Aufgeben?

Nee! Zumindest jetzt noch nicht.

Die Meldungen nehmen ja zu. Über das Leben, das uns droht, wenn wir mit dem Klima so weiter machen. Mir dem Artensterben. Die Meldungen werden auch immer dringender. Politisch scheint das keine Rolle zu spielen. Im Gegenteil. Da will ich gar nicht spekulieren, woran das liegen könnte.

In meinem weiteren Umfeld scheint das auch kaum eine Rolle zu spielen. Da wird gebaut und saniert. Gekauft und geflogen. Schon ein wenig an den Lebensmittelpreisen rum gekrittelt. Am Wetter rum gemeckert. Und noch immer höre ich, dass das mit dem Konsum ja schließlich nicht verboten ist und es eh alle so machen. Gerade hat der Landkreis hier sehr aufwendig eine relativ unbedeutende Straße saniert. Ganz viele Ampeln aufgestellt an denen jetzt Autos vor sich hin röcheln, bis endlich wieder grün ist. Hätte auch gut mit Kreisverkehr geklappt. Die vorher bepflanzten Verkehrsinseln sind jetzt versiegelt. Und es werden Bäume und Büsche gefällt. Weil es muss ja sauber und ordentlich sein. Deswegen wird auch nix Neues mehr gepflanzt. Weil das muss ja dann gepflegt werden, damit es wieder sauber und ordentlich aussieht.

Ich krieg die Krise.

Es ist für mich aber keine Option jetzt aufzugeben. Ich will noch immer nicht Teil des Problems sein, sondern Teil der Lösung. Zeit gewinnen. Leben retten. Auch meines. Ich hab da noch Hoffnung.

Na klar, auch ich konsumiere. Ich esse gerne. Sitze gerne auf dem Motorrad. Fahre gerne Auto in die nächste Stadt für ein wenig Stadtfeeling. Liebe Urlaub in Frankreich. Oder auch nur ein Wochenende. Und was unser Kater für ein Ökomonster ist, das bekomme ich auch immer wieder erzählt. Gefällt mir auch nicht.

Aber ein bißchen was geht schon immer wieder mal.

Und jetzt eben die BioBodenGenossenschaft.

Schon länger überlege ich, ob ich nicht doch noch ein kleines Stück Land kaufe um es in eine Blühwiese umzuwandeln. Das Problem ist, dass ich schon mit meiner Streuobstwiese ziemlich überfordert bin. Es ist mehr zu tun als ich leisten kann. Da ist noch mehr Land keine gute Idee.

Plan B war dann für den Umweltschutz zu spenden. Da gibt’s ja immer wieder Appelle, Geld zu spenden, um Land zu kaufen. Am grünen Band. An der Oder. Für Wildkatzen. Alles interessant. Vor allem das mit den Wildkatzen. Nur leider ist da seit Monaten tote Hose. Spenden ja: Pflegemaßnahmen usw. Will ich aber nicht. Ich will Land. Schon auch, um da hinzufahren und mir „mein Land“ mal anzuschauen.

Und dann kam mir zum wiederholten Male die BiobodenGenossenschaft vor die Brille. Die ist so ein wenig verbandelt mit der GLS, dieser Umweltbank. Der Gedanke dahinter ist, Ackerland zu kaufen, auch konventionell bewirtschaftetes. Um es dann langfristig an Landwirte zu verpachten, die damit ökologisch wirtschaften wollen. Ackerland wird ja auch mehr und mehr zum Spekulationsobjekt, und dann wird’s für einen neuen Biobetrieb schwierig. Finanziell. Und da kommt dann eben die Genossenschaft ins Spiel.

1.000,00 € Einlage ist natürlich happig. Gibt ja auch keine Rendite in diesem Sinn. Muss ich wohl als Spende sehen – ohne Spendenquittung noch dazu. Ich habe dann schon lange überlegt. Hätte ich selber Land gekauft hätte ich andererseits auch keine Rendite. Eher Kosten, weil ja jemand das Land pflegen müsste, hmm.

Also kurz und gut, ich bin jetzt Genossenschaftlerin. Sitze da und freue mich. Ich glaube es war eine gute Entscheidung. Wieder nur ein Hauch auf einen heißen Stein. Aber gerne gehaucht.

Bonustrack 1: Am Samstag startet der nächste Bio-Balkon-Kongress. Habe ich ja schon öfter von geschwärmt. Kostenlos, sehr interessant, sehr lohnend. Kann ich nur empfehlen.

Bonustrack 2: Ähnliches Thema: Hier findest du Gärtnereien, die Biosamen und -pflanzen anbieten.

Spruch der Woche: Niemand macht einen größeren Fehler, als derjenige, der gar nichts macht, weil er nicht alles machen kann. Edmund Burke


4 Kommentare zu „Aufgeben?“

  1. Eigentlich müsste man alle ungenutzten Bodenflächen auf diesem Planeten aufkaufen und mit Laubbäumen begrünen, die bekanntlich Kohlenstoff und Sauerstoff trennen. Übrigens: Computer und Internet stehen anderen CO2-Emittoren in nichts nach …

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