Lebensmittelpreise und Lösungen

Puh, Essen ist teuer geworden. Ob hier oder woanders, ich spüre den Einkauf im Geldbeutel.

Ob die Ursache jetzt Corona heißt, oder der Krieg in der Ukraine, oder die Klimaveränderung samt Schäden an Pflanze und Tier. Das kann ich mir raussuchen. Wahrscheinlich von allem was. Dazu kommt natürlich noch der Mitnahmeeffekt. Preise sind nicht immer durch Kosten erhöht worden, sondern auch oft, um den Gewinn zu steigern. So hat z.B. die Firma Nestlé schon vor dem Krieg in der Ukraine deutlich erhöht: Artikel der Tagesschau.

Und jetzt kommen wieder die alten Lösungen auf den Tisch:

Zum Beispiel Bio sei Luxus, der jetzt unverantwortlich ist, wenn es darum geht die Ernährung der Deutschen sicherzustellen. Die Forderungen noch mehr Fläche auf ökologischen Anbau umzustellen sei ein wirtschaftlicher Wahnsinn und sozial überhaupt nicht vertretbar.

Auch die Bestrebungen landwirtschaftliche Flächen still zu legen, um der Natur und der Biodiveristät eine Chance zu geben sei absolut nicht machbar, unter den jetzigen Bedingungen.

Dazu zwei Zahlen, beides Schätzungen:

Ca. 30 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche dient dem Anbau von Energiepflanzen, also zur Erzeugung von Biogas. Um den Benzinpreis niedrig zu halten. Sozialschwache fahren selten Auto, wenn überhaupt. Wenn ich mir schon um die sozialschwachen Mitmenschen Gedanken machen will, und dass die auch genug bezahlbares Essen kriegen, dann gäbe es ratzfatz jede Menge bestes Ackerland, um diese Ernährung sicher zu stellen.

(Nur so am Rande: Ich bin dafür statt Raps und Mais und andere Energiepflanzen anzubauen auf diesen Flächen direkt Photovoltaik aufzustellen. So spart man sich die Umwandlung von Biogas in Strom, was ja nicht verlustfrei geht. Es wird kein CO2 freigesetzt, muss nichts gedüngt werden, nichts gespritzt und nicht bewässert. Und die Böden können sich erholen und dienen in ein paar Jahren dann gerne wieder als Ackerflächen. Und dann ist auch genug Strom da für all die E-Autos. Aber mich fragt ja niemand).

Auf weiteren 30 % werden Futtermittel angebaut. Für all die Schweine und Rinder und Hühner und Puten, die dann als Nahrung herhalten müssen. Auch hier gäbe es ganz viel Acker, um wesentlich effizienter Nahrungsmittel zu produzieren. Die Zahlen sind hier sehr unterschiedlich, von 2 kg Getreide für 1 kg Fleisch bis hin zu 20 kg Getreide/kg Fleisch. Da kann ich es mir wieder raussuchen.

Die konventionelle Landwirtschaft verbraucht darüber hinaus viel mehr Energie für die Erzeugung von Düngern und Pestiziden. Auch werden die Produkte viel mehr über Land transportiert, damit die Schlachtung oder die Verpackung oder die Veredelung ein paar Cent billiger ist. Ställe und Gewächshäuser wollen ebenso beheizt werden.

Bio legt viel mehr Wert auf regional und saisonal. Und verbraucht daher auch weniger Benzin, Diesel, Strom, Gas. Bio ist also eher die Lösung als das Problem. Außer für die konventionellen Landwirte und ihre Lieferanten.

Bonustrack: Falls du dich mehr selbst versorgen willst: schöne Seite von smarticular zu diesem Thema.

Und noch ein Bonustrack: Es gibt jetzt wieder eine Petition für ein Europa ohne Tierversuche

Spruch der Woche: Es kommt nicht darauf an, die Welt zu verbessern, sondern darauf, sie zu verschonen (Odo Marquard)