Friede Freude Eierkuchen

… und meinetwegen auch Lebkuchen.

Früher haben wir immer Witze gemacht: Wenn du jemanden loswerden willst, der dir auf den Geist geht, dann sagst du einfach: „Ich als Vegetarierer…“ oder „Ich als Veganerin…“. Und dann sind sie ganz schnell verschwunden, die Nervensägen. Alternativ kannst du natürlich Veganerwitze erzählen. Zum Beispiel: Warum laufen Veganer barfuß? Damit sie keine Käsfüsse bekommen!

(Abschweifung: Sagt doch ein junger Mann zu mir: Wenn du wüsstest, wie gut ein saftiges Steak schmeckt, dann wärst du keine Vegetarierin. Hallo!?! Ich weiß wie gut ein saftiges Steak schmeckt. Vegetarierin sein, oder sogar Vegan, dass ist eine bewußte Entscheidung, eine Kopfsache. Die meisten von uns haben dafür einen oder mehrere Gründe:

  • sie wissen, das tierische Produkte gar nicht mal so gesund sind, schon gar nicht bei den heutigen Produktionsmethoden
  • ihnen tun die Tiere leid. Siehe Produktionsmethoden
  • sie wissen, dass der Konsum von tierischen Produkten mit eine Hauptursache für den weltweiten Hunger ist
  • ökologische Gründe)

Tja und leider ist zu diesen verbalen Verscheuchmethoden noch eine dazu gekommen. Es reicht zu sagen: „Ich bin geboostert und fühl mich sehr wohl damit.“ Ist mir neulich passiert. Wenn ein Kontakt durch so was endet, dann finde ich das schade. Alternativ natürlich: „Ich lass mich nicht impfen!“

Heh! Ob Corona oder Klimakrise. Wir schaffen das am Besten zusammen. All diese Gräben, Abgrenzungen, Diskussionen, Beleidigungen und Beschimpfungen, all diese Aggressivität. Das ist doch furchtbar.

Familien spalten sich, Freund*innen reden nicht mehr mit einander. Vereine klagen über Mitgliederschwund. Hallo? Und jede*r fühlt sich im Recht.

Bitte: Lasst uns einfach nicht mehr über Corona reden. Lasst uns die Gemeinsamkeiten, die es ja mal gab, wieder in den Vordergrund rücken. Lasst uns wieder Freunde sein. Wir haben uns doch vorher gemocht oder sogar geliebt. Das ist doch viel wichtiger als die Pandemie. Soll sich doch jeder so schützen, wie sie es für richtig hält. Keine Verurteilungen und Vorwürfe.

Und wenn die Pandemie dann mal vorbei ist, dann will ich doch noch jede Menge Freunde haben, Nachbarn mit denen ich ein Eis essen gehen kann. In meinem Verein singen oder tanzen.

Wenn wir dann erst anfangen, die Gräben wieder zuzuschütten, dann ist es vielleicht für Vieles zu spät.

Bonustrack: Wenn es dieses Jahr schwierig wird, mit der gemeinsamen Weihnachtsfeier und dem persönlichen Schenken, dann ist der Wichtelomat ja vielleicht was für dich.

Zitat des Tages: Wenn wir die Welt verändern wollen, müssen wir unrealistisch, unvernünftig und ungehörig sein. Ruther Bregman: Utopien für Realisten