Veränderung ist normal. Grade wandelt sich der Sommer in Herbst. Es regnet „in ein Loch“ wie wir hier sagen. Gefällt mir nur bedingt. Gut, ich muss heute den Garten nicht gießen und die Bäume auf meiner Streuobstwiese freuen sich auch.
Und dennoch.
Veränderung, das ist gerade ein wichtiges Thema für mich. Bin jetzt in einem Alter, wo vieles einfach nicht mehr geht. Zumindest nicht easy peasy lemon squeezy. Das ist schwer zu ertragen. Mir selber immer wieder „nein“ zu sagen.
Und so in der Welt, da ändert sich ja auch einiges. Manches in eine Richtung die mir gefällt, anderes: Naja. Da werden noch viele Änderungen auf uns zukommen, manche schleichend, andere abrupt.
Und wenn ich da so drüber nachdenke, dann merke ich, wie festgefahren ich eigentlich bin. Im Denken, im Handeln, wie unwillig ich bin, mich auf was Neues einzulassen. Wie ich es fürchte. Auch das ist neu. Früher, da habe ich das Neue gesucht, mich lustig gemacht über Menschen, die sich auf Altbewährtes freuen.
Was ist die Lösung?
- Akzeptanz. Ich bin nun keine 30 mehr, keine 40, keine 50 – oh my, ich bin alt. Eigentlich ja eine gute Entwicklung.
- Doch immer wieder mal raus aus der Komfortzone. Nicht denken: Oh Hilfe, das kann ich nicht! Sondern: Oh Hilfe, das kann ich noch nicht – und wer kann mir helfen, es zu lernen?
Im Urlaub haben wir das jetzt gemacht. Ich denke ja darüber nach (wenn ich einen guten Tag habe) einen Camping Bus zu kaufen. Und so einen haben wir jetzt für ein paar Tage gemietet und sind damit nach Frankreich gefahren.
Und was soll ich sagen: So ein Bus fährt sich richtig gut. Hab ja ansonsten einen kleinen Kleinwagen und mag den auch sehr. Hatte Respekt vor der großen Kiste. Aber so aus dem Bulli, da hab ich viel mehr gesehen. Einfach die höhere Sitzposition. Wow! Und der fährt auch viel ruhiger als mein Kleiner. Das fließt viel mehr. Ich war oft zu schnell, ohne es zu wollen. Habs auch nicht gemerkt, bis ich auf den Tacho geschaut hab. Oops. Wir haben auch das Bett aufgebaut gelassen. Ich brauche immer öfter mal eine kleine Pause, das ging damit recht leicht. Runter von der Straße und eine halbe Stunde die Augen zu. Fein.
Wir haben auch viel mehr mitgenommen. Früher, da sind wir mit Motorrad und Zelt gereist. Da überlegst du dir jeden Zahnstocher. Einfach kein Platz. Ich habe das genossen, die Reduktion aufs Allernötigste. Und jetzt: Ja, nimm’s mit, das passt auch noch rein. 🙂
Das Fahren ging wirklich viel leichter als erwartet, das war eine gute Erfahrung. Und rückwärts einparken kann ich mit meinem Kleinen auch nicht wirklich. Um die Technik an sich hat sich zum Glück M. gekümmert. Diese Erfahrung hebe ich mir auf für die Zukunft. Ich war dann gefordert, wenns ums französisch reden ging. Ist nicht mehr oft nötig in Frankreich, auch da können sie gut Englisch und oft genug Deutsch. Aber lustig wars schon: aweh wuh ün Maschihn pur la pression des pnös? Hat funktioniert. Das ist eine Komfortzone, die ich gerne verlasse.
Und wenn dann das Meiste klappt, dann merke ich, dass ich zuversichtlicher werde, dass ich glaube, dass ich das schon hinkriege, mit der Zukunft. Selber, oder mit Hilfe. Die Resilienz wird besser. Und ich merke, wie wichtig die Verbindung mit anderen Menschen ist/wird. Jede*r kann was anderes, weiß was anderes.
Zusammen schaffen wir das.
Bonustrack 1: Falls du schon immer mal gefragt werden wolltest, bevor die Politiker was entscheiden, hier gehts: bis 03.10 gibts vom Bundesumweltministerium eine Umfrage zur Wiederherstellung der Natur.
Bonustrack 2: Und bis zum 09.10. kannst du den Vogel des Jahres wählen.
Spruch der Woche: Herr, du gabst uns die Welt, wie sie ist. Gib uns doch bitte dazu das seinerzeit nicht mitgelieferte Weltgewissen. Mascha Kaléko
So, das wars für heute. Bleibt gesund und fröhlich