Raucher und Nichtraucher, Fleischesser und Veganer

Ist lange her, aber ja, ich habe geraucht. Das kam für mich recht überraschend. War nicht geplant, hätte ich nie von mir gedacht. Aber so wars: Ein Bekannter sagte: Halt mal meine Zigarette. Und ich dachte, wenn ich sie schon halte, dann kann ich sie auch rauchen. Gedacht, getan und schon war ich Raucherin. 13 Jahre lang. Dann konnte ich zum Glück aufhören. Wie?

Vielleicht erinnerst du dich. Raucher und Nichtraucher, das war früher (vor 30 Jahren und länger) so eine ewige Debatte.

  • Musst du schon wieder qualmen?
  • Können wir mal lüften, ist ja eklig hier?
  • Kannst du nicht zum Rauchen raus gehen?
  • He, mach die Kippe aus, wir wollen loooos!

Und wir Raucher fanden diese nörgelnden Nichtraucher extrem intolerant, ewig diese Lüfterei, war doch kalt draußen. Und die Abgase der Autos kamen so ins Zimmer, das war doch nicht besser, oder? Und außerdem wars ja erlaubt und dein Parfum finde ich auch nicht so prickelnd, aber sag ich da was? Nein! Und ich habe so viele Steuern bezahlt davon haben ALLE Anderen ja soviel profitiert. Ohne uns Raucher wäre der Staat doch pleite…….

Dass Rauchen irgendwie nicht so gesund für mich war, das war klar, aber egal. Und dass das Passivrauchen zumindest unangenehm war, wenn nicht ebenfalls ungesund für die Anderen, naja, konnte ich mir schon denken. Hat aber nicht dazu geführt, dass ich ernsthaft aufgehört hätte. Das Genörgel hat mich schon gestört, immer öfter zum Rauchen auf den Balkon oder auf die Straße zu müssen war schon lästig. Und irgendwann kam dann der Mann meines Herzens und sagte: Entweder du hörst auf oder ich fang an. Das hat dann gewirkt und so ging’s. Lustigerweise haben fast alle Nörgler kurz drauf angefangen zu rauchen. So ists im Leben. 😉

Und jetzt haben wir ähnliche Debatten mit Fleisch. Dass zu viel tierische Produkte für uns selbst ungesund sind, das wissen wir. Irgendwie. Das reicht aber kaum zum Reduzieren oder gar ganz aufhören. Die Veganer mit ihrem ewig erhobenen Zeigefinger nerven die Steakarier. Dabei ist der Zeigefinger oft gar nicht in der Luft, der Veganer isst nur was Anderes. Dass die Produktion von tierischer Nahrung massive ökologische Schäden anrichtet, zu Hunger in der Welt führt, die Regenwälder abgeholzt werden, das Grundwasser verseucht wird, die Artenvielfalt leidet, all das können die Fleischesser wissen. Dass muss ich als Vegetarierin mit leichtem Hang zur Veganerin gar nicht erzählen. Und irgendwann wird hoffentlich der Groschen fallen und die Fleischfraktion erkennt, welchen Schaden sie bei ihren Liebsten, ihren Eltern, ihren Freunden anrichten. Nicht so direkt wir beim Passivrauchen. Mittelbarer. Aber spürbar. Und dann gibts da vielleicht auch endlich ein Umdenken. Weil direkt absichtlich schaden würden sie uns nicht. Hoffe ich jedenfalls.

Übrigens: Nur 5 % des erzeugten Soja wird direkt von Menschen gegessen, als Tofu, Soja, Tempeh, Sojasauce. Der Rest landet im Tiermagen.

Bonustrack: Wenn du in deinem Garten was für die Artenvielfalt tun willst, da gibt es eine schöne Initiative: Tausende Gärten – Tausende Arten. Vielleicht findest du da Inspiration.

Der Spruch der Woche, jetzt wo es draußen auf Feld und Wiese wieder blüht. Bitte denke dran: „Die Gepflückte Blume kann nie Kinder kriegen„. Wildsammlung richtet großen Schaden an.

Was fürs Herz: noch ein Video über die Freundschaft zwischen einem Panther und einem Rottweiler.


Gesundes Essen

Gestern war wieder mal ein Tag, an dem alle Pläne ins Wasser fielen. Wörtlich. Es hat geregnet. Nicht sintflutartig, nur dauernd. Ist ja nötig und schön und gut und jetzt ist auch mein Regenfass wieder voll. Ich muss heute nicht gießen und morgen nicht und übermorgen auch nicht. Aber dennoch. Hallo Wetter! Es ist Sommer!

Naja, wir haben das Beste draus gemacht. Schreibtisch. Couch. Katze streicheln, viel nix. Und die Kühle ausgenutzt und wieder mal die Backröhre arbeiten lassen. Ich habe Buchteln gemacht:

  • 500 g Mehl (ich nehme gerne 2/3 Weizenmehl und noch ein anderes dazu, diesmal war es Buchweizenmehl, gibt mehr Geschmack und ist gesünder) in eine schön große Schüssel geben und eine Mulde hinein drücken.
  • In diese Mulde kommen 100 g Zucker (oder weniger, aber hey: es ist eine Süßspeise), darüber krümelst du eine Packung Hefe und bestreust das mit nochmals 2 Eßl. Zucker.
  • Das verknetest du mit ca. 250 ml lauwarmem Wasser und, falls nötig, mit etwas Hafermilch.
  • Gehen lassen, neu kneten, gehen lassen, neu kneten und dann mit einem Eßl. so Buchteln (wie Nockerln) abstechen und mit etwas Abstand in eine gefettete Form setzen. (Dafür nehme ich gerne die Aluschalen vom takeout oder dem türkischen Baklava oder vom französischen Käsekuchen, so ganz ohne Aluschalen komme ich noch nicht aus, leider. Die Aluschalen haben den Vorteil, dass sie sich beim ersten Mal, also takeout usw., ganz leicht spülen lassen, die Buchten aber backen ein und dann schmeiß ich die Schalen weg).
  • Um die Buchteln rum gießt du dann noch etwas Hafermilch an, so 1 cm hoch und lässt das Ganze nochmals gehen. Etwas Margarine und Zucker obendrauf, gerne auch Zimtzucker sagt mein Schatz.
  • Dann ab in die Röhre (ohne Vorheizen, bitte) und bei 180 °C ca. 40 Minuten backen. Unsere Röhre ist schnell, vielleicht brauchst du etwas länger.
  • Riecht gut, wärmt die Küche und wenn es fertig ist schmeckt es gut zu Pflaumenkompott.

Wieso ist das gesund? Naja, es ist vegan, wenn es dir gelingt die Hefediskussion zu ignorieren. Und vegan zu essen, das hilft anscheinend dem Klima (also dir und deiner Familie und deinen Freunden und den Eisbären und den Pinguinen und auch deiner Katze und deinem Hund) am Meisten und sofort, nicht erst in 20 Jahren.

Und wenn das mal nicht gesund ist!

Zu diesem Thema habe ich einen Buchtipp für euch. Das Buch gibt es schon ein paar Jahre, habe es aber jetzt erst bei Tauschticket bekommen:

Wir sind das Klima! – Wie wir unseren Planeten schon beim Frühstück retten können“ von Jonathan Safran Foer. Das Buch kann ich euch nur ans Herz und vor die Augen legen. Er schreibt gut und überzeugend.

Bonustrack: Filme von Sir David Attenborough, dem genialen englischen Tierfilmes und dem WWF. Sie zeigen wie schön unsere Erde ist – und was wir verlieren werden, wenn wir so weiter machen.

Gesehen am Straßenrand: Es gibt doch tatsächlich Ampeln, die anzeigen, wie lange sie noch rot sind. So weißt du, ob es sich lohnt den Motor abzuschalten. Cool.