Eine*r allein kann ja doch nix machen – oder?
Nun ja, wir alle handeln ja. Und sind damit Bestandteil von zwei Summen:
- Die Summe der Schäden, dir wir so anrichten, im Laufe unseres Lebens.
- Die Summe der Schäden, die wir beseitigen, im Laufe unseres Lebens.
Und ja, bei fast 8 Milliarden Teilnehmern an diesem Summenspiel ist unser Beitrag wirklich gering. Hoffentlich, wenn es um die Schäden geht. Wahrscheinlich, wenn es um das „Heilen“ der Schäden geht.
Aber dennoch, wir nehmen an diesem Spiel teil. Viele Regeln können wir nicht verändern, viele Regeln kennen wir nicht mal. Aber ein bißchen Einfluss haben wir. Und wir sind ja nicht alleine. Im Gegenteil, wir werden immer mehr.
Bitte, nutze deine Möglichkeiten und sei ein ganz kleines Licht bei den Schäden und ein möglichst Großes bei der Schadensbegrenzung und Beseitigung.
Was ich immer wieder an Argumenten gegen persönliche Verantwortung höre und ein paar Antworten dazu:
- Deutschland ist so ein kleines Land, was können wir denn schon ausrichten? Nun ja, es stimmt, es gibt deutlich größere Länder. Aber es sind nicht die Länder, die CO2 ausstoßen, es sind die Menschen. Und da sind wir Deutschen leider vorne mit dabei. Wir sind etwa 1 % der Weltbevölkerung, „produzieren“ jedoch 2 % des CO2. Und ich möchte nicht weiter so machen – und irgend einer Frau in Afrika, die sich das endlich leisten kann, erzählen sie dürfe keinen Strom verwenden, weil dies schlecht für die Umwelt sei.
- Da sollen doch erst mal die anderen Länder für so gute Umweltschutzgesetze sorgen, wie wir sie haben! Stimmt. Vieles machen wir hier schon richtig. So müssen zum Beispiel die Autos zum TÜV und zur AU, was wirklich viel bewirkt. Spätestens bei der nächsten Oldtimer-Rallye wird mir wieder mal klar, wie „sauber“ unsere Autos geworden sind. Andererseits werden unsere alten Autos in Länder verkauft, die laxere Regeln haben. Davon profitiert alle, die für ihr altes Auto noch ein wenig Geld bekommen haben. Nur, das CO2, das jetzt in Asien oder Afrika in die Luft geblasen wird, das ist eigentlich unser CO2. Wenn du es recht bedenkst.
- Das gleiche gilt für die Produktion von allen Gütern, die aus „Billiglohnländern“ zu uns kommen. Und die dafür sorgen, dass wir uns hier ein schönes Leben leisten können. Ob das Lebensmittel sind oder T-Shirts, Elektronikartikel oder Blumen. Nicht nur der Lohn ist in anderen Ländern deutlich niedriger als bei uns. Auch die Umweltstandards sind es. Und so wird in unserem Auftrag, wenn du so willst, fleißig weiter die Umwelt vergiftet und die Wälder abgeholzt. Und dann wird das alles noch zu uns transportiert. Wir profitieren, weil diese Waren immer noch billiger sind, als wenn sie hier produziert werden würden. Sogar unser Strom wird jetzt in Kohlekraftwerken im Ausland produziert.
- Da muss die Politik die Rahmenbedingungen festlegen. Ja, das wünsche ich mir sehr. Aber bei so vielen wirtschaftlichen und egoistischen Interessen wird das schwer. Da können wir als Bürger eigentlich immer nur protestieren und klagen und schubsen. Und eben selber handeln, auch ohne Zwang.
- Es ist in vielen Ländern so viel schlimmer als bei uns. Was willst du denn noch optimieren. Willst du hier auf der Insel der Glückseligkeit leben? Äh ja, gerne!
Bonustrack: Einkaufen auf dem Bauernhof.
Die gute Nachricht: Gerade gelesen: 69 große Firmen, darunter die Allianz, OTTO und Rossmann fordern mehr Klimaschutz von der neuen Bundesregierung. Wenn die Regierung schon nicht auf dich und mich hört, dann ja vielleicht auf die Größen der Wirtschaft…
Bleib gesund und fröhlich – never give up!