Unverpackt

Die Bundestagswahl ist gelaufen. So wie es ausschaut, werden wir auf eine politische deutsche Lösung der Klimakrise wohl noch warten müssen. Nunja, dann packen wir es eben weiter selber an. Bist du dabei?

Zum Beispiel so:

Endlich gibts hier in W-heim auch einen Unverpackt-Laden. Sogar in der Innenstadt. Mit ganz viel Bio-Produkten.

Die Vorteile liegen ja klar auf der Hand.

Für mich zusätzlich interessant ist, dass ich endlich nur so viel kaufen muss, wie ich tatsächlich brauche. Da steht im Rezept: 150 g Dingensbummens. Kaufen kann ich aber nur 1 kg. Dann steht der Rest im Regal. Und wenns mir schon beim ersten Mal nicht geschmeckt hat, dann steht der Rest lange 🙂

So spart der Unverpacktladen nicht nur Verpackungen sondern verhindert Verschwendung von Lebensmitteln.

Zum Glück habe ich viele leichte (jaja, ist Plastik, ich geb’s ja zu. Ist aber nur für den Transport), gut schließende Dosen. Die stören beim Einkaufen dann nicht weiter.

W-heim ist ja ein eher kleiner Ort, noch dazu mit vielen Ortsteilen. Zur Zeit stehen immer wieder Läden leer. Auch deswegen finde ich es schön, dass es jetzt einen interessanten neuen Laden gibt. So bleibt vielleicht doch mehr Kaufkraft hier. Und wandert nicht zu Amazon und Co.

Viele der Produkte sind dann noch dazu regional.

Wow.

Viel besser gehts wohl kaum.

Wie ist es bei dir? Kaufst du im Unverpackt-Laden ein? Was kaufst du, wie organisierst du das? Und wenn nicht, warum nicht? Bitte schreib doch mal einen Kommentar.

Bonustrack: Die Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ von und mit Dr. Eckart von Hirschhausen.

Spruch der Woche:
Das Ende ist ein Preis, den man für jeden Anfang zahlen muss.
Michael Michaelowitsch Prischwin

Nochmal drei Dinge – aber dann ist erst mal Schluss

Versprochen, im nächsten Beitrag geht es um was Anderes als Dauerregen & Co. Frankreich, so viel sei schon verraten. Aber zunächst nochmals drei Anregungen, wie du deine Gemeinde, deine Gegend unterstützen kannst, mit potentiellen krassen Wetterereignissen besser fertig zu werden:

  1. Stärke die lokale/regionale Wirtschaft. Dieses Thema hatte ich schon mal, ich geb’s zu. Ich recycle eben gerne 😉
    Also: Was geht, das kaufe ich hier vor Ort. Das klingt jetzt fast nach Protektionismus. Und das will ich nicht. Es gibt hier viel zu kaufen, das mag ich gar nicht. Und nicht alles was ich essen möchte, das gibt es hier. Die Einschränkungen des Lebens in der Kleinststadt gefallen mir nicht. Andererseits weiß ich gar nicht wirklich, was es hier in der Gegend so gibt. Und da beginnt das Abenteuer: Mal andere Wege gehen oder fahren, mit Nachbarn, Kollegen ins Gespräch kommen und fragen: „Wo kaufst du Brot/Obst/Schuhe/Druckerpatronen?“ Es gibt hier bestimmt viel mehr als ich weiß. Und bei dir um die Ecke wahrscheinlich ebenso. Eine bequeme Möglichkeit nutze ich ganz gerne: Ich setzte mich in die Straßenbahn oder in den Bus, fahre mit bis zur Endhaltestelle und dann wieder zurück zum Startpunkt. Macht die Fahrer nervös, das gebe ich zu. Aber so komme ich in Straßen, die kenne ich nicht und sehe Läden, die kenne ich auch noch nicht. So sehr ich öffentliche Verkehrsmittel nicht mag, diese Ausflüge mag ich gerne.
    Tja, und warum hilft das jetzt deiner Gemeinde gegen die Folgen von Hochwasser, Trockenheit, Sturm und was dem Wetter womöglich noch so einfällt?
    Wenn du lokal/regional kaufst, dann sicherst du hier Arbeitsplätze, Infrastruktur, die Steuern bleiben hier (halbwegs) und vor allem: dein Geld bleibt hier – und wird hier immer wieder ausgegeben. Es bereichert nicht Händler, die ganz wo anders wohnen und garantiert nicht hier tanken oder in der Apotheke ein Aspirin kaufen. So kommen deine Euro eventuell auch zu dir zurück.
  2. Überprüfe dein Wegwerfverhalten. Nicht alles ist wirklich ein Fall für die Tonne. Vieles kannst du – mit etwas Mühe – an Nachbarn, Kollegen, Freunde verschenken. Vieles kannst du spenden oder recyceln. Kindergärten und Pflegeheime freuen sich über Papiere, Stoffreste, Knöpfe, Spiele, Bücher. Die Liste ist lang. Im Urlaub sah ich am Rathaus einer kleinen Gemeinde ein wunderschönes Schild: „Gib deinem Müll die Chance auf ein zweites Leben. Kompostiere“. Ist doch herrlich, oder? Auch so können Arbeitsplätze entstehen, genau hier, wo du lebst.
    Du senkst so die Kosten für die Entsorgung deines Überflusses (wird ja in vielen Gemeinden noch immer subventioniert). Es gibt dann kleinere Tonnen, weniger Mülltransporte, weniger Müllkippen. Weniger Müllgebühren werden anfallen. Und dieses Geld kann dann sinnvoller verwendet werden. Und auch du wirst so Geld sparen können, denn früher oder später bekommst du den „Müll“ von Nachbarn oder Kollegen oder Freunden. Ist halt auch alles eine Sache der Definition.
  3. Engagiere dich ehrenamtlich. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele „Selbstverständlichkeiten“ heute nur durch Ehrenamt existieren. Aufgaben, die man eigentlich für staatliche Aufgaben hält. Die Feuerwehr, das THW, die Rettungsdienste, die Betreuung von Kindern, Kranken und Senioren, Sportvereine, Chöre, die Tafel, Museen, Theatergruppen, Büchereien, die Pflege von Grünanlagen, Tierheime. Du findest bestimmt eine Organisation, der du helfen kannst.
    Und so stärkst du den Zusammenhalt in deiner Gemeinde/deiner Region. Findest neue Freunde. Und wenn es dann zur Überschwemmung kommt oder zum Sturm, dann sind viele Hände da, die helfen: löschen, aufräumen, Wasser abpumpen, trösten, wieder aufbauen…

Bonustrack: So testest du, ob du das Klima retten könntest. Das Spiel „Können Sie Klimakanzler:in?

Spruch des Tages: „Machen ist wie wollen, nur krasser.“  Motto des Hortus Netzwerks