Heute kommt ein Gastbeitrag von Markus:
„Tierschutz auch für Wildtiere?
Laut Tierschutzgesetz in der Fassung vom 20.12.2022: Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Nun gut, das schließt die Wildtiere mal nicht aus.
Wer schon einmal ein verletztes Wildtier gefunden hat und dem Tier helfen wollte, kennt vielleicht schon die Ohnmacht die einen da ergreifen kann. Was soll ich jetzt nur tun? Bei wem kann ich melden? Wer hilft mir weiter? Das ist uns so ergangen als wir einen flugunfähigen Bussard über das Feld hüpfen sahen, als wir einen Grünspecht am Straßenrand zappeln sahen, als mir im Wald in Autobahn Nähe in der Urlaubszeit ein völlig verwahrloster Hund in den Weg sprang, als in der heimischen Katzen Hütte auf einmal eine verletzte fremde Katze drin lag, als aus den mitgebrachten Gewürzpflanzen ein Skorpion heraus kroch, als sich der junge Mauersegler unter der Dachrinne verklemmte.
Bei Hund und Katze half das Tierheim weiter, eine Tierklinik nahm sich des Grünspechts an und hat ihn erlöst. Den Skorpion durfte das Tierheim nicht aufnehmen, aus der Meldung wegen dem Bussard hat die Rettungsleitstelle einen Unfall mit Personenschaden gemacht und es rückte die Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen aus. Dem Mauersegler hat die Feuerwehr aus seiner mißlichen Lage befreit. Die Erfahrungen haben ergeben, je wilder und exotischer ein Tier ist, desto schwerer wird es ihm zu helfen. Selbst in Zeiten der ständigen Internetverfügbarkeit fällt es schon einmal schwer eine Kontaktmöglichkeit, dem Tierwohl angemessen, zu finden. Kommt ein Kontakt zu Stande, kann eine der ersten Fragen sein „Können Sie uns das Tier nicht bringen? Wir haben niemanden, der dies tun könnte“. Dann wird als nächstes geklärt, wer denn die Kosten übernimmt. Da gibt es je nach Bundesland, Landkreis, Tierklinik unterschiedliche Regelungen. Jemand muss die Kosten übernehmen, noch nicht einmal der Tod ist umsonst.
Bei einer der Recherchen wer dem Finder eines verletzten Wildtieres erste Unterstützung geben kann, bin ich auf die Wildtierhilfe Baden-Württemberg gestoßen. Mit dem Ziel ein Netzwerk von Pflegestellen aufzubauen, telefonische Beratung für die Erstversorgung zu geben und Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, wurde dieser Verein gegründet. Allein durch ehrenamtliches Engagement wird hier Tolles geleistet, Zeit und Geld für die Vermittlung und Pflege von verletzten Wildtieren geleistet. Aktuell ist auf der Homepage des Vereins zu lesen „Aufnahmestopp“. Die Pflegestellen sind voll, es können keine weiteren Tiere mehr aufgenommen werden.
Die Interessengemeinschaft Hessischer Wildtierpfleger leistet ähnliche Unterstützung. Es werden auch hier ehrenamtliche Helfer für die Telefonberatung, für die Tierpflege und Fahrer gesucht. In vielen Fällen sind die Helfer in den Pflegestellen nämlich fast rund um die Uhr mit der Versorgung ihrer Pflegetiere gebunden und haben daher keine Zeit zu den Tierfindern zu fahren und die Tiere dort abzuholen. Daher wird auch, wie schon oben bereits beschrieben, die Frage, „Können Sie uns das Tier nicht vorbeibringen?“ gestellt. Ich hoffe sehr, dass sich weitere Helfer*innen für dieses ehrenamtliche Engagement begeistern lassen, damit in Zukunft kein Tierfinder mit dem hilfebedürftigen Tier alleine gelassen wird.„
Danke Markus. Das sind gute Impulse. Es stimmt schon, so lange die Straße durch das Reich der Tiere führt, wird es zu Kollisionen kommen. Ich hab selbst auch schon 2 Rehe angefahren/wahrscheinlich tot gefahren. Das macht mir noch heute zu schaffen.
Bonustrack 1: Ein Aufruf von Greenpeace. Gesucht werden Mitkläger für eine Verfassungsbeschwerde, um die Bundesregierung zu veranlassen, mehr gegen den Klimawandel zu unternehmen. Das kostet dich nur ein wenig Zeit. Die Zeit drängt, Frist ist der 31.08.2024.
Bonustrack 2: Eine Seite der UNO mit lauter Tipps, wie du dich engagieren kannst.
Spruch der Woche: Einzeln sind wir Worte. Zusammen sind wir ein Gedicht. (Autor mir nicht bekannt)