Quietsch

Selber kochen, Reste verwerten, Energie sparen?

Gerade jetzt im Frühjahr, wenn ich tagsüber die Heizung ausmache und die Sonne und Wärme genieße und es am Abend dann doch wieder kalt in der Wohnung wird, dann ist bei mir Backzeit – Röhrenzeit.

Und das ist so eine Quiche eine sehr gute Lösung. (Mein Rezept braucht fast 50 Minuten Backzeit, da ist die Küche schön warm und ein Teil der Wohnung auch).

Warum Quietsch? Ich habe ja eine französische Freundin. Und die hat mal erzählt, alle ihre deutschen Kolleg*innen würden immer Quietsch Lorrähn sagen, und so sagt sie das halt auch. Und ich eben auch. Also heute eine Quietsch, wenn auch ohne Lorrähn.

Für den Teig verknete ich 250 g Mehl, ein wenig Salz, 1 Teel. Zucker, 150 g kalte Butter, bzw. veganen Butterersatz, 1 Ei und 6 Eßl. Hafermilch zu einem geschmeidigen Knetteig. Geht am besten und am schnellsten mit den Händen. Nicht total angenehm, aber mei.

Den Teig drücke ich dann in die Form. Und weil es genug Teig ist, gleich noch in eine zweite, kleinere Form, so habe ich gleich noch eine Portion zum Einfrieren. Laut Rezept muss der Teig jetzt 3 Stunden in den Kühlschrank. Der Sinn erschließt sich mir nicht, aber manchmal mache ich das, was auf dem Zettel steht.

Auf den Teig kommt jetzt der „Rumfort“. Also das war rumliegt und fort muss. Morgen es Paprika, die schon bessere Tage gesehen hat, ein wenig Mais und Käse, der auch eher trocken ist als schmackhaft. Neulich wars Lauch und davor alte Tomaten. Käse ist bei mir immer dabei.

Bis jetzt ists eine leckere Tarte. Zur Quiche wird’s durch den Guss:

4 Eier, 2 kleine Essl. Mehl, 250 ml Hafermilch, 250 ml Quark oder alte Sahne oder Rahm, halt was Weißes, Gewürze. Das wird verrührt, nicht zu gründlich und über den Belag gekippt.

(So eine Quiche ist mit 5 Eiern auch ein gutes Rezept, wenn die Eier schon ein paar Tage bei dir rumliegen und nicht mehr so super frisch sind. Dem Rezept schadet es nicht).

Bei 210 °C 15 Minuten backen, zurückschalten auf 180 °C und so lange backen, bis der Guss gestockt ist. Das dauert bei mir mindestens eine halbe Stunde. Die letzten paar Minuten mache ich die Röhre schon aus, das heizt genug nach, dass du dir noch immer die Zunge verbrennen kannst, wenn du zu gierig bist.

Wie gesagt, die Quiche lässt sich super einfrieren, schmeckt kalt oder aufgewärmt.

Geht bestimmt auch ohne Käse und mit Obst als Kuchen, was meinst du?

Bon appetit

Bonustrack: Von dem Bio-Balkon-Kongress der Birgit Schattling habe ich dir ja schon vorgeschwärmt. Jetzt im Mai kommt ein Best of der ersten Kongresse, wieder kostenlos und bestimmt wieder sehr interessant: Hier gehts zur Anmeldung.

Spruch des Tages: Halte an deinen Fehler nicht fest, nur weil du lange gebraucht hast, sie zu perfektionieren.

Und hier wieder das Video fürs Herz, diesmal rote Panda.

Bleibt gesund und fröhlich und macht euch die Welt, wie sie euch gefällt.


Trittstein-Biotop

Die letzten Tage habe ich ja am Bio-Balkon-Kongress teilgenommen. Zeitaufwendig, aber sehr informativ. Gut gemacht, abwechslungsreich. Danke, Birgit Schattling. Ich hoffe sehr, es gibt nächstes Jahr wieder einen Kongress, da will ich wieder dabei sein. (Jaja, Pläne gehen schnell – schief)

Jetzt liegen noch immer 4 vollgeschriebene Zettel auf meinem Schreibtisch, links, denen ich nachgehen möchte, Tipps zum Aufschreiben, Pflanzen zum Kaufen.

Was mich begeistert hat:

  • Es gibt ganz viele Menschen und Organisationen, die auf der gleichen Wellenlänge sind, ähnliche Ziele haben, sich informieren, kümmern und ihr Wissen teilen.
  • In Städten gibt es oft sehr viel mehr Pflanzen und Tiere – Arten und Anzahl – als im Umland. Sie werden nicht gejagt, die Erde wird nicht gedüngt und gespritzt. Es wird weniger gejätet.
  • Die Aussage von Mitarbeitern von Gärtnereien, wie Pflanzen vermehrt werden – und dass man diese neuen Pflanzen dann ja verschenken kann. Ist ja in unserem Wirtschaftssystem eigentlich geschäftsschädigend. Genau meine Philosophie: Verschenken statt wegwerfen.
  • Und dann habe ich noch dieses neue Wort gelernt: Trittstein-Biotop. Die Frage ist ja berechtigt. Bringt es das überhaupt? Der eine Balkonkasten? Die eine Pflanzschale auf der Treppe vor dem Haus? Der eine Busch auf der Rasenfläche? Und die Antwort ist ein klares JA!!!! Vor allem, wenn die Blüte ungefüllt ist (nur dann bietet sie nennenswert Nektar und Pollen). Und wenn sie nach Möglichkeit heimisch ist (und da gibt es inzwischen Gärtnereien, die sich auf heimische Wildpflanzen spezialisiert haben. Noch dazu Bio). Denn dann können Insekten auf dem Weg von der einen Wiese zum anderen Park bei dir Auftanken. Wie die Raststätte auf der Autobahn. Dann ist dein Blumentopf ein Trittstein-Biotop. Gefällt mir.
  • Jeder Balkon zählt, und es gibt Pflanzen für jeden Balkon. Ein paar Favoriten haben sich rauskristallisiert: ungefüllte Glockenblumen sind Nahrung für sehr viele Insekten. Brennnesseln ebenfalls. Und es gibt kleinwüchsige Weiden. Salweide und Mandelweide, die auf dem Balkon gedeihen können und ganz früh im Jahr Pollen und Nektar für Insekten bieten.

Am Freitag geh ich einkaufen. 🙂

Und noch ein schönes Wort habe ich gelernt, das ist für dich zum Schmunzeln. Ist von  Monika-Maria Ehliah und ihrem Blog Zauberei mit Buchstaben. Das Wort ist Schlampampe und da oute ich mich mal. Ja, ich bin eine Schlampampe. Und ich bin es gern! Danke Monika-Maria.

Bonustrack: Zwei Seiten zum Thema Wildbienen: Wildbienengarten und Faszination Wildbienen.

Und noch ein schönes Video von David Attenborough von einem jungen Tiger

Bleib gesund und fröhlich und komme gut durch diese Zeit.