Sammelsurium

Relativ häufig hält sich das Leben nicht an meine Bestellung. Kennst du bestimmt auch. Deshalb heute nur ein paar kurze Anmerkungen.

„Erst wenn das Schiff untergeht, weißt du, wie schön es an Land war.“

„Zusammen Eis essen ist schöner als streiten.“

„Gewohnheiten sind gute Freunde, außer du willst sie loswerden.“

„Wenn du dir gleichzeitig den Fuß brichst und Corona kriegst, dann weißt du deine Freunde und Nachbarn wirklich zu schätzen. Vor allem, wenn die Familie viel zu weit weg ist, um zu helfen.“ Und wenn du so schön geholfen bekommst oder bekommen hast, dann gib das Geschenk weiter und helfe anderen. Wie es der Nachbar so schön sagte: Man muss helfen, wir sind doch alle Menschen.

Ich habe ja jetzt viel Zeit auf der Couch und da ein sehr interessantes Buch gelesen: „Im Grunde gut“ von Rutger Bregman. Er bestätigt mir weitestgehend, was ich eh schon glaube (das ist doch immer wieder schön, oder?). Nämlich, die Menschen sind im Großen und Ganzen gut. Friedlich, hilfsbereit, freundlich. Klar gibt es immer wieder ganz große Ars… – Ausnahmen. Meist sind die jedoch von anderen Menschen oder den Umständen ganz massiv manipuliert worden. Es gibt ja viele Untersuchungen und Theorien, die das bösartige Tier im Menschen „bewiesen“ haben. Bregman nimmt sich jetzt diese Untersuchungen und Theorien vor, schaut noch mal genau in die Quellen und kommt zu ganz anderen Ergebnissen.

Manchmal kriege ich ja echt die Krise, Umweltschutz, Corona und Politik lassen mich an Hirn und Herz von meinen Mitmenschen zweifeln. Und da war das genau das richtige Buch zur rechten Zeit. Wenn du auch Angst vor der Zukunft hast und glaubst, dass alles unweigerlich den Bach runtergeht, dann schau doch mal in das Buch rein.

Für ganz Spontane: Vom 18.03.2022 bis 27.03.2022 findet der 9. Bio-Balkon Kongress statt: Kann man Tiere pflanzen? Ich hab mich angemeldet, keine Ahnung was da auf mich zukommt. Das Thema ist jedoch interessant für mich. Kostet nix, bin ich auch ganz schnell wieder raus. Hier ist der link, wenn dich das interessiert. Vielleicht treffen wir uns dort ja mal.

Bonustrack: Und nochmal zum Thema Insektengärten. Ich glaube, davon habe ich schon mal geschrieben, grübel grübel. Naja, Wiederholungen haben ja ihre Berechtigung. Das Hortus-Netzwerk erklärt Insektengärten und hilft bei der Umsetzung.

Spruch des Tages: Die kleine Packung, die ich aufesse ist günstiger als die Großpackung, wo ich einen Teil dann wegwerfe… Und manchmal sind Packungen wirklich einfach zu groß. Hilfe.


Nochmal drei Dinge – aber dann ist erst mal Schluss

Versprochen, im nächsten Beitrag geht es um was Anderes als Dauerregen & Co. Frankreich, so viel sei schon verraten. Aber zunächst nochmals drei Anregungen, wie du deine Gemeinde, deine Gegend unterstützen kannst, mit potentiellen krassen Wetterereignissen besser fertig zu werden:

  1. Stärke die lokale/regionale Wirtschaft. Dieses Thema hatte ich schon mal, ich geb’s zu. Ich recycle eben gerne 😉
    Also: Was geht, das kaufe ich hier vor Ort. Das klingt jetzt fast nach Protektionismus. Und das will ich nicht. Es gibt hier viel zu kaufen, das mag ich gar nicht. Und nicht alles was ich essen möchte, das gibt es hier. Die Einschränkungen des Lebens in der Kleinststadt gefallen mir nicht. Andererseits weiß ich gar nicht wirklich, was es hier in der Gegend so gibt. Und da beginnt das Abenteuer: Mal andere Wege gehen oder fahren, mit Nachbarn, Kollegen ins Gespräch kommen und fragen: „Wo kaufst du Brot/Obst/Schuhe/Druckerpatronen?“ Es gibt hier bestimmt viel mehr als ich weiß. Und bei dir um die Ecke wahrscheinlich ebenso. Eine bequeme Möglichkeit nutze ich ganz gerne: Ich setzte mich in die Straßenbahn oder in den Bus, fahre mit bis zur Endhaltestelle und dann wieder zurück zum Startpunkt. Macht die Fahrer nervös, das gebe ich zu. Aber so komme ich in Straßen, die kenne ich nicht und sehe Läden, die kenne ich auch noch nicht. So sehr ich öffentliche Verkehrsmittel nicht mag, diese Ausflüge mag ich gerne.
    Tja, und warum hilft das jetzt deiner Gemeinde gegen die Folgen von Hochwasser, Trockenheit, Sturm und was dem Wetter womöglich noch so einfällt?
    Wenn du lokal/regional kaufst, dann sicherst du hier Arbeitsplätze, Infrastruktur, die Steuern bleiben hier (halbwegs) und vor allem: dein Geld bleibt hier – und wird hier immer wieder ausgegeben. Es bereichert nicht Händler, die ganz wo anders wohnen und garantiert nicht hier tanken oder in der Apotheke ein Aspirin kaufen. So kommen deine Euro eventuell auch zu dir zurück.
  2. Überprüfe dein Wegwerfverhalten. Nicht alles ist wirklich ein Fall für die Tonne. Vieles kannst du – mit etwas Mühe – an Nachbarn, Kollegen, Freunde verschenken. Vieles kannst du spenden oder recyceln. Kindergärten und Pflegeheime freuen sich über Papiere, Stoffreste, Knöpfe, Spiele, Bücher. Die Liste ist lang. Im Urlaub sah ich am Rathaus einer kleinen Gemeinde ein wunderschönes Schild: „Gib deinem Müll die Chance auf ein zweites Leben. Kompostiere“. Ist doch herrlich, oder? Auch so können Arbeitsplätze entstehen, genau hier, wo du lebst.
    Du senkst so die Kosten für die Entsorgung deines Überflusses (wird ja in vielen Gemeinden noch immer subventioniert). Es gibt dann kleinere Tonnen, weniger Mülltransporte, weniger Müllkippen. Weniger Müllgebühren werden anfallen. Und dieses Geld kann dann sinnvoller verwendet werden. Und auch du wirst so Geld sparen können, denn früher oder später bekommst du den „Müll“ von Nachbarn oder Kollegen oder Freunden. Ist halt auch alles eine Sache der Definition.
  3. Engagiere dich ehrenamtlich. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele „Selbstverständlichkeiten“ heute nur durch Ehrenamt existieren. Aufgaben, die man eigentlich für staatliche Aufgaben hält. Die Feuerwehr, das THW, die Rettungsdienste, die Betreuung von Kindern, Kranken und Senioren, Sportvereine, Chöre, die Tafel, Museen, Theatergruppen, Büchereien, die Pflege von Grünanlagen, Tierheime. Du findest bestimmt eine Organisation, der du helfen kannst.
    Und so stärkst du den Zusammenhalt in deiner Gemeinde/deiner Region. Findest neue Freunde. Und wenn es dann zur Überschwemmung kommt oder zum Sturm, dann sind viele Hände da, die helfen: löschen, aufräumen, Wasser abpumpen, trösten, wieder aufbauen…

Bonustrack: So testest du, ob du das Klima retten könntest. Das Spiel „Können Sie Klimakanzler:in?

Spruch des Tages: „Machen ist wie wollen, nur krasser.“  Motto des Hortus Netzwerks