Preise

Noch immer klettern viele Preise nach oben. Nicht immer verstehe ich warum. Habe heute getankt und es war schon lange nicht mehr so billig. Naja, billig. Du weißt was ich meine. Normalerweise klettern die Preise vor Weihnachten bei uns kräftig nach oben. Was bleibt den Familien schon übrig als zu tanken, wenn Weihnachten zusammen gefeiert werden soll.

Wirklich schlimm ists mit den Preisen für Strom und Gas oder anderen Methoden zu heizen.

Und da ist was, das verstehe ich nicht wirklich. Wir kaufen bei einem Anbieter von Ökogas. Da werden Abfälle zu Gas umgewandelt. Das hat mit diversen Krisen, Russland, der Ukraine und anderen konventionellen Anbietern eigentlich nix zu tun. Eigentlich müssten unsere Gaspreise stabil bleiben. Ist er aber nicht.

Ähnlich ists mit dem Strompreis.

Jetzt lese ich, der Preis wird bestimmt durch den Anbieter, der als letztes zugeschaltet wird. Also den Teuersten. Für Spitzenanforderungen. Nicht für den „Normalfall“. Und dieser Preis gilt dann für alle. Mein Anbieter freut sich… Ich nicht.

Und da habe ich wieder mal nachgedacht, was ich kleines Licht – zusammen mit anderen kleinen Lichtern – da machen kann. Kram, kram in der Erinnerung.

Kennst du den Ausruf: „Frau, schalt die Waschmaschine an, die Sonne scheint“. So unser Nachbar mit der Photovoltaik auf dem Dach.

Und kennst du Nachtspeicheröfen? Wir haben die Dinger im Elternhaus. Damit wurden die Öfen in der Nacht beheizt. Also zu einer Zeit, als wenig Strom verbraucht wurde. Ökonomisch für die Energieerzeuger sehr sinnvoll. Ökologisch, naja.

Worauf ich raus will: Wir sind so gewohnt, Strom und Öl und Gas und Heizung zu verbrauchen, wenn uns danach ist. Die Auslastung der Netze ist uns egal. Gibt ja auch keine – bis jetzt jedenfalls – Rationierungen. Immerhin sind wir jetzt so weit, das Licht auszumachen, wenn wir einen Raum verlassen. Die Heizung ein wenig herunter zu drehen, wenn wir längere Zeit weg sind. Oder gleich weggehen. Holz und Öl zu kaufen, wenn es halbwegs bezahlbar ist, das machen wir ja schon lange.

Was wir aber noch können, das ist vielleicht Strom dann zu verbrauchen, wenn nicht alle anderen Abnehmer ihre Maschinen laufen lassen. Kann man diese Werte irgendwo erfahren? Sagen mir das die Stadtwerke? Müsste doch eigentlich gehen. Für diesen blog kriege ich auch Statistiken an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit am meisten zugegriffen wird. Waschmaschine, Spülmaschine, Updates in der Nacht? Lässt sich ja vielleicht noch mehr verschieben?

Mit Wasser ists übrigens ähnlich. Am meisten Wasser wird angeblich am Montag morgen um 8 Uhr verbraucht. Weil nämlich viele Hausfrauen erst mal die Waschmaschine anschalten wenn alle aus dem Haus sind. Und dann natürlich in den Halbzeitpausen bei den Fußballspielen. Das Problem ist nur, diese Menge Wasser, diese Spitzenlast, die wird immer „vorgehalten“. Die Leitung darf nicht leer laufen.

Und da können wir doch ansetzten, oder? Einfach (haha) unsere Abläufe überdenken und evtl. ein wenig anpassen. Zeitschaltuhren einsetzen, zum Beispiel.

Wie gehst du mit den Preissteigerungen um? Bitte teile deine Überlegungen und Tipps und schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Du willst dich von ein paar Gegenständen trennen, Stichwort „weniger ist mehr“ und weißt nicht wohin damit? Da hilft dir: Wohindamit 🙂

Bonustrack zur Weihnachtszeit (jetzt aber schnell, ich weiß) Tipps vom NABU: Kartonsterne basteln

Und ein Witz der auch zur Weihnachtszeit passt:
Treffen sich zwei Rosinen. Eine hat einen Helm auf. Fragt die andere: warum hast du einen Helm auf? Sagt die mit dem Helm: Ich geh doch jetzt in den Christstollen.

Ich wünsche dir ein frohes Fest, schöne Zeit mit netten Menschen, nur glückliche Gesichter um dich und genug Rosinen im Christstollen.


Zeitenwende?

Es ändert sich ja Einiges, zur Zeit. Da ist es schon berechtigt, von einer Zeitenwende zu sprechen.

Klima, Corona, Krieg, das führt – auch – zu massiv steigenden Preisen. Die Geschenke der Politiker, Senkung der Steuern, scheinen nicht in den richtigen Taschen zu landen. Die Preise gehen nicht im gewünschten Ausmaß nach unten. Mist.

Preise sind jedoch vielen Mechanismen unterworfen. Und da ist auch „Angebot und Nachfrage“ dabei.

Ist noch nicht so lange her – Anfang 2020 – da gab es Benzin fast geschenkt. Knapp über einen Euro habe ich – und du wahrscheinlich auch – damals bezahlt. Warum? Wegen Corona blieben wir brav zuhause. Homeoffice, Versandhandel, Lockdowns, all das hat dazu geführt, dass viel weniger getankt wurde. Und schon wurde Benzin wirklich sehr günstig.

Bei Angebot und Nachfrage sind wir wirksam. Vielleicht mehr als wir glauben.

Wir können das Angebot erhöhen:
Bilden wir Fahrgemeinschaften und Einkaufsgemeinschaften.
Wir können so vieles verschenken statt es weg zu werfen.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich von all dem Besitz zu trennen, der eigentlich nur aus Gewohnheit in Schränken und Regalen, in Kellern und Dachböden rumliegt, ohne noch sonderlich beliebt oder gar gebraucht zu werden. Verkaufen, eintauschen, spenden, verschenken, recyceln, all das erhöht das Angebot an Büchern und Kleidung, Spielzeug und Geschirr, Möbeln und CDs, Fahrrädern und Handys, Bastelkram und Vasen, naja, du siehst, worauf ich rauswill. Und Second Hand kommt auch gerade denen zu Gute, die sich Neues nicht leisten können.

Selber Obst und Gemüse anbauen und den Überfluss dann eintauschen oder verschenken erhöht auch das Angebot. Ableger von Pflanzen, Sträußchen, Kuchen, Salate über den Zaun reichen, all das sorgt dafür, dass das es mehr Produkte gibt und in den Läden nicht um den letzten Apfel gestritten wird und damit die Preise weiter nach oben gehen.

Und damit können wir die Nachfrage anderer reduzieren.

Unsere eigene Nachfrage können wir ebenfalls steuern:
Nur das kaufen, was wir tatsächlich essen werden. Oder beim „all you can eat“ auf den Teller laden.
Nicht hamstern.
Weniger konsumieren.
Das Freizeitangebot im Ort nutzen.
Urlaub zuhause. Hey! Deutschland ist schön, wenn du mal von der Autobahn runterfährst.
Einfach mal nur rumsitzen? Ok, das ist schwer.
Das Auto weniger fahren, sparsamer fahren. Und wenn das Auto steht den Motor ausmachen. (Das peitscht mich regelmäßig auf: Nur mal schnell Geld holen/den Brief einwerfen/dem Nachbarn Hallo sagen – muss dazu der Motor weiterlaufen? Samt lauter Musik? Ist die Batterie wirklich so alle, dass der Motor dann nicht mehr anspringt? Oh Hilfe)

All das fragt weniger Konsumgüter nach, vor allem weniger Benzin – und dann werden die Preise wieder purzeln.

Letztendlich versuche ich mich an die veränderten Lebensumstände anzupassen. Wenn es weniger von Allem gibt, dann bleibt weniger für mich übrig. Weniger Waren, weniger Geld, weniger Zeit. Das ist Fact. Aber nicht verzichten möchte ich auf ein Gefühl von Gemeinschaft. Von Solidarität. Vom „im gleichen Boot sitzen“. Da verzichte ich gerne auf Teile meines Konsums, damit für alle genug da ist.

Zusammen schaffen wir das.

Bonustrack: Nicht nur für die Fastenzeit: Eine Seite zum Thema „Plastikfasten“ vom BUND. Auch Plastik muss aus Erdöl produziert werden und ist damit direkter Konkurrent zum Benzin.

Spruch zum Nachdenken: „Klimaaktivisten werden manchmal als gefährliche Radikale dargestellt. Aber die wirklich gefährlichen Radikalen sind die Länder, die die Produktion von fossilen Brennstoffen vorantreiben“  U.N. Generalsektretär António Guterres, April 2022

Pflanze für Balkon und Garten und vor allem die Insekten: Der Salbei ist bei Insekten und Vögeln begehrt, schön und dann auch noch lecker und gesund. Winwin in alle Richtungen.