Immer auf die Kleinen

Leider.

Zur Zeit fällt mir Optimismus wirklich schwer. Klar gibts ein paar gute Nachrichten. Im Großen und Ganzen überwiegt aber die Krise.

  • Dauerbrenner Klimaveränderung, Artensterben, Bodenerosion und die Auswirkungen auf die Erzeugung von Lebensmitteln
  • Corona noch nicht wirklich vorbei
  • Der Krieg in der Ukraine auch nicht
  • Energiekrise
  • Inflation wie schon lange nicht mehr.

Da wird mir gelegentlich Angst und Bange. Immer öfter bin ich froh, dass ich schon etwas älter bin. Und keine Kinder habe.

Jammern will ich aber nicht, noch nicht mal auf dem hohen Niveau, auf dem wir Deutsche uns doch befinden. Zumindest die Meisten von uns. Viele überlegen jetzt, ob und wo sie sparen können/sollen/müssen. Und wenn wir da nicht aufpassen, dann bricht uns die ganze lokale und regionale Infrastruktur weg.

Denn, treffen wird es wieder mal die Kleinen. Wie immer. Also die kleinen Selbstständigen, die Handwerker, die kleinen Händler, die lokalen Anbieter von Kunst und Kultur, die Dienstleister, etc.

Von daher, ja, spare, aber investiere auch. Investiere in:

  • deine Friseurin
  • den kleinen Blumenladen ums Eck
  • dein Lieblingsrestaurant/den Döner/den AsiaWok, den Bratwurst- und Pommesstand
  • bring die Kleidung, die du schon lange ändern lassen wolltest, zur Schneiderin
  • die Schuhe zum Schuster
  • wenn es irgendwie geht, engagiere eine Reinemachefrau oder lass dir im Garten helfen, bei der Renovierung der Wohnung.
  • kaufe mehr auf dem Markt, beim Metzger, beim Bäcker, im Bioladen
  • geh ins Kino (unseres hat jetzt für immer geschlossen, das ist herb), ins Theater, ins Kabarett, ins Konzert
  • kaufe im Buchladen in deiner Stadt, in der kleinen Boutique, in der Drogerie ums Eck, im Wollgeschäft
  • geh zur Fußpflege, zur Massage, zur Kosmetikerin
  • werde Mitglied im Chor, im Sportverein, in der Theatergruppe

Stell dir vor, das gäbe es alles nicht mehr. Wie würde deine Gemeinde dann ausschauen? Möchtest du das?

Und kaufe möglichst viel von privat. Tauschmärkte, Flohmärkte, Ebay und andere Plattformen im Internet. Spende, was du nicht mehr brauchst und nicht mehr zuhause haben möchtest. Auch so kannst du Menschen helfen, die gerade knapp bei Kasse sind. Weil sie so entweder ein paar Euro mehr in der Tasche haben, oder eben das Benötigte billiger kaufen können. Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich bei der Tafel helfe und Privatleute kommen vorbei und bringen eine Box mit Obst oder Gemüse. Firmen sammeln auch gelegentlich und kaufen dann Süßigkeiten – für die Kinder.

So kannst du helfen, dass es die Kleinen nicht ganz so hart trifft.

Wir schaffen es entweder zusammen – oder gar nicht. Und du handelst so auch ausgesprochen ökologisch. Danke.

Bonustipp für die Allerkleinsten: Jetzt ist eine gute Zeit, Nistkästen zu reinigen. Die Vogelbrut ist gelaufen und die Wintergäste sind noch nicht eingezogen. Es empfiehlt sich präventiv mit FFP3-Masken zu arbeiten wenn man Nistkästen reinigt oder andere Arbeiten durchführt die Stäube produzieren, so vermeidest du Infektionen durch Hantaviren oder andere Erreger.

Bonustrack: Die Paten der Nacht wollen die Lichtverschmutzung reduzieren. Auch was zum Sparen 🙂