Noch 3 Dinge, die du sofort tun kannst…

um die Folgen von Starkregen für deine Gemeinde und deine Region abzumildern.

Allerdings wirken sie nicht sofort. Aber hoffentlich rechtzeitig.

  1. Unterstütze oder starte ein Projekt, um die Wasserläufe in deiner Gegend zu renaturieren. Es ist eine einfache Sache der Geometrie: Wenn das Gefäß zu klein ist, für die Menge an Wasser, dann läuft das Gefäß über. Begradigte Bäche und Wasserläufe verkleinern letztlich das Gefäß für den Regen. Wenn Bäche sich wieder winden und schleifeln dürfen, dann ist viel mehr Raum für den Regen, es kommt seltener zu einer Überschwemmung.
    Aus vielen Gründen sind auch Polder sinnvoll, Überschwemmungsflächen, Wiesen, in die das Wasser hineinströmen kann, wenn der Bach/Fluss einen bestimmten Pegelstand erreicht hat. Diese Flächen lassen das Wasser dann langsam versickern, das Grundwasser wird aufgefüllt. Und sie sind ein wunderbarer Lebensraum für allerlei Getier und Gestrüpp.
    Dein Vorteil: Deine Landschaft wird schöner, abwechslungsreicher. Du wirst wieder Schmetterlinge sehen und Libellen, Röhricht. Die Vögel werden zurückkommen. Und du gestaltest deine Gegend selber mit. Das schafft eine ganz neue Verbindung. Du wirst an diesem Stück Wasser mit einem Lächeln vorbeikommen und dir denken: Das habe ich gemacht!
  2. Unterstütze oder starte ein Projekt, um deine Gemeinde zu begrünen. Machen wir es doch den Franzosen nach. Da gibt es seit Jahrzehnten die „ville fleurie“. Also das Bemühen, die Stadt mit – meist blühenden – Pflanzen zu verschönern. Pflanzkästen an Brückengeländern, an Laternenmasten, auf Gehsteigen, an Geländern. Große Kübel in Fußgängerzonen, als Verkehrsberuhigung. Bepflanzte Kreisverkehre und Verkehrsinseln. Eine Augenweide.
    Schön finde ich auch ein Projekt der Nachbargemeinde: Hier entsteht ein Stadtwald. Die Eltern von Neugeborenen pflanzen auf einer Wiese einen Baum. Noch schöner wäre es, wenn die Gemeinde jeweils einen Baum dazu setzen würde. Dann würde der Wald noch schneller wachsen.
    Pflanzen in der Stadt verbessern die Luft und laden zum Bleiben ein. Die Pflanzen werden auch Schatten spenden (früher oder später) und damit ein weiteres Problem dieser neuen Wetterereignisse lösen. Es ist ja auch mit höheren Temperaturen zu rechnen und mit mehr Trockenheit. Also mit mehr Staub. Und den fischen die Pflanzen aus der Luft, wie auch viele andere Schadstoffe.
    Deine Vorteile: Eine Gemeinde, in der du dich wohlfühlst, in der du gerne bleibst. Einen Stadtwald als Naherholungsgebiet.

    In anderen Ländern wirken diese Maßnahmen bereits. Oder noch immer.

  3. Unterstütze die Organisationen in deiner Gegend, aktiv oder passiv oder mit einer Spende, die sich für den Naturschutz einsetzen. Also NABU, BUND, LBV, lokale Initiativen für die Berücksichtigung von ökologischen Interessen beim Bau von Siedlungen oder Straßen.
    Auf Utopia findest du eine Liste wichtiger Umweltorganisationen.
    Dein Vorteil: Du gestaltest deine Zukunft mit.

Auch diesmal: Erzähl es weiter, was du unternehmen willst, um deine Kollegen, deine Nachbarn, deine Gemeinde zu schützen. Vielleicht hast du Kontakte zur Tageszeitung? Zum Gemeinderat? Zur Stadtverwaltung? Sprich die Leute doch mal an.

Und du kannst gerne diesen Text wieder weiterleiten.

Bonustrack: Nächste Woche ist earth overshoot day. Berechne hier deinen ökologischen Fußabdruck.

Spruch des Tages: Man sollte eben nicht vergessen, dass Geiz keine Tugend ist, sondern zu den Todsünden zählt…
Eberhard Schell


Starkregen: 3 Dinge, die du jetzt sofort tun kannst

um deine Gemeinde, deine Gegend vor den Auswirkungen eines Starkregens zu schützen.

Ok, „schützen“ ist ziemlich übertrieben. Du kannst jedoch dafür sorgen, dass es nicht ganz so schlimm wird.

  1. Wenn es regnet, fange soviel Wasser wie möglich auf. Am bequemsten geht das mit einem sogenannten Regendieb: Das ist eine feste Verbindung zwischen Regenfallrohr und einem Wasserfass oder einer Zisterne. Das Schöne daran ist, dass es ganz automatisch funktioniert. Ist Platz in dem Wasserfass/der Zisterne, dann wird der nächste Regen dahin umgeleitet. Ist der Behälter voll, dann fließt der Regen ganz normal ab in die Kanalisation. Automatisch. Fein. Mein Vater hätte sich gefreut, der musste nämlich immer raus im Regen um das manuell zu regeln.
    Dein Vorteil: Wenn es wieder trocken ist hast du so einen schönen Wasservorrat um deine Pflanzen zu gießen, für die Vase, zum Teil zum Putzen (Haustüre, Außentreppe, Balkon, dir fällt bestimmt noch mehr ein, was du damit spülen – äh, putzen – kannst).
    Und jeder Tropfen in deinem Wasserfass läuft nicht über die Straße ab, belastet nicht die Kanalisation, vermindert das Risiko von Überschwemmungen.
    Frag doch mal bei deinen Stadtwerken nach, ob du einen Zuschuss bekommst. Schließlich hilfst du denen so, gleich zwei Probleme zu lösen: Zuviel Wasser für die Kanalisation, wenn es stark regnet. Und zu wenig Trinkwasser, wenn es dann wieder trocken wird.
  2. Pflanzen. Bestimmt bekommst du auf Balkon, Terrasse, Haustreppe, im Garten, an Zaun oder Mauer noch ein paar Pflanzen unter. Jetzt ist die Zeit, endlich das Garagendach oder den Schuppen zu begrünen. Die Steinwüste im Vorgarten zu bepflanzen (wenn es geht, dann bitte mit Pflanzen, von denen die heimischen Insekten auch was haben). Töpfe mit Pflanzen aufzustellen. Balkonkästen an den Zaun zu hängen.
    Dein Vorteil: Ich persönlich liebe Pflanzen. Sie verbessern die Luftqualität, binden Staub, sind schön anzusehen und die Beschäftigung mit ihnen entspannt mich enorm. Mir ist also jede Ausrede recht, noch ein Pflänzchen in meine Umgebung zu holen. Ach ja, viele sind ja auch essbar. Gerne ein Ableger von Nachbarn oder Freunden. Und ich mag es sehr, wenn dann auch die Insekten kommen und es flattert und brummt und summt.
    Auch hier, frag doch mal bei deiner Gemeindeverwaltung nach einem Zuschuss. Oder lass dir Ableger geben, oder die Pflanzen, die wegen Saisonwechsel ausgegraben werden.
    Pflanzen halten mit ihren Wurzeln das Erdreich fest, sie bremsen den Abfluss des Wassers, nehmen Wasser auf. Helfen also auch bei starkem Regen.
  3. Unterstütze deine Feuerwehr, das THW. Werde Mitglied, passiv oder noch besser aktiv. Spende. Wenigstens Kuchen für das nächste Feuerwehrfest. Die Feuerwehren, das THW sind die erste Verteidigungslinie, wenn es dann wirklich nass wird. Retten Menschen aus ihren Autos oder dem Keller, pumpen dir den Keller wieder leer. Leiten das Wasser… Sie sind die Helden*innen. Mach mit.
    Dein Vorteil: Du lernst einen Haufen netter Menschen kennen.

Ganz wichtig: Bitte erzähle vielen Menschen von deinen Überlegungen, deinen Handlungen. Je mehr mitmachen, desto glimpflicher geht es das nächste Mal ab.
Du kannst auch sehr gerne diesen Text an Andere weiterleiten.

Bonustrack: Was du schon immer über die Auswirkungen deines Digitalkonsum wissen wolltest: Digitalquiz vom BUND

Schönes vom Straßenrand: Fantasie ist etwas Wunderbares, gesehen im Urlaub: Alte Skistöcke in Gärten zum Anbinden von Tomatenpflanzen. Witzig.