetzt auch die Badewanne leer. Klar, die Wasserschlepperei ist eher Sport als Genuss. Die Pflanzen meckern nicht, schon weil das Wasser aus der Wanne nicht reicht und immer wieder Leitungswasser hinterher kommt.

Danke, liebe Cousine.

Für die Vogel- und Insektentränke nehme ich aber Leitungswasser, ob die meinen Schweiß so mögen, keine Ahnung. Und auch da brauche ich alleweil jede Menge Wasser. Die Wespen holen es für ihre Nester, die Spatzen und Amseln kommen trinken. Und die Wasserschale vor dem Haus ist so schnell leer, da tippe ich mal auf vorbeilaufende Katzen und Hunde.

Hat halt alles Durst.

Bonustrack: Zur Petition der enkeltauglichen Landwirtschaft um Glyphosat zu verbieten.

Die Zahl der Woche: Zwischen 30% und 60% des kommunalen Energieverbrauchs werden benötigt, um Trinkwasser bereitzustellen und das Abwasser zu behandeln . Wenn du also Energie sparen willst und deinen CO2 Fußabdruck reduzieren willst, dann spare Wasser.

Spruch der Woche: Keiner kann alles machen, aber jeder kann etwas machen. Sylvia Earle


Wütend sein kann helfen

Durch Zufall (Bücherzelle im Nachbarort) habe ich ein Buch in die Finger gekriegt:

„Die Freihandelslüge Warum TTIP nur den Konzernen nützt und uns allen schadet“ von Thilo Bode.

Er war lange bei Greenpeace und bei Foodwatch. Sein Stil gefällt mir, seine Aussagen sind plausibel und er ist nicht polemischer als andere Autoren.

Die Kernaussage dieses Buches habe ich so verstanden:

Große Konzerne sind im Prinzip wie früher der Adel oder der Klerus. Sie haben die ganze Macht, den meisten Besitz, die Deutungshoheit und die Mittel, schön oben auf der Spitze zu bleiben. Und wenig Hemmungen ihre Interessen durch zu setzen.

Ein Beispiel: Ein Tabakkonzern hat einen Staat auf Schadensersatz verklagt, weil dieser Staat die Zigarettenwerbung reguliert hat und damit die Gefahr besteht, dass weniger geraucht wird. Weniger Umsatz, weniger Gewinn.

Zuerst fand ich das nur frech.

Dummerweise hat der Tabakkonzern Recht bekommen. Denn es gibt Verträge, die genau das vorsehen. Nennt sich Investitionsschutz. Das ist das „I“ in TTIP.

Dass Tabakkonsum die Gesundheit der Konsumenten und der Passivraucher schädigt, der Umwelt schadet. Dass Menschen dadurch sterben. Dass dem Staat dadurch sehr hohe Kosten entstehen. Dass Rauchen eine ganze Menge Geld kostet, die u.U. sinnvollere Verwendung gefunden hätte.

Egal.

Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Leider.

Diese Art von Vertrag führt letztendlich dazu, dass Regierungen die Hände gebunden sind. Sie können keine Verbesserungen im Arbeitsschutz, im Gesundheitswesen, in vielen anderen Bereichen vornehmen, ohne eine Klage zu riskieren. Das Gericht besteht aus wenigen Personen, das Urteil ist bindend.

Warum sind jetzt diese Konzerne so mächtig?

Weil wir ihnen unser Geld geben.

Und da kommt jetzt meine Wut ins Spiel.

Wut auf mich selber. Weil ich aus Bequemlichkeit, aus Sparsamkeit, aus Gier, aus Lust am Konsum mein Geld den großen Konzernen hintrage. Um mich dann zu beschweren, dass die Reichen immer reicher werden.

  • Einkauf im Supermarkt? Klar, gibt Schnäppchen und die Auswahl ist riesig. Sonst muss ich ja in 5 Läden, bis ich alles beisammen habe.
  • Convinience Food? Klar, selber kochen ist so mühsam. Einkaufen, kochen, spülen. Dann doch lieber Packung auf und ab in die Mikrowelle.
  • Bestellen im Internet? Klar, alles da, super easy, kriegs geliefert. Shopping rund um die Uhr. Einfacher gehts ja wohl nicht.
  • Das neue Gadget/Auto/Kleid? Klar, will ich auch haben. Ich will ja dazu gehören.
  • Urlaub all inclusive? Klar, der Reiseveranstalter kümmert sich um alles. Wunderbar. Und so günstig.

Die Liste könnte grad so weiter gehen. Das ist ja das Schlimme.

Aber da ist auch meine Möglichkeit etwas zu verändern. Nicht alles auf einmal, das schaff ich nicht. Und wie immer, ich alleine werde das System nicht ändern. Es ist ein Anfang. Und ich bin ja nicht alleine auf diesem Weg. 🙂

  • Immer wieder mal im Bioladen einkaufen, im Hofladen.
  • Immer wieder mal Second Hand kaufen.
  • Immer wieder mal bei kleinen inhabergeführten Shops einkaufen.
  • Immer wieder mal dem Kaufimpuls widerstehen.
  • Immer wieder mal Dinge verschenken oder spenden, statt sie weg zu werfen.
  • Immer wieder mal Essen/Kleidung selber machen.
  • Immer wieder mal reparieren.
  • Und vielleicht den nächsten Kurzurlaub selber planen, einfach losfahren, ins nächste Bundesland, ins nächste Land, sich überraschen lassen.
  • Und vielleicht sogar mit dem Rauchen aufhören. He! Das hab ich geschafft, das kannst du auch.

Was mir das bringt?

Ich werde frei.

Bonustrack 1: NABU Seite zum EU Restaurierungsgesetz. Natur nicht nur schützen sondern wiederherstellen.

Bonustrack 2: Ifixit, das kostenlose Reparaturhandbuch

Spruch der Woche: Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut.
Finnisches Sprichwort

Bitte mehr davon

Es kommt mir so vor, dass mehr und mehr Menschen aufwachen und bereit sind ihr Konsumverhalten zu überdenken und zu ändern. Das ist schön.

Ein Beispiel, in dem ich mich selber loben kann:

Ich selber koche gerne Marmeladen und Chutneys und Suppe auf Vorrat zum Einfrieren und brauche so jede Menge Gläser verschiedener Größen. Wir haben auch bemerkt, dass gekaufte Lebensmitteln in Gläsern und nicht in Plastikverpackungen besser schmecken, oft Bio sind, oder fair, oder gar beides. Solche Sachen kaufe ich dann gerne, auf Märkten zum Beispiel. Wenn das Glas leer ist, dann wirds gespült und das Etikett abgelöst (manchmal mühsam) und das Glas kommt erst mal in den Schrank für spätere Verwendung. Machst du ja eventuell auch so.

Und irgendwann hab ich eindeutig zu viele Gläser rumstehen. Wenn ich die nun loswerden möchte und die Leute frage, die auch gerne selber Marmelade kochen und Chutneys und sonstige Leckereien – tja, dann sagen die: Nö danke, hab grad selber Gläser genug. Puh!

Und neulich hab ich die Damen im Strickclub gefragt und zwei haben gerne Gläser genommen. Nicht für sich selbst, sondern für Frauen, die Marmelade oder Chutneys oder andere Köstlichkeiten einkochen, um sie dann auf Märkten zu verkaufen.

Und jetzt kommts noch besser: Die Empfängerinnen der Gläser machen das dann für einen guten Zweck: Hilfe fürs Ahrtal, sagte die Eine. Hilfe fürs Tierheim sagte die Andere.

Und davon hätte ich gerne mehr:

  • Menschen, die Glas- statt Plastikverpackungen kaufen und die dann weiter verwenden wollen.
  • Menschen, die lokal und saisonal kaufen, auf Märkten und in Bauernläden.
  • Menschen, die Bioware kaufen und/oder fairtrade.
  • Menschen, die ihre überflüssigen Vorräte auflösen und rumfragen, ob das jemand haben will anstatt es einfach in die Tonne zu treten.
  • Menschen, die wissen, wer was brauchen kann und den Weitertransport übernehmen.
  • Und am Meisten: Menschen, die ihre Zeit und Energie und vermutlich Geld aufwenden, um anderen zu helfen.

Wahrscheinlich gibt es viele solcher Menschen, Frauen und Männer, nur sind wir ziemlich still und handeln im Verborgenen. Statt dass wir stolz sind und davon erzählen. Davon hätte ich auch gerne mehr.

Wird uns das retten? Wenn wir viele sind und oft so handeln und vor allem schnell, dann bestimmt.

Never give up!!!

Tue Gutes und sprich drüber.

Bonustrack: Petitionen im Bundestag sind wahrscheinlich die effektivste Methode, die Politik in deinem Sinne zu beeinflussen. Nur noch bis 27.04.2023 gibts eine, die Balkonphotovoltaik attraktiver machen soll.
Hier ist die Übersichtsseite über alle zur Zeit laufenden Petitionen.
Und du kannst sogar selber Petitionen starten.

Noch ein Bonustrack: ich habe dir ja schon von der Birgit Schattling und ihren Bio-Balkon-Kongressen geschrieben. Am Freitag, 28.04.2023 startet der nächste zum Thema Selbstversorgung auf dem Balkon. Essen selbst produzieren ist auch eine vielversprechende Handlung gegen Klimawandel, Ressourcenknappheit und Artenverlust. Die Beiträge kosten nur Zeit. 🙂

Spruch der Woche:
Anne Marie Bonneau ist Autorin und Bloggerin und Zero Waste Chef. Sie schreibt: „Eine Nähnadel, einen Schraubenzieher oder eine Säge in die Hand zu nehmen um einen defekten Gegenstand zu reparieren ist ein kleiner Akt der Rebellion gegen unsere Wegwerfkultur.“ (Meine Übersetzung)


SelbstversorgerGarten

… gar nicht so leicht. Garten wartet ja nicht gerne. Ich hab nicht immer Zeit oder Lust. Dann regnet es wieder. Jetzt ists mir zu kalt. Bei jedem Blick nach draußen seh ich, was ich schon längst hätte tun sollen.

Ich freu mich halt schon aufs Ernten. Und da ist vorher das Garteln angesagt.

Achtung, jetzt kommt unbezahlte Werbung. Weil ich halt wirklich begeistert bin.

Wenn du auch Ambitionen hast, aber keine richtigen Vorstellungen, welche Pflanzen bei dir gedeihen, da gibts Hilfe. Ich hab dir doch schon vom BioBalkonKongress erzählt und da wurde eine Datenbank vorgestellt.

Die Naturadb.de

Da kannst du auswählen welchen Boden du hast, welchen Standort, ob du die Pflanzen essen willst, wie groß sie sein sollen und sogar welche Farbe, usw. Was mir gut gefällt: Es ist schon voreingestellt, dass die Pflanzen insektenfreundlich sind. Wenn du das nicht magst, kannst du das natürlich abwählen. Mag schließlich nicht jeder das Gesumme und Gebrumme und nicht alle Insekten sind schön oder harmlos.

Es gibt jede Menge Tipps und Informationen. Dir wird sogar angezeigt wie viele und welche Insekten du mit deinen Pflanzen erfreust. Zumindest theoretisch, sie leben ja nicht alle überall.

Selbstversorgung wird ja wieder wichtig. Lebensmittel werden immer teuerer. Die Produktion von Lebensmitteln gefällt vielen nicht mehr. Es wird zu viel verschwendet, zu viel gedüngt, gespritzt, transportiert, behandelt. Zu viel Wasser und Boden „verbraucht“. Und oft genug in Ländern, die beides nicht im Überfluss haben. Da kann es schon sinnvoll sein, ein paar Kräuter und Beeren, Salate und Gurken selbst im Garten oder auf dem Balkon zu haben. Wenn du jetzt noch Regenwasser auffangen kannst, z.B. mit einem Regendieb und einem Fass, dann gewinnst du doppelt. Du bestimmst, ob/wie du düngst, ob/mit was du spritzt. Und es ist schon toll, mal eben selbstgezogene Petersilie ganz frisch zu ernten. Schmeckt. Oder Erdbeeren, oder Himbeeren. Wär das was für dich?

Jetzt nur noch ein paar links. Weil, ein paar Minuten will ich jetzt wirklich noch in den Garten 🙂

Zahl der Woche: ZWEI MILLIARDEN EURO. So hoch ist der Geldwert, den Bienen hierzulande jedes Jahr mit der Bestäubung erbringen. Sie gelten ja als wichtigstes Nutztier. Und das sind nicht nur die Honigbienen, die meiste Bestäubung leisten ja die Wildbienen.


Frühling

Ab heute ists offiziell, der Frühling ist da. Ich glaubs ja gerne. Auch wenn es hier heute wieder mal eher kühl ist, bewölkt und leicht feucht in der Luft.

Aber der Winter, er hat verloren. Und ich hoffe mal, das weiß er auch.

Was mich so optimistisch macht?

Die Spatzen brüten. Sie bauen ihre Nester und zupfen dafür die vertrockneten Grashalme vom letzten Jahr aus der Wiese. Danke, ihr Piepmätze. Ist mir sehr recht.
Und sie zupfen die Blätter vom Salbei. Der sieht schon ganz zerzaust aus. Das ist mir nicht ganz so recht, aber mei. Ich dachte immer, das machen sie, um das Nest schön weich auszupolstern. Aber nein. Mit dem Salbei halten sie Parasiten fern. Schlau.

Gestern war ein Star bei uns vor der Tür und auch sonst sind die Stare zurück gekommen.

Im Garten spitzen Estragon, Sauerampfer und Bärlauch. Winterbohnenkraut, Thymian und Rosmarin (und ein bißchen Salbei) bereichern die Küche. Der Schnittlauch ist auch schon da.

Die Brennnessel sowieso. Aber die ess ich nicht so gerne, die lass ich den Schmetterlingen.

Buntnesseln blühen auch schon fleißig und könnten geerntet werden. Sie schmecken nach Rote Bete – und die mag ich nicht. Gesund hin oder her.

Nachher werde ich den ersten Salat in Pflanzkübel setzen und hoffen, dass es ihm gut genug geht.

Die Salweide, die ich neulich gekauft habe (gibt extra kleine für Balkon und Terrasse) hat angefangen zu blühen. Und die Bienen und Hummeln haben sie schon entdeckt. Sie füllen auch die Niströhren. Wie schön. Und die Knospen vom alten Pfirsich werden auch immer praller.

Ansonsten habe ich noch wenig im Garten gemacht. Die Samenstände vom letzten Jahr geschnitten. Hab erst gestern wieder gelernt, dass es sinnvoll ist, Wildnis zu zulassen. Nicht alles sauber und ordentlich her zurichten. Der Natur Raum zu lassen. Kommt mir entgegen. Ganz ehrlich 🙂

Meine Regentonnen sind gut gefüllt. Da hoffe ich sehr, dass es nicht wieder friert. Die eine verkraftet das, bei der anderen bin ich mir nicht sicher. Drückt mir die Daumen, bitte. Sollte reichen, für 10 Tage gießen.

Ach ja, der Kater geht auch gerne wieder raus und fängt Mäuse. Auch das gehört dazu.

Ich liebe diese Jahreszeit. Es wird heller, wärmer, gibt mehr zu naschen. Ich freu mich schon auf Paprika und Gurken im Topf. Auf meine Pfefferminze und den Haustee. Und ein Sträußchen für die Vase, das geht auch wieder. Taubnessel zum Beispiel…

Und das alles auf 30 m2. Größer ist der Garten nicht.

Wenn ich sehe, was andere auf ihrem 8 m2 Balkon schaffen, dann bin ich richtig begeistert. Platz ist wirklich kaum ein Problem. Das Paradies für dich und die Insekten und Vögel, das kannst du dir schaffen.

Hast du einen grünen Daumen? Was wächst bei dir?

Bonustrack: Wenn du dich fragst, welcher Vogel dich jetzt schon wieder viel zu früh geweckt hat mit seinem Gesang: Die Vogeluhr vom NABU.

Am Sonntag, den 25.03.2023 ist Earth Hour. Lass doch von 20:30 bis 21:30 die Lichter aus. Genieße die Dunkelheit, vielleicht ist klar und du kannst ganz viele Sterne sehen. Wie wäre es mit einem Nachtpicknick, irgendwo auf der Höhe. Vielleicht hast du ja ein Fernrohr und kannst Mond und Sterne ausgiebig betrachten.

Spruch der Woche: Ein Lächeln ist ein Glück, das du direkt unter deiner Nase findest.

Ich wünsche dir friedliche Zeiten, ganz viel Lächeln und Glück im Grünen.



Nachbarn

Seit sechs Jahren leben wir hier in W*heim. Und fühlen uns richtig wohl. Es ist eine ruhige Gegend. Kleine Häuser, Vorgärten, Platz.

Ganz besonders aber, das sind die Menschen in unserer Nachbarschaft. Fast alle sind zugezogen. Der ganze Ort ist eigentlich erst nach dem Krieg und vor allem in den 80 ger Jahren entstanden. Wir wohnen in einem 5-er Reihenhaus. Um uns herum gibt es Berliner, Ungarn, Polen, Litauer, Italiener, Kasachen, Thüringer, Sachsen und Hessen, die noch dazu viele Jahre in Afrika und Asien gelebt haben.

Wir alle haben hier wenig Familie, wenig Sandkastenfreunde. Und ich glaube, das hat zu einer Offenheit anderen gegenüber, einer Bereitschaft sich anzufreunden, geführt. Meine Philosophie ist, dass alle Menschen Freunde sein können. Und dass dadurch das Zusammenleben ein Gewinn ist.

Ich genieße es sehr. Da gibt es eine Kuchen-Cooperative. Wenn ich backe, dann reiche ich einen Teil über den Zaun. Wenn andere backen, dann kommt Kuchen zurück. Wenn bei Si. und Jim die Blutpflaumen reif sind, dann kriegen wir was von der Ernte. Wenn bei uns die Pfirsiche überhand nehmen, dann geben wir genauso ab, wie wenn Se. Trauben hat. Und wenn seine Mutter backt, dann werden süße Stückle über den Zaun gelangt. Zeitschriften und Magazine wandern zu Nachbarn und wenn G. in Urlaub fährt, dann bringt sie mir Olivenöl mit. Und klar, wir nehmen die Post an und helfen uns mit Mehl, Zucker, Eiern usw. aus.

Die kleinen Schwätzle vor der Tür genieße ich auch.

Der Kater fühlt sich sehr wohl, wird von Si. und J. gern und gut versorgt, wenn wir mal ein paar Tage nicht da sind. Und einmal am Tag mindestens schaut er bei Si. und J. vorbei. Wir sagen, er schaut nach dem Rechten.

Seit einiger Zeit spielen wir zusammen, alle ein/zwei Wochen. Meistens UNO. Das ist sehr schön, lustig, gute Gespräche, ein Schlückchen Wein, was zu Naschen. Und weil wir um Geld spielen gehen wir alle paar Monate zusammen zum Essen und verfuttern den Gewinn.

Das ist alles überhaupt nicht aufregend oder gar sensationell. Für mich aber: Das gute Leben.

Bonustrack: Planst du deinen nächsten Urlaub oder einen Ausflug? Schau doch mal hier zu den Biohotels. Vielleicht findest du ja was Passendes.

Spruch der Woche: Wir können friedvoll in unserem Eifer und geduldig in unserer Dringlichkeit sein
Charles Eisenstein in dem Buch „Klima“


Da passt doch was nicht, oder?

Tja, ich hab wieder mal so ein Öko-Buch gelesen. Da waren interessante Gedanken drin.

Fällt dir bei diesen Aussagen was auf? Regt sich da Widerstand in deinem Herzen?

  • Ich hab jetzt auch einen SUV gekauft. Einen E-SUV. Da erzeuge ich ja kein CO2. Ich hab ja Photovoltaik auf dem Dach. Damit erzeuge ich fast den ganzen Strom, den ich für das Auto brauche. Gut, oder?
  • Nächste Woche fliege ich auf die Seychellen. Ich hab ja Photovoltaik auf dem Dach. Damit erzeuge ich fast den ganzen Strom, den ich für die Kompensation brauche. Gut, oder?
  • Ich mach mir jetzt keinen Kopf mehr, wegen Licht ausschalten oder sonstigem Energiesparquatsch. Ich hab ja Photovoltaik auf dem Dach. Damit erzeuge ich fast den ganzen Strom, den ich für das Haus brauche. Gut, oder?
  • Ich werd das Haus jetzt doch nicht isolieren. Ich hab ja Photovoltaik auf dem Dach. Damit erzeuge ich fast den ganzen Strom, den ich für die Heizung brauche. Gut, oder?
  • Klar können die Bäume abgeholzt werden für das Holz, das ich in meinen Kachelofen verbrenne. Es werden ja ständig neue Bäume gepflanzt. Das ist ja CO2 neutral.
  • ………….

Tja, was passt bei diesen Aussagen nicht? Wir konzentrieren uns auf den CO2 Ausstoß und vergessen, was sonst noch so verbraucht oder zerstört wird. Ein paar neue Bäume sind kein Wald. Ein Auto besteht nicht nur aus dem Benzin , das im Motor verbrannt wird. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir Strom sparen UND den Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen.

Der Mist bei der ganzen CO2-Geschichte ist, dass sie nur einen kleinen Teil des Problems löst, dass trotzdem jede Menge Menschen, Land, Tiere und Pflanzen „verbraucht“, ausgebeutet, zerstört werden. Dass produziert wird, verpackt wird transportiert wird und weggeworfen. Aber das macht nix. Weil wir sind ja klimaneutral. Sagt die Wirtschaft.

Außerdem wird vieles nicht berücksichtigt, weil es nicht zahlenmäßig, wertmäßig erfasst werden kann. Ein Spaziergang in der neuen Plantage ist nicht so toll, wie ein Spaziergang im Wald. Aber welchen Wert hat denn deine Erholung für die ganzen Pläne der Politiker?

Und ich finde, da hat er Recht, der Charles Eisenstein.

Dazu ein paar Sprüche aus meiner Jugend:

  • Think global, act local
  • If we can’t do this with love in our hearts, we better not do it at all
  • Mit Anstand oder gar nicht
  • Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fisch gefangen, …, wird der weiße Mann erkennen, dass man Geld nicht essen kann.

Bonustrack 1: Das klingt doch mal wie ein interessanter Ansatz, Energie aus Abwasserwärme. Bamberg machts vor. Ein Artikel des bayrischen Rundfunks.

Bonustrack 2: Jetzt gehts wieder los, mit den ungeliebten Kräutern im Garten. Viele kannst du essen. Jäten und Ernten verbinden. Fein.

Bonustrack 3: Auch das geht wieder los: Balkongärtnern. Schau doch mal zum BioBalkonKongress von der Birgit Schattling.

Spruch der Woche: Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich trotzdem etwas ändert.
Albert Einstein

Habt eine gute Zeit, genießt das Schöne


Veränderung

Seit fünf Jahren schreibe ich jetzt diesen Blog. Immer wieder bin ich erstaunt, dass mir noch was Neues einfällt. Immer wieder bin ich dankbar für eure Antworten und likes. Danke.

Durch den blog habe ich viel erfahren und kennen gelernt, womit ich sonst womöglich nicht in Berührung gekommen wäre. Habe viele Bücher gelesen, viele Texte, habe viele Gespräche geführt. Vieles ausprobiert. Schön.

Viele Jahre sah ich mich ziemlich gut „aufgestellt“, was den Kampf für unsere Erde, für unsere Tiere, Pflanzen und uns selbst angeht. Seit fast 40 Jahren lebe ich weitestgehend vegetarisch. Fahre ein kleines Auto mit geringem Spritverbrauch. Fliege nicht mehr. Kaufe ganz viel second hand und versuche jeden Tag etwas zu verschenken oder zu verkaufen/einzutauschen. Mache viel selbst, wenns geht ohne Strom. Und wenn Strom, dann erneuerbarer Strom. Und wenn schon Gas, dann BioGas aus Abfällen. (Den Ökohelden habe ich ja neulich vorgestellt. Den nutze ich täglich. Hast du schon mal reingeschaut?). Kaufe Bio und Regional und Saisonal wo es geht. Spare Plastik.

TATATA!!! Eine Runde Schulterklopfen. Dass das alles nicht wirklich reicht weiß ich auch schon lange. Aber immerhin. Ich mach ja viel.

Jetzt fällt mir auf, dass dass ich da ganz schön „überholt“ werde.

Vegetarisch ist gut, vegan wäre viel besser. Wenigstens öfter vegan. Das ist der „Regler“ mit dem ich am schnellsten am meisten verändern kann/könnte. Und erfreulicherweise ist vegetarisch schon geradezu mainstream und vegan stark im Kommen.

Es gibt kleinere Autos – und die sind zum Teil E-Autos. Wunderbar! Meins ist ein Benziner… Und da rede ich noch gar nicht von Öffis, die ich immer noch nicht mag.

Nicht mehr fliegen ist leicht. Mit anderen Menschen über Kompensation zu reden ziemlich unerfreulich… („Ich verstehe die Frage nicht“, sagt G.)

Das mit dem second hand ist auch leicht. In beide Richtungen. Und macht sogar Spaß. Es gibt auch immer mehr Möglichkeiten für second hand und Sachspenden.

Und Bio schmeckt einfach besser. („Die normale Gurke ist einfach trocken und innen auch nicht grün. Die Biogurke ist richtig frisch und saftig. Wir kaufen nur noch Biogurken“, sagt T.) Der BioHandel hat diese Preissteigerungen nicht so mitgemacht. Das höre ich immer öfter, dass mehr Leute immer mehr Bio kaufen. Auch dafür bin ich dankbar. Plastikfrei gefällt mir auch. Leider hat der Unverpacktladen wieder geschlossen.

Das mit dem viel selber machen hat auch Konjunktur. Es wird gestrickt und gebacken, gegärtnert und repariert. Wow!

Das sind wunderbare Veränderungen. Da bin ich echt froh drum. Nur: Ich muss mir jetzt echt was einfallen lassen wenn ich noch als gutes Beispiel gelten will 🙂

Bonustrack: Stromspartipps vom BUND

Noch ein Bonustrack: Der Klimareporter liefert dir Gedanken und Argumente.

Spruch der Woche: „Kommt das Glück des Hauses, so kommt das Glück der Welt“ aus dem Talmud.

Ich wünsche dir glückliche Zeiten. Never give up.


Upcycling

Erst mal ein gutes neues Jahr 2023 für dich. Dieses Jahr wird gut. Packen wirs an. Dann klappt das.

Noch immer habe ich große Schwierigkeiten etwas weg zu werfen. Da bin ich ganz Kind meines Vaters. Könnte mensch ja noch brauchen.

Und so sammeln sich bei mir schon sehr lange auch Weinkorken an. (Früher hab ich sogar welche von Familie und Freunden erbeten. Das mache ich zum Glück nicht mehr). Aber was damit machen? Pinwände habe ich nun wirklich schon genug…

Da kam mir in einer Bastelzeitschrift die Idee unter, daraus einen Teppich fürs Bad zu machen. Hm, ob das so gut mit der Hygiene passt? Ich weiß ja nicht. Aber dann!!! TATATATA!!! Untersetzer für Pflanztöpfe und -kübel. Im Sommer, da hab ich gerne Untersetzer, in denen sich das Wasser hält. Aber hier im nordbadischen Regenwald, da ist das im Winter unpraktisch. Und direkt auf die Steine soll ich die Pflanzkübel ja auch nicht stellen. Also Untersetzer.

Das brauche ich dafür – und natürlich die Möglichkeit in jeden Korken zwei Löcher zu bohren. Da habe ich den Dremel für genommen. Das erleichtert das Leben sehr. Wenn ich schlau gewesen wäre, dann hätte ich das im Sommer im Freien gemacht. Kork bröselt doch sehr. Zum Glück ist er trocken.

Der Draht ist übrigens Winzerdraht, den kann ich allen Gärtnern sehr empfehlen.

Also, zwei Löchle in jeden Kork gebohrt und dann mit Winzerdraht verbunden. Wie du siehst, habe ich es sogar geschafft, die Schmuckseite der Korken oben sichtbar zu machen. So was ist mir leider nicht gegeben. Die ganze Bastelei mach ich wirklich gerne, aber dafür geboren bin ich nicht. Richtige Profis hätten natürlich die Korken erstmal nach Größe sortiert und die Löchle in gleichen Abständen gebohrt. Wir sind halt alle anders…

So sieht dann das Ergebnis aus. Ich finds schön. Und genau genommen – unter den Pflanzen sieht mensch es eh nicht 🙂

Was meinst du dazu?

Bastelst du gerne? Hast du weitere Ideen für Weinkorken? Bitte schreib einen Kommentar.

Bonustrack: Wenn du schon deinen nächsten Urlaub planst und gerne auf Campingplätzen übernachtest, dann schau doch mal hier herein: Ecocamping.

Und noch ein Bonustrack: Da es viel zu warm ist, kommen hier schon die ungeliebten Kräuter aus dem Boden. Hier sind ein paar, die du essen kannst.

Spruch der Woche: Seitdem die Natur Umwelt heißt, geht es zu Lasten der Natur.
Klaus Ender


Heldenhaft

Wolltest du schon immer mal eine Heldin sein? Ein Held?

Helden haben ja eine gemischte Bewertung. Auf der einen Seite sind sie bewundert, sie haben Fähigkeiten, die wir auch gerne hätten, leisten Erstaunliches und sind mutig.

Auf der anderen Seite, naja, holen sie für Andere die Kastanien aus dem Feuer – und haben oft nicht mehr davon als Spott und Verluste. Das Schicksal belohnt sie nicht immer. Wenn ich da nur an die griechischen Sagen denke…

Jetzt jedoch hat sich das Blatt gewandelt. Jetzt kann ich Heldin sein – und werde dafür noch belohnt. Vielleicht, ein wenig, irgendwann. Wie das gehen soll?

Letztes Mal habe ich ja über die Preisbildung beim Strom geschrieben, dass Ökostrom zwar billig ist, aber nicht immer ausreicht. Dass dann andere, teurere Stromproduzenten das Angebot ergänzen – und damit für alle der Strompreis steigt. Schön wäre es, so meine Überlegung, wenn ich wüsste, wann der Strom denn gerade billig ist. Um ihn dann zu verbrauchen. Ich hab dann noch ganz schön viel rumgefragt und einen super Tipp bekommen.

Tatata!!!!! Das gibt es nämlich. Nennt sich Ökoheld und ist eine App von Bayernwerk. Diese App sagt dir für deinen Landkreis wie heute und in den nächsten Tagen der Strom produziert wird. Und nicht nur in Bayern, nein bundesweit. Wie hoch der Anteil der erneuerbaren Energien ist. Wann der Anteil der erneuerbaren Energien am höchsten ist. Wie sich der Mix zusammen setzt, wie hoch der CO2 Ausstoß ist. Yippie! Denn das ist ja der Zusatznutzen, dass nicht so viel CO2 in die Luft gepupst wird.

Und wenn ich das weiß, dann habe ich oft die Möglichkeit den Strom dann zu nutzen, wenn er eben nachhaltig ist. Mit weniger CO2 Ausstoß. Damit kann ich – und du – dem Verbrauch die teueren Spitzen nehmen. Den billigen Ökostrom nutzen. Und damit viellicht, irgendwann, den starken Anstieg der Energiepreise ausbremsen. Geht natürlich nicht immer und für alles. Aber erstaunlich oft. 🙂

Für Frankreich gibts das auch, sagt die Françoise, für andere Länder weiß ichs nicht. Wäre aber sinnvoll. Die Probleme hören ja an der Grenze nicht auf.

Also: Setz dein Superwoman-Diadem auf, schmeiß dir dein Superman-Cape über, schau in die App – und verschiebe Waschmaschine und Trockner, Akku-Laden, E-Bike laden, Staubsaugen, Backen und Kochen auf passende Zeiten. Sei Heldin oder Held – und vor allem, erzähle es bitte weiter.

Bonustrack 1: In ein paar Tagen startet wieder das Citizen Science Projekt: Stunde der Wintervögel. Machst du mit?

Bonustrack 2: Übersicht über ein Fortbildungsprogramm des BUND zum Thema Artenkenntnis für Einsteiger*innen

Ich wünsche dir friedliche Zeiten – never give up


Preise

Noch immer klettern viele Preise nach oben. Nicht immer verstehe ich warum. Habe heute getankt und es war schon lange nicht mehr so billig. Naja, billig. Du weißt was ich meine. Normalerweise klettern die Preise vor Weihnachten bei uns kräftig nach oben. Was bleibt den Familien schon übrig als zu tanken, wenn Weihnachten zusammen gefeiert werden soll.

Wirklich schlimm ists mit den Preisen für Strom und Gas oder anderen Methoden zu heizen.

Und da ist was, das verstehe ich nicht wirklich. Wir kaufen bei einem Anbieter von Ökogas. Da werden Abfälle zu Gas umgewandelt. Das hat mit diversen Krisen, Russland, der Ukraine und anderen konventionellen Anbietern eigentlich nix zu tun. Eigentlich müssten unsere Gaspreise stabil bleiben. Ist er aber nicht.

Ähnlich ists mit dem Strompreis.

Jetzt lese ich, der Preis wird bestimmt durch den Anbieter, der als letztes zugeschaltet wird. Also den Teuersten. Für Spitzenanforderungen. Nicht für den „Normalfall“. Und dieser Preis gilt dann für alle. Mein Anbieter freut sich… Ich nicht.

Und da habe ich wieder mal nachgedacht, was ich kleines Licht – zusammen mit anderen kleinen Lichtern – da machen kann. Kram, kram in der Erinnerung.

Kennst du den Ausruf: „Frau, schalt die Waschmaschine an, die Sonne scheint“. So unser Nachbar mit der Photovoltaik auf dem Dach.

Und kennst du Nachtspeicheröfen? Wir haben die Dinger im Elternhaus. Damit wurden die Öfen in der Nacht beheizt. Also zu einer Zeit, als wenig Strom verbraucht wurde. Ökonomisch für die Energieerzeuger sehr sinnvoll. Ökologisch, naja.

Worauf ich raus will: Wir sind so gewohnt, Strom und Öl und Gas und Heizung zu verbrauchen, wenn uns danach ist. Die Auslastung der Netze ist uns egal. Gibt ja auch keine – bis jetzt jedenfalls – Rationierungen. Immerhin sind wir jetzt so weit, das Licht auszumachen, wenn wir einen Raum verlassen. Die Heizung ein wenig herunter zu drehen, wenn wir längere Zeit weg sind. Oder gleich weggehen. Holz und Öl zu kaufen, wenn es halbwegs bezahlbar ist, das machen wir ja schon lange.

Was wir aber noch können, das ist vielleicht Strom dann zu verbrauchen, wenn nicht alle anderen Abnehmer ihre Maschinen laufen lassen. Kann man diese Werte irgendwo erfahren? Sagen mir das die Stadtwerke? Müsste doch eigentlich gehen. Für diesen blog kriege ich auch Statistiken an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit am meisten zugegriffen wird. Waschmaschine, Spülmaschine, Updates in der Nacht? Lässt sich ja vielleicht noch mehr verschieben?

Mit Wasser ists übrigens ähnlich. Am meisten Wasser wird angeblich am Montag morgen um 8 Uhr verbraucht. Weil nämlich viele Hausfrauen erst mal die Waschmaschine anschalten wenn alle aus dem Haus sind. Und dann natürlich in den Halbzeitpausen bei den Fußballspielen. Das Problem ist nur, diese Menge Wasser, diese Spitzenlast, die wird immer „vorgehalten“. Die Leitung darf nicht leer laufen.

Und da können wir doch ansetzten, oder? Einfach (haha) unsere Abläufe überdenken und evtl. ein wenig anpassen. Zeitschaltuhren einsetzen, zum Beispiel.

Wie gehst du mit den Preissteigerungen um? Bitte teile deine Überlegungen und Tipps und schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Du willst dich von ein paar Gegenständen trennen, Stichwort „weniger ist mehr“ und weißt nicht wohin damit? Da hilft dir: Wohindamit 🙂

Bonustrack zur Weihnachtszeit (jetzt aber schnell, ich weiß) Tipps vom NABU: Kartonsterne basteln

Und ein Witz der auch zur Weihnachtszeit passt:
Treffen sich zwei Rosinen. Eine hat einen Helm auf. Fragt die andere: warum hast du einen Helm auf? Sagt die mit dem Helm: Ich geh doch jetzt in den Christstollen.

Ich wünsche dir ein frohes Fest, schöne Zeit mit netten Menschen, nur glückliche Gesichter um dich und genug Rosinen im Christstollen.


Oma-Tipps

Meine beiden Omas hatten unterschiedliche Strategien um es im Winter warm zu haben.

Die Eine, die arme Seele, war völlig unterdrückt und „wußte“, dass ihr Platz in der Küche war. Oder bei der Hausarbeit. Sie war immer in Bewegung, kochte, buk, wusch, spülte, putzte, räumte, strickte, häkelte. Ich fand ihr Leben überhaupt nicht erstrebenswert. Ihr einziger Ausweg war ihr Glaube und die Kirche. Die Söhne und Enkel hielten mehr zu dem Großvater. Sie muss sehr einsam gewesen sein. Und es ist zynisch, wenn ich jetzt sage: Immerhin, gefroren hat sie nicht. Das ist nun wirklich ein schwacher Trost. Ich denke oft an sie, wenn ich wieder lange am Computer sitze, oder auf der Couch und so langsam aber sicher auskühle. Und ich kann ja beides haben. Ein selbst bestimmtes Leben – und mich viel bewegen. Da nehm ich mir ein Beispiel.

Die Andere war das komplette Gegenteil. Sie hatte Mann und Familie gut im Griff, war die Bossa im Haus. Sie saß viel im Sessel, Decke auf den Knien und hat nach Möglichkeit andere laufen und machen lassen. Sie hatte fast immer einen Enkel auf dem Schoß und hat erzählen lassen oder vorgelesen. Sie hat mit uns Plätzchen oder Kuchen gebacken und so die Küche geheizt. Sie hatte meist eine Thermoskanne Kaffee oder Tee in der Nähe und wenn ihr kalt war, dann hat sie sich damit gewärmt. Ob da dann noch ein „Con-Jäckchen“ drin war, für die Extra-Wärme, das weiß ich nicht. Zutrauen tue ich es ihr. Warme Hausschuhe, eine Jacke und ein kleiner Teppich zu ihren Füßen hat die WärmeInsel vervollständigt. Ihr Motto: Es reicht, wenn es mir warm ist, es muss nicht das ganze Haus geheizt werden. Zwei Wärmflaschen im Bett und eine Decke über der Decke haben für den guten Schlaf gesorgt. Und das bekamen wir Enkel auch, wenn wir bei ihr übernachten durften.

Die Sachen, die wir jetzt wieder entdecken, die gabs natürlich: Bettvorleger, Zugluftstopper an Fenstern und Türen, Sitzgelegenheit vor der Heizung und wenn gar nix anderes mehr half ein Heizlüfter. Öl und Gas und Holz haben sie beide gespart. Blieb ihnen ja nix anderes übrig.

Bonustracks gibts heute ein paar mehr:

Spruch des Tages: „Denn arm ist ja nicht, wer wenig besitzt, sondern wer mehr haben will.“ Seneca

Ich wünsche euch friedliche Tage


Weniger ist mehr, Small is beautiful

Jaja, oft gehört, immer wieder vergessen. Gewohnheit und Bequemlichkeit. Bis dann eine Änderung notwendig wird.

Angeblich hat jeder von uns 10.000 Dinge. Hab ich nicht geglaubt – und mich dann mal umgeschaut. Allein all die Bücher und CDs. In der Küche. Im Keller.

Und wir haben auch schon oft gehört und gelesen, dass unsere Wohnungen viel zu groß sind. Sie müssen geheizt werden, beleuchtet, geputzt – und vor allem gefüllt. Minimalismus in einer großen Wohnung ist auch nicht jeder Frau Sache. Und da rede ich noch gar nicht über den Werkzeugkeller.

Die Autos werden auch immer größer. Ich selber genieße ja meinen Kleinwagen. Geht genug rein und ich komme gut in die Parklücke.

Aber jetzt ist eine Änderung notwendig. Ich will eine kleinere Wohnung. Weniger Kram. Weniger Entscheidungen. Weniger Vorräte (ok, das wird schwer, ich bin Hamster als Sternzeichen). Weniger Heizung sowieso. Mehr Zeit. Weniger Aufwand.

Kleine Wohnungen gibts kaum zu mieten. Da werde ich Glück brauchen. Würde auch gerne in eine Jurte ziehen, oder noch besser in ein Tiny House. Mal sehen, wo ich landen werde. Vielleicht eine WG für Ältere?

Und dann geht’s erst richtig los. Was nehme ich mit? Welche der 10.000 Dinge bleiben wo sie sind, werden veräußert, verschenkt? Da wünsche ich mir, ich wäre früher sparsamer/vernünftiger gewesen.

Auch der blog wird heute klein und schön, nur noch ein paar links:

  • Noch bis 20.11. kann eine Petition unterschrieben werden, (save our seeds) die gegen die GVO Deregulierung ist. Die Deregulierung würde ja bedeuten, das gentechnisch veränderte Lebensmittel nicht mehr extra gekennzeichnet werden müssten. Auch nicht die Zutaten die in Lebensmittel verwendet werden. Und dann ist alles offen.
  • Vom NABU gibts eine schöne Seite mit Steckbriefen und Bildern von 314 Vogelarten in Deutschland. Falls du dich fragst, wer da zu deinem Vogelhäuschen kommt.
  • Der BUND hat eine Seminarreihe gestartet zum Thema Artenkenntnis für Einsteiger*innen. Der erste Termin war leider schon.
  • Zum Thema Lebensmittelknappheit: Die Menge an Pflanzen, die jährlich für Bioenergie verwendet werden ist so hoch, wie der Kalorienbedarf für 1,9 Milliarden Menschen. Das schreibt die data firma Gro Intelligence und macht damit auf die Menge an landwirtschaftlichen Produkten aufmerksam, die von der Energiegewinnung abgezogen werden könnten, wenn sich die Lebensmittelkrise verschlechtert.

Ich wünsche euch friedliche Tage.


Jurte? Jurte!

Die Welt ist voller interessanter Menschen. Mit interessanten, ungewöhnlichen Ideen und Lebensentwürfen. Und die kennen dann prompt andere interessante Menschen.

So hatte ich vor ein paar Wochen das Glück, bei meinen interessanten Freunden S. und J. ein junges Paar zu treffen. Ich hatte schon gehört, dass sie „jetzt eine Jurte haben“. Da dachte ich noch an ein Wochenenddomizil. Aber nein. M. und D. leben in einer Jurte. Zusammen mit ihrem kleinen Kind. Das wollte ich dann doch genauer wissen.

Und so habe ich M. interviewt, die mir auch gerne und bereitwillig alles erzählt hat:

Ein Jurte? Warum ausgerechnet eine Jurte?
Wir wollten raus aus der Stadt, aufs Land ziehen. Freunde von uns haben einen Hof und auf dem wohnten wir dann erst mal im Wohnwagen. Auf dem Gelände steht bereits eine Jurte, das hat uns gefallen. Also haben wir uns davon inspirieren lassen. Es gibt natürlich noch andere tiny houses, autarkes Leben. Zum Beispiel das „ownhome“ von Klemens Jakob. Uns hat halt die Jurte besser gefallen.

Habt ihr die Jurte selber gebaut?
Ja, es gibt da Bausätze. Zusammen mit dem Jurtenbauer Jakob Zinkowski haben wir die Jurte aufgebaut.

Wie groß ist denn diese Jurte?
Wir haben ca. 43 m2. Die Jurte hat einen Durchmesser von 7 m. Es ist nur ein Raum. Keine Zimmer oder so. Alles unter einem Dach.

Puh, da geht ja nicht allzu viel hinein. Welche Möbel habt ihr?
Wir haben ein Bett, eine Kommode, einen Tisch, 2 Stühle, eine Küchenzeile.

Und ein Bad? Was macht ihr da?
Es gibt auf dem Gelände eine Gemeinschaftsdusche und ein Gemeinschafts-WC. Für 12 Personen.

Hast du schon immer so minimalistisch gelebt?
Nein, ich hatte eine Standardwohnung mit Standardbesitz. Die ganz normalen Dinge eben.

Habt ihr noch eine Wohnung für alle Fälle, in die ihr zurück kommen könnt?
Nein. Was die Zukunft bringt, wissen wir natürlich auch nicht. Aber jetzt ist es sehr gut so.

Was habt ihr mit all den Sachen gemacht, die ihr jetzt nicht mehr besitzt?
Verkauft, verschenkt, ein paar Sachen sind eingelagert. Wir haben nichts weg geworfen.

Gibt es einen positiven Nebeneffekt, mit dem du nicht vorher schon gerechnet hast?
Ja. Zum einen, dass wir viel draußen sind, mitten im Grünen leben. Das gefällt uns und dem Kind total gut. Und zum Anderen diese Ruhe, diese Stille. Die Jurte besteht ja überwiegend aus Dämmmaterial (Jute und Leinen). Das reduziert allen Lärm. Es ist total ruhig. Für jemand, der aus aus der Großstadt kommt ist das einfach wunderbar.

Danke M.

Bonustrack: So kannst du Igeln gut über den Winter helfen.

Zahl der Woche: Auf die deutsche Plastikproduktion entfällt ein Viertel des industriellen Gasverbrauchs. Neben Belgien und den Niederlanden, gehört Deutschland zu den sieben größten Produzenten petrochemischer Produkte (inkl. Plastik). Deutschland hat den vierthöchsten Plastikverpackungsabfall pro Kopf in der EU und besitzt demnach eines der größten Potentiale zur Reduktion des Öl- und Gaskonsums. Die Plastikproduktion ist bei weitem der größte industrielle Öl-, Gas- und Stromverbraucher in der EU und stellt andere energieintensive Branchen wie Stahl, Automobilbau, Maschinenbau sowie Lebensmittel und Getränke in den Schatten. (Quelle BUND: https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/gasfresser-plastik-verpackungen-einsparen-hilft-doppelt/)


Wärmer, wärmer, jetzt wird’s wieder kalt!

Kennst du noch dieses Spiel? Du versteckst etwas und lotst den Suchenden durch diese Hinweise zur richtigen Stelle. Haben wir als Kinder oft gespielt. Mei, waren das noch Zeiten.

Mir geht es heute aber mehr um tatsächliche Wärme. Und da habe ich etwas Interessantes gelesen. Gedacht/gefühlt habe ich das schon länger. Ist doch immer wieder schön, wenn die eigenen Gedanken von Anderen bestätigt und dann auch noch super gut formuliert werden.

„Ob mir warm ist oder nicht, hängt gar nicht mal so sehr von der Raumtemperatur ab, sondern von meinen Füßen. Bei kalten Füßen ist dir kalt.“
Bei einer Frau, die ich kenne, sogar in der Sauna. Es ist also ziemlich egal, wie viel du heizt. Deine Füße müssen warm sein.

Und da gibts dann doch ein paar ganz leichte Möglichkeiten:

  • Der Klassiker: sich bewegen. Verbessert die Durchblutung, und schon wird es warm.
  • Warme Socken / warme Hausschuhe. Noch gut bezahlbar.
  • Teppich da wo du sitzt.

Schon aufwendiger:

  • Kalte Luft sinkt ja zu Boden. Finde heraus, wo die kalte Luft herkommt. Dazu musst du gar nicht mit der Kerze in der Hand durch die Wohnung robben, oft reicht es schon, dich dahin zu stellen, wo die Außenluft wahrscheinlich eindrückt. Also Fenster und Türen. Und dann kannst du da Zugluftstopper hinlegen. Mach ich mit allen Fenstern und Türen. Inzwischen habe ich sogar ein paar Schöne. Für alle anderen Fenster und Türen nehme ich Kissenbezüge, Bettwäsche, alte Handtücher. Die rolle ich zur Wurst und binde die Enden zusammen. Früher habe ich das noch zusammen genäht, aber gebunden tut’s das auch. Die Rollen an den Türen werden da leicht zur Stolperfalle. Wenn Besuch kommt, dann räume ich das weg.
  • Wenn die Luft durch eine Wand eindrückt, dann ist das wahrscheinlich die Wand hinter der Heizung. Die ist oft recht dünn, dass der Heizkörper noch reinpasst. Hat man früher gerne so gemacht, als Heizkosten noch kein Thema waren. In unserem Wohnzimmer ist das sogar nur eine dünne Holzplatte. Da hat der Mann meines Herzens Isolierplatten aus dem Baumarkt besorgt, die bestehen an einer Seite aus Alufolie. Und die spiegelt die Wärme zurück in den Raum.

Noch aufwändiger:

  • Isoliere die Rolladenkästen. Da gibt es fertige Bausätze im Baumarkt. M. hat die Rolladenkästen ausgemessen und die passenden Bausätze gekauft. Hat schon Zeit gekostet, die Fensterlaibung tapezieren willst du dann evtl. auch noch. Aber das bringt wirklich viel. Ich steh ja gerne am Fenster und schau den Vögeln zu, die sich ums Futter balgen. Und das war früher schon kalt – und jetzt eben nicht mehr.
  • Und evtl. guckst du mal unters Dach. Wir waren mal in einer Wohnung, da war das Dach überhaupt nicht ausgebaut und nicht isoliert. Da konnten wir die Dachziegel von unten bewundern. Heizkosten ohne Ende. Heute würde uns das finanziell ruinieren. Da gibts u.U. Diskussionsbedarf mit dem Eigentümer.

Und jetzt wünsche ich dir Sonne im Herzen und warme Füße. Bitte schreibe einen Kommentar, was du machst um dich in deiner Wohnung warm und kuschlig zu fühlen.

Bonustrack: Sauberes Wasser wird ja die nächste große Baustelle. Interessante Seite der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser.

Spruch der Woche: Der Animismus hat Dingen eine Seele gegeben, Industrialismus macht Seelen zu Dingen.
Max Horkheimer und Theodor Adorno ( meine Übersetzung)



Immer auf die Kleinen

Leider.

Zur Zeit fällt mir Optimismus wirklich schwer. Klar gibts ein paar gute Nachrichten. Im Großen und Ganzen überwiegt aber die Krise.

  • Dauerbrenner Klimaveränderung, Artensterben, Bodenerosion und die Auswirkungen auf die Erzeugung von Lebensmitteln
  • Corona noch nicht wirklich vorbei
  • Der Krieg in der Ukraine auch nicht
  • Energiekrise
  • Inflation wie schon lange nicht mehr.

Da wird mir gelegentlich Angst und Bange. Immer öfter bin ich froh, dass ich schon etwas älter bin. Und keine Kinder habe.

Jammern will ich aber nicht, noch nicht mal auf dem hohen Niveau, auf dem wir Deutsche uns doch befinden. Zumindest die Meisten von uns. Viele überlegen jetzt, ob und wo sie sparen können/sollen/müssen. Und wenn wir da nicht aufpassen, dann bricht uns die ganze lokale und regionale Infrastruktur weg.

Denn, treffen wird es wieder mal die Kleinen. Wie immer. Also die kleinen Selbstständigen, die Handwerker, die kleinen Händler, die lokalen Anbieter von Kunst und Kultur, die Dienstleister, etc.

Von daher, ja, spare, aber investiere auch. Investiere in:

  • deine Friseurin
  • den kleinen Blumenladen ums Eck
  • dein Lieblingsrestaurant/den Döner/den AsiaWok, den Bratwurst- und Pommesstand
  • bring die Kleidung, die du schon lange ändern lassen wolltest, zur Schneiderin
  • die Schuhe zum Schuster
  • wenn es irgendwie geht, engagiere eine Reinemachefrau oder lass dir im Garten helfen, bei der Renovierung der Wohnung.
  • kaufe mehr auf dem Markt, beim Metzger, beim Bäcker, im Bioladen
  • geh ins Kino (unseres hat jetzt für immer geschlossen, das ist herb), ins Theater, ins Kabarett, ins Konzert
  • kaufe im Buchladen in deiner Stadt, in der kleinen Boutique, in der Drogerie ums Eck, im Wollgeschäft
  • geh zur Fußpflege, zur Massage, zur Kosmetikerin
  • werde Mitglied im Chor, im Sportverein, in der Theatergruppe

Stell dir vor, das gäbe es alles nicht mehr. Wie würde deine Gemeinde dann ausschauen? Möchtest du das?

Und kaufe möglichst viel von privat. Tauschmärkte, Flohmärkte, Ebay und andere Plattformen im Internet. Spende, was du nicht mehr brauchst und nicht mehr zuhause haben möchtest. Auch so kannst du Menschen helfen, die gerade knapp bei Kasse sind. Weil sie so entweder ein paar Euro mehr in der Tasche haben, oder eben das Benötigte billiger kaufen können. Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich bei der Tafel helfe und Privatleute kommen vorbei und bringen eine Box mit Obst oder Gemüse. Firmen sammeln auch gelegentlich und kaufen dann Süßigkeiten – für die Kinder.

So kannst du helfen, dass es die Kleinen nicht ganz so hart trifft.

Wir schaffen es entweder zusammen – oder gar nicht. Und du handelst so auch ausgesprochen ökologisch. Danke.

Bonustipp für die Allerkleinsten: Jetzt ist eine gute Zeit, Nistkästen zu reinigen. Die Vogelbrut ist gelaufen und die Wintergäste sind noch nicht eingezogen. Es empfiehlt sich präventiv mit FFP3-Masken zu arbeiten wenn man Nistkästen reinigt oder andere Arbeiten durchführt die Stäube produzieren, so vermeidest du Infektionen durch Hantaviren oder andere Erreger.

Bonustrack: Die Paten der Nacht wollen die Lichtverschmutzung reduzieren. Auch was zum Sparen 🙂


Beschattung

Es sieht doch glatt so aus, als sei die größte Hitze vorbei. Tagsüber immer noch schön warm, abends dann schnell kühl. Zumindest hier in Nordbaden. Trocken ists leider auch noch. Woanders zuviel Wasser, hier eher zu wenig. Immerhin kommt’s noch aus der Leitung. (Wir haben eine zweite Regentonne aufgestellt, samt Regendieb, falls es doch mal regnet).

Was ich in diesem Sommer gelernt habe, das ist die Bedeutung von Schatten. Die Wohnlage ist Richtung Süden, die Sonne kommt also wirklich gut bei. Im Süden auch kein Balkon oder wenigstens ein überstehendes Dach. Da ist jeder Schatten wichtig:

  • Die Markise über der Terrasse ist Gold wert. Nicht nur, dass wir so wirklich oft draußen sitzen (und essen) konnten, das Zimmer dahinter war angenehm kühl. 24 °C war mal das wärmste, was der Thermostat gemessen hat. Ganz ohne air-condition.
  • Die schrägen Dachfenster Richtung Süden hat der Mann meines Herzens mit Rettungsfolie abgeklebt. Mit der silbernen Seite Richtung Sonne. Und unbedingt außen anbringen, sonst wird es zwischen Folie und Scheibe zu heiß. Und die Hitze soll ja eh draußen bleiben. Bringt enorm viel. Vorher wars unter dem Dach tagsüber kaum auszuhalten, jetzt ists ganz ok. Die Folie lässt genug Licht durch, dass es auch ohne elektrisches Licht geht. So ein diffuser Lichtschein. Pflanzen hab ich in dem Raum im Sommer nicht – und im Winter kommt die Folie ab. Sie hält schon seit Wochen, trotz gelegentlichem Regen oder Wind.
  • Der alte Pfirsichbaum hat zwar nicht wirklich gut getragen, dieses Jahr, aber er beschattet ganz wunderbar die Kräuter darunter. Noch immer alles grün.
  • Im Garten habe ich wachsen lassen, was von alleine wachsen wollte. „Unkraut“ gibts bei mir eh nicht, wenn überhaupt, dann ungeliebte Kräuter. Brennnessel & Co. haben den Vorteil, dass sie mit Hitze und Trockenheit ganz gut zurecht kommen. Gedüngt müssen sie eh nicht werden. Und sie haben geholfen, den Boden zu bedecken. Dadurch kommen Sonne und Wind nicht so gut an die Erde, sie bleibt länger feucht und ich muss nicht so viel gießen. Und/oder natürlich mulchen. Auf den Fotos ist übrigens mein Lieblings Wildkraut, die Nachtkerze. Was für ein Duft am Abend und am Morgen.
  • Gegossen habe ich dennoch kräftig. Ich habs mal durchgerechnet. Immer noch viel billiger als neue Pflanzen. Ganz abgesehen davon, dass ich meine Pflanzen mag und mich auch für ihr Wohlergehen verantwortlich fühle. Und für die ganzen Tiere, die im Boden leben ist die Feuchtigkeit auch enorm wichtig. Wenn ich weiterhin Regenwürmer & Konsorten als Helferlein haben will, dann brauchen die eben auch Wasser.
  • Fürs nächste Jahr plane ich Balkonkästen auf den Boden zu stellen, ein Rankgitter rein und dann bepflanzen. Am Besten mit etwas Essbarem 🙂 Also Mais, oder Bohnen, oder Erbsen, oder Gurke. Da gewinne ich gleich 3 mal: Schatten, Luftverbesserung durch Pflanzen und was zum Naschen. Ich bin schon fleißig am Schauen, ob ich so Kästen gebraucht kriege – oder jetzt im Ausverkauf im Baumarkt.

Bonustrack: Die Wahl zum Vogel des Jahres läuft. Machst du mit?

Spruch der Woche: „Wenn jeder von uns einen kleinen Schritt wagt, kommt die ganze Welt einen großen Schritt weiter.“ Von Fred Grimm in „Shopping hilft die Welt verbessern“


Ich, selber, alleine

Das sind ja angeblich die Worte, die ein 3-jährigen Kind am meisten sagt. Schon schlau, die kids. Oft werden sie dann ausgebremst von genervten Erwachsenen, denen es nicht schnell genug geht – und die Angst vor dem Chaos haben, das 3-Jährige anrichten können. (Ich war mal au-pair, da spricht schon Erfahrung aus mir).

Und so werden wir zu Erwachsenen, die Waren und Dienstleistungen einkaufen und ziemlich aufgeschmissen sind, wenn das mal nicht geht. Wir haben nicht mehr viele praktischen Kenntnisse. Socken stopfen? Gurken einlegen? Waschmittel selber herstellen? Ich kann zum Beispiel keinen Reifen wechseln. Wollte ich nie lernen, will nicht alles können und wissen und es gibt ja Werkstätten. Hat mich jetzt 103,03 € gekosten, einschließlich neuem Reifen. Ein teurer Nagel. Ok.

Es geht ja auch viel schneller, eine Pizza zu ordern oder in die Mikrowelle zu schieben, als sie selber zu kochen/backen. Meistens billiger. Und viel weniger Chaos in der Küche.

Trotzdem. Die Zeiten ändern sich gerade. An vielen Ecken und Enden. Klima, Wetter, Corona, Krieg. Dürre und schon können die Schiffe nicht fahren. Komisches Wetter und geringere Ernte. Corona – und der Einkauf war gar nicht mehr so einfach. Krieg und alles wird kräftig teurer.

Da kann Ich, selber, alleine wieder sinnvoll werden. Zum Glück ist das net voller Tipps und Tricks. Von Tomaten auf dem Balkon bis Klamotten nähen, von Haus isolieren bis Mangochutney, von Kerzengießen bis Deo aus der Küche.

Eine meiner Lieblingsquellen zum Thema ich, selber, alleine ist Smarticular. Von denen habe ich schon ein paar Mal geschrieben. Jetzt habe ich von denen dieses Buch gelesen (endlich, liegt schon ein paar Wochen im Schrank): Das Buch ist voller Tipps, was du mit Resten so alles anfangen kannst. Vom Grün der Möhren und Radieschen (Pesto) über Kaffeesatz (putzen und Kompost) bis zu Orangenschalen (als Weichspüler in die Waschmaschine). Ja, kostet alles Zeit. Ja, spart dir eine Menge Geld. Ja, kann richtig Spaß machen. Ja, passt super in diese Zeit.

Willst du auch mehr selber machen? Was schwebt dir so vor? Was motiviert dich? Bitte schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Petition von NABU und anderen Organisationen, die die Kreuzfahrten sauberer machen wollen.

Spruch der Woche: Was du tust macht einen Unterschied, und du musst entscheiden, welche Art von Unterschied du machen möchtest. Jane Goodall

Zahl der Woche: Jaja, ich weiß, Zahlen spiegeln nicht immer die Realität wider, trotzdem erschreckend: 1 Kunstdüngerfirma in Bremen verbraucht 1 % des Gases, das in Deutschland verbraucht wird. Da lob ich mir doch die Bio-Landwirte. Vielleicht sind Bio-Produkte deshalb nicht so sehr im Preis gestiegen, weil die Produktionskosten sich nicht so sehr verändert haben.

Genieße das Leben, mache andere glücklich, sorge gut für dein Glück.


Mobile Geschwindigkeitsbremse

Da mach ich mich wieder mal kräftig unbeliebt. Wie?

Umfrage zufolge ist ja die Mehrheit der Deutschen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn. Und für eine Reduktion auf der Landstraße und in den geschlossenen Ortschaften. (Wusstest du, dass Deutschland das einzige Land in Europa ist, das keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn hat? Und dass es nur ganz wenige Länder weltweit gibt, die sich diesen Luxus erlauben?) Die Regierung glaubt entweder den Umfragen nicht – oder sie leiht ihr Ohr einer Lobby. Oder beides.

Und wenn ich mir so anschaue, wie sich die Autofahrer verhalten, dann glaube ich auch an diesen Willen. Es wird langsamer gefahren, die Anzahl der „Heizer“ nimmt ab. So kommt es mir zumindest vor. Und die Anzahl der Autofahrer, die noch langsamer fahren als ich, die nimmt zu. 🙂
Das kann an den Benzinpreisen liegen, an der Vernunft, an der Hitze. Egal, Hauptsache es passiert. Und ich mach da auch mit.

Ich will nicht warten, bis mich eine Änderung der Straßenverkehrsordnung zwingt, langsamer zu fahren.

Das klappt nicht immer, schon klar. Aber erstaunlich oft. 10 km/h habe ich mir vorgenommen. 10 km/h will ich langsamer fahren als erlaubt. Und wenn ich doch mal auf der Autobahn fahre, dann höchstens 130 km/h. Nur in der Zone 30, da schaff ich das nicht, da bin ich ja schon froh, wenn ich mich an die 30 halten kann.

Meine Vorteile:

  • ein stressfreieres Autofahren.
  • mehr Gelegenheit in die Landschaft zu schauen, die Fahrt zu genießen.
  • ich kann das Auto öfter rollen lassen und spare dadurch ganz kräftig Sprit.
  • ich fahre gerne Auto – und so verlängert sich mein Vergnügen, und ich bin noch länger nicht erreichbar.

Nachteile:

  • Beifahrer langen schon gelegentlich mal rüber und schauen, ob ich noch einen Puls habe. Nein, Spaß beiseite, so langsam bin ich nicht. Aber es fällt schon auf.
  • Vor allem die Fahrer hinter mir, die bremse ich so schon aus. Der Stau ist in der Regel hinter mir ;-). Manche nehmen es lässig, nicht alle. Da kriege ich dann schon immer wieder den Auspuff gezeigt. Ich hoffe halt auf die stete Wiederholung.

Die Vorteile für alle:

  • weniger Unfälle
  • weniger Lärm
  • weniger Abgase
  • mehr Energie für andere Zwecke, ob jetzt Strom oder Erdöl oder Autogas
  • durch geringeren Benzinverbrauch auch weniger E10 und E5, also mehr Essen auf dem Teller oder mehr Brachflächen für die Natur
  • sinkende Energiepreise, weil die Nachfrage den Preis stärker regelt als das Angebot

Ich weiß, noch besser wäre das Auto stehen zu lassen und den Bus zu nehmen. Das kriege ich aus diversen Gründen nicht hin. Ich weiß aber, das viele von euch viel weniger Auto fahren als ich. Da gratuliere ich euch. Das finde ich toll.

Bonustrack: Wohl eher für nächstes Jahr, aber noch flattern sie ja. Anleitung des NABU für eine „Schmetterlingsspirale“ Und wenn du keinen Garten hast, dann ist das vielleicht eine Pflanzenliste für deinen Balkon.

Dazu passend, der Spruch der Woche: Die dramatischen Verluste an Insektenbiomasse, die inzwischen durch verschiedene Studien weltweit belegt wurden, haben vielfältige Ursachen und so ist eine Trendumkehr auch nur durch eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen zu erreichen. (Leider weiß ich die Quelle nicht mehr)

Bleibt gesund und fröhlich, seid wie die Pippi Langstrumpf und macht euch die Welt, wie sie euch gefällt.


Sommerblues

Es ist heiß. Und trocken. In 5 Monaten ists wieder kalt und feucht. Gefällt mir auch nicht. Ich weiß, ich bin schwer zufrieden zu kriegen. Immerhin ist mir das klar.

Aber heute ists heiß und trocken. Die Nachbarn grillen. Hmm. Mir wäre es ja warm genug. Ich hoffe, sie haben wenigstens einen Eimer mit Wasser in der Nähe vom Grill. Das Gras und die Bäume sind trocken. Irgendein Idiot wird heute ein schönes Feuer starten, weil er unbedingt grillen will. Oder ein offenes Feuer braucht für die Romantik am Abend. Lagerfeuer. Wahrscheinlich ist er (bin sicher es ist ein Er, sorry Jungs) der Meinung, er hat alles im Griff.

Ich habs mal erlebt, vor ein paar Jahren: Rechts der Straße brannte ein Acker. Ich gucke und überlege wo ich überhaupt bin um die Feuerwehr rufen zu können. Da machts Wusch und der Baum auf der anderen Straßenseite steht in Flammen. Nicht nur ein Bäumchen, nein, ein ausgewachsener Baum. Und wirklich von Jetzt auf Gleich. Komplett in Flammen. Da wurde mir zum ersten Mal klar, warum es heißt: Ein Feuer bricht aus.

Ich hab dann schnell geschaut, dass ich weiter komme (die Feuerwehr war bereits informiert).

Also, bitte, wenn du rauchst: Pass auf mit deinen Kippen. Bitte nur in den Aschenbecher. Und stell sicher, dass sie wirklich aus sind.

Wenn du mit dem Auto unterwegs bist: Bitte parke nicht auf dem Seitenstreifen. Ja, vielleicht musst du ein paar Schritte gehen, aber so ein Auspuff ist wirklich heiß. Das reicht, um ein Feuer zu starten. (Du glaubst mir nicht? Lang doch mal hin).

Wenn du grillst oder ein Feuer anzünden willst: Bitte frag in deiner Gemeinde nach. Es gibt inzwischen Gemeinden, die davon abraten, bzw. das verboten haben. Und bitte habe ein, zwei Eimer Löschwasser parat, wässere vorher auch den Boden um die Grillstelle oder Feuerstelle. Sei sparsam mit den Anzündern. Vor allem keine flüssigen Anzünder in die Glut gießen. Es könnte mehr in Flammen aufgehen als nur dein Bart oder deine Augenbrauen.

Und vielleicht hast du ja den Mut, die Leute anzusprechen und auf die Gefahren hinzuweisen. Ich hab den Mut gerade nicht. Hatte ich aber schon. Die Antwort: Keine Sorge – ich hab alles im Griff.

Bonustrack: Seite des NABU zum Thema „Kühlen ohne Klimaanlage„. Am Besten gefällt mir Punkt 11.

Spruch der Woche: „Es geht auf keinen Fall so weiter, wenn es so weiter geht.“ Erich Kästner


Warum nicht?

Warum handle ich nicht schneller, deutlicher? Warum mach ich nicht mehr gegen die Probleme unserer Zeit?

Zu diesen Themen habe ich in letzter Zeit bemerkenswerte Texte gelesen. Die Autoren haben da ganz interessante Thesen vertreten – und auch gleich Gegenargumente angeführt:

  • „Ich alleine kann eh nix machen“. Ein sehr beliebtes Argument. Stimmt ja auch irgendwie. Dabei verkenne ich aber zwei wichtige Dinge:
    Ich bin eben nicht allein. Ich bin Teil der kritischen Masse. Ich wirke ja bereits. Negativ und positiv. Wenn ich weiterhin so lebe, wie ich nun mal leben möchte, dann vergrößere ich die bestehenden Probleme. Wenn ich weiterhin so viel Auto fahre, dann erhöhe ich das CO2, erhöhe die Nachfrage an der Tankstelle und damit die Preise und finanziere damit Länder und Regimes, mit denen ich politisch gar nicht so recht übereinstimme. Wenn ich endlich aufs Fahrrad komme, dann ist das gut für meine Gesundheit und ich erhöhe letztendlich den Druck auf die Gemeinde hier, mehr Fahrradwege anzulegen und diese besser in Schuss zu halten. Ich verringere den Parksuchverkehr, den Lärm und die Luftverschmutzung. Und die Nachfrage nach Benzin sinkt. Eigentlich logisch.
  • „Es ist eh alles zu spät. Die Krise kommt, das lässt sich doch gar nicht mehr aufhalten.“ Auch beliebt. Stimmt auch. Es geht jetzt darum, zu retten was zu retten ist. Die Krise auszubremsen. FLATTEN THE CURVE hieß es am Anfang von Corona. Zeit gewinnen war damals wichtig, Zeit für Informationen, Zeit für Maßnahmen, Zeit für Impfstoffe. Ich glaube, das gilt jetzt auch.
  • „Sollen doch erst mal die Anderen, ich mach doch schon so viel.“ Stimmt auch, auf den ersten Blick. Wenn ich mich aber so bei den Menschen umsehe, die ich kenne, dann machen die alle ganz schön viel. Ich muss aber genau hinsehen, weil die machen ganz andere Sachen als ich – und vielleicht aus anderen Gründen. Der Wunsch nach Autarkie ist auch ein guter Grund für Photovoltaik, Zisternen, Gemüse aus dem eigenen Garten, Solarheizung, ein E-Auto. Und wenn meine lieben Freunde, die all das machen dann Fleisch essen, in den Urlaub fliegen und es ihnen nicht im Traum einfallen würde Second Hand zu kaufen, ja mei.
  • „Ist doch alles so schön grün hier. Es gibt doch gar kein Problem.“ Ja, leider, alles schön grün – statt bunt. Mir fehlen die Blumen und die Schmetterlinge. Statt dessen seh ich Maisfelder, Fichtenwald, gelegentlich – schön gelb – Sonnenblumenfelder.
  • Und da ist das Problem der „gleitenden Nulllinie“. Faszinierender Gedanke. Wie es früher war, das wissen wir doch gar nicht mehr so genau. Welche Vögel da zur Futterstelle kamen, wie oft wir Rehe, Wildschweine, Hirsche, Hasen, Rebhühner, Fasane gesehen haben. Welche Blumen am Wegrand wuchsen und welche Käfer gekrabbelt sind. Wir halten die Gegenwart für Normal. Und die Veränderungen zu gestern sind ja auch wirklich winzig. Die Veränderungen zu 1950, das ist schon eine andere Größenordnung. Wie groß waren damals eigentlich die Autos? Die Häuser? Wie oft fuhren wir in Urlaub und wohin? Und wie oft gab es damals Waldbrände und Überschwemmungen? Puh! Keine Ahnung. Und wenn es jetzt in Spanien, Portugal oder Frankreich brennt, oder neulich in Brandenburg, dann ist das das neue Normal. Da regt sich keiner mehr drüber auf, da kenne ich niemanden, der sagen würde. HEY LEUTE, DAS GEHT NICHT, DA MÜSSEN WIR HANDELN!!!!!
  • „So lange es erlaubt ist.“ Ganz traurig. Irgendwie wollen wir gezwungen werden. Wir wissen, wir sollen nicht so schnell fahren, falsch parken, anderen die Vorfahrt nehmen, riskant fahren. Aber hallo: Wo kein Kläger, da kein Richter. Und wenn ich doch mal einen Strafzettel kriege, dann reg ich mich auf. Corona das gleiche Spiel. Wir wissen, dass Masken lästig sind – aber wirklich helfen. Und wenn es gegen andere Viren ist. Aber freiwillig, och nö. Wir wissen inzwischen wahrscheinlich alle, dass Fleisch schlecht für unsere Gesundheit ist, furchtbar für die Tiere, verantwortlich für Hunger im globalen Süden und ökologisch eine Katastrophe. „Aber wenns doch erlaubt ist! Da muss die Regierung klare Regeln schaffen.“ Eigentlich erbärmlich, oder?
  • „Es fehlen noch Informationen. Wir wissen doch gar nicht 100% Bescheid, was zum Aussterben von Tieren oder Pflanzen führt und was wir dagegen machen können.“ Vielleicht wissen wir wirklich nicht 100% Bescheid. Das müssen wir auch nicht. Und das wissen wir sonst auch nicht und handeln trotzdem.

Bonustrack: Lustige Aktion des BUND um auf die wilden Pflanzen in der Stadt hinzuweisen. Da kannst du auch mitmachen. Krautschau.

Spruch des Tages: „Halte dich von negative Leuten fern. Sie haben ein Problem für jede Lösung.“ Albert Einstein zugeschrieben


Wassssssser

… sparen

Inzwischen hat es sich ja ziemlich rumgesprochen. Wir haben zu wenig Wasser. Der Grundwasserspiegel sinkt, was ganz furchtbare Auswirkungen auf die Pflanzen hat, die ja ihr Wasser vom Regen oder eben vom Grundwasser holen. Und der Grundwasserspiegel sinkt, weil viel zu viel Wasser entnommen wird für Haushalte und Wirtschaft.

Da es zu wenig regnet, wird das Grundwasser auch nicht schnell genug wieder aufgefüllt. Selbst nach einem schönen Regentag ist die Erde nach ein paar Zentimeter schon wieder trocken. So ging es mir neulich, ich bin ganz erschrocken. Nach einem schönen Regenguss habe ich Basilikum im Beet vergraben und nach 2 cm war die Erde trocken. Das Problem ist da.

Und zu viel von dem guten Wasser wird immer noch verschwendet.

Beim letzten Treffen des lokalen NABU haben wir daher Tipps zum Wassersparen zusammen getragen. Ist einiges dabei rausgekommen, ich war ganz positiv überrascht. Natürlich ist klar, dass nicht alle Tipps von allen umgesetzt werden können und wahrscheinlich bemühst du dich eh schon lange, Wasser zu sparen.

Schau dir die Tipps mal durch, vielleicht ist ja was dabei:

  • Wenn du lieber badest als zu duschen, und dein Bad gut belüftet werden kann, dann lass das Wasser in der Wanne und nimm es für die Toilettenspülung
  • Eine Zisterne spart Trinkwasser ohne Ende, du kannst so das Regenwasser für den Garten und die Toilette nehmen
  • Eine Zisterne ist für Häuslebauer wahrscheinlich die Investition, die am wenigsten kostet und am meisten spart
  • Eine Zisterne sollte bei Neubauten gesetzlich vorgeschrieben werden, von den Stadtwerken gefördert werden
  • Regentonne für den Garten, eventuell in Verbindung mit einem „Regendieb“, einer festen automatischen Verbindung von Regenfallrohr und Regentonne
  • Am Tag vor dem angekündigten Regen den Garten gießen, das erleichtert es dem Regen tief in den Boden einzudringen und spart dir das Gießen in den Tagen danach
  • Richtig gießen: ohne Brause, möglichst nah an der Pflanze, am frühen Morgen oder am späten Abend (dann brauchst du ca 10 % des Wassers, als wenn du am Mittag gießt), Tropfenbewässerung verwenden, den Durchmesser der Gießkanne verkleinern, lieber einmal richtig viel gießen als jeden Tag ein bißchen
  • Mulchen auf den frisch angelegten Beeten hält die Feuchtigkeit im Boden
  • Fange das Wasser auf, in dem du Obst oder Salat oder Gemüse gewaschen hast. Das ist noch gut genug zum Gießen oder für die Toilettenspülung
  • Mische 3 Teile Shampoo mit 7 Teilen Wasser in einer Flasche, damit kannst du dir die Haare waschen, ohne diese vorher nass zu machen. Geht bestimmt auch mit Duschgel
  • Waschen und Bidet statt duschen oder baden
  • Wenn deine Waschmaschine das kann, dann weiche die Wäsche ein und verwende dann zum Waschen ein Sparprogramm mit geringerem Wasserverbrauch
  • Mähe deinen Rasen nicht zu kurz, sonst trocknet der Boden zu sehr aus und du musst sehr schnell wieder gießen
  • Nicht so oft putzen. Wir leben ja zum Glück nicht mehr so wie unsere Großmütter. Es wird in der Küche keine Wurst mehr gemacht, die Männer kommen nicht voller Erde und Mist von Acker und Stall oder voller Kohle vom Bergwerk, die Kinder (leider) nicht mehr voller Wiese und Wald und Tümpel nach Hause. Die Männer haben gelernt, sich zum Pinkeln hin zu setzen, wenigstens die meisten
  • Aus den gleichen Gründen: Nicht mehr so oft waschen. Oft reicht es, die Kleidungsstücke zum Lüften ins Freie zu hängen. Bettwäsche, Handtücher, alles „hält länger durch“. Einfach mal ausprobieren
  • Spart nicht unbedingt unser Wasser – aber Wasser. Immer wieder lese ich, wieviel Wasser bei der Erzeugung von Lebensmitteln oder anderen Konsumgütern verbraucht wird. Deutschland importiert auf diesem Weg Wasser – oft genug aus Ländern, die das eigentlich nicht im Überfluss haben. Da wäre schon viel Wasser gespart, wenn wir die Dinge, die wir kaufen, auch tatsächlich nutzen

Eine Schale voll Wasser für Vögel und Insekten geht aber immer. Die haben schließlich auch Durst, wenn es so heiß ist.

Was machst du, um Wasser zu sparen? Bitte schreibs in den Kommentar.

Und ganz klar, sparen kannst du nur, wenn du genug davon hast. Wenn es zu wenig gibt, dann wird rationiert. Über den Preis oder über die Verfügbarkeit. Will ich beides nicht. 🙂

Da passt der Bonustrack genau dazu: Anleitung zum Bau eines Vogelbads, vom NABU.

Spruch der Woche: Los geht’s, wir haben einen Planeten zu retten! Niall Ó Brolcháin rettet Moore.

Zeitenwende?

Es ändert sich ja Einiges, zur Zeit. Da ist es schon berechtigt, von einer Zeitenwende zu sprechen.

Klima, Corona, Krieg, das führt – auch – zu massiv steigenden Preisen. Die Geschenke der Politiker, Senkung der Steuern, scheinen nicht in den richtigen Taschen zu landen. Die Preise gehen nicht im gewünschten Ausmaß nach unten. Mist.

Preise sind jedoch vielen Mechanismen unterworfen. Und da ist auch „Angebot und Nachfrage“ dabei.

Ist noch nicht so lange her – Anfang 2020 – da gab es Benzin fast geschenkt. Knapp über einen Euro habe ich – und du wahrscheinlich auch – damals bezahlt. Warum? Wegen Corona blieben wir brav zuhause. Homeoffice, Versandhandel, Lockdowns, all das hat dazu geführt, dass viel weniger getankt wurde. Und schon wurde Benzin wirklich sehr günstig.

Bei Angebot und Nachfrage sind wir wirksam. Vielleicht mehr als wir glauben.

Wir können das Angebot erhöhen:
Bilden wir Fahrgemeinschaften und Einkaufsgemeinschaften.
Wir können so vieles verschenken statt es weg zu werfen.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich von all dem Besitz zu trennen, der eigentlich nur aus Gewohnheit in Schränken und Regalen, in Kellern und Dachböden rumliegt, ohne noch sonderlich beliebt oder gar gebraucht zu werden. Verkaufen, eintauschen, spenden, verschenken, recyceln, all das erhöht das Angebot an Büchern und Kleidung, Spielzeug und Geschirr, Möbeln und CDs, Fahrrädern und Handys, Bastelkram und Vasen, naja, du siehst, worauf ich rauswill. Und Second Hand kommt auch gerade denen zu Gute, die sich Neues nicht leisten können.

Selber Obst und Gemüse anbauen und den Überfluss dann eintauschen oder verschenken erhöht auch das Angebot. Ableger von Pflanzen, Sträußchen, Kuchen, Salate über den Zaun reichen, all das sorgt dafür, dass das es mehr Produkte gibt und in den Läden nicht um den letzten Apfel gestritten wird und damit die Preise weiter nach oben gehen.

Und damit können wir die Nachfrage anderer reduzieren.

Unsere eigene Nachfrage können wir ebenfalls steuern:
Nur das kaufen, was wir tatsächlich essen werden. Oder beim „all you can eat“ auf den Teller laden.
Nicht hamstern.
Weniger konsumieren.
Das Freizeitangebot im Ort nutzen.
Urlaub zuhause. Hey! Deutschland ist schön, wenn du mal von der Autobahn runterfährst.
Einfach mal nur rumsitzen? Ok, das ist schwer.
Das Auto weniger fahren, sparsamer fahren. Und wenn das Auto steht den Motor ausmachen. (Das peitscht mich regelmäßig auf: Nur mal schnell Geld holen/den Brief einwerfen/dem Nachbarn Hallo sagen – muss dazu der Motor weiterlaufen? Samt lauter Musik? Ist die Batterie wirklich so alle, dass der Motor dann nicht mehr anspringt? Oh Hilfe)

All das fragt weniger Konsumgüter nach, vor allem weniger Benzin – und dann werden die Preise wieder purzeln.

Letztendlich versuche ich mich an die veränderten Lebensumstände anzupassen. Wenn es weniger von Allem gibt, dann bleibt weniger für mich übrig. Weniger Waren, weniger Geld, weniger Zeit. Das ist Fact. Aber nicht verzichten möchte ich auf ein Gefühl von Gemeinschaft. Von Solidarität. Vom „im gleichen Boot sitzen“. Da verzichte ich gerne auf Teile meines Konsums, damit für alle genug da ist.

Zusammen schaffen wir das.

Bonustrack: Nicht nur für die Fastenzeit: Eine Seite zum Thema „Plastikfasten“ vom BUND. Auch Plastik muss aus Erdöl produziert werden und ist damit direkter Konkurrent zum Benzin.

Spruch zum Nachdenken: „Klimaaktivisten werden manchmal als gefährliche Radikale dargestellt. Aber die wirklich gefährlichen Radikalen sind die Länder, die die Produktion von fossilen Brennstoffen vorantreiben“  U.N. Generalsektretär António Guterres, April 2022

Pflanze für Balkon und Garten und vor allem die Insekten: Der Salbei ist bei Insekten und Vögeln begehrt, schön und dann auch noch lecker und gesund. Winwin in alle Richtungen.

Alte Gewohnheiten

So sieht es aus, wenn es in der Rhön blüht. Ein Traum an Vielfalt.

Der Mann, der in meinem Herzen wohnt, der sagte neulich – sinngemäß – dass Gewohnheiten deine besten Freunde sind, wenn es darum geht, etwas Positives zu bewahren. Und deine schlimmsten Feinde, wenn es darum geht, etwas Negatives los zu werden. (Pfunde, z.B. 🙂

Recht hat er.

Ich weiß ja, dass es immer weniger Insekten gibt. Dass Insekten extrem wichtige Mitbewohner dieser Erde sind. Und das gilt bestimmt auch für Spinnentiere.

Und dennoch. Wenn ich sehe, dass die Blattläuse meine Bäumchen kahl futtern, dann verfalle ich erst mal in alte Gewohnheiten. Ich entferne die befallenen Blätter, in der Hoffnung, die ungezügelte Vermehrung der kleinen Biester zu verhindern. Klappt selten. Dann kommt der nächste Schritt: Gibt es denn nix zu sprühen, was nur die Blattläuse tötet. Die Antwort: Wahrscheinlich nicht. Ob da jetzt „bienenfreundlich“ draufsteht oder nicht. Ob es der Geheimtipp der Freundin ist (Schmierseife/schwarzer Tee/Brennnesselbrühe), die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich damit jede Menge Schaden anrichte, ob ich den nun sehe oder nicht. Da habe ich inzwischen Hemmungen.

Jetzt bekam ich den Tipp, mir die Larven von Marienkäfern oder Florfliegen zu kaufen und im Garten auszusetzen. Die futtern die Blattläuse dann. Und mit etwas Glück verpuppen sie sich dann bei mir und es gibt neue Marienkäfer, die ebenfalls gerne Blattläuse essen. Und dann ihre Nachkommen in meinem Garten kriegen……. Söldner, sozusagen. Um das Gleichgewicht von Jägern und Beute wieder her zu stellen.

Hab ich gemacht. Gar nicht so billig. Die kommen per Post und sind so winzig, dass ich noch nicht mal weiß, ob die noch alle leben. Und wie es denen auf meinen Bäumchen geht, das weiß ich auch nicht. Ich kann nur hoffen, dass nicht noch mehr Blättchen angezapft werden. Nur gut, dass ich Experimente mag. Vielleicht habe ich ja Glück und sehe irgendwann eine Wolke von Florfliegen in meinem Garten. So als Erfolgsbeweis. We will see.

Und ich bekam den Tipp, einfach nix zu machen, und der Natur Gelegenheit zu geben, wieder ins Lot zu kommen. Wenn da nur nicht die alten Gewohnheiten wären.

Wie wirst du alte Gewohnheiten los? Bitte schreibe einen Kommentar. Ich kann jede Menge Tipps gebrauchen. Vor allem wegen der Pfunde 🙂

Bonustrack: Zwei links zu Anbietern, die ein nachhaltiges und ökologisches Reisen anbieten:
Bookitgreen
Forum Anders Reisen

Insektenfreundliche Pflanze für Balkon und Garten:
Die Glockenblume, in jeder Form und Art ist ein Magnet für Insekten. Es gibt sogar Arten für den Nordbalkon. Ich find sie sieht auch noch schön aus. Das ist eine Staude, das heißt, sie kommt jedes Jahr wieder. Den offiziellen Namen: Campanula finde ich auch wunderbar.

Und jetzt geh raus und spiele Pippi Langstrumpf 🙂



Jetzt aber mal ernsthaft

Würdest du einen alten Ferrari, der super gut in Schuss ist und wunderschön ausschaut verschrotten? Um die Metallspäne zu gewinnen? Oder das Glas der Scheinwerfer für neue Flaschen? Das Holz der Armaturen fürs Lagerfeuer?

Ich glaube nicht.

Mal abgesehen von den ökologischen Schäden, die so ein alter Ferrari anrichtet, wenn er fährt, ist er doch ein Wunder der Technik, des Handwerks, eine Augenweide im Museum. Und könnte für viel Geld verkauft werden statt ihn zu verschrotten.

Aber genau das machen wir mit dem Wald. Mit uralten Bäumen. Ok, nicht in Deutschland, wir haben kaum alte Wälder und keine alten Bäume mehr. Aber in Europa schon, in Amerika, in Canada. In Südamerika oder in Asien. Da werden riesige Bäume gefällt, um Brennholz daraus zu machen, oder Essstäbchen, oder Papier.

Und diese alten Wälder, diese Urwälder und alten Bäume sind voller Tiere und Pflanzen, sind ein ökologisches Wunder, ein Garten Eden, ein Paradies, ein Hort der Artenvielfalt.

Da habe ich neulich ein paar Artikel dazu gelesen, da kamen mir die Tränen. Wir sind als Spezies so doof. So gescheitert. Egoismus pur, kein Blick auf Morgen. Hauptsache Gewinn jetzt. Wir nehmen keine Rücksicht auf das Leben und schützen dafür Arbeitsplätze. Sind Holzfäller und ihre Chefs nicht auch vom Klimawandel bedroht?

Denn es ist ja so, dass wir die Bäume und Wälder brauchen, wenn wir die Klimakrise meistern wollen, die Erderwärmung eindämmen. Letztendlich unser Überleben sichern wollen. Schon jetzt sterben Tausende Menschen an den Folgen der Erderwärmung. Gigantische Waldbrände zerstören riesige Flächen, mit allem was darin kreucht und fleucht und angewachsen ist. Dabei sind wir noch gar nicht bei den 1,5 °C Erwärmung, die als Obergrenze propagiert werden.

Die Bäume leiden auch an den steigenden Temperaturen. Haben Durst. Sind anfällig für Insekten und Pilze. Werden leichter vom Sturm umgeworfen. Und statt ihnen zu helfen kommen wir mit der Motorsäge. Unfassbar.

Was kannst du jetzt tun?

Pflanze einen Baum. Ja, ich weiß, der beste Zeitpunkt einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Aber der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt. Also: pflanze einen Baum. Noch einen Baum. Und wenn es eine kleine balkongeeignete Salweide ist. Oder ein kleiner Apfelbaum für die Terrasse. Vielleicht kannst du ein Grundstück kaufen, irgendwo auf dem Land und da ein paar Bäume pflanzen. Vielleicht kannst du deinen Vermieter fragen, ob du auf dem öden Stück Rindenmulch oder im Steinhaufen vor dem Haus einen Baum pflanzen darfst. Vielleicht kannst du deinen Arbeitgeber dazu überreden, die Rasenfläche um die Firma zu nutzen. Und wenn das alles nicht geht, vielleicht hast du noch Platz in der Wohnung für eine Zimmerpflanze.

Und wenn es geht, verschenke Pflanzen. Und wenn es ein Basilikum-Töpfchen ist. Vielleicht kannst du Ableger von deinen Pflanzen nehmen und eigene Pflänzchen weiter geben. Ökologisch viel besser als noch ein Stehrümchen, das süße Katzenbild, das super Parfum, das neue Handy, das Messerset, die Dingensbummens, von denen wir uns alle einreden lassen, dass davon ein schönes Leben abhängt.

Bonustrack: Nachdenkenswertes vom WWF.

Spruch der Woche: Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen dich auf ihr Niveau, und schlagen dich dort mit ihrer Erfahrung!

Bleib optimistisch und fröhlich, geh raus und mach die Welt ein wenig besser.

Lebensmittelpreise und Lösungen

Puh, Essen ist teuer geworden. Ob hier oder woanders, ich spüre den Einkauf im Geldbeutel.

Ob die Ursache jetzt Corona heißt, oder der Krieg in der Ukraine, oder die Klimaveränderung samt Schäden an Pflanze und Tier. Das kann ich mir raussuchen. Wahrscheinlich von allem was. Dazu kommt natürlich noch der Mitnahmeeffekt. Preise sind nicht immer durch Kosten erhöht worden, sondern auch oft, um den Gewinn zu steigern. So hat z.B. die Firma Nestlé schon vor dem Krieg in der Ukraine deutlich erhöht: Artikel der Tagesschau.

Und jetzt kommen wieder die alten Lösungen auf den Tisch:

Zum Beispiel Bio sei Luxus, der jetzt unverantwortlich ist, wenn es darum geht die Ernährung der Deutschen sicherzustellen. Die Forderungen noch mehr Fläche auf ökologischen Anbau umzustellen sei ein wirtschaftlicher Wahnsinn und sozial überhaupt nicht vertretbar.

Auch die Bestrebungen landwirtschaftliche Flächen still zu legen, um der Natur und der Biodiveristät eine Chance zu geben sei absolut nicht machbar, unter den jetzigen Bedingungen.

Dazu zwei Zahlen, beides Schätzungen:

Ca. 30 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche dient dem Anbau von Energiepflanzen, also zur Erzeugung von Biogas. Um den Benzinpreis niedrig zu halten. Sozialschwache fahren selten Auto, wenn überhaupt. Wenn ich mir schon um die sozialschwachen Mitmenschen Gedanken machen will, und dass die auch genug bezahlbares Essen kriegen, dann gäbe es ratzfatz jede Menge bestes Ackerland, um diese Ernährung sicher zu stellen.

(Nur so am Rande: Ich bin dafür statt Raps und Mais und andere Energiepflanzen anzubauen auf diesen Flächen direkt Photovoltaik aufzustellen. So spart man sich die Umwandlung von Biogas in Strom, was ja nicht verlustfrei geht. Es wird kein CO2 freigesetzt, muss nichts gedüngt werden, nichts gespritzt und nicht bewässert. Und die Böden können sich erholen und dienen in ein paar Jahren dann gerne wieder als Ackerflächen. Und dann ist auch genug Strom da für all die E-Autos. Aber mich fragt ja niemand).

Auf weiteren 30 % werden Futtermittel angebaut. Für all die Schweine und Rinder und Hühner und Puten, die dann als Nahrung herhalten müssen. Auch hier gäbe es ganz viel Acker, um wesentlich effizienter Nahrungsmittel zu produzieren. Die Zahlen sind hier sehr unterschiedlich, von 2 kg Getreide für 1 kg Fleisch bis hin zu 20 kg Getreide/kg Fleisch. Da kann ich es mir wieder raussuchen.

Die konventionelle Landwirtschaft verbraucht darüber hinaus viel mehr Energie für die Erzeugung von Düngern und Pestiziden. Auch werden die Produkte viel mehr über Land transportiert, damit die Schlachtung oder die Verpackung oder die Veredelung ein paar Cent billiger ist. Ställe und Gewächshäuser wollen ebenso beheizt werden.

Bio legt viel mehr Wert auf regional und saisonal. Und verbraucht daher auch weniger Benzin, Diesel, Strom, Gas. Bio ist also eher die Lösung als das Problem. Außer für die konventionellen Landwirte und ihre Lieferanten.

Bonustrack: Falls du dich mehr selbst versorgen willst: schöne Seite von smarticular zu diesem Thema.

Und noch ein Bonustrack: Es gibt jetzt wieder eine Petition für ein Europa ohne Tierversuche

Spruch der Woche: Es kommt nicht darauf an, die Welt zu verbessern, sondern darauf, sie zu verschonen (Odo Marquard)


Wachstum

Eigentlich logisch. Es gibt in der Welt der Wirtschaft kein Wachstum. Es gibt ein Umverteilen von einer Firma oder Person auf eine andere.

Die Drogeriekette, bei der ich gerne kaufe freute sich neulich über das großartige Wachstum seit ihrer Gründung. Und da wurde mir das so richtig bewußt.

In dieser Zeit haben jede Menge kleine Drogerien, bei denen ich eingekauft habe, ihre Türen für immer geschlossen. Sind pleite gegangen.

Klar hatten die nicht das Angebot der großen Ketten von heute. Aber, mal ganz ehrlich. Es gab alles was ich wollte. Deo, Duschgel, Shampoo, Parfum, Bodylotion, … Sogar 100 g Henna hat er mir abgefüllt, der Drogist, aus der großen Blechdose in eine kleine Papiertüte. In der Nachbarschaft war er auch. Zu Fuß bequem zu erreichen. Geschluckt, damit die Drogeriekette wachsen konnte.

Und so ist es ja leider mit vielen kleinen Läden, die oft spezialisiert waren, eine super Beratung hatten – und dann, ratzfatz geschluckt, pleite. Zugunsten des großen Markts auf der grünen Wiese.

Aber es geht noch weiter: Es ist auch eine Umverteilung von dir und mir zu den großen Firmen. Letztendlich kaufe ich jetzt mehr. Wenn ich schon mal da bin. Die großen Supermärkte sind reich, weil sie viel Umsatz machen. Aber es ist auch unser Geld, was die Firmen reich macht, sie wachsen lässt.

Außerdem gibt es das Problem der Rohstoffe, der Herstellung der Produkte. Die kommen halt oft aus Ländern, wo sich die Menschen nicht gegen die Marktmacht der großen globalen Firmen wehren können. Auch das ist eine Umverteilung. Was Umweltschutz und Arbeitssicherheit angeht, naja, das ist auch so eine Geschichte. Gewinne hier zu Lasten der Gesundheit der Menschen in den Ländern, in denen die Ware hergestellt wird, die hier für Umsatz sorgen.

Und irgendwie fehlt mir auch noch eine andere Komponente beim Einkauf. Dazu ein schönes Erlebnis, das ich letztes Wochenende hatte:

Wir fuhren über Land und ich sah ein Schild: Schafhofcafé. Geöffnet am ersten Sonntag im Monat. Das hat ja gepasst. Also sind wir umgedreht, der Mann, der in meinem Herzen wohnt und ich.

Der Stall war auf, ein Mann drin und jede Menge Schafe. Da durfte ich erstmal Lämmchen streicheln. Sehr schön. Die haben ja so schöne Augen. Auf dem Weg ums Eck, Richtung Café hörten wir Musik, Radio, dachte ich. Ein Schild wies darauf hin, dass es ein „Musikantenfreundliches Café“ sei. Schön! Leider war es zu. Der Kuchen sah gut aus, aber mei. Wir waren zur falschen Zeit da.
Beim Weggehen sah ich grad noch, dass eine Frau aus dem Café kam.

Frau: Ja, was wollt ihr denn?
Ich: Ins Café
Frau: Das macht erst um Einse auf
Ich: Können wir den wenigstens Schafkäse kaufen?
Frau: Klar, kommts mit rein
(Käsekauf und Kuchenkauf erspare ich euch)
Ich: Danke – schön, haben Sie es hier, schade, dass Sie soweit weg von uns sind
Frau: Wo kommt ihr denn her?
Ich: Aus Baden-Württemberg
Frau: Oh von so weit?
Ich: Ja, leider
Frau: Ja dann sing ich euch wenigstens noch ein Lied.
Nimmt das Akkordeon und singt das Lied von ihrem Kaffee, von ihrem Traum, dass sie sich immer freut wenn Gäste da sind und sie dann gerne singt. Und schenkt uns beim Rausgehen noch schnell zwei Schafsknacker.

Das ist Einkaufen, wie ich es mag. Deshalb mag ich Hofläden. Weil im Supermarkt, da kriegst du das nicht.

Das ist auch eine Umverteilung. Aber in eine Richtung, die mir gefällt. Hast du auch so eine Geschichte? Bitte teile sie mit uns.

Bonustrack: Vom 13. bis 15. Mai ist wieder Vogelzählung des NABU. Machst du mit?

Spruch der Woche zum Thema Müll/ Kaffee to go Becher: Sie liegen an der Straße oder stehen auf den Fensterbrettern. Wahrscheinlich warten sie auf die Müllfee, die sie magischerweise dort wegzaubert und dann in Einhornstaub verwandeln wird.

Und für die Seele, ein Video des Melbourne Zoo mit einem Baby Hippo.


Quietsch

Selber kochen, Reste verwerten, Energie sparen?

Gerade jetzt im Frühjahr, wenn ich tagsüber die Heizung ausmache und die Sonne und Wärme genieße und es am Abend dann doch wieder kalt in der Wohnung wird, dann ist bei mir Backzeit – Röhrenzeit.

Und das ist so eine Quiche eine sehr gute Lösung. (Mein Rezept braucht fast 50 Minuten Backzeit, da ist die Küche schön warm und ein Teil der Wohnung auch).

Warum Quietsch? Ich habe ja eine französische Freundin. Und die hat mal erzählt, alle ihre deutschen Kolleg*innen würden immer Quietsch Lorrähn sagen, und so sagt sie das halt auch. Und ich eben auch. Also heute eine Quietsch, wenn auch ohne Lorrähn.

Für den Teig verknete ich 250 g Mehl, ein wenig Salz, 1 Teel. Zucker, 150 g kalte Butter, bzw. veganen Butterersatz, 1 Ei und 6 Eßl. Hafermilch zu einem geschmeidigen Knetteig. Geht am besten und am schnellsten mit den Händen. Nicht total angenehm, aber mei.

Den Teig drücke ich dann in die Form. Und weil es genug Teig ist, gleich noch in eine zweite, kleinere Form, so habe ich gleich noch eine Portion zum Einfrieren. Laut Rezept muss der Teig jetzt 3 Stunden in den Kühlschrank. Der Sinn erschließt sich mir nicht, aber manchmal mache ich das, was auf dem Zettel steht.

Auf den Teig kommt jetzt der „Rumfort“. Also das war rumliegt und fort muss. Morgen es Paprika, die schon bessere Tage gesehen hat, ein wenig Mais und Käse, der auch eher trocken ist als schmackhaft. Neulich wars Lauch und davor alte Tomaten. Käse ist bei mir immer dabei.

Bis jetzt ists eine leckere Tarte. Zur Quiche wird’s durch den Guss:

4 Eier, 2 kleine Essl. Mehl, 250 ml Hafermilch, 250 ml Quark oder alte Sahne oder Rahm, halt was Weißes, Gewürze. Das wird verrührt, nicht zu gründlich und über den Belag gekippt.

(So eine Quiche ist mit 5 Eiern auch ein gutes Rezept, wenn die Eier schon ein paar Tage bei dir rumliegen und nicht mehr so super frisch sind. Dem Rezept schadet es nicht).

Bei 210 °C 15 Minuten backen, zurückschalten auf 180 °C und so lange backen, bis der Guss gestockt ist. Das dauert bei mir mindestens eine halbe Stunde. Die letzten paar Minuten mache ich die Röhre schon aus, das heizt genug nach, dass du dir noch immer die Zunge verbrennen kannst, wenn du zu gierig bist.

Wie gesagt, die Quiche lässt sich super einfrieren, schmeckt kalt oder aufgewärmt.

Geht bestimmt auch ohne Käse und mit Obst als Kuchen, was meinst du?

Bon appetit

Bonustrack: Von dem Bio-Balkon-Kongress der Birgit Schattling habe ich dir ja schon vorgeschwärmt. Jetzt im Mai kommt ein Best of der ersten Kongresse, wieder kostenlos und bestimmt wieder sehr interessant: Hier gehts zur Anmeldung.

Spruch des Tages: Halte an deinen Fehler nicht fest, nur weil du lange gebraucht hast, sie zu perfektionieren.

Und hier wieder das Video fürs Herz, diesmal rote Panda.

Bleibt gesund und fröhlich und macht euch die Welt, wie sie euch gefällt.


Energie

Jetzt scheint Herr Putin zu schaffen, was ökologisch und ökonomisch schon sehr lange sinnvoll ist. Wir werden Energie sparen. Wäre mir ohne den Krieg lieber gewesen, das kann ich sagen. Hoffentlich hört das bald auf. Und mit einer intakten Ukraine. So eine Aggression sollte nicht erfolgreich sein.

Mein Beitrag ist, Energie zu sparen. Angeblich erhält Russland täglich eine Milliarde Euro von der EU für die Kohle, Öl- und Gaslieferungen. Damit kann er lange Krieg führen.

Und durch Energie sparen können wir diese Lieferungen ganz schnell verringern oder beenden. Und damit den Krieg.

Wenn wir das auch noch halbwegs ökologisch hinkriegen und vor allem ohne Atomstrom, dann wird das unser Leben sogar verbessern.

Die Energie, die ich selbst verbrauche – also Strom, Gas und Benzin – die kann ich ziemlich genau messen. Und schauen, wo ich da noch sparen kann. Heizung runter drehen, Licht ausmachen, wenn ich den Raum verlasse. Nicht so viel Auto fahren. Das sind die Klassiker. Gibt aber noch mehr. Und nur manches erfordert erst mal eine Investition.

  • Gefrorenes über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen
  • Wenn mir kalt ist, dann backe ich, das heizt auch ein wenig
  • Reis und Hülsenfrüchte einweichen um die Kochzeit zu verringern
  • Von Kochen mit der Wonderbag habe ich ja schon geschrieben
  • Kaffee von Hand mahlen
  • Kuchen von Hand rühren
  • Produkte selbst erzeugen
  • Einkaufsgemeinschaften bilden
  • Kochgemeinschaften bilden
  • Rää-Abende (heute sind wir bei mir und morgen bei euch, so wird nur eine Wohnung geheizt)
  • Mehr öffentliche Verkehrsmittel, oder Radfahren oder Laufen

das sind alles Aktionen, die ein wenig mehr Organisation brauchen. Und die alle zusammen sinnvoll sind, aber wie immer nicht sonderlich viel bewirken.

Und dann gibts noch die Energie, die ich nicht selbst verbrauche, nur indirekt, über die Produkte die ich kaufe. Und da ist glaube ich die Wirkung viel stärker. Aber auch die Überwindung, die mich das kostet.

  • Weniger kaufen
  • Verschenken statt Wegwerfen
  • Sinnvolle Geschenke, in erster Linie, was die Beschenkten tatsächlich wollen und verwenden
  • Weniger putzen. Ok, das fällt mir recht leicht
  • Weniger essen (vor allem weniger Tierprodukte)
  • Bei Neuanschaffungen reduzieren: Kleineres Auto, kleiner Wohnung, kleinere Möbel…
  • Mehr Second Hand, Bücher, CD, Spielzeug, Kleidung, Werkzeuge, Küchengeräte…
  • Dinge, die ich nicht mehr möchte selbst verkaufen oder spenden
  • Mehr darauf achten, wo – und vielleicht sogar unter welchen Bedingungen – die Produkte produziert wurden, die ich kaufe
  • Mehr Bioprodukte kaufen. Das bedeutet weniger Pestizide und Dünger, oft sind diese Produkte regionaler und saisonaler, haben weniger Plastikverpackung

Wenn wir alle da besser aufpassen, dann werden auch Industrie und Handel, Transport und Rohstoffgewinnung viel weniger Energie verbrauchen.

Ich erschrecke ja immer, wenn ich lese, dass eine Tasse Kaffee 1.000 Liter Wasser verbraucht. Über den jeweiligen Energieverbrauch habe ich noch nichts gelesen. Die Relationen könnten aber ähnlich sein. Einerseits ein erschreckender Gedanke – andererseits aber auch ein Hinweis, auf unsere Möglichkeiten zu Veränderung.

Bonustipps zum Thema Energiesparen:

  • Stromspiegel – eine Seite von CO2online
  • Seite von Polarstern (das ist der Anbieter von dem wieder Biogas aus Speiseresten beziehen
  • Liste von Ökostromanbietern

Und jetzt fürs Herz wieder ein (englisches) Video. Diesmal von ganz süßen kleinen Mardern

Bleib gesund und fröhlich, lass dich nicht unterkriegen – mach die Pippi Langstrumpf 🙂



Trittstein-Biotop

Die letzten Tage habe ich ja am Bio-Balkon-Kongress teilgenommen. Zeitaufwendig, aber sehr informativ. Gut gemacht, abwechslungsreich. Danke, Birgit Schattling. Ich hoffe sehr, es gibt nächstes Jahr wieder einen Kongress, da will ich wieder dabei sein. (Jaja, Pläne gehen schnell – schief)

Jetzt liegen noch immer 4 vollgeschriebene Zettel auf meinem Schreibtisch, links, denen ich nachgehen möchte, Tipps zum Aufschreiben, Pflanzen zum Kaufen.

Was mich begeistert hat:

  • Es gibt ganz viele Menschen und Organisationen, die auf der gleichen Wellenlänge sind, ähnliche Ziele haben, sich informieren, kümmern und ihr Wissen teilen.
  • In Städten gibt es oft sehr viel mehr Pflanzen und Tiere – Arten und Anzahl – als im Umland. Sie werden nicht gejagt, die Erde wird nicht gedüngt und gespritzt. Es wird weniger gejätet.
  • Die Aussage von Mitarbeitern von Gärtnereien, wie Pflanzen vermehrt werden – und dass man diese neuen Pflanzen dann ja verschenken kann. Ist ja in unserem Wirtschaftssystem eigentlich geschäftsschädigend. Genau meine Philosophie: Verschenken statt wegwerfen.
  • Und dann habe ich noch dieses neue Wort gelernt: Trittstein-Biotop. Die Frage ist ja berechtigt. Bringt es das überhaupt? Der eine Balkonkasten? Die eine Pflanzschale auf der Treppe vor dem Haus? Der eine Busch auf der Rasenfläche? Und die Antwort ist ein klares JA!!!! Vor allem, wenn die Blüte ungefüllt ist (nur dann bietet sie nennenswert Nektar und Pollen). Und wenn sie nach Möglichkeit heimisch ist (und da gibt es inzwischen Gärtnereien, die sich auf heimische Wildpflanzen spezialisiert haben. Noch dazu Bio). Denn dann können Insekten auf dem Weg von der einen Wiese zum anderen Park bei dir Auftanken. Wie die Raststätte auf der Autobahn. Dann ist dein Blumentopf ein Trittstein-Biotop. Gefällt mir.
  • Jeder Balkon zählt, und es gibt Pflanzen für jeden Balkon. Ein paar Favoriten haben sich rauskristallisiert: ungefüllte Glockenblumen sind Nahrung für sehr viele Insekten. Brennnesseln ebenfalls. Und es gibt kleinwüchsige Weiden. Salweide und Mandelweide, die auf dem Balkon gedeihen können und ganz früh im Jahr Pollen und Nektar für Insekten bieten.

Am Freitag geh ich einkaufen. 🙂

Und noch ein schönes Wort habe ich gelernt, das ist für dich zum Schmunzeln. Ist von  Monika-Maria Ehliah und ihrem Blog Zauberei mit Buchstaben. Das Wort ist Schlampampe und da oute ich mich mal. Ja, ich bin eine Schlampampe. Und ich bin es gern! Danke Monika-Maria.

Bonustrack: Zwei Seiten zum Thema Wildbienen: Wildbienengarten und Faszination Wildbienen.

Und noch ein schönes Video von David Attenborough von einem jungen Tiger

Bleib gesund und fröhlich und komme gut durch diese Zeit.


Sammelsurium

Relativ häufig hält sich das Leben nicht an meine Bestellung. Kennst du bestimmt auch. Deshalb heute nur ein paar kurze Anmerkungen.

„Erst wenn das Schiff untergeht, weißt du, wie schön es an Land war.“

„Zusammen Eis essen ist schöner als streiten.“

„Gewohnheiten sind gute Freunde, außer du willst sie loswerden.“

„Wenn du dir gleichzeitig den Fuß brichst und Corona kriegst, dann weißt du deine Freunde und Nachbarn wirklich zu schätzen. Vor allem, wenn die Familie viel zu weit weg ist, um zu helfen.“ Und wenn du so schön geholfen bekommst oder bekommen hast, dann gib das Geschenk weiter und helfe anderen. Wie es der Nachbar so schön sagte: Man muss helfen, wir sind doch alle Menschen.

Ich habe ja jetzt viel Zeit auf der Couch und da ein sehr interessantes Buch gelesen: „Im Grunde gut“ von Rutger Bregman. Er bestätigt mir weitestgehend, was ich eh schon glaube (das ist doch immer wieder schön, oder?). Nämlich, die Menschen sind im Großen und Ganzen gut. Friedlich, hilfsbereit, freundlich. Klar gibt es immer wieder ganz große Ars… – Ausnahmen. Meist sind die jedoch von anderen Menschen oder den Umständen ganz massiv manipuliert worden. Es gibt ja viele Untersuchungen und Theorien, die das bösartige Tier im Menschen „bewiesen“ haben. Bregman nimmt sich jetzt diese Untersuchungen und Theorien vor, schaut noch mal genau in die Quellen und kommt zu ganz anderen Ergebnissen.

Manchmal kriege ich ja echt die Krise, Umweltschutz, Corona und Politik lassen mich an Hirn und Herz von meinen Mitmenschen zweifeln. Und da war das genau das richtige Buch zur rechten Zeit. Wenn du auch Angst vor der Zukunft hast und glaubst, dass alles unweigerlich den Bach runtergeht, dann schau doch mal in das Buch rein.

Für ganz Spontane: Vom 18.03.2022 bis 27.03.2022 findet der 9. Bio-Balkon Kongress statt: Kann man Tiere pflanzen? Ich hab mich angemeldet, keine Ahnung was da auf mich zukommt. Das Thema ist jedoch interessant für mich. Kostet nix, bin ich auch ganz schnell wieder raus. Hier ist der link, wenn dich das interessiert. Vielleicht treffen wir uns dort ja mal.

Bonustrack: Und nochmal zum Thema Insektengärten. Ich glaube, davon habe ich schon mal geschrieben, grübel grübel. Naja, Wiederholungen haben ja ihre Berechtigung. Das Hortus-Netzwerk erklärt Insektengärten und hilft bei der Umsetzung.

Spruch des Tages: Die kleine Packung, die ich aufesse ist günstiger als die Großpackung, wo ich einen Teil dann wegwerfe… Und manchmal sind Packungen wirklich einfach zu groß. Hilfe.


Und auf einmal muss es schneller gehen

Oh Hilfe, noch eine Krise, die unser Denken beherrscht. Über den Klimawandel mag schon lange keiner mehr reden, Corona beherrscht die Ängste vieler Menschen – und jetzt auch noch Krieg in der Ukraine.

Die ist von hier aus ganz schön nah.

Ich versuche mir keine Sorgen zu machen. Die bringen eh nix. Sorgen sind ein Dialog mit mir selbst über Dinge, die ich nicht ändern kann, habe ich irgendwo gelesen. Stimmt!

Also, was tun?

Ein Weg ist sicherlich, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern schnell zu verringern.

  • Das verlangt schon seit 50 Jahren der Club of Rome mit den „Grenzen des Wachstums“. Weil die fossilen Energieträger einfach irgendwann zur Neige gehen und Erdöl und Erdgas bessere Verwendungszwecke haben, als sie zu verbrennen.
  • Das verlangt schon sehr lange die Klimakrise.
  • Und jetzt verlangt es die politische und wirtschaftliche Vernunft.

Von daher ist der Krieg in der Ukraine vielleicht auch eine Chance. Zumindest lese ich das in vielen Publikationen aus Ländern, die nicht so nah dran sind. Die haben leicht reden, aber sie haben auch Recht. Dieser Krieg kann der Tritt in den Hintern sein, damit wir als Gesellschaft und auch als Menschen

  • Umsteigen auf Ökostrom
  • Umsteigen auf Ökogas (wir beziehen Gas von Polarstern, das Gas wird aus landwirtschaftlichen Abfällen produziert)
  • den Individualverkehr verkleinern, das Auto, den Spritverbrauch, die gefahrenen Kilometer
  • Den öffentlichen Nah- und Fernverkehr ausbauen und vermehrt nutzen
  • Die Wohnfläche verkleinern
  • Geld in erneuerbare Energien investieren
  • Heizungen modernisieren. Zur Zeit gibts dafür massive Zuschüsse vom BMWK
  • Vermehrt Unternehmen auswählen, die ihren CO2 Fußabdruck kompensieren oder verkleinern

Wir haben jetzt zum Beispiel unsere Handyverträge umgestellt auf Wetell. Wir kriegen mehr Leistung für weniger Geld als in den alten Verträgen. Und die Firma hat sich Klimaneutralität auf die Fahnen geschrieben. (Wie übrigens immer mehr Firmen, gib deren Produkten doch mal eine Chance). Von Wetell habe ich zwei Gutscheine bekommen für Neukunden mit einem schönen Rabatt. Schick ich dir gerne zu. Lass mich wissen wo hin. Unter Kontakt findest du eine @Adresse.

Das sind alles Schritte, die sich gehen lassen, unser Leben nur wenig einschränken und vielleicht sehr verbessern. Und sie beschwören keine neuen Probleme herauf.

Vor allem sind es Schritte, die wir gehen können um die Folgen des Krieges in der Ukraine für uns zu verringern und weiteren Krisen den Schwung zu nehmen.

Handeln statt Grübeln.

Nachhaltig Leben sichert Frieden.

Bonustrack: Seite der Verbraucherzentrale Hamburg zum Thema Lebensmittelverschwendung. Ca. 50 % der Lebensmittel verschwenden nicht die Agrarbetriebe oder der Handel sondern die privaten Haushalte, also du und ich.

Spruch des Tages: „Fragt dich ein Hungernder: wo ist Gott,
dann gib ihm Brot – und sage: hier.“ – Mahatma Gandhi –

Bis zum nächsten Mal, mach die Welt ein wenig besser – und lache viel.


Raucher und Nichtraucher, Fleischesser und Veganer

Ist lange her, aber ja, ich habe geraucht. Das kam für mich recht überraschend. War nicht geplant, hätte ich nie von mir gedacht. Aber so wars: Ein Bekannter sagte: Halt mal meine Zigarette. Und ich dachte, wenn ich sie schon halte, dann kann ich sie auch rauchen. Gedacht, getan und schon war ich Raucherin. 13 Jahre lang. Dann konnte ich zum Glück aufhören. Wie?

Vielleicht erinnerst du dich. Raucher und Nichtraucher, das war früher (vor 30 Jahren und länger) so eine ewige Debatte.

  • Musst du schon wieder qualmen?
  • Können wir mal lüften, ist ja eklig hier?
  • Kannst du nicht zum Rauchen raus gehen?
  • He, mach die Kippe aus, wir wollen loooos!

Und wir Raucher fanden diese nörgelnden Nichtraucher extrem intolerant, ewig diese Lüfterei, war doch kalt draußen. Und die Abgase der Autos kamen so ins Zimmer, das war doch nicht besser, oder? Und außerdem wars ja erlaubt und dein Parfum finde ich auch nicht so prickelnd, aber sag ich da was? Nein! Und ich habe so viele Steuern bezahlt davon haben ALLE Anderen ja soviel profitiert. Ohne uns Raucher wäre der Staat doch pleite…….

Dass Rauchen irgendwie nicht so gesund für mich war, das war klar, aber egal. Und dass das Passivrauchen zumindest unangenehm war, wenn nicht ebenfalls ungesund für die Anderen, naja, konnte ich mir schon denken. Hat aber nicht dazu geführt, dass ich ernsthaft aufgehört hätte. Das Genörgel hat mich schon gestört, immer öfter zum Rauchen auf den Balkon oder auf die Straße zu müssen war schon lästig. Und irgendwann kam dann der Mann meines Herzens und sagte: Entweder du hörst auf oder ich fang an. Das hat dann gewirkt und so ging’s. Lustigerweise haben fast alle Nörgler kurz drauf angefangen zu rauchen. So ists im Leben. 😉

Und jetzt haben wir ähnliche Debatten mit Fleisch. Dass zu viel tierische Produkte für uns selbst ungesund sind, das wissen wir. Irgendwie. Das reicht aber kaum zum Reduzieren oder gar ganz aufhören. Die Veganer mit ihrem ewig erhobenen Zeigefinger nerven die Steakarier. Dabei ist der Zeigefinger oft gar nicht in der Luft, der Veganer isst nur was Anderes. Dass die Produktion von tierischer Nahrung massive ökologische Schäden anrichtet, zu Hunger in der Welt führt, die Regenwälder abgeholzt werden, das Grundwasser verseucht wird, die Artenvielfalt leidet, all das können die Fleischesser wissen. Dass muss ich als Vegetarierin mit leichtem Hang zur Veganerin gar nicht erzählen. Und irgendwann wird hoffentlich der Groschen fallen und die Fleischfraktion erkennt, welchen Schaden sie bei ihren Liebsten, ihren Eltern, ihren Freunden anrichten. Nicht so direkt wir beim Passivrauchen. Mittelbarer. Aber spürbar. Und dann gibts da vielleicht auch endlich ein Umdenken. Weil direkt absichtlich schaden würden sie uns nicht. Hoffe ich jedenfalls.

Übrigens: Nur 5 % des erzeugten Soja wird direkt von Menschen gegessen, als Tofu, Soja, Tempeh, Sojasauce. Der Rest landet im Tiermagen.

Bonustrack: Wenn du in deinem Garten was für die Artenvielfalt tun willst, da gibt es eine schöne Initiative: Tausende Gärten – Tausende Arten. Vielleicht findest du da Inspiration.

Der Spruch der Woche, jetzt wo es draußen auf Feld und Wiese wieder blüht. Bitte denke dran: „Die Gepflückte Blume kann nie Kinder kriegen„. Wildsammlung richtet großen Schaden an.

Was fürs Herz: noch ein Video über die Freundschaft zwischen einem Panther und einem Rottweiler.


Fleck weg

Der Frühling kommt, wie schön.

Heute wieder mal was Praktisches.

Es gibt Verfärbungen – Flecken, die mich wirklich stören. Wo ich aber zu faul bin ewig lang dran rum zu schrubben. Oder zur chemischen Keule zu greifen. Und für beide habe ich jetzt Lösungen gefunden. Yippie! Schrubben muss ich immer noch, aber mit Unterstützung.

Das eine sind meine gelben Zähne. Bin halt schon älter, trinke Tee und Kaffee. War mir lange ziemlich egal, bis mal ein Kind fragte, warum ich so eklige gelbe Zähne hätte. Naja, Kindermund tut Wahrheit kund -:). Aber bereit zum Bleichen war ich auch nicht. Grübel, studier. Zur Hilfe kam mir wieder mal Smarticular. Die mag ich eh, weil es da für viele Alltagsprobleme Lösungen gibt. Viele Ideen zum Selbermachen. Und die schreiben: Zähne putzen mit Kurkuma! Jetzt ist Kurkuma ja ein Gewürz, welches ich gar nicht mochte. Hab ich immer verweigert, auch wenn es noch so gesund sein soll. Aber jetzt habe ich mir doch mal was gekauft und schrubber mir damit die Zähne – vor dem Zähne putzen. Ich muss halt aufpassen, Kurkuma färbt schön gelb, nur die Zähne nicht.

Und: Erfolg, ein wenig heller sind sie geworden.

Wie viel davon Wunschdenken ist? Keine Ahnung. Von wirklich weißen Zähnen bin ich wirklich weit entfernt. Aber immerhin ist Kurkuma etwas, was mir nicht schadet, wenn ich was davon verschlucke. Vielleicht sollte ich es öfter machen, momentan bin ich bei zwei Mal die Woche. Da ist sie wieder, die Faulheit. Bonuspunkt ist, dass ich jetzt weiß, dass Kurkuma eigentlich intensiv nach gar nichts schmeckt und NICHT das Gewürz ist, was mich am Curry stört. Also werde ich demnächst mit Kurkuma kochen, wenn ein Rezept das verlangt. Schön gelb macht es ja.

Fleck Nummer zwei sind die Kalknasen im WC. Nein, die Spülung tropft nicht. Das Wasser hier ist halt kalkig. Essig und Zitronensäure wären jetzt zwei Möglichkeiten. Aber beides haftet nicht lange genug. Also braucht es was, das Flüssigkeiten gelieren lässt. Und da half mir die Chefin des Bioladens meines Vertrauens weiter: Sie empfahl Johannisbrotkernmehl. Nicht billig das Zeugs, aber ich brauch nur wenig. Ich rühre damit (kalt) Essig an, oder das Wasser in dem ich Zitronenschalen oder Mandarinenschalen eingeweicht habe um damit Abflüsse zu reinigen. Und dieses Gel kommt dann ins WC, ich lasse es ein paar Stunden einweichen und schubber dann mit einer alten Zahnbürste die Kalknasen weg. Auch das ist kein Zaubertrank, ich werde das noch öfter machen müssen, bis die Schüssel wieder glänzt, aber mei.

Tja, fragen macht schlau, wer nicht fragt erfährt nicht. Es hilft mit den richtigen Leuten zu reden. Und für mich ist der Bioladen zum Reden eine sehr gute Adresse.

Hast du für meine beiden Probleme einen Tipp? Dann schreibe bitte einen Kommentar.

Bonustrack: Tipps des NABU um deinen Internetkonsum ein wenig stromsparender zu gestalten.

Spruch der Woche: „The world has enough for everyone’s needs, but not everyone’s greed“ (Die Welt hat genug, für die Bedürfnisse von allen – aber nicht für die Gier von allen) Mahatma Gandhi


Eine*r für alle, alle für Eine*n

Kennt ihr das noch? Hattet ihr auch eine Oma, die Anfang der 60 ger Jahre für die halbe Nachbarschaft Kaffee bestellt hat? In der Kleinstadt gabs keinen guten Kaffee zu kaufen, wenn überhaupt. Und so hat Oma bestellt. Wenn das Paket dann kam, war das immer ein wenig wie Weihnachten. War auch oft ein Geschenkle für die Oma drin. Bonuspunkte sozusagen.

Und als Gärtnerin habe ich oft über den Gartenzaun getauscht und verschenkt. Mein Kopfsalat gegen die Salatgurke. So gabs Vielfalt auf dem Teller und immer wieder Gelegenheit ein Schwätzchen zu halten. Auch Bonuspunkte.

Manchmal denke ich, wenn soviel Nahrungsmittel weggeworfen werden, dann liegt das vielleicht auch an den Packungsgrößen. Oder überhaupt an den Größen der Nahrungsmittel. Und so versuche ich immer noch zu tauschen und zu verschenken, wenn ich zuviel gekauft habe – kaufen musste. Ich habe schon mal überall in der Nachbarschaft geklingelt, weil ich einen halben Kopf Weißkohl loswerden wollte. Seitdem gelte ich hier als ein wenig sonderbar. Nunja, damit lebe ich schon lange. Ist der Ruf erst ruiniert :-). Die Kuchenback-Cooperative funktioniert aber gut.

Zur Zeit bestelle ich immer wieder mal direkt bei Herstellern über crowdfarming. Gibt natürlich noch andere Plattformen. Die Ware ist bis jetzt immer ausgesprochen gut gewesen, lecker, bio, frisch. Nicht billig, aber so ist das halt. Einziger Nachteil: Es ist immer zu viel für unseren kleinen Haushalt. Und so klingele ich immer noch bei Nachbarn und frage Freunde. Immerhin kennen die das Spiel inzwischen und ab und zu nimmt mir jemand was ab.

Das wäre doch auch interessant bei anderen Lebensmitteln, die nicht besser werden, wenn ich sie lagere. Gewürze zum Beispiel. Eine Packung kaufen und gleich die Hälfte abgeben. Lieber immer frischen Oregano im Haus und öfter kaufen, oder? Aber auch hier stoße ich nicht unbedingt auf Gegenliebe. Kommt vielleicht noch.

Und in die gleiche Kerbe fällt für mich das Einkaufen an sich. Warum nicht für Nachbarn was aus der Apotheke mitbringen oder vom Bäcker. Aus der Stadt. Und im Gegenzug kann ich mal zuhause bleiben und bekomme meine Drogerie-Artikel mitgebracht. Wäre doch eine Erleichterung für alle.

Mal schauen, wie sich das noch entwickelt. Noch gebe ich nicht auf.

Und über die Messengerdienste ließe sich das ja auch super leicht organisieren.

Wie siehst du das? Hast du selbst so Einkaufsgemeinschaften? Verteilstationen? Gibts da eine App dafür? Bitte schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Blog zum Thema vegan leben: Vegan Guerilla

Spruch des Tages: Jedes Mal, wenn ein Wald abgeholzt wird, steigt das Bruttosozialprodukt. Mit jeder Ölverschmutzung, mit jeder Krebsdiagnose. Die Wirtschaftswissenschaftler müssen lernen zu subtrahieren. (Adbusters Kampagne)


Wir-Gefühl

Letztes Wochenende ist Thich Nhat Hanh gestorben. Er war ein buddhistischer Mönch aus Vietnam. Zen-Meister. Ein Schriftsteller und Lyriker. Er vertrat die Idee eines „engagierten Buddhismus“. Vietnam-Kriegsgegner. Aktivist. Er wurde vorgeschlagen für den Friedensnobelpreis. Pragmatiker. Ein Versöhner und Brückenbauer.

Und er war mein spiritueller Lehrer.

Persönlich kennengelernt habe ich ihn nicht. Eine Woche lang war ich in seinem Kloster in Waldbröl im EIAB in der Nähe von Köln. Hat mir sehr gut getan.

Thich Nhat Hanh stand für einen „angewandten“ Buddhismus. Ihm ging es sehr um praktische Anleitungen, wie wir Menschen mit uns selbst und den Anderen ein schönes und friedliches Leben führen können. Klar konnte er auch Theorie. War aber nicht nötig um seine Bücher zu verstehen. Da geht es um Achtsamkeit, Umgang mit Ärger, mit schwierigen Situationen.

Der Buddhismus fällt ja nur knapp unter Religion, da es keinen Gott gibt und keinen Glauben und (fast) kein Dogma. Gibt auch nur fünf Gebote.

Zentral für den Buddhismus ist Achtsamkeit und Mitgefühl. Und zwar Mitgefühl nicht nur für „den Nächsten“ sondern für alle fühlenden Wesen. Im Idealfall Mitgefühl dich, für alle Menschen (auch die, die du nicht magst), für Tiere, für Pflanzen, für Mineralien und Geister.

Und damit sind wir volle Lotte bei der Ökologie. Denn wenn ich achtsam bin, dann verschwende ich weniger. Konsumiere weniger, bedenke die Folgen meiner Handlungen.

Und wenn du Mitgefühl hast für alle fühlenden Wesen – ganz egal wie eng oder weit du das fasst – dann versuchst du Leid zu vermeiden. Bei dir, wie eben bei allen fühlenden Wesen. Dann bedenkst du ebenfalls die Folgen deiner Handlungen und deiner Worte.

Der Buddhismus geht davon aus, dass wir alle „EINS“ sind. Alle mit allen zusammenhängen. Das es kein individuelles Glück gibt, kein individuelles Leid. Dass Frieden zwischen den Menschen wichtig ist. Verständnis, Versöhnung. Dass Brücken nötig sind zwischen Völkern, Staaten, Religionen, den Menschen. Und diese Brücken hat Thich Nhat Hanh versucht zu schlagen.

Er wird mir fehlen. Auch wenn seine Lehre natürlich noch hier ist. Und hoffentlich seine Stätten der Begegnung in seinem Sinne weiter geführt werden.

Wir werden sehen.

Bonustrack: Seite des BUND wie du Schmetterlingen hilfst, die im Winter deine Wohnung aufsuchen.

Buchtipp: „Ökoroutine“ von Michael Kopatz. Er beschreibt sehr schön, was wir tun können, um ökologischer und nachhaltiger zu leben. Was Politik und Wirtschaft ändern können um uns diesen Umstieg zu erleichtern. Leider schreibt er nicht, wie wir Politik und Wirtschaft motivieren uns diese Veränderungen zu erleichtern.

Und noch die Loffyllama Schmusecomics fürs Gemüt.


Gier

Neulich im Café. Ja, es gibt noch Cafés, wenn es auch immer schwerer ist eines zu finden, das offen hat und dann auch noch hineinzudürfen und dann auch noch einen Platz zu finden. 🙂 Aber neulich hat’s geklappt.

Ich saß da und wartete auf meine Freundin. Und so konnte ich wieder mal fremden Menschen zuhören. Mach ich ja eh gerne, weil, neugierig bin ich schon. Und manchmal lern ich auch was dabei – und wenn es über mich selber ist.

Ich versuchs mal gender-neutral 😉

Am Nachbartisch sitzt ein sehr dicker Mensch. Wirklich richtig dick. Was weiß ich, 250 kg? Der arme Stuhl, denk ich mir. Und unterhält sich, also der Mensch. Mit vollem Mund, meistens. Während der Unterhaltung bringt die Bedienung für diesen Menschen noch ein Stück Kuchen, eine heiße Schokolade, einen Eisbecher, eine Waffel und noch eine heiße Schokolade. Nennen wir diesen Menschen „A“.

Wow, denke ich mir. Da geht ganz schön was rein, in diesen Bauch. Teures Hobby.

Die Begleitung (nennen wir diesen Menschen „B“) ist irgendwann besorgt: „Wolltest du nicht endlich abnehmen? Mal ganz abgesehen von der Optik, gesund ist das nicht, was du da machst, oder? Keine guten Vorsätze fürs neue Jahr?“

Die Antwort ist interessant: „Ja klar, will ich abnehmen. Schon lang. Aber ich weiß nicht so recht wie. Ärzte und Freunde und Zeitschriften, alle erzählen mir was Anderes. Lauter unterschiedliche Diäten. Alle puschen sie ihre Favoriten. Und machen die Diäten der Anderen schlecht. Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich glauben soll. Und dann bin ich ja eh chancenlos, so lange die Lebensmittelindustrie soviel Zucker und Fette ins Essen mischt. Da ist doch eh erst mal die Politik gefragt, finde ich.“

B: „Ok, aber du könntest doch wenigstens weniger essen. Das wäre doch ein Anfang?“

A: „Naja, das ist aber echt schwer, wo doch viele Stoffe in der Nahrung sind, die wir angeblich brauchen: 2 mal die Woche fetten Fisch, jeden Tag eine gute Handvoll Nüsse, 5 mal am Tag Obst oder Gemüse. Grünes und rotes und gelbes und blaues Obst und Gemüse noch dazu. Ausreichend Eiweiß und Fette. Ballaststoffe. Und was weiß ich noch. Das muss ich doch erst mal alles essen, oder?“

B: „Ja, stimmt schon, ich frag mich auch oft, wie ich das alles essen soll und trotzdem mein Gewicht halten. Und Bio soll es sein und regional und unverpackt…“

A: „Unverpackt hat den großen Vorteil, dass ich nicht so große Mengen kaufe, bei den verpackten Speisen, das ist doch oft viel zu viel für mich alleine. Und wegwerfen soll/darf ich ja auch nichts.“

B: „Trotzdem, so kann es doch nicht weiter gehen, oder? Willst du nicht wenigstens irgendwas mal ausprobieren, wenigstens anfangen?“

A: „Nee, seh ich gar nicht ein. Solange da nichts wirklich bewiesen ist, warum soll ich mich da irgendwie einschränken. Ich bin doch kein Versuchskaninchen. Und dicke Menschen hat es schon immer gegeben. Das war doch früher sogar erstrebenswert. Und meine Vorfahren waren oft auch richtig dick und sind trotzdem alt geworden.“

B: „Es ist aber doch schon viel bewiesen. Das kannst du doch nicht alles einfach so abtun. Da gibt es so viele Studien. Das sind doch nur ein paar Verweigerer, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit leugnen.“

A guckt in den Geldbeutel. „Ah, super, ein Croissant geht noch, wunderbar. Bedienung! Bitte noch ein Croissant.“

B: „Du willst jetzt wirklich noch ein Croissant hinterher schieben? Du musst doch wirklich pappensatt sein. Machs doch wenigstens nicht noch schlimmer. Oh Hilfe, ich glaub’s nicht!“

A: „Wieso denn nicht, wenn ich es mir doch leisten kann?“

So ging es noch eine Zeit lang. Dann kam zum Glück meine Freundin.

Und was hat das mit mir zu tun? Nee, so dick bin ich wirklich nicht. Aber auch ich habe im letzten Jahr zugenommen. Bremst mich das jetzt aus? Hmm, leider nicht wirklich.

Und ökologisch und global gesehen, ja, da bin ich so „dick“. Hab mehr als die meisten Menschen, will trotzdem immer noch was Neues. Seh die Konsequenzen meines Handelns, red mich trotzdem raus, dass andere noch viel schlimmer sind. Dass die Politik klare Vorgaben machen muss, dass ich alleine eh gar nicht viel machen kann. Und dass ja immer noch genaue Zahlen fehlen. Und was mich bremst – oder auch nicht, das ist oft genug der Blick in den Geldbeutel. Eigentlich traurig, oder?

Naja, immerhin habe ich angefangen.

Bonustrack: Von Smarticular Tipps zur Müllvermeidung

Und fürs Lächeln bin ich immer wieder erstaunt, was Menschen tun, um Tieren in Not zu helfen. Diesmal ein Panther in Russland.


Rückblick und Ausblick

So, jetzt lobe ich mich mal ein wenig selbst.

In diesem Jahr habe ich einiges erreicht, was ein ökologischeres Verhalten angeht.

  • Ein Kfz-freier Tag in der Woche. Klappt meistens.
  • Bei Atmosfair kompensiert.
  • Viel mehr aus eigener Kraft unterwegs.
  • Müll vermieden – im Unverpacktladen eingekauft.
  • Wenn ich schon das Auto benutze, dann erledige ich mindestens vier Sachen.
  • Bin jeden Tag mindestens einen Gegenstand losgeworden – verschenkt, gespendet, eingetauscht, verkauft.
  • Gemüse und Obst selbst produziert.
  • Öfter mal vegan.
  • Noch mehr Second Hand Artikel erworben.
  • Das Kochen mit der wonderbag begonnen. (Das begeistert mich noch immer, schon weil ich dann mehr Zeit hab, etwas anderes zu tun, statt immer wieder in den Topf zu gucken. Am Liebsten mach ich damit das warme Frühstücksmüsli, Milchreis, Porridge, Hirse und &)

Und das Beste: Das Bad ist ziemlich plastikfrei geworden:

  • Zahnbürsten aus Holz oder Bambus
  • Zahnputztabletten statt Zahnpasta aus der Tube. (Das war gar nicht so einfach, die meisten Zahnputztabletten kommen in der Plastikdose 😦 Jetzt habe ich doch welche gefunden und mein Unverpacktladen hat sie auch)
  • Seife statt Duschgel
  • Festes Shampoo statt Shampoo aus der Flasche
  • Selbstgemachtes Deo.
  • Olivenöl statt Bodylotion (und wenn ich die Hand- und Gesichtscremes leer habe, dann werde ich auch dafür Olivenöl nehmen, oder vielleicht Kokosfett, mal schauen)

Gute Vorsätze habe ich natürlich auch:

  • Öfter mit dem Rad in die Stadt fahren. Will doch eh fitter werden.
  • Abnehmen. Ich esse viel zu viel, fühl mich mit meinem Fettvorrat nicht mehr wohl und die Produktion von Lebensmitteln ist halt schon ein großer Teil meines ökologischen Fußabdrucks.
  • Noch mehr Benzin, Wasser und Strom sparen.
  • Zufriedener werden.

Was hast du erreicht, von deinen Vorsätzen? Und wie soll es bei dir weiter gehen? Wenn du magst, schreibe bitte einen Kommentar.

Bonustrack: Mitfahrzentrale Pendlerportal

Motivationsfilm: Eine Giraffe lernt laufen. Immer wieder aufstehen, auch wenn es manchmal schwer fällt.


Upcycling mit Kerzenresten

Weihnachten steht ja angeblich vor der Tür. Dieses Jahr ist das für mich ganz flach und uninteressant. Ich habe keine Lust auf Geschenke kaufen und einpacken. Geschenke kriegen schon eher. 😉

Kein Schnee, keine Märkte und kaum Plätzchen gebacken. Ist mir grad eh mehr nach Salzigem.

Die Sonne hat sich hier auch schon recht lange nicht mehr gezeigt. Ich sags ja immer wieder: Ich lebe im nordbadischen Nebelwald.

Also: Licht an und vor allem Kerzen an. Teelichter mag ich gar nicht mehr so sehr, sind bequem aber halt mit dem Alu ökologisch nicht so prickelnd.

Und wenn ich viele Kerzen abbrenne dann bleiben auch viele Reste. Von meinem Verein habe ich eine ganze Kiste mit halb abgebrannten Kerzen bekommen.

So habe ich angefangen selber Kerzen zu gießen. Dazu brauche ich leere Klopapierrollen, eine leere Dose, einen Topf fürs Wasserbad und leere Förmchen, um die Kerzen darin zu gießen. Ich nehme dafür die Dosen vom Katzenfutter.

In die Dose hat der Mann meines Herzens eine Tülle reingeknickt, damit geht das Ausgießen besser. In der Dose werden die Wachsreste geschmolzen, im Wasserbad, schön langsam. Wenn du das nicht zu lange machst, dann bleibt die Dose dicht und dein Topf sauber.

Dann stell ich die Rolle in die Form und da hinein eine alte dünne Kerze. Damit ist das Problem mit dem Docht ganz einfach gelöst.

Jetzt fülle ich die Papprolle mit dem geschmolzenen Wachs. Immer nur 2 oder 3 cm, dann kann das Wachs schneller auskühlen und fest werden.

Am nächsten Tag, wenn das Wachs schön abgekühlt und festgeworden ist, lässt sich die Pappe ganz leicht von der Kerze abziehen. Und ich habe wieder ein paar Kerzen gegen die graue Zeit.

Nebel hin, grau her: Ich wünsche dir fröhliche Weihnachten und nur glückliche Gesichter um dich herum.

Bonustrack: Schöne Seite des Nabu für Vogelportraits. Bald ist ja wieder die Winterzählung. Machst du mit?

Spruch des Tages: Die beste Zeit einen (Obst-)Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist JETZT!


Friede Freude Eierkuchen

… und meinetwegen auch Lebkuchen.

Früher haben wir immer Witze gemacht: Wenn du jemanden loswerden willst, der dir auf den Geist geht, dann sagst du einfach: „Ich als Vegetarierer…“ oder „Ich als Veganerin…“. Und dann sind sie ganz schnell verschwunden, die Nervensägen. Alternativ kannst du natürlich Veganerwitze erzählen. Zum Beispiel: Warum laufen Veganer barfuß? Damit sie keine Käsfüsse bekommen!

(Abschweifung: Sagt doch ein junger Mann zu mir: Wenn du wüsstest, wie gut ein saftiges Steak schmeckt, dann wärst du keine Vegetarierin. Hallo!?! Ich weiß wie gut ein saftiges Steak schmeckt. Vegetarierin sein, oder sogar Vegan, dass ist eine bewußte Entscheidung, eine Kopfsache. Die meisten von uns haben dafür einen oder mehrere Gründe:

  • sie wissen, das tierische Produkte gar nicht mal so gesund sind, schon gar nicht bei den heutigen Produktionsmethoden
  • ihnen tun die Tiere leid. Siehe Produktionsmethoden
  • sie wissen, dass der Konsum von tierischen Produkten mit eine Hauptursache für den weltweiten Hunger ist
  • ökologische Gründe)

Tja und leider ist zu diesen verbalen Verscheuchmethoden noch eine dazu gekommen. Es reicht zu sagen: „Ich bin geboostert und fühl mich sehr wohl damit.“ Ist mir neulich passiert. Wenn ein Kontakt durch so was endet, dann finde ich das schade. Alternativ natürlich: „Ich lass mich nicht impfen!“

Heh! Ob Corona oder Klimakrise. Wir schaffen das am Besten zusammen. All diese Gräben, Abgrenzungen, Diskussionen, Beleidigungen und Beschimpfungen, all diese Aggressivität. Das ist doch furchtbar.

Familien spalten sich, Freund*innen reden nicht mehr mit einander. Vereine klagen über Mitgliederschwund. Hallo? Und jede*r fühlt sich im Recht.

Bitte: Lasst uns einfach nicht mehr über Corona reden. Lasst uns die Gemeinsamkeiten, die es ja mal gab, wieder in den Vordergrund rücken. Lasst uns wieder Freunde sein. Wir haben uns doch vorher gemocht oder sogar geliebt. Das ist doch viel wichtiger als die Pandemie. Soll sich doch jeder so schützen, wie sie es für richtig hält. Keine Verurteilungen und Vorwürfe.

Und wenn die Pandemie dann mal vorbei ist, dann will ich doch noch jede Menge Freunde haben, Nachbarn mit denen ich ein Eis essen gehen kann. In meinem Verein singen oder tanzen.

Wenn wir dann erst anfangen, die Gräben wieder zuzuschütten, dann ist es vielleicht für Vieles zu spät.

Bonustrack: Wenn es dieses Jahr schwierig wird, mit der gemeinsamen Weihnachtsfeier und dem persönlichen Schenken, dann ist der Wichtelomat ja vielleicht was für dich.

Zitat des Tages: Wenn wir die Welt verändern wollen, müssen wir unrealistisch, unvernünftig und ungehörig sein. Ruther Bregman: Utopien für Realisten 


Ein Experiment

Mit dem Essen soll mensch ja nicht spielen. Aber ich liebe Experimente und probiere gerne mal was Neues aus. Also: Neulich in der Küche – ein Abenteuer.

Hast du schon mal von Aquafaba gehört? (Das kennt noch nicht mal meine Rechtschreibprüfung). Eine Freundin ließ mich vor einiger Zeit mal davon naschen. Ich konnte es nicht glauben.

Aber jetzt habe ich es ausprobiert. Kichererbsenwasserschaum.

Wenn du ein Glas Kichererbsen hast, oder die Dinger selber weichgekocht, dann bleibt so eine trübe Brühe übrig. Und die lässt sich mit dem Rührgerät ratzfatz zu einem leichten luftigen Schaum aufschlagen. Schmeckt „gradnaus“, wie wir hier in Franken sagen. (Noch so ein Wort, dass die Rechtschreibprüfung nicht kennt. Hallo?). Auf gut Deutsch: das schmeckt nach nicht viel.

Mit ein wenig Zucker und ein wenig Zimt wirds schon besser. Eine großzügige Messerspitze Backpulver dazu, wegen der Stabilität. Und dann geschmolzene Schokolade unterheben. Oder Marmelade. Vielleicht geht sogar Erdnussbutter?

Drei Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Und schon hast du ein wunderbares Dessert. Besser du ist es schnell, weil der Schaum nicht hält.

Experiment Teil 1 geglückt! Yip!

Die Kichererbsen habe ich dann gut abgetropft, trocken getupft und in

  • etwas Olivenöl und ein paar Gewürzen
  • oder in Honig und Zimt

gewälzt und für 30 Minuten bei 200 °C ab in die Röhre. In dieser Jahreszeit lass ich die Röhre eh gerne arbeiten. Ab und zu dran rütteln. Die Kichererbsen sollen dann außen knusprig und innen noch schön weich sein.

Experiment Teil 2 nicht so geglückt.

Schmeckt immer noch eher unaufgeregt. Das nächste Mal werde ich kräftiger würzen. Kichererbsen sind halt schon ziemlich blaß im Geschmack. Oder ich püriere sie mit Olivenöl und Zitronensaft und Tahin und nenne das dann Hummus.

Das Schöne an einem Experiment ist ja, dass es nicht auf Anhieb klappen muss 🙂

Bonustrack: eine Liste von Unverpackt Läden. Die werden ja zum Glück auch immer mehr. Gibt jetzt sogar einen hier in W-heim.

Statt Spruch des Tages ein Video über ein ganz besonderes Tierheim für Alligatoren.

Ursachen und Sündenböcke

Hier im NABU ist wieder mal die Diskussion gelaufen, ob die Katzen schuld sind am Verschwinden der Vögel. Weil ich ja Katzenfan bin und auch unser Heim mit einem Kater teile habe ich mich mal informiert und mir ein paar Gedanken gemacht. Ist ja wichtig, heraus zu finden, wer der Natur schadet, denn nur dann kann die Ursache beseitigt werden.

Also hier das Ergebnis meiner Recherche. Ist deutlich länger als meine anderen Blogs:

Da heißt es zum Beispiel: In Deutschland gibt es 14 Millionen Katzen als Haustiere. Plus ca. 2 Millionen verwilderte Katzen. Und diese Katzen fressen im Jahr 200 Millionen Vögel.

Diese Zahlen erscheinen mir recht hoch, also habe ich mal ein wenig recherchiert.

  • Die Zahlen sind reine Schätzungen. Resultierend aus der Befragung einiger weniger Haushalte. Es gibt keine Zählung, keine Erfassung, keine echte Statistik. Gibt ja keine Katzensteuer. Und die verwilderten Katzen kann eh keiner zählen.
  • Es gibt aber eine recht genaue Anzahl der Haushalte ( Hauptwohnsitz). 40,5 Millionen. Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Tabellen/1-2-privathaushalte-bundeslaender.html
  • Bei 14 Millionen Katzen wären das mehr als eine Katze pro 3 Haushalte. Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Selbst wenn ich davon ausgehe, dass ein paar Haushalte mehr als eine Katze haben ist die Zahl von 14 Millionen Katzen wahrscheinlich viel zu hoch.
  • Es sein denn: Mindestens die Hälfte aller Katzen sind reine Wohnungskatzen. Deshalb sieht man sie nicht. Höchstens mal am Fenster sitzen. Nur: Diese Katzen jagen nicht. Weil sie können ja nicht raus. Und so viele Vögel fliegen nicht in die Wohnungen hinein.
  • Ich glaube gerne, dass die meisten Freigänger gerne jagen. Aber ich glaube nicht, dass alle Jäger auch was fangen. Unser Kater – und mir bekannte Katzen – die sitzen gerne an. Stimmt. Und manchmal springen sie auch Richtung Vogel. Aber sie kriegen ihn nicht. Viele dieser Katzen sind alt und faul und oft krank, die jagen nicht mehr ernsthaft.
  • Auch diese Zahl ist eine Schätzung: Es gibt im Jahr ca. 400 Millionen Vogelküken. (Das erscheint mir zu wenig, gefühlt. Hoffe ich zumindest). Wenn Katzen 200 Millionen Vögel, also davon die Hälfte, töten, dann gäbe es keine Vögel mehr. Denn Katzen sind nur für ca. 5% bis 20 % der getöteten Vögel verantwortlich (schon wieder eine Schätzung). Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/24661.html

Das ist immer noch viel, aber unter anderem die Ergebnisse der NABU-Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ seit 2005 zeigen, dass die generellen Artenbestände im Siedlungsraum, also dort wo Hauskatzen jagen, stabil sind. Zudem gibt es bei der „Stunde der Gartenvögel“ keinerlei Unterschiede in der Vogelhäufigkeit zwischen Gärten mit oder ohne Katzen. Es nehmen also eher andere Arten in Lebensräumen ab, die von Katzen weniger besucht werden. Das entscheidende Argument gegen die Katze als Hauptverursacher des Vogelsterbens ist jedoch, dass die Ursache ein Faktor sein muss, der aktuell neu hinzugekommen ist oder in deutlich verstärktem Maße wirkt. Die Zahl der Katzen steigt aber seit Jahren nur sehr leicht an und scheidet daher als Ursache des beobachteten deutlichen Bestandsknicks nach 1998 aus. Dies heißt natürlich nicht im Umkehrschluss, dass Katzen keine negativen Auswirkungen auf Vogelbestände haben. Es ist gut denkbar, dass Vogelbestände in unseren Siedlungsräumen ohne den Einfluss von Katzen deutlich höher sein könnten.“ Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/24661.html

Andere Ursachen für das Vogelsterben:

1) „Tatsächlich steigen die Vogelbestände im Siedlungsraum aber eher an, während sie vor allem in der Agrarlandschaft, aber auch im Wald eher abnehmen. Diese Rückgänge den Katzen anlasten zu wollen, wäre daher viel zu einfach. Die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist und bleibt die fortschreitende Verschlechterung von Lebensräumen durch den Menschen.“ Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/katzen/15537.html

2) Auch andere Tiere essen Vögel. Das ist einfach die Nahrungskette: Eichelhäher, Eichhörnchen, Ratten, Elstern, Krähen räubern Nester. Greifvögel wie Bussarde und Milane sind da auch nicht abgeneigt. Marder, Wildkatzen, Wildschweine…

3) Laut BUND NRW: „Bundesweit sterben mindestens 18 Millionen Vögel durch Vogelschlag an Glas. Glas tötet unspezifisch also potentiell alle Vogelarten, denn es wird in fast jeder Flughöhe verbaut. Es tötet Vögel unabhängig von Art, Alter, Geschlecht und Uhrzeit. Das belegen Studien aus den USA. Man kann natürlich sagen, dass Vögel, die oft vorkommen („Allerweltsarten“) natürlich auch oft betroffen sind, Vögel, die selten vorkommen nicht so oft, was aber nur an der vorhandenen Anzahl der Vögel liegt. Viele Vogelstationen haben regelmäßig Glas-Vogelschlag-Opfer aus verschiedensten Arten: Greifvögeln, Spechte (sogar sehr oft), Singvögel, Waldschnepfen, Zugvögel, standorttreue Vögel… einfach alles … bis hin zu einem Storch, bei dem die Kollision sogar live beobachtet wurde.“ sagt Dr. Judith Förster, Projektleiterin des Projektes „Vermeidung von Vogelschlag an Glas“ des BUND NRW. Zum Download der Publikation

4) Gerne im Visier: Die Windräder als Energieerzeuger. Windräder töten ca. 100.000 Vögel im Jahr. Jedoch: „Die größten Artenverluste wird der Klimawandel bringen. Die globale Erwärmung bedroht jede sechste Art“ schreibt die Zeit. Windräder (die sich nach nur einem halben Jahr energetisch amortisiert haben!) sind eine wirksame Waffe gegen den Klimawandel. Quelle: http://www.bund-rvso.de/windenergie-windraeder-voegel-fledermaeuse.html

5) Und dann natürlich das Insektensterben. Die meisten Jungvögel brauchen Insekten zum Aufwachsen. Weniger Insekten bedeutet auch weniger überlebende Jungvögel. Die verhungern dann im Nest. Und da heißen die Killer: Pestizide, aufgeräumte Gärten, intensive Landwirtschaft, Bodenversiegelung.

Für mich gilt nach dieser Recherche: 

  1. Nix Genaues weiß man nicht. Die Zahlen sind politisch.
  2. Ja, Katzen töten Vögel. Aber nicht in dem genannten Umfang. 
  3. Katzen sind nicht das Problem, nicht die Ursache für das Verschwinden der Vögel, wir Menschen sind es. Direkt oder indirekt.
  4. Katzen werden hier als Sündenböcke vorgeschoben, dass wir Menschen uns nicht an die eigene Nase fassen müssen.

Wert schätzen

Oscar Wilde soll mal gesagt haben: Die Menschen kennen den Preis von allem, aber den Wert von Nichts.

Da könnte was dran sein. Wenn Menschen sagen, sie könnten sich „das“ leisten, dann ist oft nur das Finanzielle gemeint. Den Urlaub, das Auto, das große Haus, den Konsum überhaupt. Mal abgesehen davon, dass das oft noch nicht mal stimmt, gibt es ja vielleicht auch noch andere Kriterien. Zum Beispiel eben ökologische Grenzen, moralische Grenzen, soziale Grenzen…

Und ein Grund für die Nichtbeachtung dieser Grenzen ist vielleicht, dass wir so wenig mit unseren eigenen Händen herstellen. Salat ist schnell gekauft, Salat im eigenen Garten selbst gezogen, oder auf dem Balkon, das dauert und kostet Zeit und Energie. Der hat dann zwar nur wenig finanziellen Wert, aber vielleicht einen größeren emotionalen?

Und wenn wir mehr selber produzieren, die anderen Kriterien mehr berücksichtigen, werfen wir dann weniger weg? Nützen wir dann das, was wir gekauft haben? Ich glaube schon.

Von daher freut mich das Gespräch, dass ich neulich im Bioladen erlebt habe. Ich habe noch last minute ein paar Bananen an die Kasse gelegt und erzählt, dass ich gelesen habe, was mensch mit kleingeschnittenen Bananenschalen alles machen kann. Die eine Verkäuferin meinte: Rosendünger. Und die andere: oder ein paar Tage in Wasser einweichen und damit die Zimmerpflanzen gießen. (Das probier ich aus!!!). Und mein Beitrag: mit wenig Wasser pürieren und als Putzmittel für Schmuck und Silber verwenden. (Das probier ich auch aus!!!).

Und wir alle drei: „Aber nur mit Biobananen“. Ist eh klar.

Mich freut, dass solche Ideen mehr und mehr umgesetzt werden. Dass die Banane – und vieles Andere – komplett genutzt wird. Müll vermieden und Chemiekäufe verhindert. Das wir immer mehr werden, mit diesen Ideen und der Bereitschaft selber etwas herzustellen. Bananenschalen schnippeln statt Dünger kaufen.

Ja ich weiß schon, es ist wahrscheinlich zu wenig und zu spät. Aber es sind Schritte in die richtige Richtung – und die bewirken mehr als alle Absichtserklärungen und das Warten auf technische Lösungen oder den Gesetzgeber. Und selber zu handeln finde ich besser, als immer nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, die schließlich noch viel schlimmer sind als ich.

Bonustrack: Blogbeitrag der GLS-Bank zum Thema Ernährung und Klima

Spruch des Tages: Wenn sich das Klima ändern kann, dann kannst du das auch!

Bleib gesund und fröhlich, schätze das Gute in deinem Leben – und rede drüber, bitte.


Herbst – Schalenzeit

Es ist eindeutig Herbst. Ich lebe ja im nordbadischen Nebelwald. Sonne? Scheint es jetzt fast nur noch woanders zu geben. Immerhin wird es tagsüber hell. Also lautet das Motto für die nächsten Wochen:

  1. Alles liegen und stehen lassen und raus, wenn die Sonne scheint
  2. Mehr Schokolade essen
  3. Schalen verwenden:

Erst natürlich ich: Viel mehr anziehen, Jacke, Schal, Handschuhe, Pulli, etc.

Aber auch vom Obst her ist diese Zeit interessant, weil ich jetzt viel Obst esse, wo ich die Schalen verwenden kann. Weniger Müll, mehr Hilfe in Haus und Garten. Geld gespart.

Zum Beispiel die Schalen von Bananen, Äpfeln und Birnen sind ein wunderbarer Dünger für Rosen und alles andere im Garten. Ich schneide sie schön klein, dann fallen sie nicht so auf. Braun werden sie eh sehr schnell. (Der Nachbar meinte, er schneidet die Schalen auch klein, trocknet sie in der Röhre, dann nehmen sie weniger Platz in der Mülltonne ein, ein witziger Vogel, der Nachbar).

Die Schalen von Zitrusfrüchten nutze ich auch komplett. Entweder als Abrieb zum Würzen, oder in grobe Stücke geteilt als Entkalker (mit heißem Wasser) in Töpfen, Vasen, Wasserkocher, Becken usw.

Lange habe ich überlegt, wie ich die Zitronensäure in Abflüssen nutzen kann, da kann ich ja schlecht die Schalenstücke reinpfriemeln. Dabei ist es ganz einfach: Ich weiche die Schalenstücke über Nacht in Wasser ein, dieses Wasser in die Abflüsse und nach ein paar Stunden durchspülen – und schon ist er wieder frei, der Abfluss.

Und wenn das alles nicht hilft, um meine Stimmung aufzubessern, ja mei, dann gibt es eben Käsefondue. Oder Kuchen. Oder Auflauf.

Was machst du gegen den Herbst- und Winterblues? Bitte schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Interessanter Ansatz, um die Armut in der Welt zu bekämpfen: Gib den Armen einfach Geld, die meisten Menschen investieren das klug und entkommen so der Armutsfalle. GiveDirectly (englisch)

Spruch des Tages: Wenn du glaubst, du bist zu klein um eine Auswirkung zu haben, dann schlaf doch mal mit einem Moskito im Zimmer…
Dalai Lama

1+1+1+2… Das Summenproblem

Eine*r allein kann ja doch nix machen – oder?

Nun ja, wir alle handeln ja. Und sind damit Bestandteil von zwei Summen:

  • Die Summe der Schäden, dir wir so anrichten, im Laufe unseres Lebens.
  • Die Summe der Schäden, die wir beseitigen, im Laufe unseres Lebens.

Und ja, bei fast 8 Milliarden Teilnehmern an diesem Summenspiel ist unser Beitrag wirklich gering. Hoffentlich, wenn es um die Schäden geht. Wahrscheinlich, wenn es um das „Heilen“ der Schäden geht.

Aber dennoch, wir nehmen an diesem Spiel teil. Viele Regeln können wir nicht verändern, viele Regeln kennen wir nicht mal. Aber ein bißchen Einfluss haben wir. Und wir sind ja nicht alleine. Im Gegenteil, wir werden immer mehr.

Bitte, nutze deine Möglichkeiten und sei ein ganz kleines Licht bei den Schäden und ein möglichst Großes bei der Schadensbegrenzung und Beseitigung.

Was ich immer wieder an Argumenten gegen persönliche Verantwortung höre und ein paar Antworten dazu:

  • Deutschland ist so ein kleines Land, was können wir denn schon ausrichten? Nun ja, es stimmt, es gibt deutlich größere Länder. Aber es sind nicht die Länder, die CO2 ausstoßen, es sind die Menschen. Und da sind wir Deutschen leider vorne mit dabei. Wir sind etwa 1 % der Weltbevölkerung, „produzieren“ jedoch 2 % des CO2. Und ich möchte nicht weiter so machen – und irgend einer Frau in Afrika, die sich das endlich leisten kann, erzählen sie dürfe keinen Strom verwenden, weil dies schlecht für die Umwelt sei.
  • Da sollen doch erst mal die anderen Länder für so gute Umweltschutzgesetze sorgen, wie wir sie haben! Stimmt. Vieles machen wir hier schon richtig. So müssen zum Beispiel die Autos zum TÜV und zur AU, was wirklich viel bewirkt. Spätestens bei der nächsten Oldtimer-Rallye wird mir wieder mal klar, wie „sauber“ unsere Autos geworden sind. Andererseits werden unsere alten Autos in Länder verkauft, die laxere Regeln haben. Davon profitiert alle, die für ihr altes Auto noch ein wenig Geld bekommen haben. Nur, das CO2, das jetzt in Asien oder Afrika in die Luft geblasen wird, das ist eigentlich unser CO2. Wenn du es recht bedenkst.
  • Das gleiche gilt für die Produktion von allen Gütern, die aus „Billiglohnländern“ zu uns kommen. Und die dafür sorgen, dass wir uns hier ein schönes Leben leisten können. Ob das Lebensmittel sind oder T-Shirts, Elektronikartikel oder Blumen. Nicht nur der Lohn ist in anderen Ländern deutlich niedriger als bei uns. Auch die Umweltstandards sind es. Und so wird in unserem Auftrag, wenn du so willst, fleißig weiter die Umwelt vergiftet und die Wälder abgeholzt. Und dann wird das alles noch zu uns transportiert. Wir profitieren, weil diese Waren immer noch billiger sind, als wenn sie hier produziert werden würden. Sogar unser Strom wird jetzt in Kohlekraftwerken im Ausland produziert.
  • Da muss die Politik die Rahmenbedingungen festlegen. Ja, das wünsche ich mir sehr. Aber bei so vielen wirtschaftlichen und egoistischen Interessen wird das schwer. Da können wir als Bürger eigentlich immer nur protestieren und klagen und schubsen. Und eben selber handeln, auch ohne Zwang.
  • Es ist in vielen Ländern so viel schlimmer als bei uns. Was willst du denn noch optimieren. Willst du hier auf der Insel der Glückseligkeit leben? Äh ja, gerne!

Bonustrack: Einkaufen auf dem Bauernhof.

Die gute Nachricht: Gerade gelesen: 69 große Firmen, darunter die Allianz, OTTO und Rossmann fordern mehr Klimaschutz von der neuen Bundesregierung. Wenn die Regierung schon nicht auf dich und mich hört, dann ja vielleicht auf die Größen der Wirtschaft…

Bleib gesund und fröhlich – never give up!



Unverpackt

Die Bundestagswahl ist gelaufen. So wie es ausschaut, werden wir auf eine politische deutsche Lösung der Klimakrise wohl noch warten müssen. Nunja, dann packen wir es eben weiter selber an. Bist du dabei?

Zum Beispiel so:

Endlich gibts hier in W-heim auch einen Unverpackt-Laden. Sogar in der Innenstadt. Mit ganz viel Bio-Produkten.

Die Vorteile liegen ja klar auf der Hand.

Für mich zusätzlich interessant ist, dass ich endlich nur so viel kaufen muss, wie ich tatsächlich brauche. Da steht im Rezept: 150 g Dingensbummens. Kaufen kann ich aber nur 1 kg. Dann steht der Rest im Regal. Und wenns mir schon beim ersten Mal nicht geschmeckt hat, dann steht der Rest lange 🙂

So spart der Unverpacktladen nicht nur Verpackungen sondern verhindert Verschwendung von Lebensmitteln.

Zum Glück habe ich viele leichte (jaja, ist Plastik, ich geb’s ja zu. Ist aber nur für den Transport), gut schließende Dosen. Die stören beim Einkaufen dann nicht weiter.

W-heim ist ja ein eher kleiner Ort, noch dazu mit vielen Ortsteilen. Zur Zeit stehen immer wieder Läden leer. Auch deswegen finde ich es schön, dass es jetzt einen interessanten neuen Laden gibt. So bleibt vielleicht doch mehr Kaufkraft hier. Und wandert nicht zu Amazon und Co.

Viele der Produkte sind dann noch dazu regional.

Wow.

Viel besser gehts wohl kaum.

Wie ist es bei dir? Kaufst du im Unverpackt-Laden ein? Was kaufst du, wie organisierst du das? Und wenn nicht, warum nicht? Bitte schreib doch mal einen Kommentar.

Bonustrack: Die Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ von und mit Dr. Eckart von Hirschhausen.

Spruch der Woche:
Das Ende ist ein Preis, den man für jeden Anfang zahlen muss.
Michael Michaelowitsch Prischwin

Keine gute Tat bleibt ungestraft

Einer meiner Lieblingssprüche. Eigentlich soll die gute Tag ja belohnt werden. Wird sie oft auch. Es ist also nicht ganz ernst gemeint. 🙂

Letzten Samstag war Coastal Cleanup Day. Auch hier in W-Heim. Das Wetter hat mitgespielt, zum Glück. Bei Regen ist das völlig unattraktiv, anderer Leute Müll einzusammeln. Aber es war schön warm und sonnig. Sport war es auch, zumindest hatte ich am nächsten Tag Muskelkater vom vielen Bücken.

Diesmal waren richtig viele Leute am Start. Wir waren zwei Teams, an meinem Ende waren wir Zehn. Vom Kindergartenkind bis zu den Rentnern. J. ist fitte 85. S. nicht ganz so fitte 80. War schön, auch mal ein paar junge Leute dabei zu haben. Witzigerweise war bis auf das Kindergartenkind wahrscheinlich niemand hier in W-Heim geboren. Ganz sicher bin ich mir nicht. Die halbe Welt war als Geburtsland vertreten, von Amerika bis Russland. Schön.

Am anderen Ende waren es neun Leute – und sogar ein paar Einheimische.

Es lag nicht mehr so viel Müll herum, wie noch vor einem Jahr. Ob die Leute jetzt rücksichtsvoller sind, ob es an Corona lag, am schlechten Sommerwetter oder das Gras zu hoch war, ich weiß es nicht. Es war mir immer noch zu viel. Einen halben Kubikmeter auf vielleicht 5 km Strecke. Nach nur einem Jahr. Und was wir alles gefunden haben. Jede Menge Wodka-Flaschen, einen Grillrost, ein altes Tau. Am doofsten finde ich es immer, wenn Hundehalter die Kacke von ihren Hunden in Plastiktüten sammeln – und diese Tüten dann ich die Landschaft werfen. Oh mei………..

Und die Belohnung? Es war wirklich ein gutes Gefühl. Wir haben uns super gut unterhalten. Bekanntschaften aufgefrischt. Und ich habe einen richtig guten Tipp bekommen, was ich mit dem Heu von meiner Wiese machen kann. Das soll ja weg, damit mehr Blümchen für die Bienchen wachsen und nicht nur Gras. Den Boden abmagern nennt man das. Und ohne Anhänger und Auto mit Anhängerkupplung kommt das Zeugs nur schwer auf die Deponie. Einer von den Sammlern hat mir dann vom Heubeet erzählt. Im Prinzip ein großer Komposthaufen, auf dem halt nur das getrocknete Heu liegt. Und dann Kürbis gepflanzt.

Der Tipp kam genau zwei Tage zu spät für mich, aber nächstes Jahr gibts wieder Heu.

Und damit ist auch die Frage beantwortet: „wao woald her heuer euer heu hi ho?“

Bonustrack: Die Seite vom „Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft„mit der Aktion „Ackergifte – nein danke“

Wortspiele:

  • Wie lange muss eine Katze trainieren, um Muskelkater zu bekommen? 
  • Wenn ein Raumschiff ausschließlich mit Frauen besetzt ist, ist es dann unbemannt? 
  • Ist eine Gesichtscreme, die 20 Jahre jünger machen soll, lebensgefährlich, wenn man erst 19 ist? 
  • Darf man in einem Schaltjahr „Automatik“ fahren?

Und noch ein Lesetipp zu Bundestagswahl. Für den Fall, das nicht das bei rumkommt, was du gerne hättest. Von Dürrematt „Herkules und der Stall des Augias“. Dieses Stück ist von 1954 und noch immer sehr aktuell. Denn selbst wenn deine Wunschpartei gewinnt wirst du wahrscheinlich nicht die Gesetze sehen, die du für nötig hältst. 🙂


Wunderbares Kochen

Achtung: Dieser Beitrag ist mit echter Werbung, wenn ich auch nix dafür kriege. Das Produkt ist die Ausnahme allerdings wert, davon bin ich wirklich überzeugt.

Kochen mit möglichst wenig Strom/Gas, das ist ja nicht wirklich neu. Stichwort Kochkiste, oder Reis im Bett (frag mal deine Eltern oder Großeltern).
Grade beim Zelten, mit nur einer Kochstelle und zwei Töpfen habe ich das schon immer wieder mal gemacht. Topf 1 zum Kochen gebracht, dann vom Feuer genommen, Topf 2 zum Kochen gebracht, vom Feuer genommen und wieder Topf 1 daraufgestellt, usw. Klingt komplizierter als es ist.
Aber die Tage des Kochens vor dem Zelt sind gezählt. Das Alter und die Bequemlichkeit. Und für den Kaffee reicht eine Flamme 🙂

Besitzer*innen von Kachelöfen haben das bestimmt auch schon ausprobiert: Früh die Gemüse angebraten und den Topf mit Deckel dann in den Kachelofen gestellt. Abends war die Suppe fertig. Und lecker obendrein. Das leichte Raucharoma hat nicht geschadet.

Für hier und heute fehlte mir da noch eine gute Lösung. Bis ich auf die Wonderbag gestoßen bin.

Eigentlich wollte ich mir selber eine nähen, aber das habe ich bis jetzt nicht hingekriegt. Und da habe ich jetzt endlich eine bestellt und schon fleißig verwendet. Das wollte ich schon vor Monaten ausprobieren und bin jetzt froh, dass ich das Teil habe.

In nur zwei Wochen haben wir damit:

  • Reis
  • Möhrensuppe
  • Pfirsichkompott
  • Kartoffeln
  • Pfirsichchutney

gekocht. Alles super.

Funktioniert so: Du bringst ganz konventionell dein Essen auf dem Herd zum Kochen, manchmal reicht eine Minute, manchmal brauchst du ein wenig länger. (Keine Sorge, bei der Wonderbag ist ein Rezeptheft mit Angaben dabei). Und dann stellst du den Topf in die Wonderbag, machst schön dicht und wartest einfach ab. Kein Rühren, kein Nachgucken, kein Anbrennen, kein Nix.

Am Liebsten nehme ich das Teil, wenn es nicht auf „al dente“ oder so ankommt, für Gemüse und Suppe und Kompott und Ähnliches. Einfach herrlich.

Zwei Nachteile will ich nicht verschweigen: Es kocht nicht ein, verdickt sich nicht. Die Flüssigkeit bleibt im Topf, da hilft nur gutes Abmessen. Und in der Wohnung riecht es nicht so lecker wie sonst, als das Essen auf dem Herd gebrutzelt hat. Naja, gibt halt nix Perfektes. Zum Glück.

Bonustrack: Küste gegen Plastik. Am Wochenende ist übrigens wieder Coastal Cleanup. Machst du mit?

Info: Diesel und Benzin-Autos verbrennen heute durchschnittlich die dreifache Menge an CO2 im Vergleich zu den Emissionen von E-Autos – die Herstellung der Wagen und der Batterien bereits eingerechnet. Quelle: GLS Bank Blog


Wahl und Philosophie

Wie geht es dir mit der kommenden Bundestagswahl? In meiner „sozialen Blase“ toben jetzt natürlich die Aufrufe

  • zu wählen, unbedingt zu wählen
  • und natürlich beim Kreuzchen massiv an die Klimakrise zu denken.

Ja, bitte, geh wählen. Und es wäre schön, wenn du darüber nachdenkst, ob du wie gewohnt dein Standardkreuzchen machst, oder doch mal eine andere Partei wählst. Diesmal geht es wohl wirklich um viel.

Ich mag nicht alle Parteien, die im Angebot sind, klar. Es ist aber super, dass es so eine große Auswahl gibt. Das ist Demokratie. Es geht ja auch anders, in anderen Ländern.

Hier zweimal Internet, falls du noch am Überlegen bist:

Zerstörung Teil 2: Klima-Katastrophe von Rezo auf YouTube. Wenn du nicht alles anschauen magst, mir ists auch zu lang, bitte schau auf jeden Fall den Schluss an.

Die Enkelbriefe

Immer wieder denke ich darüber nach, warum wir nicht entschiedener handeln. Ein Punkt ist sicherlich, dass das alles so unmerklich und unwirklich abläuft. Mir fehlt da oft das „Gesicht“, dass das ganze in mein Herz lässt. Zum Beispiel:

  • Thema Verkehrstote. Klar weiß ich das und wenn ich nachschauen mag, dann kann ich sogar sagen wie viele Menschen letztes Jahr im Straßenverkehr gestorben sind. Am Straßenrand seh ich immer wieder Kreuze (nur für die Menschen natürlich, die toten Tiere zählt wahrscheinlich niemand). Richtig hart und deutlich war das, als mal neben einem Kreuz ein rotes Bobbycar stand. Aua!
  • Thema Corona. Ist für mich immer noch weit weg. Klar bin ich geimpft, klar trage ich Maske und halte viel Abstand und halte mich an die Einschränkungen. Dennoch ist für mich Corona weit weg – gewesen. Bis ein lieber Kollege das ziemlich heftig bekommen hat und auch jetzt, nach mehreren Wochen noch immer nicht fit ist und riechen und schmecken kann er auch noch nicht.
  • Thema Überflutung in der Eifel. Klar habe ich die Filme gesehen und weiß, dass viele Menschen gestorben sind. Aber obwohl ich mal ein paar Monate in der Eifel gelebt habe war das doch weit weg. Bis der B., der in meinem Chor den Bass brummt darum bat doch Luftentfeuchter zu verleihen. Wir wüssten ja, er arbeite für eine Firma in der Eifel und 30 seiner Kollegen hatten Wasser im Haus und es gäbe weit und breit keine Entfeuchter mehr zu kaufen oder zu leihen. UFF!
  • Thema Klimakrise. Wir waren ja mal in Afrika, Nähe Kilimandscharo. Und der Schnee auf dem Kili schmilzt natürlich auch. Schon immer, nur nicht so schnell. Das Wasser schafft ein wunderbares Naturreservat, Amboseli, das ist eine gigantische Tiertränke. Da stehen die Elefanten bis zum Bauch im Wasser. Nur wenn der Kili keinen Schnee mehr hat, dann trocknet diese Tränke aus. Dann sterben Millionen von Tieren. Sie verdursten und verhungern. Das will ich mir gar nicht vorstellen. In 10 Jahren ist der Schnee wahrscheinlich weg, wenn nicht noch früher.
  • Thema Artenvielfalt. Ich bin jetzt 64 Jahre alt. Ich kenne noch Schnee im Winter, Schmetterlinge auf der Blumenwiese und weiß, dass es theoretisch mehr Vögel gibt als Spatzen, Elstern und Amseln. Nur sehen tu ich die nicht mehr oft. Kann es nicht beweisen und beziffern, aber es ist so.

So genug.

Bonustrack: Grünartig, der vegane blog von Jassi. Entschuldigung, die Dame heißt Jassi!!!!

Spruch der Woche: “As we have seen time and time again, the only cure for so many of the things we want to change in the world, is kindness.” (Wie wir immer wieder gesehen haben ist die einzige Medizin für all die Dinge, die wir gerne verändern wollen die Freundlichkeit. Meine Übersetzung) Tuan Bendixsen, Animals Asia’s Vietnam director 


Bio-Gas

Ist ja eine alte Frage: Müssen wir grundsätzlich unser Verhalten ändern, oder reicht es, mit dem Geldbeutel abzustimmen und ökologischer und nachhaltiger einzukaufen?

Warum „oder“? Ich glaube, beides ist angebracht. Wobei das mit dem Einkauf deutlich leichter zu bewerkstelligen ist 🙂

Und dafür habe ich heute einen Tipp für dich, wenn du mit Gas heizt:

Zufällig habe ich in einer Zeitschrift gelesen, dass auf Utopia, einer Seite im net, die sich viel mit ökologischen Themen und Fragen befasst, eine Übersicht über die Anbieter von Biogas zu finden ist: https://utopia.de/ratgeber/biogas-anbieter-oekogas-vergleich/.

Hab mich dann gleich mal informiert. Es gibt Biogas aus Mais oder anderen extra angebauten Pflanzen. Das will ich nicht. Essen gehört auf den Teller, finde ich.

Es gibt auch Anbieter, die Biogas komplett aus Abfällen herstellen. Schau mal an. Das gefällt mir schon viel besser. Aus Müll etwas Sinnvolles herzustellen ist eh eine Leidenschaft von mir. Und Erdölprodukte mit all ihren Folgen und Problemen durch Gas aus Abfällen zu ersetzen, das schlägt doch gleich viele Fliegen mit einer Klappe.

Der Mann meines Herzens war auch gleich von der Idee begeistert, hat sich ebenfalls schlau gemacht. Und jetzt haben wir den Anbieter gewechselt. Ist teuerer. Das will ich nicht verschweigen. Der Wechsel kostet uns aber weniger als ein Euro am Tag. Das ist drin und das zahlen wir auch gerne.

Es war auch ganz leicht zu wechseln, ähnlich wie beim Strom (Es gibt bei Utopia auch eine Übersicht über den Ökostrommarkt, falls du wechseln willst). Es gibt eine Versorgungsgarantie, das Gas ist natürlich das gleiche, was wir schon die ganze Zeit von den Stadtwerken bezogen haben. Aber ins anderen Ende der Leitung kommt jetzt Biogas. Keine neuen Geräte, keine mühseligen Umstellungen. Der neue Anbieter kündigt dem Alten.

Der Mann empfiehlt, die Bankverbindung und die Zählernummer gleich bei der Hand zu haben….

Bonustrack: Eine Übersicht über die Produzenten von BioPflanzen.

Gesehen am Straßenrand: „Diese Gemeinde verwendet keine Biozide, um die Biodiversität zu schützen.“

Ach ja, bald ist wieder Müllsammeln angesagt: Coastal Cleanup Days 17. September bis 19. September. Ich sammle am 18. September 🙂


Gesundes Essen

Gestern war wieder mal ein Tag, an dem alle Pläne ins Wasser fielen. Wörtlich. Es hat geregnet. Nicht sintflutartig, nur dauernd. Ist ja nötig und schön und gut und jetzt ist auch mein Regenfass wieder voll. Ich muss heute nicht gießen und morgen nicht und übermorgen auch nicht. Aber dennoch. Hallo Wetter! Es ist Sommer!

Naja, wir haben das Beste draus gemacht. Schreibtisch. Couch. Katze streicheln, viel nix. Und die Kühle ausgenutzt und wieder mal die Backröhre arbeiten lassen. Ich habe Buchteln gemacht:

  • 500 g Mehl (ich nehme gerne 2/3 Weizenmehl und noch ein anderes dazu, diesmal war es Buchweizenmehl, gibt mehr Geschmack und ist gesünder) in eine schön große Schüssel geben und eine Mulde hinein drücken.
  • In diese Mulde kommen 100 g Zucker (oder weniger, aber hey: es ist eine Süßspeise), darüber krümelst du eine Packung Hefe und bestreust das mit nochmals 2 Eßl. Zucker.
  • Das verknetest du mit ca. 250 ml lauwarmem Wasser und, falls nötig, mit etwas Hafermilch.
  • Gehen lassen, neu kneten, gehen lassen, neu kneten und dann mit einem Eßl. so Buchteln (wie Nockerln) abstechen und mit etwas Abstand in eine gefettete Form setzen. (Dafür nehme ich gerne die Aluschalen vom takeout oder dem türkischen Baklava oder vom französischen Käsekuchen, so ganz ohne Aluschalen komme ich noch nicht aus, leider. Die Aluschalen haben den Vorteil, dass sie sich beim ersten Mal, also takeout usw., ganz leicht spülen lassen, die Buchten aber backen ein und dann schmeiß ich die Schalen weg).
  • Um die Buchteln rum gießt du dann noch etwas Hafermilch an, so 1 cm hoch und lässt das Ganze nochmals gehen. Etwas Margarine und Zucker obendrauf, gerne auch Zimtzucker sagt mein Schatz.
  • Dann ab in die Röhre (ohne Vorheizen, bitte) und bei 180 °C ca. 40 Minuten backen. Unsere Röhre ist schnell, vielleicht brauchst du etwas länger.
  • Riecht gut, wärmt die Küche und wenn es fertig ist schmeckt es gut zu Pflaumenkompott.

Wieso ist das gesund? Naja, es ist vegan, wenn es dir gelingt die Hefediskussion zu ignorieren. Und vegan zu essen, das hilft anscheinend dem Klima (also dir und deiner Familie und deinen Freunden und den Eisbären und den Pinguinen und auch deiner Katze und deinem Hund) am Meisten und sofort, nicht erst in 20 Jahren.

Und wenn das mal nicht gesund ist!

Zu diesem Thema habe ich einen Buchtipp für euch. Das Buch gibt es schon ein paar Jahre, habe es aber jetzt erst bei Tauschticket bekommen:

Wir sind das Klima! – Wie wir unseren Planeten schon beim Frühstück retten können“ von Jonathan Safran Foer. Das Buch kann ich euch nur ans Herz und vor die Augen legen. Er schreibt gut und überzeugend.

Bonustrack: Filme von Sir David Attenborough, dem genialen englischen Tierfilmes und dem WWF. Sie zeigen wie schön unsere Erde ist – und was wir verlieren werden, wenn wir so weiter machen.

Gesehen am Straßenrand: Es gibt doch tatsächlich Ampeln, die anzeigen, wie lange sie noch rot sind. So weißt du, ob es sich lohnt den Motor abzuschalten. Cool.

Der Lohn der Faulheit

Wenn du der Natur, den Tieren, den Pflanzen helfen willst, die Biodiversität stärken, den Artenschwund stoppen, dann hast du zwei Wege, mindestens.

  1. Du kannst Zeit und Energie aufwenden, selber Hand anlegen. Tümpel ausheben, mit Wasser füllen, Blühstreifen säen, Bienennistkästen aufhängen und Vogelnistkästen sowieso. Du kannst Vögel füttern und heimische Pflanzen aussäen und anpflanzen. Du kannst deinen Balkon, deinen Vorgarten begrünen, wenn es geht mit heimischen Pflanzen, zum Nutzen der Bienen und Käfer und der Schmetterlinge. Lass dich dann gerne vom NABU, vom BUND beraten. Leider ist da gut gemeint nicht immer gut getan.
    Grad sind ja Streuobstwiesen im Gerede, sehen schön aus und bieten super Biotope. Vielleicht kannst du ja eine Wiese kaufen. Meine war gar nicht so teuer. Eine Streuobstwiese ist es nicht geworden, weil ich da zuviel andere Pflanzen drauf habe und keine Hochstämme gepflanzt. Ich will ohne Leiter ernten können. Es ist halt immer auch ein Kompromiss. Wenn du Lust auf Streuobstwiese hast, frag doch mal bei deiner Gemeinde, deinem Landratsamt, vielleicht bekommst du eine Förderung?
  2. Oder, du machst viel weniger. Klar, brauchst du auch dafür erst mal ein wenig Garten, Wiese, Gelände. Und dann schaust du zu, was von alleine kommt.
    In unserem Handtuchgarten steht ein alter Pfirsichbaum. Der Vermieter hätte gerne, dass wir den fällen und entsorgen. Sieht halt nicht mehr schön aus, trägt wenig und nur kleine Früchte. Lohnt sich doch nicht. Aber was soll ich sagen. Als Biotop ist der Spitze. Wenn er blüht, dann kommen die Wildbienen und der ganze Baum summt und brummt. Flechten und Baumpilze wachsen auf ihm. (Leider auch die Kräuselkrankheit, da greife ich schon ein und schneide die befallenen Stellen ab. Seufz.) Die Spatzen und Meisen sitzen auf den Ästen und zwitschern vor sich hin. Und im Frühjahr konnten wir beobachten, wie die Holzbiene ihre Eier in den abgestorbenen Ast gelegt hat. Dafür braucht sie Äste von mindestens 3 cm Durchmesser, senkrecht wenns geht. Und diesen Ast hat sie dann ausgehöhlt. Eine Biene! Sägemehl in rauen Mengen. Faszinierend. Tja, und letztes Wochenende hat dann ein Buntspecht das Gelege entdeckt und aufgemeißelt. War auch schön anzusehen, schöner Kerl. Tocktock, tocktocktocktock. Nun gut, an einem Samstag früh um 6 Uhr hätte ich das nicht unbedingt gebraucht. Und dennoch. Es war ein Geschenk. In so einem kleinen Garten einen Buntspecht zu Gast zu haben, ihn beobachten zu können. Er hat sich immer wieder den Schnabel geleckt. Fand ich lustig. Die Mutterbiene fand es nicht so lustig. Sie hat den Specht immer wieder attackiert. Leider ohne Erfolg. Mein Herz ist bei der Mutter, so viel Mühe, umsonst. So ist halt die Natur und ich bin froh, dass es die Holzbienen und den Buntspecht gibt. Die Belohnung der Faulheit.

Bonustrack 1: Ein Film über Permakultur von Jan Kiefel

Bonustrack 2: Ein Film über eine Elefantenaufzuchtstation in Kenia von Ami Vitale. Ich geb zu, ich hatte Tränen in den Augen. Um den Film zu sehen, musst du Eintritt zahlen, eine Spende von mindestens $ 10,00. War es uns wert.

Bonustrack 3: Ein Film über Spechte – und warum sie keine Kopfschmerzen bekommen.

Spruch der Woche: Gesehen in Frankfurt am Main, große Plakate mit einer Fledermaus drauf und den Worten „Ich bin Frankfurterin und möchte es gerne bleiben“.


Frankreich, ein Vorbild?

Wir waren wieder mal im Süden von Frankreich, im Urlaub. Endlich wieder mal. Im Elsaß sind wir ja öfter. Sobald ich jedoch südlich von Lyon bin, komme ich mir vor, wie nach Hause zurück gekehrt. Schon komisch, aber schön.

Als ich das meinem Bruder erzählte meinte der: Frankreich? Da war ich mal als Kind, alles was ich noch weiß ist: Die Häuser sind außen dreckig, die Autos sind klein und die Franzosen wollen nur Französisch reden, auch wenn sie andere Sprachen können.

Ich habe natürlich sofort vehement widersprochen. Und dann doch versucht, Frankreich mal ohne „rosa Brille“ zu sehen.

Also, geliebter Bruder:

  • Ja, die Autos sind tatsächlich noch immer kleiner als bei uns. Das finde ich grundsätzlich mal gut. Ich glaube, dass sich die Franzosen weniger über ihr Auto definieren. Marke, größer, schneller, mehr PS, das ist da nicht so wichtig. Statt dessen vielleicht: klein, wendig, passt in jede Parklücke. Es ist vielleicht wichtiger, mit wem und wohin man damit fährt? SUV mit französischem Kennzeichen haben wir nur wenige gesehen.
  • Die Häuser sind in der Tat oft in einem traurigen Zustand. Da klebt der Schmutz der Jahrhunderte im Putz, wenn er noch da ist, der Putz. Vor allem auf dem Land und in den Seitengassen. Da möchte ich nicht wohnen müssen. Auch da ist Prestige wohl keine Begründung für Veränderung. Vor allem, wenn die ganze Stadt so ausschaut. Im Elsaß und in anderen Touristenvierteln ist das natürlich anders. Da sehen die Häuser oft wunderschön aus. Wie es in den Häusern ausschaut, das weiß ich nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Küche tipptopp ist.
  • Was die Sprache angeht, da hat sich einiges geändert. Wie ja auch bei uns in Deutschland. Meine Gespräche mit Franzosen sind oft sehr lustig. Ich krame mein bißchen Französisch raus, will ja dazu lernen – und bekomme eine deutsche Antwort. Ich wieder auf Französisch, die Antwort wieder auf Deutsch, oder auf Englisch. Ist ja eh meine Meinung: Auf der ganzen Welt wollen die meisten Menschen ihre Arbeit gut machen. Das gibt Sicherheit beim Reisen.

Was mir viel besser gefällt, als bei uns? Das Land wirkt freier, lässiger, es ist eben nicht alles rechtwinklig, sauber, sicherheitsoptimiert, ordentlich und möglichst groß. Die Felder und Wiesen sind kleiner und nicht maschinenoptimiert. Aber es stehen Kühe auf der Wiese und Schafe und Hühner. Wichtig sind eine lebendige Landschaft, gutes Essen und viel Zeit mit Familie und Freunden. Im Restaurant findest du viel mehr große Tische, mit 8 bis 10 oder noch mehr Leuten, die zusammen essen. Und es ist genug Zeit für eine leckere Mittagspause. Wir haben unter blühenden Lindenbäumen gezeltet, ein Rausch für die Nase. Wir fuhren durch Gebiete, da liegt die Landschaft einfach nur rum, ungenutzt, ohne Zaun. Vielleicht ein paar Bienenstöcke. Ich habe in den zwei Wochen Frankreich mehr Schmetterlinge gesehen, als in 10 Jahren hier zusammen. Es gibt schlechte Straßen, ja. Sie kommen meistens ohne Leitplanke und Begrenzungspfosten aus. Es wird viel Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer genommen. Der Mann in meinem Herzen, der ja das Motorrad gefahren hat, sagt, die Franzosen machen Platz, lassen überholen, nehmen Rücksicht. Ein Vergnügen. Laut Statistik gibt es bezogen auf die Einwohnerzahl weniger Unfälle als bei uns. Leider aber mehr Verkehrstote. Naja.

Noch eine kleine Geschichte am Rande. Wir fahren einen Japaner. Und sahen tatsächlich auf einem Parkplatz genau das gleiche Motorrad stehen. Fahrer und Sozia waren ähnlich alt wie wir, wir kamen ins Gespräch. Der Franzose meinte, der Japaner sei genauso gut wie eine (hier Namen der großen deutschen Motorradmarke eintragen). Aber viel billiger. Nur wegen des Namens würde er sich so ein teueres Motorrad nicht kaufen. Statt dessen hat er sich die Sitzbank bequemer polstern lassen (das Alter!). Und noch genug Geld übrig, um durch die Lande zu gondeln.
Und das mit dem Sitzpolster machen wir jetzt auch. Soviel Frankreich steckt in uns.

Bonustrack: Konferenz zur Zukunft Europas, wenn du mit entscheiden möchtest.

Schild am Straßenrand: Wir mähen nicht so oft, um die Biodiversität zu unterstützen.


Nochmal drei Dinge – aber dann ist erst mal Schluss

Versprochen, im nächsten Beitrag geht es um was Anderes als Dauerregen & Co. Frankreich, so viel sei schon verraten. Aber zunächst nochmals drei Anregungen, wie du deine Gemeinde, deine Gegend unterstützen kannst, mit potentiellen krassen Wetterereignissen besser fertig zu werden:

  1. Stärke die lokale/regionale Wirtschaft. Dieses Thema hatte ich schon mal, ich geb’s zu. Ich recycle eben gerne 😉
    Also: Was geht, das kaufe ich hier vor Ort. Das klingt jetzt fast nach Protektionismus. Und das will ich nicht. Es gibt hier viel zu kaufen, das mag ich gar nicht. Und nicht alles was ich essen möchte, das gibt es hier. Die Einschränkungen des Lebens in der Kleinststadt gefallen mir nicht. Andererseits weiß ich gar nicht wirklich, was es hier in der Gegend so gibt. Und da beginnt das Abenteuer: Mal andere Wege gehen oder fahren, mit Nachbarn, Kollegen ins Gespräch kommen und fragen: „Wo kaufst du Brot/Obst/Schuhe/Druckerpatronen?“ Es gibt hier bestimmt viel mehr als ich weiß. Und bei dir um die Ecke wahrscheinlich ebenso. Eine bequeme Möglichkeit nutze ich ganz gerne: Ich setzte mich in die Straßenbahn oder in den Bus, fahre mit bis zur Endhaltestelle und dann wieder zurück zum Startpunkt. Macht die Fahrer nervös, das gebe ich zu. Aber so komme ich in Straßen, die kenne ich nicht und sehe Läden, die kenne ich auch noch nicht. So sehr ich öffentliche Verkehrsmittel nicht mag, diese Ausflüge mag ich gerne.
    Tja, und warum hilft das jetzt deiner Gemeinde gegen die Folgen von Hochwasser, Trockenheit, Sturm und was dem Wetter womöglich noch so einfällt?
    Wenn du lokal/regional kaufst, dann sicherst du hier Arbeitsplätze, Infrastruktur, die Steuern bleiben hier (halbwegs) und vor allem: dein Geld bleibt hier – und wird hier immer wieder ausgegeben. Es bereichert nicht Händler, die ganz wo anders wohnen und garantiert nicht hier tanken oder in der Apotheke ein Aspirin kaufen. So kommen deine Euro eventuell auch zu dir zurück.
  2. Überprüfe dein Wegwerfverhalten. Nicht alles ist wirklich ein Fall für die Tonne. Vieles kannst du – mit etwas Mühe – an Nachbarn, Kollegen, Freunde verschenken. Vieles kannst du spenden oder recyceln. Kindergärten und Pflegeheime freuen sich über Papiere, Stoffreste, Knöpfe, Spiele, Bücher. Die Liste ist lang. Im Urlaub sah ich am Rathaus einer kleinen Gemeinde ein wunderschönes Schild: „Gib deinem Müll die Chance auf ein zweites Leben. Kompostiere“. Ist doch herrlich, oder? Auch so können Arbeitsplätze entstehen, genau hier, wo du lebst.
    Du senkst so die Kosten für die Entsorgung deines Überflusses (wird ja in vielen Gemeinden noch immer subventioniert). Es gibt dann kleinere Tonnen, weniger Mülltransporte, weniger Müllkippen. Weniger Müllgebühren werden anfallen. Und dieses Geld kann dann sinnvoller verwendet werden. Und auch du wirst so Geld sparen können, denn früher oder später bekommst du den „Müll“ von Nachbarn oder Kollegen oder Freunden. Ist halt auch alles eine Sache der Definition.
  3. Engagiere dich ehrenamtlich. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele „Selbstverständlichkeiten“ heute nur durch Ehrenamt existieren. Aufgaben, die man eigentlich für staatliche Aufgaben hält. Die Feuerwehr, das THW, die Rettungsdienste, die Betreuung von Kindern, Kranken und Senioren, Sportvereine, Chöre, die Tafel, Museen, Theatergruppen, Büchereien, die Pflege von Grünanlagen, Tierheime. Du findest bestimmt eine Organisation, der du helfen kannst.
    Und so stärkst du den Zusammenhalt in deiner Gemeinde/deiner Region. Findest neue Freunde. Und wenn es dann zur Überschwemmung kommt oder zum Sturm, dann sind viele Hände da, die helfen: löschen, aufräumen, Wasser abpumpen, trösten, wieder aufbauen…

Bonustrack: So testest du, ob du das Klima retten könntest. Das Spiel „Können Sie Klimakanzler:in?

Spruch des Tages: „Machen ist wie wollen, nur krasser.“  Motto des Hortus Netzwerks


Noch 3 Dinge, die du sofort tun kannst…

um die Folgen von Starkregen für deine Gemeinde und deine Region abzumildern.

Allerdings wirken sie nicht sofort. Aber hoffentlich rechtzeitig.

  1. Unterstütze oder starte ein Projekt, um die Wasserläufe in deiner Gegend zu renaturieren. Es ist eine einfache Sache der Geometrie: Wenn das Gefäß zu klein ist, für die Menge an Wasser, dann läuft das Gefäß über. Begradigte Bäche und Wasserläufe verkleinern letztlich das Gefäß für den Regen. Wenn Bäche sich wieder winden und schleifeln dürfen, dann ist viel mehr Raum für den Regen, es kommt seltener zu einer Überschwemmung.
    Aus vielen Gründen sind auch Polder sinnvoll, Überschwemmungsflächen, Wiesen, in die das Wasser hineinströmen kann, wenn der Bach/Fluss einen bestimmten Pegelstand erreicht hat. Diese Flächen lassen das Wasser dann langsam versickern, das Grundwasser wird aufgefüllt. Und sie sind ein wunderbarer Lebensraum für allerlei Getier und Gestrüpp.
    Dein Vorteil: Deine Landschaft wird schöner, abwechslungsreicher. Du wirst wieder Schmetterlinge sehen und Libellen, Röhricht. Die Vögel werden zurückkommen. Und du gestaltest deine Gegend selber mit. Das schafft eine ganz neue Verbindung. Du wirst an diesem Stück Wasser mit einem Lächeln vorbeikommen und dir denken: Das habe ich gemacht!
  2. Unterstütze oder starte ein Projekt, um deine Gemeinde zu begrünen. Machen wir es doch den Franzosen nach. Da gibt es seit Jahrzehnten die „ville fleurie“. Also das Bemühen, die Stadt mit – meist blühenden – Pflanzen zu verschönern. Pflanzkästen an Brückengeländern, an Laternenmasten, auf Gehsteigen, an Geländern. Große Kübel in Fußgängerzonen, als Verkehrsberuhigung. Bepflanzte Kreisverkehre und Verkehrsinseln. Eine Augenweide.
    Schön finde ich auch ein Projekt der Nachbargemeinde: Hier entsteht ein Stadtwald. Die Eltern von Neugeborenen pflanzen auf einer Wiese einen Baum. Noch schöner wäre es, wenn die Gemeinde jeweils einen Baum dazu setzen würde. Dann würde der Wald noch schneller wachsen.
    Pflanzen in der Stadt verbessern die Luft und laden zum Bleiben ein. Die Pflanzen werden auch Schatten spenden (früher oder später) und damit ein weiteres Problem dieser neuen Wetterereignisse lösen. Es ist ja auch mit höheren Temperaturen zu rechnen und mit mehr Trockenheit. Also mit mehr Staub. Und den fischen die Pflanzen aus der Luft, wie auch viele andere Schadstoffe.
    Deine Vorteile: Eine Gemeinde, in der du dich wohlfühlst, in der du gerne bleibst. Einen Stadtwald als Naherholungsgebiet.

    In anderen Ländern wirken diese Maßnahmen bereits. Oder noch immer.

  3. Unterstütze die Organisationen in deiner Gegend, aktiv oder passiv oder mit einer Spende, die sich für den Naturschutz einsetzen. Also NABU, BUND, LBV, lokale Initiativen für die Berücksichtigung von ökologischen Interessen beim Bau von Siedlungen oder Straßen.
    Auf Utopia findest du eine Liste wichtiger Umweltorganisationen.
    Dein Vorteil: Du gestaltest deine Zukunft mit.

Auch diesmal: Erzähl es weiter, was du unternehmen willst, um deine Kollegen, deine Nachbarn, deine Gemeinde zu schützen. Vielleicht hast du Kontakte zur Tageszeitung? Zum Gemeinderat? Zur Stadtverwaltung? Sprich die Leute doch mal an.

Und du kannst gerne diesen Text wieder weiterleiten.

Bonustrack: Nächste Woche ist earth overshoot day. Berechne hier deinen ökologischen Fußabdruck.

Spruch des Tages: Man sollte eben nicht vergessen, dass Geiz keine Tugend ist, sondern zu den Todsünden zählt…
Eberhard Schell


Starkregen: 3 Dinge, die du jetzt sofort tun kannst

um deine Gemeinde, deine Gegend vor den Auswirkungen eines Starkregens zu schützen.

Ok, „schützen“ ist ziemlich übertrieben. Du kannst jedoch dafür sorgen, dass es nicht ganz so schlimm wird.

  1. Wenn es regnet, fange soviel Wasser wie möglich auf. Am bequemsten geht das mit einem sogenannten Regendieb: Das ist eine feste Verbindung zwischen Regenfallrohr und einem Wasserfass oder einer Zisterne. Das Schöne daran ist, dass es ganz automatisch funktioniert. Ist Platz in dem Wasserfass/der Zisterne, dann wird der nächste Regen dahin umgeleitet. Ist der Behälter voll, dann fließt der Regen ganz normal ab in die Kanalisation. Automatisch. Fein. Mein Vater hätte sich gefreut, der musste nämlich immer raus im Regen um das manuell zu regeln.
    Dein Vorteil: Wenn es wieder trocken ist hast du so einen schönen Wasservorrat um deine Pflanzen zu gießen, für die Vase, zum Teil zum Putzen (Haustüre, Außentreppe, Balkon, dir fällt bestimmt noch mehr ein, was du damit spülen – äh, putzen – kannst).
    Und jeder Tropfen in deinem Wasserfass läuft nicht über die Straße ab, belastet nicht die Kanalisation, vermindert das Risiko von Überschwemmungen.
    Frag doch mal bei deinen Stadtwerken nach, ob du einen Zuschuss bekommst. Schließlich hilfst du denen so, gleich zwei Probleme zu lösen: Zuviel Wasser für die Kanalisation, wenn es stark regnet. Und zu wenig Trinkwasser, wenn es dann wieder trocken wird.
  2. Pflanzen. Bestimmt bekommst du auf Balkon, Terrasse, Haustreppe, im Garten, an Zaun oder Mauer noch ein paar Pflanzen unter. Jetzt ist die Zeit, endlich das Garagendach oder den Schuppen zu begrünen. Die Steinwüste im Vorgarten zu bepflanzen (wenn es geht, dann bitte mit Pflanzen, von denen die heimischen Insekten auch was haben). Töpfe mit Pflanzen aufzustellen. Balkonkästen an den Zaun zu hängen.
    Dein Vorteil: Ich persönlich liebe Pflanzen. Sie verbessern die Luftqualität, binden Staub, sind schön anzusehen und die Beschäftigung mit ihnen entspannt mich enorm. Mir ist also jede Ausrede recht, noch ein Pflänzchen in meine Umgebung zu holen. Ach ja, viele sind ja auch essbar. Gerne ein Ableger von Nachbarn oder Freunden. Und ich mag es sehr, wenn dann auch die Insekten kommen und es flattert und brummt und summt.
    Auch hier, frag doch mal bei deiner Gemeindeverwaltung nach einem Zuschuss. Oder lass dir Ableger geben, oder die Pflanzen, die wegen Saisonwechsel ausgegraben werden.
    Pflanzen halten mit ihren Wurzeln das Erdreich fest, sie bremsen den Abfluss des Wassers, nehmen Wasser auf. Helfen also auch bei starkem Regen.
  3. Unterstütze deine Feuerwehr, das THW. Werde Mitglied, passiv oder noch besser aktiv. Spende. Wenigstens Kuchen für das nächste Feuerwehrfest. Die Feuerwehren, das THW sind die erste Verteidigungslinie, wenn es dann wirklich nass wird. Retten Menschen aus ihren Autos oder dem Keller, pumpen dir den Keller wieder leer. Leiten das Wasser… Sie sind die Helden*innen. Mach mit.
    Dein Vorteil: Du lernst einen Haufen netter Menschen kennen.

Ganz wichtig: Bitte erzähle vielen Menschen von deinen Überlegungen, deinen Handlungen. Je mehr mitmachen, desto glimpflicher geht es das nächste Mal ab.
Du kannst auch sehr gerne diesen Text an Andere weiterleiten.

Bonustrack: Was du schon immer über die Auswirkungen deines Digitalkonsum wissen wolltest: Digitalquiz vom BUND

Schönes vom Straßenrand: Fantasie ist etwas Wunderbares, gesehen im Urlaub: Alte Skistöcke in Gärten zum Anbinden von Tomatenpflanzen. Witzig.


Generationenkonflikt

Ein interessanter Gedanke: Vielleicht lässt sich die Umweltkrise – Klima, Artenschwund, Wasser, etc. – ja begreifen und lösen, wenn sie als Generationenkonflikt gesehen wird.

Es ist ja so, dass wir alle bis zum Umfallen gelesen haben, was für Auswirkungen es haben wird, wenn wir so weiter machen, wie bisher.

Und trotzdem machen wir so weiter wie bisher.

Viele Menschen verhalten sich so, als ginge sie das mit der Umweltkrise nichts an. Dieses: Nach mir die Sindflut-Verhalten. Und meine Generation (ich bin ja nun schon älter) geht wahrscheinlich schon davon aus, dass es so schlimm schon nicht kommen wird, so lange wir noch leben.

Wie es unseren Kindern gehen wird, naja, wir wollen schon irgendwie, dass sie es gut haben. Sogar besser als wir, das war ja der Grundgedanke unserer Eltern. Dieses „besser als wir“ war in erster Linie materiell definiert. Jetzt müssten wir es eigentlich ökologisch sehen: Saubere Luft, sauberes Wasser, intakte Natur, gesundes Essen.

Aber deswegen auf etwas verzichten? Hmm, das fällt schon schwer. Unser Luxus, das ist ja die Norm. Und materiell besser geht es immer. Die Wünsche wachsen ja mit dem Einkommen.

Gleichzeitig erwartet meine Generation von den jungen Leuten, dass sie fleißig sind und unsere Rente finanzieren. Dass sie uns pflegen, wenn wir das brauchen. Dass sie gerade jetzt in der Pandemie dafür sorgen, dass wir möglichst nicht krank werden, dass sie Rücksicht nehmen auf unsere Langsamkeit. Dass sie für uns einkaufen, den Wagen zur Inspektion bringen, uns zum Arzt fahren und generell zur Hand gehen, wenn wir selber was nicht können.

Eigentlich ganz schön unfair.

In dem Artikel wurde nun vorgeschlagen, dass uns „die Jugend“ diese Unterstützung verweigert, so lange wir noch diesen alten Diesel fahren. Dieses übergroße Auto. Allein in dem großen Haus wohnen. Dreimal im Jahr in den Urlaub fliegen. So viel Fleisch essen. Unser Einkaufsverhalten nicht ändern.

Eigentlich auch ganz schön unfair, dass die jungen Leute uns so unter Druck setzen sollen.

Und ganz schön beschämend für uns, dass wir nicht selbst auf die Idee kommen, unseren Kindern das „Gute Leben“ zu erhalten. Wir haben es doch gehabt und genossen, oder?

Wie siehst du das? Bitte schreib uns deine Gedanken. Wenn es geht, schreibe doch dein Alter dazu.

Bonustrack: Die Klimawette, noch eine Möglichkeit der finanziellen Kompensation.

Spruch der Woche: “As we have seen time and time again, the only cure for so many of the things we want to change in the world, is kindness.” Tuan Bendixsen, Animals Asia’s Vietnam director (Wie wir immer wieder gesehen haben, das einzige Heilmittel für so viele Dinge, die wir in dieser Welt ändern wollen, ist die Güte.)

Und zur Aufheiterung wieder mal was Lustiges: „Gibt es in einer Teefabrik Kaffeepausen?“


Der Zehnte

Früher, im finsteren Mittelalter und danach, mussten Bauern, die Händlerinnen, die Handwerker, etc. den „Zehnten“ an die Obrigkeit abgeben, an die Kirche oder die Fürsten oder an die Besitzer. Fand ich als Kind immer gemein, heute wären wir wahrscheinlich froh darüber, wenn es nur 10 % des Einkommens wären. Naja.

Und zu all deinen Steuern und Abgaben, ob direkt oder indirekt, möchte ich dir jetzt noch einen „Zehnten“ vorschlagen.

Wenn du mit mir einer Meinung bist, das wir nicht auf staatliche Regelungen warten können.
Und wenn auch du Glaubenssätze hast, von denen du so tief im Innern weißt, das ist nicht wirklich gut ist, was du da tust.
Dann empfehle ich dir den „Zehnten“ als gangbaren Weg zur Veränderung.

Wie meine ich das?

Beispiel Mobilität: Ich habe mich ja bereits als jemand geoutet, der sehr gerne ins Auto steigt. Und jetzt habe ich mir versprochen, jeden „Zehnten“ Weg aus eigener Kraft zurück zu legen. Notfalls mit dem Bus. Gar nicht so einfach. Aber ein lohnendes Ziel, wie ich meine.

Beispiel Luxus-Naschen: Natürlich BRAUCHE ich jetzt keine Schokolade. Zumindest werde ich nicht gleich krank, wenn ich mal nix nasche. Also: Jeder „Zehnte“ Tag ohne Kekse oder Schoki.

Beispiel Garten: Bei mir nehmen die ungeliebten Kräuter jetzt wirklich überhand. Ich bin kräftig am Notjäten, schließlich will ich von meinen Erdbeeren naschen und dazu muss ich sie erst mal finden. Dennoch: Eine 10 %-Ecke unseres kleinen Gartens darf bleiben wie sie ist. Es muss nicht alles sauber und ordentlich sein. (Schon weil ich dazu zu faul bin, ich gebe es ja zu).

Beispiel Konsum:

  • 10 % weniger Wasser verbrauchen
  • Spritverbrauch pro 100 km um 10 % reduzieren
  • 10 % weniger Kilometer in den Urlaub fliegen
  • Jeder 10. Einkauf im Bioladen

Und so schleiche ich mich in ein neues Verhalten ein. Versuche gleich die Vorteile zu sehen, aus der Verpflichtung ein Spiel zu machen. Probiere was Anderes aus und erweitere so meinen Horizont und meine Optionen.

Und es gibt richtig schöne „Unkräuter“. Ab in die Vase mit euch!

Was könntest du dir vorstellen? Welche Veränderung willst du einleiten? Magst du dir in einem Kommentar etwas versprechen? Ein Pledge, wenn du so willst?

Ganz klar, eine*r alleine kann so die Welt nicht retten. Aber du bist nicht allein, wir sind schon ganz viele. Mach mit, bitte.

Bonustrack: Schöner kleiner Film zum Thema Umstieg auf Biolandwirtschaft.

Spruch des Tages: Die „genialen“ technischen Lösungen von heute schaffen die ökologischen und ökonomischen Probleme von morgen. (Unbekannt)


Glaubenssätze

Kennst du das auch? Eine Gewissheit, eine Überzeugung, die du schon so lange hast, dass du sie nicht mehr in Frage stellst? Von der du vielleicht noch nicht mal mehr weißt, woher du die hast?

Ich habe da ja oft die Sprüche meines Vaters in Verdacht, oder die von meiner Oma. Aber sicher bin ich mir nicht.

Hier ein paar Sätze, die ich in meinem Umfeld so aufgeschnappt habe:

  • Ich würde nie ungeschminkt aus dem Haus gehen, da fühle ich mich nackt.
  • Wenn du jemanden besuchst, dann musst du der Hausfrau einen Blumenstrauß mitbringen.
  • Ich brauche unbedingt ein großes Auto, wegen der passiven Sicherheit.
  • Ich bin ein Fleischesser, ein Karnivore, ich brauche dreimal am Tag eine große Portion Fleisch oder Wurst.
  • Ich ziehe niemals das gleiche Kleidungsstück zweimal oder gar öfter an.
  • Wenn ich nach Hause komme, dann brauche ich erst mal ein Bier.
  • Einmal die Woche putze ich die komplette Wohnung. Sonst ist alles so schmuddelig.
  • Ich verschenke nix. Mir hat auch keiner was geschenkt! Was ich nicht mehr brauche, das schmeiße ich in die Tonne. Die ist groß genug!
  • Jetzt brauch ich erst mal ein Stück Schokolade, oder was Süßes, oder beides. (Das ist mein Spruch 😉 )
  • Ein Garten muss sauber und ordentlich sein. Unkraut hat bei mir keine Chance. Da bin ich hinter her.
  • Ein gutes Glas Wein / ein Glas Whisky am Abend, das ist Zivilisation.
  • Bioläden sind viel zu teuer. Das kann sich doch keiner leisten.
  • Ich koche oder backe nicht selbst. Das kann ich nicht. Und ich habe genug Geld, um mir das auch leisten zu können.
  • Ich kann mich zuhause nicht entspannen. Deshalb fliege ich immer in Urlaub, je weiter weg und exotischer, desto besser.
  • Bei mir muss alles neu sein. Gebrauchte Bücher, Kleidung, Möbel – igitt. Wer weiß, in welchen Händen das schon war.
  • Nie, nie, nie lege ich ein gewaschenes Kleidungsstück ungebügelt in den Schrank. Das kann ich nicht.
  • Ich fahre gerne Auto, ich geb’s ja zu. Mit Öffis – nein danke. Das ist mir viel zu umständlich. (Auch das ist von mir, dabei habe ich die Bushaltestelle quasi vor der Haustür) 🙂
  • Ich kann nicht mit dem Rauchen aufhören, dazu bin ich zu schwach. Und einen Tod muss ich ja sterben.

Was ist diesen Sätze gemeinsam?

  • Ich hoffe mal, dass dir die meisten davon übertrieben vorkommen. Zu absolut. Ein paar dieser Glaubenssätze hast du wahrscheinlich selbst. Oder Ähnliche.
  • Sie schränken uns total ein, verhindern jede Entwicklung, jede neue Erfahrung, wie Fesseln.
  • Sie richten gewaltige Schäden an, bei uns, anderen Menschen, bei Tieren und Pflanzen, weil sie einen Konsum rechtfertigen, der rational kaum zu begründen ist.

Bonustrack: Hat überhaupt nix mit Ökologie zu tun, finde ich aber trotzdem gut und wichtig für eine bessere Zukunft: Gendergerechte Sprache – und da gibts eine praktische Seite im Net.

Die gute Nachricht: die Produktion von veganen Lebensmittel ist 2020 um ein Drittel zum Vorjahr gestiegen (statistisches Bundesamt) – und das heißt ja, es wird mehr vegan gegessen.

Politik

Es heißt ja oft, die Politik müsse die Rahmenbedingungen schaffen, für eine Bewältigung der Klimakrise, der Biodiversitätskrise, der Bodenkrise, der Plastikschwemme, …

Ja, das muss sie.

Aber reicht es, auf die Politik zu warten? Haben wir die Zeit auf die Politik zu warten, oder müssen wir die Dinge selbst in die Hand nehmen und beschleunigen? Dazu zwei Entwicklungen der letzten Jahr/zehnte.

Mein Einstieg in das Thema Ökologie, Nachhaltigkeit, Bio liegt ca. 40 Jahre zurück. Da wurde mir zum ersten Mal bewußt, unter welchen Bedingungen eigentlich die Hühner leben, die mein Frühstücksei legen. Da wollte ich nicht mitmachen. Zum Glück lebte ich da schon in einer größeren Stadt und fand tatsächlich die Möglichkeit Bio-Eier von glücklichen frei laufenden Hühnern zu kaufen. Auf dem Land wo ich groß wurde? Naja.

Wie gesagt, das ist jetzt 40 Jahre her. Das Los der meisten Hühner, deren Eier wir konsumieren, hat sich kaum verbessert. Der Eier-Industrie ist der Status quo grad Recht. Die Politik hat es nicht wirklich eilig die Zustände zu verbessern – und die Konsument*innen? Denen geht es weitestgehend am – öh, denen ist es weitestgehend egal. Nur ca. 14 % der verkauften Eier sind Bio. Wenn du mal im Supermarkt Bio-Eiern kaufen willst, dann suchst du oft eine Zeitlang. Zum Verzweifeln.

Und das ist jetzt, außer für die Hühner, wirklich nur ein kleines Problem. Peanuts, Pillepalle.

Glaubst du, wir haben noch 40 Jahre Zeit um die Auswirkungen des Klimawandels aufzufangen?

Hmm.

Zweites Beispiel: Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie schwer es ist, Regelungen, Verordnungen, Gesetze schnell zu verabschieden, selbst wenn es darum geht, ganz konkret das Leben oder wenigstens die Gesundheit von Menschen vor einer akuten Gefahr zu schützen. Jetzt, als ich dies schreibe, waren mehr als 3,5 Millionen Menschen in Deutschland erkrankt. Fast 90.000 Menschen sind gestorben. Viele, die ich kenne hätten sich vor einem Jahr viel größere, härtere, umfassendere Einschränkungen gewünscht und mitgetragen. Nicht alle Möglichkeiten hätten Grundrechte eingeschränkt (was mir auch nicht gefallen hat). Die „Politik“ hat vorsichtig reagiert, abgewogen. Vieles hat nicht geklappt und klappt auch heute nicht, obwohl wir schon viele Monate mit Corona leben. Und der menschliche Egoismus verhindert die schnelle Lösung auch.

Da habe ich für den Feldhamster überhaupt keine Hoffnung. Dabei sind die total niedlich.

Also warten, bis die politischen Rahmenbedingungen vorliegen, bevor wir bereit sind unser Verhalten zu überprüfen, zu ändern?

Manchmal glaube ich, wer dies fordert, der weiß um die Schwerfälligkeit der politischen Entscheider.

Bonustrack: Rettergut hat sich auf die Fahnen geschrieben, wenigstens Lebensmittel zu retten.

Die gute Nachricht: Es bewegt sich doch was. Unser Nachbar, dem das Ökologische auch suspekt ist, der hat sich jetzt einen Handrasenmäher zugelegt. Weil das besser ist für die Umwelt. Da freu ich mich, bin ja auch Teil seiner Umwelt 🙂


Statt Verschwendung

Wir lesen es immer öfter: So geht es wohl nicht weiter. Also, wir lesen das, wenn wir es nicht gleich ausblenden. Oh nee, nicht schon wieder Klimakrise, Insektensterben, Nachhaltigkeit. Was soll ich denn noch alles machen?

Nun, zum Beispiel Verschwendung reduzieren. Es ist doch schon unsinnig, dass wir die kostbaren Ressourcen – Energie, Rohstoffe, Zeit und Geld – für Dinge ausgeben, die wir dann nicht komplett nutzen.

Oder wo uns der Nutzen sogar schadet. Zum Beispiel Lebensmittel.

Seien wir ehrlich: Die meisten von uns essen mehr als ihnen gut tut. Meine Arme müssen auch immer länger werden, damit ich am Bauch vorbei zur Tastatur komme. Gut, ich kenne auch andere Menschen, die das (sich?) besser im Griff haben.

Und trotzdem gebe ich sehr viel Geld für viel Essen aus, esse brav meinen Teller leer (will ja nichts verschwenden), genieße die Mahlzeiten mit meinem Beloved und mit Freunden, auch wenn ich gar keinen Hunger habe. An meinem Geburtstag neulich habe ich so viel Kuchen gegessen, dass mir sogar den Rest des Tages schlecht war. Doof oder?

Dieses Thema treibt mich seit Jahren um, ohne dass ich eine Lösung gefunden hätte. Ok, es hilft mir, kleinere Portionen zu kaufen, falls das geht. Überhaupt weniger Essen zu kaufen, kleinere Teller zu benutzen, und fantasievoll mit Resten um zu gehen. Klappt aber auch nicht immer.

Als ich Kind war, teilte der Vater am Ende des Essens oft die restlichen Kartoffeln auf. Jeder noch eine Kartoffel. Da waren wir eigentlich schon pappesatt. Immer mit dem Hinweis auf die „armen Kinder in Afrika, die hungern müssen“. Mein Hinweis, dass es dann doch besser wäre weniger Kartoffeln zu kaufen/kochen und das Geld zu spenden wurde nicht gut aufgenommen. Aber der Weg erscheint mir immer noch sinnvoll. Weniger Essen kaufen – und dafür Geld spenden. Gibt ja auch ein gutes Gefühl.

Und zum Thema „Spenden“ fand ich neulich etwas Interessantes. Eine Kombination aus CO2 Fußabdruck kompensieren, Bäume pflanzen und Hilfe für Äthiopien. Es handelt sich um ein Projekt von Menschen für Menschen , die ja seit Jahren sehr erfolgreiche Hilfe in Äthiopien leisten. Erst war ich mal überrascht, wie viel CO2 ich trotz all meiner Bemühungen noch kompensieren „darf“. Der Preis war mir aber nicht so hoch. Und so kamen drei Dinge zusammen, die mir eh am Herzen liegen:

  • Den Schaden den ich anrichte zu vermindern
  • Bäume
  • Afrika

Na, wenn das mal keine Komplettnutzung meines Geldes ist. 🙂

Bonustrack: Noch eine Initiative in Afrika: Africa GreenTec baut „Solartainer“ um mit Solarenergie die sauberste Energie für Afrika zu produzieren.

Spruch des Tages zum Thema eigenes Handeln: Ich wähle alle paar Jahre, aber ich esse dreimal täglich. Lloyd Alter


Warum ist es so schwer, sich zu ändern?

Corona hat uns gezeigt, wie wir „motiviert“ werden, unser Verhalten der Situation anzupassen.

Mit Verordnungen, Bußgeldern und vielleicht ein wenig Verstand und Mitgefühl.

Wenn es jedoch um die Klimakrise geht, dann ist in der Gesellschaft nur sehr wenig Veränderung zu bemerken. Brauchen wir auch da Gesetze und Strafen?

Woran liegt das?

Ein paar Gründe fallen mir da ein:

  • Mein Vater sagte mal zu mir: „Wenn du Recht hast, dann habe ich es mein Leben lang falsch gemacht!“ Das ist natürlich nur sehr schwer zuzugeben. Also macht mensch lieber weiter so, wie bis her.
  • Eine Bekannte sagte mal: „Es ist doch nicht verboten und ich esse halt am Liebsten Fleisch!“ Und die Auswirkungen des Fleischkonsums sind halt hier kaum sichtbar.
  • Ein Cousin sagte, „Ich friere immer, von daher könne es ruhig ein wenig wärmer werden.“ (Ohne Worte)
  • Eine Kollegin meinte: „Es ist doch alles so schön grün, wenn ich aus dem Fenster schaue, wo soll denn da eine Luftverschmutzung/ein Artensterben/ein Waldsterben sein?“ Also wird weiter ein großes Auto gefahren – uns schnell noch dazu – und bis vor die Tür, wenn es irgendwie geht.
  • Ein Nachbar spart kein Wasser, „weil die Stadtwerke doch immer sagen, sie brauchen das Wasser um die Rohre zu spülen.“ Na, wenn das kein guter Grund ist. 😉
  • Eine Verkäuferin sagte zu mir: „Ich glaube nicht, dass Bio besser ist. Und das kann sich doch kein Mensch leisten!“ Und steigt in ihren nagelneuen SUV.
  • Mein Arzt ist überzeugt: „Einer alleine kann ja doch nichts bewegen, solange in Asien jeden Morgen 10.000 Flugzeuge starten, brauche ich mich hier wirklich nicht einschränken!“. Dass wir hier in Deutschland mehr als doppelt so viel CO2 per Kopf produzieren wie der globale Durchschnitt wird ignoriert.
  • Eine Freundin ist überzeugt: „dass ich ja schon so viel mache, sollen doch erstmal alle anderen so weit sein wie ich, dann sehen wir weiter!“
  • Und dann haben wir das ja verdient, dieses bequeme Leben, diesen Luxus. Schließlich arbeiten wir ja schwer. Und mensch muss sich doch auch mal was gönnen.

Ein Teil dieser Argumente verwende ich selbst, gebe ich zu. Konkret hänge ich gerade an der Einsicht, dass es nicht reicht vegetarisch zu essen, weil die Produktion von Milchprodukten nicht viel besser ist als die Produktion von Fleisch. Aber auf Eier, Käse und Yoghurt zu verzichten, das fällt mir schon schwer.

Und zu diesen vielen Hindernissen habe ich neulich einen wunderschönen Text zum Thema „Zero Waste“ bei treehugger gelesen: Oft erscheint einfach die Veränderung zu schwer umzusetzen. Der Gedanke, ab sofort komplett vegan zu essen ruft in mir sofort Gegenwehr hervor. Aber eine Mahlzeit am Tag, das krieg ich hin. Und es ist besser, diesen kleinen Schritt zu gehen, als vor dem Problem zu kapitulieren.

Wie siehst du das? Welche kleinen Schritte bist du bereit zu gehen? In welche Richtung willst du dich bewegen? Bitte schreibe einen Kommentar und teile deine Gedanken mit uns.

Bonustrack und Nachtrag zum Thema Gärtnern: Es gibt jetzt eine Kampagne einen großen, vernetzten Naturpark aus insektenfreundlichenHobbygärten zu schaffen. So kannst du sehen, wie viele wir schon sind.

Die gute Nachricht: Es gibt Luchsnachwuchs in Thüringen 

Und noch ein schönes, emotionales Filmchen von Greenpeace, danke Catha.

Gärtnern

Das wir eine Klimakrise haben, das hat sich ja inzwischen ziemlich rumgesprochen. Klar, es gibt noch immer Klimaleugner, aber fast jeder Gärtner wird dir bestätigen, dass sich die Aussaatzeiten, die Blühzeiten und die Erntezeiträume verschoben haben.

Leider ist vielen Menschen noch nicht klar, wie sehr sie mit Pflanzen einen positiven Beitrag gegen die Klimaerwärmung leisten können. Und wie Gärtner sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen können.

Hierzu ein paar Gedanken. Von ganz leicht bis anspruchsvoll 😉

Ganz leicht ist es, Pflanzen zu verschenken, wenn ein Geschenk gebraucht wird. Sträuße kommen oft von sehr weit her, sind stark mit Giften belastet und nach ein paar Tagen sind sie kaputt. Pflanzen können das Herz der Beschenkten über Jahre erfreuen. Verbessern die Luft im Zimmer, produzieren Sauerstoff und nutzen CO2 als Nahrung. Genau das, was wir brauchen. Und es gibt Pflanzen für jeden Typ, Anfänger wie Fortgeschrittene. Notfalls tuts auch ein Gutschein für den Gartenbaubetrieb um die Ecke.

Selber kannst du auch Pflanzen in dein Leben holen. Und wenn es das Töpfchen Schnittlauch ist, oder Petersilie. Zugegeben, auf der Fensterbank hält es nicht viel länger als der Blumenstrauß. Auf dem Balkon jedoch, oder im Garten kannst du da lange Freude dran haben. Und so frisches Grün auf dem Brot oder über dem Salat, das hat schon was. Regional, saisonal und vielleicht sogar Bio. Sehr gerne hole ich mir im Winter vorgetriebene Narzissen oder Hyazinthen oder Tulpen. Und wenn sie verblüht sind, dann vergrabe ich sie im Vorgarten. Nicht alles kommt im nächsten Jahr wieder, aber erstaunlich viel.

Oder du verschenkst Ableger von deinen Zimmerpflanzen. Ökologischer geht es nicht. Vielleicht experimentierst du ein wenig, wie sich welche Pflanze vermehren lässt. Stecklinge tauche ich gerne in die Asche von Buchenholz. (Die krieg ich vom Nachbarn, der hat einen Kachelofen).

Wenn du magst, kannst du noch einen Schritt weiter gehen und bewußt Pflanzen auf deinen Balkon oder in deinen Garten holen, die Schmetterlinge und Bienen erfreuen. Geranien gehören da ganz eindeutig nicht dazu. Immer noch Balkonblume Nummer eins, habe ich jetzt gelesen. Lasst uns das ändern. Es gibt so viele andere schöne pflegeleichte blühende Pflanzen, die noch dazu die Insekten nähren.

Oder Tomaten, Gurken, Naschpaprika auf dem Balkon? Pfefferminze, Pflücksalat, vielleicht sogar ein Busch mit Johannisbeeren? So langsam wird es anspruchsvoll. Ich habe eine Freundin, die im vierten Stock Tomaten für die halbe Familie anbaut, aus selbst geernteten Samen. Beneidenswert.

Oder gleich ein richtiger Garten? Macht aber schon viel Arbeit? Nee, macht aber schon sehr glücklich, ist Gartenzeit, nicht Gartenarbeit. 🙂

Wenn du Pflanzen kaufst, schau doch mal, ob du nicht Biopflanzen bekommen kannst, alte Sorten.

Und wenn du Erde kaufst für die Töpfe und Beete: Bitte, bitte torffrei. Die Moore sind ganz wichtig im Kampf gegen die globale Erwärmung, sie sind so schnell kaputt gemacht und brauchen so lange, bis sie sich erholt haben. Und sie sind wunderschön. Ich bin ein Kind der Rhön und habe da die Moore schätzen gelernt. Als Ersatz für Torf gibt es zum Beispiel Kokosfasern.

Statt Dünger: Kompost. Eigener oder gekaufter.

Und statt Pestizide: Nützlinge anlocken, für intakte Lebensräume sorgen. Dieses Jahr werde ich Lavendelzweiglein in die Pflanzen hängen, die so begehrt von den Blattläuse sind. Soll ja helfen. Mal schauen.
Vielleicht arrangierst du dich auch mit dem Gedanken, dass andere Wesen an deiner Ernte beteiligt sind.

Wie wäre es mit einer kleine „Serengeti“? Ein Bereich deines Gartens, den du einfach in Ruhe lässt. Mit einem kleinen Zaun herum. Und da kann sich dann tummeln und wachsen was mag.

Ein Regenfass (vielleicht in Kombination mit einem „Regendieb“ liefert Wasser zum Gießen.

Relativ unbefestigte Wege erlauben noch mehr Grün im Garten und lassen das Wasser besser versickern.

Viel anspruchsvoller geht es jetzt glaube ich nicht mehr. Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg auf deinem Weg zum Grün, zu einem schöneren Ambiente.

Bonustrack: Wissenswertes zum Thema Müll und Recycling von quarks.

Spruch der Woche: Ein Mensch, der Berge versetzt, beginnt damit, dass er kleine Steine abträgt.
William Faulkner

Nachträge und Nachfragen

Erstmal zwei Nachträge:

Kleine, alte, kranke Katze: Ich hatte ja von meinem Dilemma berichtet, von der kleinen Katze, die nur Fell und Knochen ist und auf der Straße lebt. Sie hat den Winter gut überstanden. Sie ist noch dünner geworden, wirkt aber munter, das Fell sieht viel besser aus. Woher ich das weiß? Sie hat vielleicht ein Heim in der Nachbarschaft gefunden. Die Nachbarin K. klingelte bei mir, weil wir doch auch eine Katze haben und fragte nach. Einschläfern? Katzenhilfe? Tierarzt? Welcher Tierarzt? Ich habe ihr dann ein wenig Equipment geliehen, bin mit zur Tierärztin gefahren und habe versprochen, mich an den Kosten zu beteiligen. Ich finde es wunderschön, dass es viele Menschen gibt, die sich um so eine kleine Katze sorgen und dem Impuls nachgeben, da zu helfen. Die Menschen sind manchmal besser als ihr Ruf. Wie wunderbar.

Obstwiese: Das ging viel schneller als erwartet und war auch viel billiger als befürchtet. Jetzt ist alles eingegraben, der Eidechsenhügel ist angelegt und den Erdwall für die Hummeln und Erdbienen und andere Krabbler habe ich angefangen. Als Nächstes stell ich noch eine Vogeltränke auf, vergrößere den Erdwall und da ich weiß, dass ich einen Nistkasten für Rotkehlchen zum Geburtstag bekomme, habe ich mir dafür auch schon einen Platz ausgeguckt. Tontöpfe werden noch mit Holzwolle gefüllt, für die Ohrzwicker, die sich dann hoffentlich auch über die Blattläuse hermachen. Und dann ist erstmal gut, bis die Wiese gesenst wird (manuell, wenn es irgendwie machbar ist) und ich dann hoffentlich schon ein paar Himbeeren ernten kann. Ach ja, ich werde noch ein paar Samen für Blümchen verstreuen, wenn es wieder wärmer wird. Gerade schneit es, da warte ich noch ein wenig ab. Wenn es mehr zu sehen gibt, dann poste ich mal ein paar Bilder.

Und das frage ich mich:

Warum wird so viel über halbwegs notwendige Autos geredet? Über Heizungen und Beleuchtung? Und nicht über komplett sinnlose Kohlendioxiderzeuger und Umweltvergifter wie Zigaretten? Die Kippen, die in Stadt und Land verteilt werden gefährden viele Bodenlebewesen und Fische, wenn sie in die Flüsse gelangen. Der Anbau von Tabak verbraucht viele Böden, die genauso gut Lebensmittel produzieren könnten. Von Wasser und Pestiziden gar nicht zu reden. Transport und Werbung. Alles für ein Produkt dass die Nutzer vermutlich sehr schädigt.

Warum werden hier noch immer Bäume gefällt? Und dann nicht wenigstens zu Brennholz verwendet, sondern einfach geschreddert und kompostiert? Die Bäume sind unsere beste Verteidigung. Sie binden Kohlendioxid, Staub, halten den Wind ab, erzeugen Sauerstoff, halten die Feuchtigkeit im Boden. Landschaften ohne Bäume werden sehr schnell zur Wüste. Über die Abholzung des Regenwaldes wird diskutiert, über das „Baumsterben“ entlang der Straßen nicht.

Vielleicht hast du da ja ein paar Antworten auf meine Fragen. Oder selber Fragen? Bitte schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Aktion „Raus aus dem Anti-Klima-Abkommen“ des Umweltinstituts München.

Der Spruch der Woche: Über kurz oder lang kann das nimmer so weitergehen, außer es dauert noch länger, dann kann man nur sagen, es braucht halt alles seine Zeit, und Zeit wär’s, dass es bald anders wird.
Karl Valentin

Die gute Nachricht: Die Vogelbegeisterung geht weiter und bricht alle Mitmachrekorde. Mehr als 450.000 Menschen nahmen bundesweit an der Wahl des Vogels des Jahres teil. Gewonnen hat das Rotkehlchen. Was mich sehr freut.


Plastiktüte

Ich häkle mir eine Plastiktüte.

Nein, mir ist nicht die Wolle ausgegangen, wegen Corona.

Ja, es gibt wirklich schon genug Plastiktüten. Ich weiß. Genau deswegen mach ich das.

Vor ein paar Wochen sah ich eine Frau am Glascontainer. Und die hatte eine schöne, fröhliche, bunte Tüte für ihre Flaschen. Und weil ich ja mit jeder rede, habe ich sie gleich gefragt, ob sie diese schöne Tasche selber gemacht hat. Hatte sie. Gehäkelt. Aus zerschnittenen Plastiktüten.

Und weil ich so ein Hamster und Messie bin und kaum was wegwerfen kann habe ich natürlich jede Menge große Plastiktüten gesammelt. Kann frau ja vielleicht mal brauchen.

Und die zerschneide ich jetzt und häkle mir da eine schöne, fröhliche, bunte Tüte. Stabil wird das Dingens auch. Absolut unempfindlich gegen Wasser. Praktisch fürs Schwimmbad, zum Camping, für die leeren Flaschen. Und ich weiß auch schon, wofür ich die Tüte nehmen werde.

Ich nehme dafür eine 12er Häkelnadel. Und klar, je elastischer die Tüte ist, desto leichter ist es.

Die Welt ist voller schöner Ideen.

Nachtrag zum letzten Blog: Garteln ist für mich Sport. Einschließlich Muskelkater 🙂

Bonustrack: Kampagne um den Energiecharta-Vertrag zu verlassen, der den Umbau der Energie-Erzeugung erschwert.

Die gute Nachricht: Laut Greenpeace Konsumumfrage: 70 % der Deutschen finden, dass die Politik den Verkauf von besonders klimaschädlichen Produkten verbieten sollte…


Inch by inch, row by row

Es gibt einen wunderschönen song von Pete Seeger, den Garden Song. Auf YouTube habe ich den tatsächlich gefunden. Da singt der Sänger der Bürgerrechtsbewegung und des Anti-Vietnam-Protestes von den Freuden des Gärtners.

Und davon will ich heute auch schreiben.

Abgesehen von den offensichtlichen Vorteilen eines Gartens:

  • viel Bewegung an der frischen Luft (und für mich ist das Sport!)
  • regionales und saisonales Obst und Gemüse
  • wenn du das willst sogar Bio (ja, ich will)
  • immer ein Sträußchen für die Vase
  • es gibt kein schlechtes Wetter mehr

gibt es noch Vorteile, die nicht so offensichtlich sind. Habe ich zumindest neulich bei treehugger gelesen.

Die Gärtnerin nimmt den Wechsel der Jahreszeiten viel mehr wahr. Der Gärtner freut sich am Gesang der Vögel und am Gesumme der Bienen. Die Gärtnerin kann sehr viel selbst bestimmen, in einer Zeit, wo wir uns fast alle ziemlich oft fremdgesteuert fühlen. Der Gärtner lernt seine Grenzen kennen, weil dann doch nicht alles gelingt. Die Gärtnerin wird geduldig und der Gärtner akzeptiert das Unvermeidliche.

Und so habe ich mir letztes Jahr ein Stück Wiese gekauft. Ja! Ich bin Kleingrundbesitzerin. Sogar Eigentümerin.

Mir geht es in erster Linie um Obst.

Einen Gemüsegarten will ich nicht mehr. All das Gezupft, der ewige Kampf gegen die ungeliebten Kräuter, die viel schneller wachsen als die Erdbeeren oder der Salat. Und dann erst die Schnecken, die ich immer brav abgelesen habe und auf die nächste Wiese gefahren. Gießen, gießen, gießen. Und dann gibt es ja doch immer Nachbarn, die sich mit meinem Konzept des wilden Gartens nicht so recht anfreunden wollen. (Von Ihne kommt immer der Löwenzahnsame in mein Garde, den müsse se rausmach!) Nee, das will ich nicht mehr haben. Deswegen jetzt die Wiese.

Das war mir dabei wichtig:

  • eine Wasserstelle in der Nähe
  • dafür keine Gemüsegartennachbarn
  • keinen Landwirt nebendran, der dann fröhlich seine Pestizide und Dünger ausbringt
  • bequem zu erreichen
  • in der Nähe von Wohnort oder Arbeitsplatz

Ach ja, bezahlbar sollte er auch sein. Ich will zwar nicht gärtnern um Geld zu sparen, aber dennoch, allzu teuer sollte dieses Hobby nicht werden. Und sowas habe ich tatsächlich gefunden. Yippie!

Die ersten Büsche sind gepflanzt: Himbeeren, Johannisbeeren schwarz und weiß, Stachelbeere und Sanddorn.

Was ich noch will sind 2 Apfelbäume, 2 Birnbäume, eine Sauerkirsche, eine Mirabelle, eine Herzkirsche, einen Holunder und eine Hasel. Und eine Jostabeere. Und vielleicht Brombeeren. (Und wenn das so weiter geht, brauche ich noch das Nachbargrundstück)

Und jetzt freu ich mich drauf. Und was wir nicht selber essen, das verschenke ich. Oder überlasse es den Vögeln und Igeln.

„Inch by inch, row by row, I’ll make that garden grow, put the seeds down deep below till the rains come tumbling down.“ So Pete Seeger.

Bonustrack: Von der Welt auf den Teller
Kurzstudie zur globalen Umweltinanspruchnahme unseres Lebensmittelkonsums

Spruch des Tages: Schreibe niemals der Bösartigkeit zu, was durch Dummheit angemessen erklärt wird. (Hanlons Rasiermesser)

Die gute Nachricht: 70% der 15 bis 19-Jährigen lehnen die Fleischproduktion in ihrer jetzigen Form ab. 

To do or not to do

Letzte Woche wusste ich echt nicht was ich machen soll. Verstand gegen Herz. Das war passiert:

Wir gehen am Samstag Abend spazieren, in dem Viertel, in dem wir seit fast vier Jahren wohnen. Es gibt viele Katzen, wir haben ja auch einen Kater. Manche kommen her und lassen sich streicheln. Und das mache ich dann auch, mensch weiß ja nicht, was sie so erlebt haben, ein wenig Aufmerksamkeit kann da nicht schaden, heißt es.

Und da ist eine kleine schwarze Katze und ich streichle und merke, sie ist total dünn. Und ihre Haare sind zum Teil ausgefallen. Hilfe.

Der Mann meines Herzens ist los, Katzenfutter holen und ich habe Leute gefragt, wem diese Katze gehört. Antwort: Niemandem, sie lebt seit Jahren auf der Straße, ein paar nette Menschen füttern sie. Hilfe. Also haben wir rumtelefoniert. Tierheim hat natürlich zu. Katzenfreunde waren nicht zu erreichen. Wir dürfen sie nicht nehmen, nicht dauerhaft. Ganz abgesehen von unserem Kater…

Gegessen hat sie dann.

Eine nette Frau sagte, sie füttere die Katze regelmäßig, hätte auch einen Unterschlupf bereitgestellt, samt Heizdecke im Winter. Es gäbe auch noch andere Leute, die die Katze füttern und auch mal in die Wohnung holen wenn es richtig kalt ist. Und die Katze sei auch schon sehr alt.

Mein Herz sagt: Katze ins Tierheim. Ärztliche Versorgung. Weitere Leute fragen, ob sie die Katze nehmen können.

Der Verstand – und andere Leute sagen: der Katze geht es doch soweit gut. Lass sie wo sie ist. Eingesperrt will sie bestimmt nicht werden, da wird sie verrückt.

Ein Dilemma.

Wir haben dann die Tierärztin gefragt. Und die war sehr deutlich: Lassen Sie die Katze in Ruhe!!!!!!!! Im Tierheim wird sie wahrscheinlich eingeschläfert, weil sie nicht zu vermitteln ist – und das Tierheim die Arztkosten nicht tragen kann oder will. Und einen Wechsel zu einer Familie ist mit Sicherheit auch nicht förderlich. Und ob sie die tierärztliche Versorgung überlebt ist in dem Alter auch fraglich.

Und so haben wir das dann gemacht. Also: Nix gemacht.

Wir Menschen wollen oft helfen. Aber gut gemeint ist nicht immer gut getan. Es hängt oft mehr dran, als schnell ersichtlich ist. All die schönen, bunt bemalten Nistkästen sind für die Vögel oft schädlich, weil die Farben giftig sind. Ähnlich ist es mit den vielen Insektennistkästen. Blühstreifen sind tödliche Fallen, wenn sie am Ende des Jahres gemäht und kompostiert werden. Die Debatte über das Füttern der Vögel hält an. Beispiele ohne Ende.

Frustrierend.

Was hättest du getan?

Bonustrack: Ein schöner ganzheitlicher Ansatz Natur zu fördern: HeimatErbe

Spruch der Woche:
Egal ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht, du wirst Recht behalten. Henry Ford

Heute mal wieder ein Buchtipp, schon etwas älter:
Noah & Co von E.W. Heine und Helme Heine. Da blieb mir das Lachen oft im Hals stecken. Und ich fühlte mich auch schon mal ertappt.

gebrauchtes Buch – Heine, Ernst W; Heine, Helme – Noah & Co

Crowdfarming oder SoLaWi

Fair Trade ist eine gute Sache, finde ich. Ich bezahle gerne den ehrlichen Preis, für die Lebensmittel und Waren, die ich kaufe. Wenn ich dafür sicher sein kann, dass die Erzeuger vom Erlös ein anständiges Leben führen können und auch etwas für die Gemeinschaft erreicht wird. Schulen, Brunnen, Krankenhäuser, usw.

Den einzigen Nachteil, den ich da kenne: Fairtrade passiert nur im Ausland.

Dabei kämpfen hier in Deutschland / Europa ebenfalls viele Landwirte – vor allem Bio-Landwirte – ums wirtschaftliche Überleben. Sie haben oft höhere Kosten, geringere Erträge und bemühen sich darüber hinaus um eine intakte Natur.

Und da kommt crowdfarming und SoLaWi ins Spiel. Kunden erwerben Anteile an der zukünftigen Ernte. Der Landwirt hat ein gesicherteres Einkommen und kann besser planen. Oft ist auch ein aktives Mithelfen beim Landwirt erwünscht. Wenn das Ganze dann auch noch eine regionale Angelegenheit ist, umso besser. Es ist nicht alles Bio, das will ich hier auch sagen. Aber regional, saisonal und eben fair, das ist doch schon sehr viel.

Auch Patenschaften für Tiere oder Bäume sind möglich.

Du siehst, es gibt viele Varianten, vielleicht ist was in deiner Nähe, das dich reizt?

Hier eine kleine Auswahl von links:

Wenn du schon Erfahrungen mit diesem Thema hast, bitte schreibe einen Kommentar. Ich bin neugierig. 🙂

Bonustrack: Wie grün ist dein Geld? Übersicht (NABU) über nachhaltige Bankinstitute

Spruch der Woche: Wenn der Mensch so schlau ist wie er immer behauptet, warum zerstört er dann sein eigenes Zuhause?
Jane Goodall

Witz der Woche, passend zu Corona:
Die Mutter tadelt ihren Sohn: “Anstatt hier vor dem Fernseher zu hocken, solltest du lieber Vati bei deinen Schularbeiten helfen!“


Perfektion und Individualität

Kennst du den Begriff „liedschäftig“? Zumindest meine Rechtschreibprüfung kennt ihn nicht 🙂

Liedschäftig bedeutet für mich, dass etwas nicht perfekt ist. Sondern krumm, verwinkelt, vielleicht ein wenig wacklig, nicht sonderlich vertrauenserweckend. Nicht glatt geleckt und hochglanzgelackt.

Ich mag sowas. Offensichtlich handgemacht, von einem Amateur oder gar einem Anfänger. Mehr kreativ als perfekt. Malerisch, wunderlich, eigenwillig. Mit persönlicher Note.

Wie meine Teelichthalter aus Treibholz.

Mir gefallen sie. War ein schöner Zeitvertreib. Treibholz sammeln, säubern, trocknen, nochmals säubern, nochmals trocknen. Abbürsten, ein wenig abschleifen. Überlegen, was ich damit anstellen kann. Der Mann in meinem Herzen hat die Löcher gebohrt, ich habe dekoriert, geklebt und am Schluss geölt.

Und dabei ein wenig philosophiert: Was ist eigentlich Perfektion? Wer legt das eigentlich fest? Nach welchen Kriterien? Ist Perfektion überhaupt erstrebenswert? Erreichbar? Was ist da mit meiner persönliche Note, meinem Geschmack, meinen Vorlieben? Was passiert mit mir, wenn ich nicht perfekt bin? Meine Teelichthalter nicht perfekt sind?

Und geht mich die Meinung anderer überhaupt etwas an?

Wie siehst du das? Strebst du Perfektion an? Ist gut genug dir gut genug? Definierst du deine Perfektion selbst oder lehnst du dich da an die Meinungen anderer an?

Ökologisch betrachtet ist Perfektion gar nicht gut. Zuviel wird entsorgt, weil es eben nicht (mehr) perfekt ist. Lebensmittel, Kleidung, Elektronik, usw. Alles wurde mal produziert, hat Ressourcen verbraucht, wurde transportiert, eventuell zurück geschickt und dann ab in die Tonne. Wegen einer kleinen Macke. Eigentlich ein Wahnsinn, oder?

Es lebe die Individualität!

Heute gleich zwei Bonustracks:
Der Bericht zur Lage der Natur in Europa der Europäischen Kommission.
Der Klima-Risiko-Index von Germanwatch (Artikel der tagesschau.de)

Spruch der Woche: Die Folgen einer falschen Entscheidung sind nicht so schlimm wie die Folgen einer fehlenden Entscheidung. (Die Quelle kenn ich leider nicht.)

Das werde ich ändern: Festes Shampoo statt Shampoo aus der Flasche. Kaum Verpackung, kein Plastik, sehr ergiebig und die Haare muss ich mir auch seltener waschen. Wenn das mal keine guten Gründe sind 😉

Kleine Freuden

Heute will ich mal einen fröhlichen, optimistischen Beitrag schreiben. Fällt mir aber grad gar nicht so leicht.

Das neue Jahr hat begonnen. Diesmal ohne Feuerwerk und große Feiern. Das ist schon mal ein Plus – sagt zumindest mein Kater, der unter der Knallerei immer sehr gelitten hat. Es gibt ja den Mythos, dass mit der Knallerei gute Geister angelockt werden sollen und Negatives aus der Welt verschwinden soll. Nun ja, zumindest für 2020 hat das nicht so recht geklappt. Ein Mythos weniger ist auch viel wert. 🙂

Ansonsten gibt es so auf den ersten Blick nicht viel Schönes zu berichten: Das Wetter ist hier immer noch trüb, nass, kalt neblig. Corona trennt mich von meinen Freund*innen und verhindert viele Hobbys. Vielen meiner Freundinnen geht es schlecht. Sehr schlecht. Ich sitze hier und kann nicht helfen. Mir fehlen Menschen, Umarmungen und Ausflüge ins Elsaß. Mir fehlt Kino und Essen gehen und mal in eine Ausstellung oder ins Kabarett. Stadtfeeling kommt auch nicht mehr so recht auf. Und wie glücklich shopping machen kann, das merken wir jetzt auch, denn es fehlt.

Also muss ich schon genauer hinschauen, um das Schöne und Optimistische zu sehen:

  • Schön ist, dass der Kontakt zu den Freund*innen erhalten bleibt. Ist anders, aber die Verbundenheit ist da. Fast mehr Kontakte – Telefon, mail, Messenger, sogar richtige Briefpost.
  • Schön ist, dass es Schokolade gibt.
  • Schön ist, dass wir fast jeden Tag ausgiebig spazieren gehen. Und jetzt sogar wieder öfter bei Tageslicht. Yippie!
  • Schön, dass wir eine Katze haben. Ist er nicht ein schöner Kerl?
  • Schön, dass es im net so viele lustige und fröhliche Seiten gibt. Mein Favorit: cheezburger.
  • Schön, dass es gerade viel Second Hand Verkäufe gibt. Die Bereitschaft dafür ist gewachsen, die Zeit dafür ist da, im doppelten Sinn. Mein Favorit: Tauschticket.
  • Schön, dass die Tierheime fast leer sind.
  • Schön, dass sich mehr Menschen ehrenamtlich engagieren. Schön, dass sich mehr Menschen für den Naturschutz engagieren.
  • Schön, dass immer mehr Elektroautos auf den Straßen zu sehen sind.
  • Schön, dass die Nachbarschaften lebendiger werden, die Menschen auf einander zu gehen und sich helfen.
  • Schön, dass dieses Jahr viel mehr Menschen bei veganuary dabei sind.
  • Schön, dass viel mehr Menschen stärkeren Umweltschutz möchten, als die Regierung bereit ist zu geben. (Also: Freiwillige vor, bitte. Wir müssen uns doch nicht zwingen lassen, oder?)

Wie viel davon übrig bleibt, wenn die Corona Restriktionen wieder aufgehoben sind? Wir werden sehen. Ich bin optimistisch. Wenn ich genau hinschaue.
Bleibt gesund und fröhlich. Gebt nicht auf. Machen wir das Beste draus.

Bonustrack: Frag den Staat hilft dir, wenn du Informationen möchtest, auf die du einen Anspruch hast.

Spruch der Woche: Wie schön es an Land war, weißt du erst, wenn das Schiff untergeht.


Kriterien und ihre Auswirkungen

Letzte Woche bekam ich 20 Äpfel geschenkt, die alle schon ziemlich reif waren und zum schnellen Essen gedacht. Und da habe ich wieder mal einen Strudel gebacken.

Mein Rezept für Strudel ist ganz einfach. Und dann war ich ganz stolz auf mich, weil ich damit wieder mal einige meiner Ziele erreicht habe:

  • Essen vor der Tonne gerettet.
  • Mit der Backröhre die Wohnung beheizt.
  • Das Wasser zum Waschen der Äpfel für die Toilettenspülung verwendet: Wasser gespart.
  • Kaum Verpackung: Die Tüte, in der die Äpfel waren, wurde als Mülltüte verwendet, die Schalen kamen in den Kompost.
  • Keine zusätzlichen Transportkosten, ich bekam die Tüte in die Hand gedrückt.
  • Und die Äpfel waren regional und saisonal.
  • Keine Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, Farbstoffe, etc.

WOW, und das alles mit nur einmal backen 🙂 Und lecker wars auch.

Und dann dachte ich, es gibt auch beim Einkaufen so viele Kriterien, dass es manchmal richtig schwierig ist:

  • Bio
  • Ökologisch
  • fair trade
  • regional
  • eine Verpackung, die sich weiter verwenden lässt
  • keine Plastik- oder Aluminiumverpackung
  • Und dann soll es mir auch noch gefallen oder schmecken
  • Und bezahlbar wäre auch nicht schlecht

Ich bin schon glücklich, wenn ich von diesen Kriterien zwei erfüllt kriege.

Wie siehst du das? Wie triffst du deine Kaufentscheidungen? Hast du k.o.-Kriterien, bei denen du dann gar nicht kaufst? Hast du bevorzugte Läden? Bitte schreibe einen Kommentar und hilf uns weiter.

Bonustrack: Jetzt zum Träumen und später zum nachhaltigen Reisen: goodtravel.de

Spruch des Tages: Um das Unmögliche zu erreichen, muss man das Absurde versuchen.
Miguel de Unamuno

Das nehme ich mir vor: Keine Einzelportionen mehr. Beim Kaufen noch recht leicht umzusetzen, bei Geschenken schon schwerer…

Trotz

Wenn du dies liest, dann bist du wahrscheinlich auch ein Öko. Zumindest auf dem Weg. Du machst dir Gedanken und triffst ein paar Entscheidungen, die außerhalb des Mainstreams liegen.

Vielleicht hast du auch schon die eine oder andere Diskussion im Familienkreis oder bei Freunden geführt. Vielleicht hast du damit auch schon wieder aufgehört, weil die Leute in deiner Umgebung das gar nicht so gerne hören.

Und wir lesen ja auch immer, dass wir leise sein sollen, nicht auf die Straße gehen und demonstrieren. Dass wir „Gutmenschen“ sind und „Öko-Terroristen“. Dass wir unseren erhobenen Zeigefinger wieder einpacken sollen. Spaßbremsen sind wir. Und wir machen die Wirtschaft kaputt und kosten Arbeitsplätze. Und naiv und blauäugig wir sind. Und egoistisch. Und wie stellen wir uns das eigentlich vor.

Und dieses stumme Wegducken, das habe ich jetzt satt. Und darum werde ich jetzt dagegen reden. Wenigstens das. Ich will niemandem vorschreiben, wie er leben soll, aber ich werde jetzt meine Sicht der Dinge gegen die Sicht der Mitmenschen stellen.

Wenn mir wieder jemand von seinem neuen Auto vorschwärmt, von PS und Ausstattung und Geschwindigkeit, dann werde ich erzählen, dass mein Kleinwagen nur 4,8 l/100 km braucht. Im Winter.

Wenn ich wieder mal höre, dass jemand viel Geld im Discounter gespart hat, weil er ja nicht blöd ist, dann werde ich voller Stolz erzählen, dass ich bereit bin den echten Preis zu zahlen und von der Qualität im Bio-Laden.

Wenn mir wieder mal jemand erzählt, wohin sie in Urlaub geflogen ist, dann könntest du (und vielleicht nächstes Jahr auch ich, endlich) erzählen, wieviele km du mit dem Rad gefahren bist, in den Urlaub, zur Arbeit, zum Einkaufen. Oder von deinen Fahrten mit dem Bus.

Wenn mir wieder mal jemand erzählt, was für eine sündhaft tolle Boutique sie gefunden hat, dann werde ich vom Second Hand Laden schwärmen, in dem ich einkaufe.

Ich werde voll Stolz erzählen, wie lange ich schon Vegetarierin bin. Und zwar weil ich mich selbst liebe, anderen Menschen nicht schaden möchte und es furchtbar finde, wie wir mit den Tieren umgehen.

Wenn mich jemand fragt, warum er sich Konsum verkneifen soll, wo er „es sich doch leisten kann“, dann werde ich sagen: Damit in Australien keine Koalas mehr verbrennen.

Wenn mir wieder mal jemand ihren neuesten Besitz / Kauf vorführt, dann werde ich von dem erzählen, was ich selber gekocht, gebastelt, gestrickt habe.

Ich will nicht mehr den Mund halten, und hoffen, dass die Leute von selber drauf kommen, dass ihr Gewissen erwacht.

Ich bin schließlich Stier – und kein Schaf.

Bonustrack: Schöne Seite von anderen Mitstreitern: Wastelandrebels

Spruch der Woche: The mind is like a parachute, it doesn’t work if it’s not open. Frank Zappa

Das will ich ändern: Kein Take-out mehr, wo viel Plastik und Aluverpackung anfällt. Das geht heutzutage wirklich anders. Und wenn ich Läden oder Organisationen boykottiere, weil ich mit ihren Taten nicht einverstanden bin, dann will ich das kommunizieren.


Ist es das wert?

Diese Frage stelle ich mir in Bezug auf Corona immer öfter. Jemanden treffen, und wenn es zum Spazieren gehen ist. Nochmals in die Stadt um einzukaufen. Essen Take-out holen. Präsenz Arbeit, obwohl Homeoffice tageweise möglich wäre. Bei der Tafel helfen. Einen Ausflug in eine andere Gegend?

Bei der Tafel helfen: Ja, unbedingt. Da gibt es wenig Alternativen.

Aber nochmals einkaufen? Eigentlich habe ich alles zu Hause, was ich in der nächsten Zeit brauche.

Jemanden treffen? Ich telefoniere viel mehr als früher. Und geh nur mit dem Mann meines Herzens spazieren.

Präsenz Arbeit? Da bin ich noch unentschieden.

Faszinierend finde ich, dass ich mir solche Gedanken mache. Und wie sich diese Art Gedanken auf andere Bereiche des Lebens – und andere Risiken – ausdehnt.

Bei der Tafel helfen? Auf jeden Fall.

Nochmals einkaufen? Obwohl ich die Regale voll habe? Ist es nicht sinnvoller das Auto stehen zu lassen? Ich will das essen was da ist, schon um zu vermeiden, dass ich Essen wegwerfen muss. Überhaupt, nutzen was ich habe. Nur kaufen, was ersetzt oder aufgefüllt werden muss. Ist es wirklich sinnvoll, Dinge zu kaufen, nur weil sie interessant sind, neu, sie mir gefallen? Ist es die ökologischen Schäden wert, durch Rohstoffverbrauch, Energieeinsatz, Transport, Verpackung. Hm, oft genug nicht.

Freunde und Verwandte treffen? Ja, das ist mir wichtig. Ich bin ein soziales Wesen und will auch das Lächeln sehen.

Der Ausflug ist mir auch wichtig, mal was Anderes sehen, in meine Heimat fahren, die Neugier kitzeln und sättigen. Ökologisch nur schwer zu begründen. Ich weiß.

Ich bin nicht perfekt. Will es auch gar nicht sein. Gedanken machen, das ja. Mal so und mal so entscheiden. Das ja. Und die Konsequenzen meiner Handlungen möglichst vorab mit bedenken.

Wie machst du das? Entscheidest du dich wegen Corona anders als vor einem Jahr? Und wegen der Umwelt? Hast du neue Grenzen gezogen? Bitte schreibe einen Kommentar und bring uns auf deine Ideen.

Bonustrack: Noch eine Tauschbörse, diesmal mit Schwerpunkt auf Pflanzen. Super um Ableger weiter zu geben. Das werde ich bestimmt probieren, im Frühjahr.

Spruch der Woche: Das Gras wächst nicht schneller, wenn du dran ziehst.
Afrikanisches Sprichwort

Das habe ich nächste Woche vor: Wieder mal eine trenn-dich-challenge starten.


Nochmals backen

Und wieder habe ich mit der Röhre geheizt. Im Rezept stand 2 Stunden. Das klang doch super. Unser Herd war schon nach 60 Minuten fertig. Ohne Vorheizen. Nicht nur wir Menschen sind alle anders, Herde anscheinend auch…

Ein schönes Rezept, wenn du Äpfel hast, die schon ein wenig mürbe sind und nicht mehr so ansehnlich. Das Apfelbrot schmeckt lecker, auch mit Käse. Ich hätte es gerne noch etwas mehr apfelich gehabt, aber mei.

Apfelbrot 

Zutaten:

700-800 g Äpfel, geschält, entkernt und kleingeschnitten
200-250 g Zucker
3-4 Essl. Rum 
Alles vermengen und zugedeckt über Nacht stehen lassen. 

500 g Mehl
1 1/2 P. Backpulver
1 Essl. Zimt, evtl. auch Nelkenpulver, gemahlenen Ingwer oder Kardamom
(man kann auch 1 P. Spekulatiusgewürz verwenden)
1 P. Vanillezucker
200 – 250 g Rosinen
200 – 250 g gehackte Nüsse

Alle Zutaten verrühren, evtl. noch ein wenig Flüssigkeit zugeben. In 2 gefettete Kastenformen füllen. Glattstreichen. 

Bei 150 °C ca. 60 – 100 Minuten backen. Backofen vorheizen. 

Bonustrack: Infos des Nabu zur nachhaltigen Weihnacht

Spruch der Woche: An unseren Gedanken leiden wir mehr als an den Tatsachen.
Seneca

Das haben wir schon ersetzt: Kuhmilch durch Hafermilch. Hafermilch schmeckt ein wenig süß. Uns gefällt es. Wenn wir Gäste haben wollen die aber lieber Kaffee ohne Milch als mit Hafermilch. Ist halt alles auch Gewohnheitssache. Hafermilch hält sich im Kühlschrank auch viel länger als Kuh-Frischmilch. Noch ein Plus.

Backröhrenheizung

Es ist doch tatsächlich kalt geworden. Und sonnig. Aber kalt. Heute morgen habe ich die Scheiben vom Auto freigekratzt. Bin mit Handschuhen Auto gefahren und war froh, als die Heizung zu heizen begann. Und zu Hause ist es auch nicht gerade kuschlig.

Also bestes Wetter für die Backröhrenheizung. Und da habe ich heute gleich zwei Rezepte für euch.

Als erstes was zum Naschen: Lizzies

Das perfekte Weihnachtsgebäck für Grobmotoriker. Geht schnell und ist oberlecker. Und auch ganz leicht vegan zu realisieren. Sieht aber nicht wirklich schön aus.

350g kernlose Rosinenmit
1/8l Bourbon Whiskeyüber Nacht ausquellen lassen, abgießen. Wenn der Whiskey dann gleich getrunken wird, macht das Backen doppelt Spaß.
60g Margarinemit
100g braunem Zuckerund
2 Eiern (oder entsprechendem veganen Ei-Ersatz)schaumig schlagen.
180g Weizenmehl, 1 Teel. Backpulver, 1 ½ Teel. Zimt, ½ Teel. gem. Nelken, und etw. Muskatnuß

mischen. Die Mischung in die Schaummasse rühren.
Die Rosinenund
400g geschälte Pecannüsse oder Walnußhälften
sowie
400g kandierte Kirschen oder Amarettokirschen
darunterziehen. Das sieht aus, wie viel zu wenig Teig und viel zu viel Zutaten, das muß aber so sein.
Mit 2 Teel.Häufchen auf ein gefettetes Backblech setzen und bei 180°C im vorgeheizten Ofen 15 Minuten backen.
Gibt ca. 4 Bleche.

Die Lizzies lassen sich angeblich sehr gut in Dosen aufbewahren. Sie sind aber immer so schnell weg, daß man das nicht ausprobieren kann.

Und das Zweite gab es heute Abend zum Abendessen: Birne mit Blauschimmlekäse überbacken.

Ich mochte früher keine Birnen und der Mann meines Herzens keinen Käse. Das war Grund genug dieses Rezept auszuprobieren. Und es wurde aus dem Stand eines unserer Lieblingsessen. Und ist ganz einfach.

Für jeden eine Birne vierteln, schälen, entkernen und außen ein paar Mal einritzen.

In eine feuerfeste und gebutterte Form setzen. Mit soviel Blauschimmelkäse wie du magst bedecken und ab in die Röhre (150 °C), bis der Käse komplett geschmolzen ist und die Birnen halbwegs weich und gar. Dauert bei uns ungefähr eine halbe Stunde.

Was ist dein Lieblingsgericht für kalte Tage? Bitte schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: bietet Rezepte zu Zutatenresten: Restegourmet
(Warum gibt es eigentlich keine Rezepte für Schokoladenreste?) 🙂

Spruch der Woche: Man soll keinen Sinn in Dingen suchen, die keinen haben.

Und das habe ich ersetzt: Ich trinke schon lange Tee ohne Teebeutelchen. Da gibt es ganz praktische Metallsiebe, sind auch leicht zu reinigen und ich kann den Tee so dosieren, wie ich ihn mag. Spart Verpackung ohne Ende. Und wenn du dann auch noch selber Minze auf dem Balkon hast, oder Zitronen-Verveine, dann kommst du komplett ohne Verpackungen aus. Und jede Menge Geld sparst du auch noch dazu.


Wegwerfgesellschaft

Ich bin immer noch ein wenig räudig. Deswegen wird’s heute vielleicht ein längerer Text. 😦

Seien wir ehrlich: Wir sind eine Wegwerfgesellschaft. Und das bringt mich völlig aus dem Takt. Dieses gedankenlose „Ab in die Tonne“.

Ich gebe es ja zu. Ich mag auch immer wieder mal was Neues. Klamotten, Deko, Geschirr, Pflanzen. Die Versuchung ist da, und wird ja auch schön angeheizt. Und so lange Platz ist. Und ich mir das finanziell leisten kann…

Und wer sagt, dass Konsum nicht glücklich macht, der lebt in einer anderen Welt.

Sich der Werbung zu entziehen fällt mir nicht leicht. Dabei habe ich die Möglichkeiten der Firmen, mich zu erreichen, sehr reduziert. Kein Fernsehen, kein Radio, keine Tageszeitung. UND EINEN DICKEN AUFKLEBER AM BRIEFKASTEN, DER AUCH MEISTENS RESPEKTIERT WIRD. Und dennoch, immer wieder fällt mir was vor die Augen. Und ich will es zuhause haben. Manchmal bin ich richtig froh, wenn was kaputt geht. Blöd, aber ist so.

Wenn es geht, dann kaufe ich wenigstens Second Hand. So vermeide ich die Neuproduktion mit all ihren Schäden. Rohstoffe, Bewässerung, Energie, Transport, Verpackung.

Und ich gebe viel zu Second Hand Läden oder verschenke.

Unsere Tonne ist auch recht leer, obwohl sie klein ist. Und viel Müll rein kommt, den ich beim Spazieren gehen aufsammle.

Ein riesiges Problem ist, dass viel von dem Produzierten gar nicht verwendet wird. Ein Drittel der Lebensmittel landen im Müll. Krise. Und mit dem Rest der Käufe schaut es nicht besser aus. Zweite Wahl – nein danke. Kleine Mängel – Retour. Eine französische Winzerin sagte mal: Ihr Deutschen wollt immer nur die teueren Weine. Und ich dachte noch: Warum nicht, wenn ich mir das leisten kann? Aber was passiert dann mit dem Hauswein?

Viel wäre gewonnen, wenn wir das besser nutzten, was da ist. Neulich waren wir spazieren. Irgendwo auf dem Land. Da war ein Steinbruch und sonst viel Landschaft. Noch nicht mal Landwirtschaft. Und dennoch waren die Pflanzen rechts und links des Weges zurück geschnitten worden. Was heißt geschnitten. Abgerupft, wie das heute halt so gemacht wird. (Wenigstens nach dem 30. September, um die Vögel nicht beim Brüten zu stören). Und die Zweige lagen dann am Wegesrand. Mit Hagebutten dran, Berberitzen, Wacholderbeeren, Schlehen. Andere Sachen, deren Name ich nicht kenne. Schöne Sachen. Wenn du die Zweige auf den Markt trägst, dann kannst du da viel Geld verdienen. Aber nein, ist Müll, auf die Seite geschoben. Und wir Frauen kaufen dann extra produzierte Ware für teures Geld, um ein wenig Herbstdeko ins Haus zu bringen. Wahrscheinlich aus Plastik, dass es keine Mühe macht und länger hält. Da krieg ich die Krise.

Oder es wird ausgemistet. Minimalismus. Habe ich ja gar nichts dagegen. Aber die Mühe, da einen Abnehmer zu finden? Nö. Ab in die Tonne. Kleidung. Bücher. Blumentöpfe. CDs. Alte Drucker oder Handys. Möbel. Pflanzen.

Ich bin dann versucht zu sagen: Gib es mir, ich versuche es zu verwenden oder zu verkaufen. Oder spende es den Sozialkaufhäusern. Damit muss ich endlich aufhören: den Müll anderer Leute nach Hause zu schleppen, nur weil das vielleicht noch verwendet werden kann. Habe ich dem Mann meines Herzens versprochen. Immerhin darf ich vom eigenen Müll Vorräte anlegen. Papiere, alte Kalender, Stoffe, Glasverpackungen. Luftpolsterfolie. So einen Kram. Bin ein Messie. Geprägt durch die Eltern. Die diesen Überfluss in ihrer Kindheit nicht hatten. Bequem ist was anderes.

Habe ich eine Lösung? Nein. Nicht für mich und schon gar nicht für Andere.

Wie machst du das? Für welche Dinge findest du eine zweite Heimat und wo und wie? Welche Philosophie hast du, wenn es um Käufe geht, ums Wegwerfen?
Bitte schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Kleidung aus Reclycle Material: nu-in

Spruch der Woche: Lernen ohne zu denken ist sinnlos, aber denken ohne zu lernen ist gefährlich
Konfuzius


Corona und kein Ende

„Lebe in der Gegenwart, um bereit für die Zukunft zu sein.“
Charles Kingsley

Diesen Spruch las ich zufällig heute morgen und er passt wunderbar zu dem Thema dieses Beitrags.

Was können wir heute tun, um nach Corona in einer schöneren Welt zu leben?

Was Corona angeht, so geht es mir relativ gut damit. Ich selber hab nix und von den Menschen dir mir am Herzen liegen war keiner schlimm erkrankt oder ist gar gestorben. Ein paar Freundinnen und Bekannte waren positiv, aber alle berichteten nur von milden Symptomen. Gott sein Dank. So darf es bleiben und ich wünsche dir, dass es dir genauso geht.

Ich bin also mehr genervt als betroffen und wenn ich jammere, dann auf sehr hohem Niveau.

Und es gibt da ja auch Positives: Ich betreue niemanden, der jetzt mehr Aufmerksamkeit braucht. Und so habe ich viel mehr Zeit. Und ich habe am Ende des Monats mehr Geld übrig. Ich brauche zum Beispiel viel weniger Benzin – und das ist ja jetzt auch wieder deutlich billiger geworden.

Und dieses gesparte Geld investiere ich – zumindest teilweise 🙂 – in mehr Ökologie. Konkret: Ich kaufe mehr bei lokalen und regionalen Händlern.

Kleine Läden: Bäcker, der Blumenladen an der Ecke, der kleine Lebensmittelhändler (meist sind das türkische Läden), der Bioladen im Ort, Wochenmärkte, Hofläden, Kuchen aus dem Café. Take-Out von meinen Lieblings-Restaurants. Wein vom Winzer und Bier von der lokalen Brauerei. Der Buchladen vor Ort. Und natürlich das Wollegeschäft.

In Museen kann man manchmal noch im shop einkaufen, grad jetzt vor Weihnachten interessant. Und auch viele Dienstleister, die jetzt nicht arbeiten dürfen, weil sie keine medizinischen Dienste anbieten, verkaufen oft Hilfsmittelchen und andere Produkte.

So versuche ich wenigstens einen Teil des gesparten Geldes hier im Ort auszugeben, versuche das Überleben dieser Läden zu unterstützen. In der Hoffnung, dass sie noch da sind, wenn die Einschränkungen durch Corona vorbei sind. Ich will nicht, dass dann nur noch die großen Supermärkte übrig bleiben. Und um die kümmert sich eh der Staat mit meinen Steuern.

Warum ist das ökologisch? Weil regionale Produkte Transportkosten sparen, oft saisonal sind. Und mehr Bio hier aus der Region auch bedeutet: Weniger Gift, hier wo ich lebe.

Bonustrack: Noch so eine lokale Aktion, Artenschutz auf kleinstem Raum.

Das will ich ersetzen: Wenigstens an einem Tag der Woche statt Motorkraft Muskelkraft.


Neulich in der Straßenbahn

Und wieder habe ich ein interessantes Gespräch gehört. Oft fahre ich ja nicht mit der Straba, aber wenn, dann ists interessant. Es ist allerdings schon ein paar Wochen her, aber unvergesslich. 🙂

Der Gärtner: Hab ein paar Hornveilchen gepflanzt. Und als ich am nächsten Tag danach gucke, da sitzt doch eine richtig fette Schnecke da und frisst dran rum. Haben wir ganz selten, hier im Wohngebiet.

Der Freund: Tja, so sindse die Viecher. Drecksviecher, elende.

Der Gärtner: Ich habe sie dann zur nächsten Wiese getragen.

Der Freund: schweigt verblüfft.

Der Gärtner: Am nächsten Tag war sie wieder da und hat an meinen Hornveilchen rumgemümmelt. Hab ich sie wieder zur Wiese getragen.

Der Freund: schweigt noch immer, guckt aber schon spöttisch. Und schnauft deutlich.

Der Gärtner: Was hätte ich denn sonst machen sollen? Hätte ich sie etwa umbringen sollen?

Der Freund: Jaa, genau, macht man das nicht so mit Schnecken? Schneckenkorn? Bierfalle? Salz? Das haben die nicht anders verdient. Diese Mistviecher. Die bring ich alle um, wenn die MEINE Pflanzen zammfressen.

Der Gärtner: Naja, es gibt hier in Deutschland aber keine Todesstrafe. Und da bin ich auch richtig froh drum.

Der Freund: Du wieder. Ich find, da übertreibste schon ein wenig, oder?

Bonustrack: Crowdsourcing mal anders.

Das will ich ersetzen: Festes Shampoo statt aus der Flasche.

Spruch der Woche: Meine Fehler gefallen mir besser als deine Fehler .
Unbekannt


Corona die Zweite

ok, der nächste lockdown scheint unterwegs zu sein. Wieder mehr Zeit zu Hause, relativ alleine und Winter wird’s auch.

Vorschläge gegen den Blues:

Helfen macht glücklich, heißt es. Also wenn du nicht zur Risikogruppe gehörst oder dir das egal ist: Hilf den Nachbarn, geh einkaufen, versorge das Kind das nicht zur Schule oder in die Kita kann, während die Eltern arbeiten. Geh mit dem Nachbarshund Gassi. Frag beim Tierheim oder der Tafel an, ob sie Helfer brauchen. Melde dich bei den diversen Hilfsorganisationen, die solche Dienste anbieten. Telefonseelsorge? Kummerkasten? Nähe Masken (wir scheinen sie noch länger zu brauchen).

Raum macht glücklich, heißt es. Geh wieder mal durch die Wohnung, die Schränke und Schubladen, vor allem den Keller und die Garage und überlege dir, ob du das alles wirklich behalten willst. Ausmisten befreit. Online-Börsen finden Abnehmer. Meine Favoriten im Netz sind noch immer booklooker und Tauschticket. Und regional ist es der Tauschmarkt Mainfranken. Ein Freund schwört auf Ebay-Kleinanzeigen. Wo wirst du deine Überflüssigen los?

Selbermachen macht glücklich, heißt es. Ob Basteln, Handarbeiten oder Kochen, digitale Bildbearbeitung, Musik oder überhaupt. Eine gute Quelle für Inspirationen ist das net allemal. Schon allein die vielen Videos zur Anleitung. Smarticular verbindet Selbermachen und Ökologie. Wunderbar. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Was für Projekte schweben dir so vor?

Lernen kann glücklich machen, heißt es. Vor allem wenn die Motivation hoch ist. Eine neue Sprache? Programmieren? Philosophie? Gitarre spielen? QiGong? Darts? Origami? Nähen? Malen? Schach? Was steht auf deiner Liste?

Sport kann glücklich machen, heißt es. Ist hoffentlich noch erlaubt. Joggen, Wandern, Radeln geht auch im Herbst und im Winter. Für andere Sachen brauchst du vielleicht mehr Biss. (Ich hab ihn nicht). Witzig finde ich die große virtuelle Challenge von Runme. Davon weiß ich, weil ich mich bei dieser Firma beworben habe. Für mich wäre das nix. Ich habs mal ausgerechnet, bei meinem Tempo bräuchte ich bis 2023 bis ich am Ziel bin 🙂

Warum ist das ökologisch? Was sind denn die Alternativen? Konsum von neuen Dingen. Streaming. Onlinespiele. Alkohol und Psychopharmaka. ???

Machen wir das Beste draus. Bleibt schlank und glücklich.

Bonustrack: Wenn du dich fragst ob deine Spende auch ankommt

Spruch der Woche: Je planmäßiger der Mensch vorgeht, desto wirkungsvoller trifft ihn der Zufall.
Friedrich Dürrenmatt


Unterlassene Hilfeleistung?

Vorneweg möchte ich sagen, dass ich kürzlich jede Menge CDs von Frank Markus Barwasser, also Erwin Pelzig, gehört habe. Der wird ja immer politischer und seine Meinung und meine Meinung sind schon ziemlich gleich. Jedenfalls bin ich jetzt ausreichend – äh, inspiriert? – um mal ein paar philosophische Fragen loszuwerden.

Wie stehst du dazu? Ich würde mich über einen Kommentar sehr freuen.

Wenn jemand in Not ist, verletzt ist, einen Autounfall hatte, bedroht wird, dann wird von uns erwartet, dass wir helfen. Alles Andere fällt unter unterlassene Hilfeleistung und kann bestraft werden.

Und ich mach das auch. Halte bei einem Unfall, tröste die Leute, die gerade ein Reh überfahren haben. Mische mich ein, wenn Eltern ihre Kinder oder Hunde schlagen. (Der Mann an meiner Seite erwartet immer wieder, dass ich dann mal selber Schläge abkriege. Bis jetzt noch nichts passiert.) Bringe angefahrene Tiere zum Tierarzt. Rufe die Polizei, falls ich mit der Situation nicht fertig werde. Tröste weinende Kinder und helfe ihnen, ihre Eltern wieder zu finden. Es überrascht mich immer wieder, viele Menschen das ausblenden können und einfach weiter gehen oder fahren.

Nun ja, wir sind alle anders.

Immerhin kriege ich ab und zu ein Lob, wenn ich davon erzähle.

Aber: Wehe, ich bitte so ein Elternteil den Motor auszumachen, wenn der Wagen steht und der Fahrer auf was wartet. Bitte jemanden, das gerade weggeworfene Bonbonpapier wieder aufzuheben und in den Müll zu werfen. Erzähle was von Fleischkonsum und Treibhausgasen. Oh Hallo! Da sind die Chancen auf ein blaues Auge größer, als wenn ich einem prügelnden Vater in die Arme falle. Öko-Diktatoren, Öko-Terroristin, verdammter Gutmensch, Gretarianerin (das find ich richtig schön). Soll mich um meinen eigenen Kram kümmern. Nervensäge. Spaßbremse.

Aber zuzusehen, wie unsere schöne Welt zugrunde gerichtet wird, wie Wasser und Boden und Luft vergiftet werden, wie wir vergiftet werden mit vielem von dem was wir essen oder in unsere Wohnungen bringen, wie unsere Chancen auf ein Überleben verringert werden durch all diesen Konsum, diesen Egoismus, diese Gedankenlosigkeit, diese Gier, all diesen Müll, wie so viele Tiere und Pflanzen verrecken, verhungern, verbrennen, überfahren werden.

Ist das nicht auch unterlassene Hilfeleistung?

Nun ja, wie gesagt, wir sind alle anders. Gott sei Dank.

Bonustrack: Interessantes zur Klimaerwärmung.

Spruch des Tages: Wer die Laterne trägt, stolpert leichter, als wer ihr folgt
Jean Paul


Ich glaube ich werde alt…

Es wird kalt und trüb da draußen. Mitte Oktober und der Winter nimmt kein Ende ;-). Wir leben im badischen Nebelwald.

Und im Häuschen sieht es aus wie früher bei meiner Oma:

Die Zimmerpflanzen, die den Sommer auf der Terrasse verbracht haben (und es weitestgehend genossen haben, es gibt nicht viele, die das nicht vertragen) die kommen jetzt wieder vor die Fenster. Ist gleich viel dunkler dadurch. Ich habe aber auch viele Pflanzen. Hoffentlich habe ich Platz für alle, da ich fleißig Ableger genommen und umgetopft habe.

Und auf dem Fensterbrett, also unter den Pflanzen, liegen Stoffe und Decken, wegen der Kälte. Es ist nicht so, dass es durch die Fenster zieht. Nein. Aber die Kälte kommt irgendwie trotzdem durch.

Im offenen Durchgang zum Eingang hängt wieder die dicke Decke. Ok, hier zieht es ansonsten wirklich kalt. Aber dieses Höhlenfeeling, schön ist das nicht.

Hinter die Heizung habe ich Alufolie geklebt, das soll die Heizungswärme ins Zimmer reflektieren, statt sie nach draußen zu leiten. Obs wirklich was bringt weiß ich nicht.

Und im Keller sind die Fenster mit Styroporplatten abgedichtet. Da ist jetzt wirklich dunkel. Das bringt allerdings wirklich was. Das haben wir von den Vormietern übernommen. Da wäre ich sonst nicht drauf gekommen.

Und dann kommen noch die Stolperfallen. Also die Zugluftstopper vor den Türen.

Kuschlig ist es schon, bei uns, aber von Licht und Leichtigkeit ist nix mehr zu spüren. Wie schön war doch der Sommer, mit Fenster auf und Türen auf. Auch die Katze ist nicht begeistert. Nun ja, ist besser als gar keine Bewegung. Katze will rein – Aufstehen und Türe öffnen. Die Katze will raus – Aufstehen und Türe öffnen. Die Katze will rein…

Wie machst du deine Wohnung winterfest? Wie sparst du Heizkosten? Bitte schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Besser als wegwerfen.

Spruch der Woche: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant


Krise und k(l)eine Lösungen

Ich krieg die Krise. Eine Umweltkatastrophe jagt die Andere:

Es brennt im Regenwald.

Es brennt in Kalifornien.

Der Golf von Mexico steht unter Wasser.

Überschwemmung im Sudan.

Letztes Jahr brannte Australien – und dieses Jahr bestimmt wieder.

Und so geht es wahrscheinlich weiter.

Fast immer, wenn nicht immer sind diese Katastrophen Auswirkungen der Klimaveränderungen. Heißer, trockener. Und trotzdem mehr Wasser.

Und was tu ich? Ich schreibe süße kleine blog-Beiträge über Waschen mit dem Ecoegg oder schlage vor Pflanzen zu verschenken und auch sonst Vieles, anstatt es wegzuwerfen.

Aber das ist das was ich tun kann und zu dem ich bereit bin. Ich bin überzeugt davon, dass viele kleine Schritte – in die richtige Richtung – von vielen Leuten dazu beitragen, dass die Probleme wenigstens nicht noch größer werden. Warten auf den großen Wurf, das war noch nie mein Ding. Lieber jetzt handeln. Diese Entscheidungen waren nicht immer richtig. Ich weiß. 😦

Also umdenken. Was geht noch, ohne dass es richtig weh tut.

Mehr Essen retten zum Beispiel: Hat mehrere Vorteile. Weniger Müll, das liegt auf der Hand. Wenn ich mehr selber koche, einkoche, backe, dann werden weniger Verpackungen benötigt, weniger Konservierungsstoffe, weniger Geschmacksverstärker, Farb- und Aromastoffe und was sonst noch so unters Essen gemischt wird. Weniger Transport. Es wird weniger produziert und dann schon vor der Verwendung weggeworfen. Es gibt Schätzungen, dass ein Drittel der Nahrung weggeworfen wird, von der Aussaat bis zum Teller. Die Menge an Pestiziden, Wasser, Dünger, Energie für dieses sinnlose Drittel mag ich mir gar nicht vorstellen.

Mein Gemüsehändler auf dem Wochenmarkt hat so ein paar Kisten, wo er Ware zum halben Preis anbietet, die schon etwas „rass“ ist. Da schau ich gerne nach und wenn es mir halbwegs in den Kram passt, dann kaufe ich das. Und so habe ich letzte Woche Apfelmus gekocht und Rotwein-Pflaumen und Zwiebelkonfit gekocht. (Genau genommen waren es Glühwein-Pflaumen, weil der Glühwein schon länger keiner trinken mochte und der Rotwein im Haus dazu zu schade war). Alles lecker, sagt der Mann an meiner Seite. Und mir macht es Spaß. Die Rezepte schicke ich euch gerne auf Anfrage zu.

Bonustrack: Schaubild zur Klimaerwärumung

Spruch der Woche: Du kannst nicht zurück gehen und den Anfang verändern. Aber du kannst starten wo du bist und das Ende verändern.
C.S.Lewis


Maslow

Heute ist kein guter Tag für mich. Ohne viel Grund bin ich lustlos, müde, unzufrieden. Ok, ich habe wieder mal schlecht geschlafen. Aber das kenne ich eigentlich. Ok, ich spiele nicht auf meinem Spielplatz, wie es bei John Strelecky so schön heißt. Aber, dennoch, eigentlich geht es mir ja sehr gut, objektiv allemal. Ich jammere auf hohem Niveau.

Kennst du so Tage auch? Was machst du dann? Schokolade essen? Bier auf? Eine Freundin voll jammern? Einkaufen gehen? Mit einem Buch ab auf die Couch? Bin für alle Tipps dankbar.

Mir hilft dann oft, mir klar zu machen, wie gut es mir – objektiv – geht. Ich habe ja schon von einigen Möglichkeiten geschrieben:

Ins Handeln kommen.

Oder Dankbarkeit.

Und wenn das alles nicht hilft, dann spiele ich die Maslowsche Bedürfnispyramide durch. Das hilft vor allem, wenn ich wieder mal nicht schlafen kann.

Weil, dann liege ich schließlich bequem und im Warmen und in Sicherheit in meinem Bett. Es ist trocken, ich bin satt und habe relativ wenig Schmerzen. Neben mir liegen Mann und oft genug der Kater. Ok, mit dem Individualbedürfnis – nämlich Schlafen – klappt es grad nicht so gut, und Selbstverwirklichung sieht auch anders aus.

Andererseits wird in diesem Moment absolut nix von mir verlangt. Es ist mitten in der Nacht. Ich muss nix arbeiten. Absolut gar nix machen. Ich darf einfach im Bett liegen bleiben. Noch mehrere Stunden.

Das ist doch Luxus, oder?

Dann geht es mir meist viel besser, und mit etwas Glück schlafe ich dann auch ein.

Warum ist das ökologisch? Naja, so richte ich überhaupt keinen Schaden an, nicht bei mir, nicht bei Anderen. Ist doch fein, oder?

Bonustrack: englische kritische Stimmen zum Recyceln. Treehugger ist eh für viele gute Tipps gut. Und zum Übersetzen gibts ja Übersetzer im net. Zum Beispiel bei Bing.

Spruch der Woche:
Arbeit ist das beste Gegengift zu Trauer.
Arthur Conan Doyle.


Waschen mit dem ecoegg

Es gibt ja inzwischen eine ganze Menge Alternativen zu herkömmlichem Waschmittel. Alle mehr oder weniger ökologisch, umweltverträglich.

Wir haben seit fast zwei Jahren jetzt Erfahrung mit dem ecoegg. (Beim dm gekauft, deswegen auch der link auf dm, gibts auch woanders).

Zunächst war ich skeptisch. Ist ja auf den ersten Blick nicht billig. Auf den zweiten schon. Wie gesagt, wir waschen jetzt fast zwei Jahre mit dem ersten ecoegg. Und das geht schon noch ein paar Monate weiter, bei ca. 2 Wäschen in der Woche. 🙂

Fast zwei Jahre kein Waschmittel kaufen, nach Hause tragen, dosieren, keine Verpackung. Und das Wasser das die Waschmaschine verlässt ist viel sauberer und besser für die Umwelt.

Unser ecoegg ist ohne Duftstoffe, das ist ein Nachteil, aber die Wäsche riecht einfach nur nach nix. Wir haben uns dran gewöhnt. Ecoegg gibt es aber auch mit Duftstoffen.

Es ist halt super bequem, deutlich billiger als anderes Waschmittel, die Wäsche wird genauso sauber wie vorher.

Der Waschmaschine scheint es auch nicht geschadet zu haben, zumindest bis jetzt haben wir keine Probleme. Das Wasser hier ist aber nicht sonderlich hart, das kann schon eine Rolle spielen.

Und das gesparte Geld trage ich dann gerne in den Bioladen.

Bonustrack: Oder ich lasse mir Bio-Nahrungsmittel nach Hause liefern.

Spruch der Woche: Die Dinge ändern sich. Je mehr wir uns engagieren, desto schneller.


Urlaub

Trotz Corona haben wir es geschafft und sind in Urlaub gefahren. Wie gewohnt, mit dem Auto. Schließlich will ich ja im Urlaubsland einiges kaufen und mit nach Hause nehmen, um den Urlaub zu verlängern. Hat auch geklappt. 😉

Wir waren in Dänemark. Nicht ganz billig. Aber sehr schön. Hell, luftig, sehr freundliche Leute. Tolle Landschaft. Also für jemanden aus Süddeutschland. Ich habe diese fehlenden Berge und Hügel genossen. So viel flaches Land. So viel Himmel. Das ist auch ein Stück Freiheit für mich. So viel Platz. Ich glaube, das macht die Menschen auch selbstbewußt und offen.

Und Sonnenuntergänge zum Niederknien.

Gekauft habe ich – wie meistens – vor allem Essen. In Dänemark steht an vielen Häusern ein kleines Schrankregal. Da gibts alles Mögliche zu kaufen. Von privat. Für den „Vertrauensbetrag“. Marmelade, Kartoffeln, Obst und Gemüse. Flohmarktartikel, Corona-Masken, Pflanzen. Find ich klasse. Es wird weniger weggeworfen. Und ein wenig die Versorgung der Nachbarn sicher gestellt. Gibt gar nicht mal so viele Orte und Läden wie hier bei uns.

Und eine große Tüte voll Treibholz und Muscheln ist im Auto gelandet. Es gibt da ja viele Möglichkeiten zum Basteln und so die Küste ein wenig ins eigene Heim zu bringen. Ich mag die Seiten von Schlüters home design, da habe ich schon viele Anregungen gefunden. Und sie haben mich letztendlich ans Meer gelockt. Ich dachte ja immer, Strandurlaub ist nix für mich. Nun ja, der Mensch kann sich ändern…

Die Tüte habe ich dann gleich nochmals voll gemacht: Mit Müll. Das geht am Strand genauso schnell wie hier zuhause. Es ist schon erstaunlich, was alles in der Landschaft landet.

Darum gibt es auch dieses Jahr wieder den Coastal Cleanup Day, am

19. September.

Und auch dieses Jahr werden wir mitmachen. Auch wenn wir weit von der Küste entfernt leben. Denn der Wind treibt es in den nächsten Fluss und von da ist der Atlantik nicht mehr weit.

Dieses Jahr haben wir noch mehr Helfer. Die Angler und Fischer machen auch mit. Find ich gut.

Vielleicht magst du ja auch eine Müllsammelaktion entlang der Straßen und Wege organisieren, oder sogar mit Kanu am Ufer der Bäche? Oder wenigstens mit einer großen Tüte bewaffnet spazieren gehen. Sprich doch auch mal mit deiner Gemeinde, was danach mit dem gesammelten Müll passieren soll. Passt ja vielleicht nicht alles in deine Mülltonne. Meine Stadt nimmt den gesammelten Müll entgegen und entsorgt das dann.

Bonustrack: Für mehr Grün am Haus

Spruch des Tages: Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.
Francis Bacon


Müll sparen beim Hausputz

Putzen ist anerzogenes Verhalten. Und damit veränderlich. Abhängig von der Gesellschaft in der wir leben.

Dazu ein paar Gedanken und Persönliches:

Aufgewachsen bin ich in einer Familie, in der alle zwei Wochen fast alles feucht gewischt wurde. Weil man das schon immer so gemacht hat. Und wegen der Nachbarn. Und die Pflanzen wurden regelmäßig in der Dusche abgebraust. Das machte Sinn in einer Familie, wo der Mann in der Kohlegrube gearbeitet hat. Oder sich nicht die Stiefel ausgezogen hat, wenn er aus dem Stall ins Haus kam.

Und es war auch machbar in einem kleinen Häuschen.

Aber in so einer Familie lebe ich nicht. In unserer Küche wird auch nicht geschlachtet, keine Hühner gerupft und kein Rübenzucker eingekocht. So viel Dreck fällt bei uns nicht an. Wobei es schon erstaunlich ist, wieviel Schmutz zwei Menschen und ein Kater ins Haus tragen können. Aber da reicht Kehren und Staub saugen.

Als ich 19 war ging ich für ein Jahr als Au-pair-Mädchen ins Ausland. Und lernte da ganz andere Regeln kennen. Fenster zum Beispiel wurden nur zwei Mal im Jahr geputzt. UND DER BLITZ HAT UNS NICHT GETROFFEN!!!!!!!!! Wow!

Was für eine Befreiung vom deutschen Dogma.

Dann arbeitete ich ein paar Monate in einer Jugendherberge im Rheinland und lernte den berüchtigten rheinischen Putzteufel kennen. Oha!

Wie gesagt, Putzen ist Erziehungssache 😂

Unser Haus ist sauber genug, um gesund darin zu wohnen und schmutzig genug um glücklich darin zu sein. Und wenn wir unglücklich sind liegt es nicht am fehlenden Schmutz.

Und bei uns kann man nicht vom Boden essen. Muss man aber auch nicht, wir haben saubere Tische und Teller.

Kritischen Besuchern nehme ich schon mal die Brille ab oder drücke ihnen einen Lappen in die Hand. War aber schon lange nicht mehr nötig.

Selber isses mir egal, wenn ich wo zu Besuch bin schaue ich nicht nach dem Staub auf den Regalen. Ich hoffe halt, dass es mein Besuch ähnlich locker sieht.

Und Dreck geht ja nicht aus der Welt: Vermehrt durch Putzmittel schüttest du ihn ins Klo, von da geht er ins Klärwerk, die bringen die Reste ins Müllheizkraftwerk und über die Luft und dein offenes Fenster …

Praktisch heißt das für mich:

  • Viel seltener putzen
  • Meist reicht Wasser ohne Putzmittel
  • Wenn ich doch mal „Verstärkung“ brauche, dann wasche ich „leere“ Dusch- oder Spülmittelflaschen aus.
  • Zitronenschalen und Kaffeesatz helfen super im Badezimmer (aber schaden den verchromten Armaturen, Vorsicht)

Und so brauche ich fast keine Putzmittel.

Und es bringt Unglück wenn du Fenster in einem Monat putzt, der im Namen ein „R“ hat. Selbst erlebt, honest word.

So sparst du jede Menge Müll beim Hausputz. Und Geld und Zeit auch. Die kannst du dann verwenden fürs Glücklich sein.

Bonustrack: Plattform für second hand

Spruch der Woche: Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen – doch es wachsen keine Blumen auf ihr.

Vincent van Gogh

Ich lärme also bin ich

Also gut, schreibe ich mal über Lärm, Krach, nervige Geräusche.

Wir fahren ja Motorrad. Gerne. Das kann auch schon mal laut werden, weil die Beschleunigung, die wir so mögen nun mal mit viel Getöse verbunden ist. Und Motorradfahren soll jetzt ja am Wochenende verboten oder eingeschränkt werden. Wegen dem Krach.

Verstehen tu ich das. Wenn wir so unterwegs sind, dann sehen wir schon gelegentlich andere Motorradfahrer. Da sind wir ja nun mal nicht alleine unterwegs. Wir suchen halt alle ähnliche Strecken. Kurvig soll es sein, für den Fahrer. Schön was zu sehen, für die Sozia. Schattige Straßen, vor allem im Sommer. Ausflugsziele, wo Motorradfahrer willkommen sind und es schön viele Parkplätze zum Flanieren und Gucken gibt. Und so tummeln wir uns auf den selben Straßen, die als Geheimtipp immer weiter gereicht werden. Und da wird’s ausgesprochen lästig für die Anwohner. Was ich spätestens immer dann merke, wenn wir mal halten und ein paar Minuten sitzen. Vroom Vroom Vroom. Tucker tucker tucker. JAUL!!!!!!!! Vor allem der schnelle Start am Ortsschild ist wirklich doof.

Aber:

Nur selten machen wir Motorradfahrer das früh um halb fünf. Da gibts ganz andere Lärmquellen. Da fliegen dann die ersten Flugzeuge über unser Haus zum nächsten Großflughafen. (Jetzt fliegen sie ja wieder). Night over. Gleich darauf geht unser Nachbar zum Husten auf den Balkon. (Sonst ist er ein netter Kerl, warum er zum Husten auf den Balkon geht, weiß ich auch nicht). Mit etwas Pech weckt das seine Hunde auf, die dann auch auf den Balkon kommen und den Mond anbellen. Was dann die Hunde der Nachbarschaft weckt. Kurz danach starten dann die ersten Nachbarn Richtung Arbeit. Motor an, Musik an, irgendwann dann los. Und so gehts immer weiter, bis Abends um 23 Uhr, oder noch länger.

Und zum Spaß spazieren fahren, das machen andere auch. Mein Ex-Chef spielt Freizeit Bauer und fährt mit seinem Traktor ins Eiscafé. Ein Nachbar fährt seinen Oldtimer Gassi. Im Sommer die Cabrios fahren auch gerne zum Spaß. Und auch die sind alle laut, wenn sie aufs Gas treten.

Und die Rasenmäher und Schredder und Laubbläser. Samstag Mittag. Und mit lautem Radio, dass Mann die Fußballbundesliga gut hören kann, über dem Krach des Rasenmähers. Elektrorasenmäher wären leiser…

Die ganzen Boomboxen und die Musik die aus den Fenstern quillt. Und dem Einen seine Musik ist dem Anderen sein Lärm.

Und was für mich besonders schlimm ist: Die vielen weinenden Kinder, deren Eltern das grad egal ist.

Und die jaulenden Hunde, deren Herrchen oder Frauchen in Urlaub fahren. Und zwar  ohne ihren „Schatz“, der dann zwei Wochen lang allen im Viertel erzählt, wie einsam er ist, und dass er Angst hat. Da hilft auch nicht, dass zwei mal am Tag jemand kommt und füttert.

Und so könnt ich grad weiter erzählen. Fakt ist, wir alle machen Krach und denken uns nix dabei. Manchmal denke ich, das ist so eine Art Bestätigung, dass wir existieren.

Wir waren in Afrika. Da gibts noch so viele unbesiedelte Gegenden. Keine Motoren, kein Radio, wenig Maschinen, wenig Autos. Und alles ist ruhig. Bis auf den Wind in den Gräsern und Blättern und den Geräuschen, die die Tiere machen. Und die Menschen sind es auch. Sie flüstern. Wie schön.

Bonus-Track: Green Belt Movement (englisch) Bewegung in Kenia, die Frauen stärkt und Bäume pflanzt

Spruch der Woche: Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. Mahatma Ghandi

 

Struuuudel

Gestern war es bei uns ziemlich kühl für Juli, es hatte wieder mal ordentlich geregnet. Und da backe ich dann gerne. Heizt ein wenig, duftet gut, schmecken tuts meistens auch. Wir sind dann doch mit dem Motorrad zu Freunden gefahren, rausgelockt von einer Wolkenlücke. Naja, Backen wäre wärmer und trockener gewesen…

Meine Mutter machte einen genialen Apfelstrudel. Mit einer Kruste obendrauf, um die wir uns stritten. Keine Ahnung, was sie da drüber gegossen hat. (Vorschläge? Bitte schreibe einen Kommentar) Ich glaube auch fast, es war Nudelteig und nicht Strudelteig, den sie verwendet hat. Der geht dann noch dünner und ist innen weicher.

Und weil ich wußte, dass ich da nicht gegen „anstinken“ kann, habe ich mich lange nicht an Strudel getraut.

Dabei ist es ganz einfach, wenn er auch nicht so dolle schmeckt, wie der von meiner mom.

250g Mehl mit 20 g Öl verkneten, dazu 1 Ei verkneten, dann noch mit 100 ml heißem Wasser verkneten.

Bei mittlerer Geschwindigkeit kneten bis eine Kugel entsteht, die elastisch ist und nicht klebt, notfalls noch etwas Mehl zugeben. Und wenn du das von Hand machst, dann hast du den Sport für diesen Tag auch schon erledigt.

Abgedeckt bei Zimmertemperatur 1 Stunde ruhen lassen, evtl Behälter ein wenig einölen, dann löst sich der Teig später besser.

Danach ein Geschirrtuch mit großzügig Mehl bestäuben und den Teig erst mit dem Handballen, dann mit dem Nudelholz auf dem Geschirrtuch auswellen. Notfalls sanft mit den Händen von innen nach außen ziehen. Das Geschirrtuch sollte komplett bedeckt sein. Dann ist der Teig ziemlich dünn, fast durchscheinend, aber keine Löcher bitte. Obwohl, immer dieser Perfektionismus 🙂

Reicht für ein kg Äpfel mit Zucker und Nüssen und ein wenig Butter.

Die Füllung auf den Teig, dabei rechts und links 5 cm Rand lassen, oben 7 cm und unten 15 cm.

Mit Hilfe des Tuches aufrollen und in die gebutterte Form legen oder auf Backtrennpapier. Ränder ein wenig andrücken.

Mit zerlassener Butter bestreichen.

Bei 180 °C 45 Minuten backen, dann noch 10 Minuten in der Röhre lassen.

Was ich an Strudel mag ist, dass ich darin jede Menge Reste gut und schmackelig drin verstecken kann. Gerade  Gemüsestrudel werden zu Rumfort-Strudeln (liegt rum, muss fort). Käsereste, Quark, Buttermilch, Suppen oder Saucenreste, alles Mögliche mische ich da mit rein. Und die Strudel lassen sich prima einfrieren und auftauen. So haben wir ein schnelles Essen für stressige Tage. Oder eine Vesper zum mitnehmen.

Bonus-Tipp ist heute wieder mal ein Buch-Tipp. Da bin ich drüber gestöbert. Ist so ein wenig wellness, soulfood zum Lesen. Nicht wirklich heile Welt, aber am Ende ist alles gut oder doch wenigstens besser als am Anfang. Und es ist voller Basteltipps und Rezepte. Freude am Selbermachen zieht sich durch die Bücher von Marina Boos. Es sind diese Jule-Bücher, von der jungen Frau, die eine alte Kneipe zu einem Handarbeitstreff in einem kleinen Kaff verwandelt. Drei Bände habe ich inzwischen und hoffe auf einen vierten. Gibts auch viel gebraucht bei https://www.booklooker.de oder https://www.tauschticket.de oder auf anderen Second-hand-Plattformen.

gebrauchtes Buch – Marina Boos – Jules Welt - Das Glück der handgemachten Dinge: Ein Kreativ -Romangebrauchtes Buch – Marina Boos – Jules Welt - Vom Glück der winterlichen Dinge: Ein Kreativ-Romangebrauchtes Buch – Marina Boos – Jules Welt - Frühlingsglück und Gartenzauber: Ein Kreativ-Roman

Spruch des Tages: „Und im Leben muss man seine Gewinn- und Verlust Rechnung offen halten“.

Bleibt gesund und fröhlich


 

Tiere im Garten

Wir haben ja diesen kleinen Garten. Wir lassen ihn ziemlich wild, zum einen aus ökologischen Gründen. Aber ein wenig Faulheit ist auch dabei. Ich geb’s ja zu. Grundsätzlich lasse ich alles mögliche wachsen, bis ich den Platz brauche. Und so blühen viele ungeliebten Kräuter. Das ist, ungeliebt für Menschen, aber sehr begehrt bei den Tieren. Vor allem bei den Insekten.

Wir haben auch ein paar Nistkästen aufgehängt für die Wildbienen und diese Kästen sind gut gefüllt. Ab und zu kommen dann Meisen vorbei und picken sich die Larven aus der ersten Kammer. Aber das ist auch Natur.

Und klar, wir füttern die Vögel auch im Sommer. Nehmen tun sie es gerne. Und wir schauen gerne zu.

Vor ein paar Wochen hat eine Hornissenkönigin in einem alten Grill ihr Nest gebaut. Inzwischen sind es viele Hornissen, die durch den Garten fliegen. Sie lassen uns in Ruhe – und wir lassen sie in Ruhe. Schon interessante und beeindruckende Tiere. Laut. Wenn es sehr heiß ist und die Sonne auf diesen alten Grill scheint, dann sitzt eine Hornisse im Eingang und wedelt mit den Flügeln um zu lüften. Stark. Dann beschatte ich den Grill manchmal. Hab halt ein weiches Herz für arbeitende Frauen. Hornissen sind ja Jägerinnen und ich würde zu gerne mal sehen, wie eine Hornisse Beute ins Nest trägt. Aber noch war mir das nicht vergönnt. Ob wir so weniger Fliegen und Wespen haben? Ich kann’s nicht wirklich sagen.
Ab und zu verirren sich auch Hornissen in die Wohnung.  Und wie bei den anderen Insekten sammle ich die dann mit Glas und Postkarte von der Scheibe ein und trage sie nach draußen.

Gestochen wurden wir nicht. Und wir sind froh, dass die Katze und die Hornissen auch eine Art Nicht-Angriffspakt haben.

Wir haben auch mehrere Wasserstellen im Garten. Für die Vögel. Und zum andern, weil die durstigen Insekten dann nicht so an die Früchte gehen. Aber klar, auch aus Mitgefühl. Am meisten werden diese Wasserstellen von den Wespen genutzt, die da das Wasser für ihre Nester holen. Ein paar Steine ermöglichen es den Insekten wieder aus der Wasserstelle zu krabbeln. Ich glaube, die Schale vor dem Haus wird auch gerne von vorbeilaufenden Hunden genutzt, jedenfalls ist sie immer schnell leer. Ist auch ok.
Ich geh aber nicht so weit und stelle Bier und Prosecco draußen kühl, für die Hundebesitzer 🙂

Auf den Seiten des Nabu findest du viele Tipps wie auch du einen kleinen Garten oder Balkon in eine Anlaufstelle für Tiere verwandeln kannst.

Bonustrack: Unperfektshop

Spruch der Woche: Mich ärgern heißt zu viel Zeit mit Menschen oder Dingen verbringen, die ich nicht mag.


 

Leben und Gesundheit schützen

Corona hat’s gezeigt. Wir sind durchaus in der Lage uns einzuschränken, wenn es darum geht Leben und Gesundheit anderer Menschen zu schützen. Und die Politik kann sogar sehr schnell neue Regeln aufstellen, Gesetze und Verordnungen beschließen und umsetzen. Sogar zu Lasten der Wirtschaft. Und wir Bürger*innen haben uns mehr oder weniger an diese Regeln gehalten. Auch sehr schnell. Da können wir:

  • Stolz drauf sein.
  • Weiter machen.

Und das, obwohl der Sinn für die Bedrohung für viele Menschen gar nicht so stark war und viele der Vorschriften nicht wirklich eingeleuchtet haben.

Eine Runde Schulterklopfen. Natürlich jeder nur die Eigene, weil Abstandsregelung 🙂

Und weiter machen würde ich gerne mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen für die Autobahn. Ein Blick zu Wikipedia zeigt, dass in Europa nur ein Land keine Beschränkungen für die Autobahn hat. Nämlich Deutschland. Grafik zu den Beschränkungen in Europa. In den anderen Ländern wird die Geschwindigkeit reduziert zwischen 100 km/h (z.B. Zypern) bis 140 km/h (z.B. in Polen).

Auch außerhalb der Ortschaften ist in vielen Ländern Europas eine geringere Geschwindigkeit vorgeschrieben als bei uns: Übersicht über die zulässigen Geschwindigkeiten in Europa.

Dies rettet Leben und Gesundheit direkt, weil weniger Geschwindigkeit in der Regel für weniger Unfälle – und harmlosere Unfälle – sorgt. Und es rettet Leben und Gesundheit indirekt, weil weniger Geschwindigkeit weniger Lärm erzeugt, weniger Abgase, weniger Ressourcenverbrauch. Weniger Stress. Das Fahren entspannter wird. (Abgesehen davon, dass bei geringeren Geschwindigkeiten auch viele Unfälle mit Tieren vermieden werden könnten. Ich habe ja mal ein Reh tot gefahren. Ist lange her, schnell war ich auch nicht, geht mir jetzt noch nach.)

Im Mai 2020 hat der Deutsche Verkehrssicherheitsrat eine entsprechende Empfehlung abgegeben.

Leider gibt es meines Wissens gerade keine Petition, keine Kampagne, die die Bundesregierung auffordert die Geschwindigkeitsbegrenzungen menschenfreundlicher zu gestalten.

Mein Traum: 30 km/h im Ort, 80 km/h außerorts, 130 km/h auf Autobahnen und Schnellstraßen.

Wie siehst du das? Bist du schon eine mobile Geschwindigkeitsbremse und fährst langsamer als erlaubt? Brauchen wir wirklich die Straßenverkehrsordnung und Bußgelder und Punkte in Flensburg um uns rücksichtsvoll und intelligent zu verhalten?

Glaubst du, wir Deutschen kriegen das auch noch hin, so wie unsere Nachbarn? Oder ist uns unser heiliges Bleche noch immer wichtiger als Leben und Gesundheit unserer Mitmenschen? Müssen wir schon froh sein, wenn sich mehr Autofahrer*innen an die bestehenden Beschränkungen halten?

Ich bin gespannt.

Bonustrack: Wildkräuter für deine Küche

Spruch des Tages: Alle Gefühle, wie stark sie auch sein mögen, haben einen Anfang und ein Ende.
Shamash Alidina


 

Holzschnitt zu Grillkohle

tansania-308Teil 3 von: Vielleicht reicht dir das eigene Handeln und Unterlassen nicht und du würdest gerne politischer agieren? Da biete ich dir in der nächsten Zeit ein paar Brief-Vorlagen an. Vielleicht sind ja Themen dabei, die dir eh am Herzen liegen.

Die Briefe sind von mir erstellt. Ich verzichte auf jegliches Copyright. Du kannst die Briefe also gerne kopieren, entsprechend abändern und abschicken. Vielleicht hast du ja Kontakt zu einer Zeitung und kannst die Briefe dort als offenen Brief abdrucken lassen? Vielleicht hast du auch schon die Verbindungen, da eine Art Bürgerbegehren zu starten und Unterschriften zu sammeln.

Weiter gehts mit Holz:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

ich hätte da mal eine Frage: Was passiert eigentlich mit dem Holz der Bäume und Büsche  in Gemeindebesitz oder Gemeindeverantwortung, die gefällt oder geschnitten werden? Oder mit den Pflanzen, wenn das Stadtgrün wieder mal durch neue Pflanzen ersetzt wird?

Manchmal sehe ich, dass dieses Holz auf einem großen Scheiterhaufen landet und dann verbrannt wird. Oft mit einer deutlichen Rauchfahne und den entsprechenden Emissionen. Ist ja oft feuchtes Holz, das da verbrannt wird. (Einen Kachelofen mit diesen Abgaswerten würde der Schornsteinfeger wahrscheinlich gleich stilllegen). Und die Pflanzen landen auf dem Anhänger mit Ziel Kompost.
Ist doch eigentlich schade, wenn das, was den Bürgern dieser Gemeinde gehört und von diesen mit Steuermitteln bezahlt wurde einfach so in Rauch aufgeht, oder auf dem Kompost landet, oder?

Ich hätte da zwei Vorschläge:

  • Warum verkaufen Sie das Holz und die Pflanzen nicht?
    Das stell ich mir so vor: Sie künden die Aktion an. Interessenten kommen und holen sich das Holz. Pro Minute Ladezeit 1,00 €. Als Spende für die Stadtbücherei, den Kindergarten, die Grünanlagen, das Altenstift, die Tafel, örtliche Vereine… Und Sie brauchen noch nicht mal eine Brandwache.
    Mit den ausgebuddelten Pflanzen würde ich das ähnlich machen. Pro Pflanze einen Betrag festlegen und das eingenommene Geld als Spende verwenden.
    So gibt es weniger Müll und das Eigentum der Bürger*innen wird nicht einfach weggeworfen und entsorgt.
    Und wer weder Garten noch Kachelofen hat, der kommt eventuell in den Genuss der Spendengelder.
  • Kennen Sie Nero-Grillkohle (https://www.nero-grillen.de)?
    Das ist Grillkohle, die aus heimischem Holz in Frankreich hergestellt wird.  Der Riesenvorteil ist, dass für das Grillvergnügen nicht Tropenholz aus dem Regenwald verwendet wird. Das Abholzen des Regenwaldes führt ja zu einem massiven Artenverlust. Angeblich sterben die Berggorillas auch deswegen aus, weil ihre Wälder hier in Europa den Grill befeuern. Viel besser ist es doch stattdessen das Holz zu verwenden, was durch diverse Pflegemaßnahmen eh anfällt und beseitigt werden muss. Und die Transportwege sind auch deutlich kürzer.

Und das ist doch auch ein schönes Ziel.

Mit freundlichen Grüßen

Bonustrack: Tipps für nachhaltigen Konsum

Spruch des Tages: Was uns im Wege steht, ist meist kein Hindernis, sondern ein Wegweiser. Gelesen auf: https://www.effekt-voll.com.


 

Oh wie schön ist doch ein Kreisverkehr

Teil 2 von: Vielleicht reicht dir das eigene Handeln und Unterlassen nicht und du würdest gerne politischer agieren? Da biete ich dir in der nächsten Zeit ein paar Brief-Vorlagen an. Vielleicht sind ja Themen dabei, die dir eh am Herzen liegen.

Die Briefe sind von mir erstellt. Ich verzichte auf jegliches Copyright. Du kannst die Briefe also gerne kopieren, entsprechend abändern und abschicken. Vielleicht hast du ja Kontakt zu einer Zeitung und kannst die Briefe dort als offenen Brief abdrucken lassen? Vielleicht hast du auch schon die Verbindungen, da eine Art Bürgerbegehren zu starten und Unterschriften zu sammeln.

Weiter gehts mit Ampeln

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister/Landrat/Stadtplaner,

jetzt nach Corona soll die Wirtschaft wieder angekurbelt werden. Und der Ruf wird immer lauter nach einer nachhaltigen, klimaverbessernden Förderung der Wirtschaft . Dazu ein Vorschlag:

Im Ort gibt es viele Kreuzungen mit Ampeln. Und wenn morgens und mittags Berufsverkehr ist, dann freu ich mich drüber und da sind sie sicher auch sinnvoll. An 20 Stunden des Tages käme ich aber problemlos und vor allem schneller über die Kreuzung, wenn ich nicht erst warten müsste, bis die Ampel mich bemerkt hat und mir grünes Licht gibt. An 20 von 24 Stunden des Tages bin ich nämlich alleine an der Kreuzung. Oder fast alleine. Kein Fußgänger, kein Radfahrer, kein Auto. 

Aber jetzt, da bremse ich (Feinstaub durch Bremse und Reifen, Lärm durch Bremse), steh dann mit laufendem Motor da und warte (zum Glück warte ich selten länger als 10 Sekunden) (Abgase, Lärm durch Musik und Motor) und dann fahre ich wieder los (Lärm, Abgase, Feinstaub durch Reifenabrieb). Und mehr Benzin brauche ich auch, mit allen Konsequenzen. Und ich habe ein kleines, leises, benzinsparendes Auto. Gibt ja auch Andere…

Darum bitte ich Sie, jetzt mit den Möglichkeiten der Förderung über Alternativen nachzudenken. Zum Beispiel:

  • Am schwächsten finde ich den grünen Pfeil. Bremsen muss ich dann trotzdem, aber nicht so oft warten. 
  • Besser wäre eine intelligente Ampelschaltung, die grundsätzlich alles auf grün hat und nur wenn ein Verkehrsteilnehmer kommt die anderen Spuren aus Rot schaltet. Letztendlich wie bei einer Fußgängerampel, nur dass die Anforderung durch eine Kamera erfolgt. Gibts.
  • Noch besser fände ich es, in Zeiten mit wenig Verkehr die Ampeln einfach auszuschalten. Rechts vor links. Kennen wir alle, können wir alle.
  • Aber am liebsten wäre mir ein Kreisverkehr. Warum? Ich muss meistens gar nicht bremsen. Ich komme, alles frei von links, der Rest geht mich nix an, ich fahre rein, ich fahre raus, ratzfatz, kein Bremsenquietschen, weniger Feinstaub, kein Rumgediesel von dem Auto vor mir, viel weniger Lärmbelästigung für die Anwohner, von der besseren Luft gar nicht zu reden. Die klassischen Ampel-Auffahrunfälle gäbe es auch nicht. Und in der Mitte wäre nicht Asphalt und Beton sondern eine schöne Fläche für heimische Pflanzen und sogar für ein Objekt, dass die Stadt symbolisiert. Zum Beispiel Colmar .Und Strom und Wartung braucht der Kreisverkehr auch nicht.

Und wenn Sie die bestehenden Kreuzungen nicht ändern wollen, wie wäre es bei den Planungen für neue Wohngebiete und Industriegebiete gleich an diese  Lösungen zu denken?

Bonustrack: Jugend macht sich stark

Spruch des Tages: „Reden über Probleme lässt die Probleme wachsen.
Reden über Lösungen lässt die Lösungen wachsen«

Steve de Shazer


 

politische Briefe

Vielleicht reicht dir das eigene Handeln und Unterlassen nicht und du würdest gerne politischer agieren? Da biete ich dir in der nächsten Zeit ein paar Brief-Vorlagen an. Vielleicht sind ja Themen dabei, die dir eh am Herzen liegen.

Die Briefe sind von mir erstellt. Ich verzichte auf jegliches Copyright. Du kannst die Briefe also gerne kopieren, entsprechend abändern und abschicken. Vielleicht hast du ja Kontakt zu einer Zeitung und kannst die Briefe dort als offenen Brief abdrucken lassen? Vielleicht hast du auch schon die Verbindungen, da eine Art Bürgerbegehren zu starten und Unterschriften zu sammeln.

Los gehts mit Wasser.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

ob es einen Klimawandel gibt, ob der von uns Menschen verursacht wurde, darüber wird kräftig gestritten. Dass sich das Wetter ändert, darüber herrscht ziemlich Einigkeit. Gärtner können Ihnen das gerne bestätigen. Und vielleicht Ihre Stadtwerke mit Abwasser, Kläranlage und Wasserversorgung ebenfalls.

  • Es kommt immer häufiger vor, dass es sehr stark regnet. Und dass es dadurch zu Überschwemmungen kommt, die Leitungen und Klärwerke überlastet sind, der Überlauf direkt in die Flüsse und Bäche geschwemmt wird. Nicht schön.
  • Und ebenfalls werden die Zeiten immer häufiger, wo es lange nicht regnet. Wo viel Wasser benötigt wird, das sich zu wenig durch den Regen auffüllt.

Sicherlich fangen unsere Stadtwerke das Regenwasser der Dächer der Stadtverwaltungen und der öffentlichen Gebäude auf, um damit später die öffentlichen Grünanlagen zu bewässern. Das entlastet die Kanalisation und spart später Wasser.

Und viele Gärtner haben auch ein Regenfass und handeln ähnlich.

Aber all das reicht nicht.

Rechnen Sie doch mal durch, wieviel Dachfläche in unserer Gemeinde vorhanden ist. Oder fragen Sie die Stadtwerke,  die können Ihnen das ganz genau sagen. Viel Regen der auf all dieser Dächer fällt, könnte in Zisternen und Regentonnen geleitet werden. Bei Starkregen vermindern Sie dadurch die Belastung der Kanalisation. Und wenn es wieder trocken wird, dann kann all dieses Regenwasser die Gärten und Balkone bewässern. Eine echte win-win Situation.

Vielleicht hat unsere Gemeinde ja ein Budget um die Nachhaltigkeit zu fördern. Die Folgen des Klimawandels abzumildern. Und vielleicht können Sie ja damit den Bau und Erwerb von privaten Zisternen fördern. Den Erwerb von Regentonnen und Regendieben. Oder wenigstens die Bürger über diese Möglichkeiten informieren und zum Handeln anregen.

Wie gesagt, das hat viele Vorteile:

  • Sie entlasten die Kanalisation und die ganze Abwasserbehandlung bei Starkregen, weil zunächst mal viel Wasser in Zisternen und Regentonnen fließt.
  • Sie entlasten die Wasserwerke bei anhaltender Trockenheit.
  • Und Ihre Bürger freuen sich über die Förderung von Zisterne, Regenfass und Regendieb und über eine praktische Verwendung von Steuermitteln, die ihnen direkt zu Gute kommt. „Des is doch endlich mal was Gscheits! Da hat mer wenigstens mal was davon!“ wird man hier in Franken sagen.

Mit freundlichen Grüßen

 

Bonustrack: Essbare Wildkräuter

Spruch der Woche: Lieber für jemanden sorgen als um jemanden sorgen. Bleib gesund und fröhlich.