Wert schätzen

Oscar Wilde soll mal gesagt haben: Die Menschen kennen den Preis von allem, aber den Wert von Nichts.

Da könnte was dran sein. Wenn Menschen sagen, sie könnten sich „das“ leisten, dann ist oft nur das Finanzielle gemeint. Den Urlaub, das Auto, das große Haus, den Konsum überhaupt. Mal abgesehen davon, dass das oft noch nicht mal stimmt, gibt es ja vielleicht auch noch andere Kriterien. Zum Beispiel eben ökologische Grenzen, moralische Grenzen, soziale Grenzen…

Und ein Grund für die Nichtbeachtung dieser Grenzen ist vielleicht, dass wir so wenig mit unseren eigenen Händen herstellen. Salat ist schnell gekauft, Salat im eigenen Garten selbst gezogen, oder auf dem Balkon, das dauert und kostet Zeit und Energie. Der hat dann zwar nur wenig finanziellen Wert, aber vielleicht einen größeren emotionalen?

Und wenn wir mehr selber produzieren, die anderen Kriterien mehr berücksichtigen, werfen wir dann weniger weg? Nützen wir dann das, was wir gekauft haben? Ich glaube schon.

Von daher freut mich das Gespräch, dass ich neulich im Bioladen erlebt habe. Ich habe noch last minute ein paar Bananen an die Kasse gelegt und erzählt, dass ich gelesen habe, was mensch mit kleingeschnittenen Bananenschalen alles machen kann. Die eine Verkäuferin meinte: Rosendünger. Und die andere: oder ein paar Tage in Wasser einweichen und damit die Zimmerpflanzen gießen. (Das probier ich aus!!!). Und mein Beitrag: mit wenig Wasser pürieren und als Putzmittel für Schmuck und Silber verwenden. (Das probier ich auch aus!!!).

Und wir alle drei: „Aber nur mit Biobananen“. Ist eh klar.

Mich freut, dass solche Ideen mehr und mehr umgesetzt werden. Dass die Banane – und vieles Andere – komplett genutzt wird. Müll vermieden und Chemiekäufe verhindert. Das wir immer mehr werden, mit diesen Ideen und der Bereitschaft selber etwas herzustellen. Bananenschalen schnippeln statt Dünger kaufen.

Ja ich weiß schon, es ist wahrscheinlich zu wenig und zu spät. Aber es sind Schritte in die richtige Richtung – und die bewirken mehr als alle Absichtserklärungen und das Warten auf technische Lösungen oder den Gesetzgeber. Und selber zu handeln finde ich besser, als immer nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, die schließlich noch viel schlimmer sind als ich.

Bonustrack: Blogbeitrag der GLS-Bank zum Thema Ernährung und Klima

Spruch des Tages: Wenn sich das Klima ändern kann, dann kannst du das auch!

Bleib gesund und fröhlich, schätze das Gute in deinem Leben – und rede drüber, bitte.


Herbst – Schalenzeit

Es ist eindeutig Herbst. Ich lebe ja im nordbadischen Nebelwald. Sonne? Scheint es jetzt fast nur noch woanders zu geben. Immerhin wird es tagsüber hell. Also lautet das Motto für die nächsten Wochen:

  1. Alles liegen und stehen lassen und raus, wenn die Sonne scheint
  2. Mehr Schokolade essen
  3. Schalen verwenden:

Erst natürlich ich: Viel mehr anziehen, Jacke, Schal, Handschuhe, Pulli, etc.

Aber auch vom Obst her ist diese Zeit interessant, weil ich jetzt viel Obst esse, wo ich die Schalen verwenden kann. Weniger Müll, mehr Hilfe in Haus und Garten. Geld gespart.

Zum Beispiel die Schalen von Bananen, Äpfeln und Birnen sind ein wunderbarer Dünger für Rosen und alles andere im Garten. Ich schneide sie schön klein, dann fallen sie nicht so auf. Braun werden sie eh sehr schnell. (Der Nachbar meinte, er schneidet die Schalen auch klein, trocknet sie in der Röhre, dann nehmen sie weniger Platz in der Mülltonne ein, ein witziger Vogel, der Nachbar).

Die Schalen von Zitrusfrüchten nutze ich auch komplett. Entweder als Abrieb zum Würzen, oder in grobe Stücke geteilt als Entkalker (mit heißem Wasser) in Töpfen, Vasen, Wasserkocher, Becken usw.

Lange habe ich überlegt, wie ich die Zitronensäure in Abflüssen nutzen kann, da kann ich ja schlecht die Schalenstücke reinpfriemeln. Dabei ist es ganz einfach: Ich weiche die Schalenstücke über Nacht in Wasser ein, dieses Wasser in die Abflüsse und nach ein paar Stunden durchspülen – und schon ist er wieder frei, der Abfluss.

Und wenn das alles nicht hilft, um meine Stimmung aufzubessern, ja mei, dann gibt es eben Käsefondue. Oder Kuchen. Oder Auflauf.

Was machst du gegen den Herbst- und Winterblues? Bitte schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Interessanter Ansatz, um die Armut in der Welt zu bekämpfen: Gib den Armen einfach Geld, die meisten Menschen investieren das klug und entkommen so der Armutsfalle. GiveDirectly (englisch)

Spruch des Tages: Wenn du glaubst, du bist zu klein um eine Auswirkung zu haben, dann schlaf doch mal mit einem Moskito im Zimmer…
Dalai Lama