Energie

Jetzt scheint Herr Putin zu schaffen, was ökologisch und ökonomisch schon sehr lange sinnvoll ist. Wir werden Energie sparen. Wäre mir ohne den Krieg lieber gewesen, das kann ich sagen. Hoffentlich hört das bald auf. Und mit einer intakten Ukraine. So eine Aggression sollte nicht erfolgreich sein.

Mein Beitrag ist, Energie zu sparen. Angeblich erhält Russland täglich eine Milliarde Euro von der EU für die Kohle, Öl- und Gaslieferungen. Damit kann er lange Krieg führen.

Und durch Energie sparen können wir diese Lieferungen ganz schnell verringern oder beenden. Und damit den Krieg.

Wenn wir das auch noch halbwegs ökologisch hinkriegen und vor allem ohne Atomstrom, dann wird das unser Leben sogar verbessern.

Die Energie, die ich selbst verbrauche – also Strom, Gas und Benzin – die kann ich ziemlich genau messen. Und schauen, wo ich da noch sparen kann. Heizung runter drehen, Licht ausmachen, wenn ich den Raum verlasse. Nicht so viel Auto fahren. Das sind die Klassiker. Gibt aber noch mehr. Und nur manches erfordert erst mal eine Investition.

  • Gefrorenes über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen
  • Wenn mir kalt ist, dann backe ich, das heizt auch ein wenig
  • Reis und Hülsenfrüchte einweichen um die Kochzeit zu verringern
  • Von Kochen mit der Wonderbag habe ich ja schon geschrieben
  • Kaffee von Hand mahlen
  • Kuchen von Hand rühren
  • Produkte selbst erzeugen
  • Einkaufsgemeinschaften bilden
  • Kochgemeinschaften bilden
  • Rää-Abende (heute sind wir bei mir und morgen bei euch, so wird nur eine Wohnung geheizt)
  • Mehr öffentliche Verkehrsmittel, oder Radfahren oder Laufen

das sind alles Aktionen, die ein wenig mehr Organisation brauchen. Und die alle zusammen sinnvoll sind, aber wie immer nicht sonderlich viel bewirken.

Und dann gibts noch die Energie, die ich nicht selbst verbrauche, nur indirekt, über die Produkte die ich kaufe. Und da ist glaube ich die Wirkung viel stärker. Aber auch die Überwindung, die mich das kostet.

  • Weniger kaufen
  • Verschenken statt Wegwerfen
  • Sinnvolle Geschenke, in erster Linie, was die Beschenkten tatsächlich wollen und verwenden
  • Weniger putzen. Ok, das fällt mir recht leicht
  • Weniger essen (vor allem weniger Tierprodukte)
  • Bei Neuanschaffungen reduzieren: Kleineres Auto, kleiner Wohnung, kleinere Möbel…
  • Mehr Second Hand, Bücher, CD, Spielzeug, Kleidung, Werkzeuge, Küchengeräte…
  • Dinge, die ich nicht mehr möchte selbst verkaufen oder spenden
  • Mehr darauf achten, wo – und vielleicht sogar unter welchen Bedingungen – die Produkte produziert wurden, die ich kaufe
  • Mehr Bioprodukte kaufen. Das bedeutet weniger Pestizide und Dünger, oft sind diese Produkte regionaler und saisonaler, haben weniger Plastikverpackung

Wenn wir alle da besser aufpassen, dann werden auch Industrie und Handel, Transport und Rohstoffgewinnung viel weniger Energie verbrauchen.

Ich erschrecke ja immer, wenn ich lese, dass eine Tasse Kaffee 1.000 Liter Wasser verbraucht. Über den jeweiligen Energieverbrauch habe ich noch nichts gelesen. Die Relationen könnten aber ähnlich sein. Einerseits ein erschreckender Gedanke – andererseits aber auch ein Hinweis, auf unsere Möglichkeiten zu Veränderung.

Bonustipps zum Thema Energiesparen:

  • Stromspiegel – eine Seite von CO2online
  • Seite von Polarstern (das ist der Anbieter von dem wieder Biogas aus Speiseresten beziehen
  • Liste von Ökostromanbietern

Und jetzt fürs Herz wieder ein (englisches) Video. Diesmal von ganz süßen kleinen Mardern

Bleib gesund und fröhlich, lass dich nicht unterkriegen – mach die Pippi Langstrumpf 🙂



Wunderbares Kochen

Achtung: Dieser Beitrag ist mit echter Werbung, wenn ich auch nix dafür kriege. Das Produkt ist die Ausnahme allerdings wert, davon bin ich wirklich überzeugt.

Kochen mit möglichst wenig Strom/Gas, das ist ja nicht wirklich neu. Stichwort Kochkiste, oder Reis im Bett (frag mal deine Eltern oder Großeltern).
Grade beim Zelten, mit nur einer Kochstelle und zwei Töpfen habe ich das schon immer wieder mal gemacht. Topf 1 zum Kochen gebracht, dann vom Feuer genommen, Topf 2 zum Kochen gebracht, vom Feuer genommen und wieder Topf 1 daraufgestellt, usw. Klingt komplizierter als es ist.
Aber die Tage des Kochens vor dem Zelt sind gezählt. Das Alter und die Bequemlichkeit. Und für den Kaffee reicht eine Flamme 🙂

Besitzer*innen von Kachelöfen haben das bestimmt auch schon ausprobiert: Früh die Gemüse angebraten und den Topf mit Deckel dann in den Kachelofen gestellt. Abends war die Suppe fertig. Und lecker obendrein. Das leichte Raucharoma hat nicht geschadet.

Für hier und heute fehlte mir da noch eine gute Lösung. Bis ich auf die Wonderbag gestoßen bin.

Eigentlich wollte ich mir selber eine nähen, aber das habe ich bis jetzt nicht hingekriegt. Und da habe ich jetzt endlich eine bestellt und schon fleißig verwendet. Das wollte ich schon vor Monaten ausprobieren und bin jetzt froh, dass ich das Teil habe.

In nur zwei Wochen haben wir damit:

  • Reis
  • Möhrensuppe
  • Pfirsichkompott
  • Kartoffeln
  • Pfirsichchutney

gekocht. Alles super.

Funktioniert so: Du bringst ganz konventionell dein Essen auf dem Herd zum Kochen, manchmal reicht eine Minute, manchmal brauchst du ein wenig länger. (Keine Sorge, bei der Wonderbag ist ein Rezeptheft mit Angaben dabei). Und dann stellst du den Topf in die Wonderbag, machst schön dicht und wartest einfach ab. Kein Rühren, kein Nachgucken, kein Anbrennen, kein Nix.

Am Liebsten nehme ich das Teil, wenn es nicht auf „al dente“ oder so ankommt, für Gemüse und Suppe und Kompott und Ähnliches. Einfach herrlich.

Zwei Nachteile will ich nicht verschweigen: Es kocht nicht ein, verdickt sich nicht. Die Flüssigkeit bleibt im Topf, da hilft nur gutes Abmessen. Und in der Wohnung riecht es nicht so lecker wie sonst, als das Essen auf dem Herd gebrutzelt hat. Naja, gibt halt nix Perfektes. Zum Glück.

Bonustrack: Küste gegen Plastik. Am Wochenende ist übrigens wieder Coastal Cleanup. Machst du mit?

Info: Diesel und Benzin-Autos verbrennen heute durchschnittlich die dreifache Menge an CO2 im Vergleich zu den Emissionen von E-Autos – die Herstellung der Wagen und der Batterien bereits eingerechnet. Quelle: GLS Bank Blog