Noch mehr schöne Kontakte

Hoffentlich geht es euch da wie mir. Ich habe den Eindruck, dass mehr und mehr Leute „aus dem Quark kommen“ und sich um ihre Mitmenschen kümmern.

Heute zwei Beispiele von der Tafel:

  1. Tafelladen bei uns geht so: Von 8 Uhr bis ca. 10:30 wird Ware von den Supermärkten geholt und sortiert. Was kann noch verkauft werden, was wird weggeworfen. (Leider müssen wir noch immer viel wegwerfen. Was uns die Läden „spenden“ ist oft wirklich Müll. Da gibts immer wieder Sachen… Aber das ist nicht die Geschichte von heute). Zu dieser Zeit ist zwar die Tür vom Laden offen und es stehen auch schon Kunden vor der Tür und warten drauf, dass es los geht. Aber es sind nur Helfer im Laden.
    Bis auf letzte Woche. Da stand ein junger Mann, ein wenig im Weg, steht da rum, sagt nix. Steht einfach da rum. Auf Nachfrage sagt er: „Ich bin Friseur, ich schneide den Kunden, die dies wollen, kostenlos die Haare. Ist mit der Führung des Tafelladens so abgesprochen.“ Und tatsächlich, kurz drauf sitzen 2 Kinder vor ihm und er schneidet denen die Haare. Was mich echt begeistert hat. Da kommt ein junger Mann, der genauso gut im Schwimmbad chillen könnte oder sonst sein Leben genießen und bietet diesen Service an. Weil er kann. Wow! Selbstverständlich weitab von den Lebensmitteln. Die Hygienevorschriften beachten wir volle Lotte.
  2. Kurz drauf klingelt das Telefon. Ob wir Lebensmittel abholen könnten, von privat. Da mein Auto am nächsten stand hab ich den W. gefahren. Da gibt es hier im Ort eine Dame, eindeutig in Rente. Sie drückt uns erstmal 2 Tüten mit Äpfeln in die Hand und bietet uns an bei dem Marktstand zu kaufen, was wir brauchen. Das wüssten wir besser als sie. Sie wird es dann bezahlen. Und das war neulich nicht das erste Mal. Sie hat dann auch kontrolliert, ob wir auch genug gekauft haben und ein paar Mal gesagt, los kaufen Sie ein. Als Begründung sagte sie, sie sei allein, ihre Rente sei mehr als genug. Sie will, dass die Kunden des Tafelladens nicht nur Sachen kaufen, die übermorgen schon verdorben sind, sondern richtig gute Ware. Weil sie kann. Der Mann vom Marktstand hat dann auch einen Preisnachlass gegeben. Wie hoch die Summe war kann ich nur schätzen, aber nah an dreistellig bestimmt. Wieder wow! Das Ganze hat dann der Mann mit der türkischen Feinkost gesehen, mich drauf angesprochen, er wird uns vielleicht auch spenden. Erstmal nur ein wenig, um zu testen. Den hab ich eh schon ein paar Mal erlebt, dass er bei älteren und wahrscheinlich ärmeren Menschen auf die Bezahlung verzichtet hat, oder noch was verschenkt.

Also Leute, people, es gibt nicht nur Ellenbogen in dieser Welt, sondern auch Menschen die hinschauen und helfen wollen. Und zwar im Verborgenen. Ohne dass dann groß die Zeitung kommt und berichtet. Einfach so. Made my day!

Bonustrack 1: FotografischeArgumente warum Naturschutz und Artenvielfalt so wichtig ist: https://cheezburger.com/25949957/a-breathtaking-bucket-of-exquisite-animal-pictures-showcasing-a-journey-into-the-enchanting-world-of

Bonustrack 2: Schöne informative Seite von Correctiv zum Thema Klima, Fakten und Argumente: https://correctiv.org/themen/klima/

Spruch der Woche: Keine Hoffnung haben ist auch anstrengend. Cesy Leonard


Nachträge und Nachfragen

Erstmal zwei Nachträge:

Kleine, alte, kranke Katze: Ich hatte ja von meinem Dilemma berichtet, von der kleinen Katze, die nur Fell und Knochen ist und auf der Straße lebt. Sie hat den Winter gut überstanden. Sie ist noch dünner geworden, wirkt aber munter, das Fell sieht viel besser aus. Woher ich das weiß? Sie hat vielleicht ein Heim in der Nachbarschaft gefunden. Die Nachbarin K. klingelte bei mir, weil wir doch auch eine Katze haben und fragte nach. Einschläfern? Katzenhilfe? Tierarzt? Welcher Tierarzt? Ich habe ihr dann ein wenig Equipment geliehen, bin mit zur Tierärztin gefahren und habe versprochen, mich an den Kosten zu beteiligen. Ich finde es wunderschön, dass es viele Menschen gibt, die sich um so eine kleine Katze sorgen und dem Impuls nachgeben, da zu helfen. Die Menschen sind manchmal besser als ihr Ruf. Wie wunderbar.

Obstwiese: Das ging viel schneller als erwartet und war auch viel billiger als befürchtet. Jetzt ist alles eingegraben, der Eidechsenhügel ist angelegt und den Erdwall für die Hummeln und Erdbienen und andere Krabbler habe ich angefangen. Als Nächstes stell ich noch eine Vogeltränke auf, vergrößere den Erdwall und da ich weiß, dass ich einen Nistkasten für Rotkehlchen zum Geburtstag bekomme, habe ich mir dafür auch schon einen Platz ausgeguckt. Tontöpfe werden noch mit Holzwolle gefüllt, für die Ohrzwicker, die sich dann hoffentlich auch über die Blattläuse hermachen. Und dann ist erstmal gut, bis die Wiese gesenst wird (manuell, wenn es irgendwie machbar ist) und ich dann hoffentlich schon ein paar Himbeeren ernten kann. Ach ja, ich werde noch ein paar Samen für Blümchen verstreuen, wenn es wieder wärmer wird. Gerade schneit es, da warte ich noch ein wenig ab. Wenn es mehr zu sehen gibt, dann poste ich mal ein paar Bilder.

Und das frage ich mich:

Warum wird so viel über halbwegs notwendige Autos geredet? Über Heizungen und Beleuchtung? Und nicht über komplett sinnlose Kohlendioxiderzeuger und Umweltvergifter wie Zigaretten? Die Kippen, die in Stadt und Land verteilt werden gefährden viele Bodenlebewesen und Fische, wenn sie in die Flüsse gelangen. Der Anbau von Tabak verbraucht viele Böden, die genauso gut Lebensmittel produzieren könnten. Von Wasser und Pestiziden gar nicht zu reden. Transport und Werbung. Alles für ein Produkt dass die Nutzer vermutlich sehr schädigt.

Warum werden hier noch immer Bäume gefällt? Und dann nicht wenigstens zu Brennholz verwendet, sondern einfach geschreddert und kompostiert? Die Bäume sind unsere beste Verteidigung. Sie binden Kohlendioxid, Staub, halten den Wind ab, erzeugen Sauerstoff, halten die Feuchtigkeit im Boden. Landschaften ohne Bäume werden sehr schnell zur Wüste. Über die Abholzung des Regenwaldes wird diskutiert, über das „Baumsterben“ entlang der Straßen nicht.

Vielleicht hast du da ja ein paar Antworten auf meine Fragen. Oder selber Fragen? Bitte schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Aktion „Raus aus dem Anti-Klima-Abkommen“ des Umweltinstituts München.

Der Spruch der Woche: Über kurz oder lang kann das nimmer so weitergehen, außer es dauert noch länger, dann kann man nur sagen, es braucht halt alles seine Zeit, und Zeit wär’s, dass es bald anders wird.
Karl Valentin

Die gute Nachricht: Die Vogelbegeisterung geht weiter und bricht alle Mitmachrekorde. Mehr als 450.000 Menschen nahmen bundesweit an der Wahl des Vogels des Jahres teil. Gewonnen hat das Rotkehlchen. Was mich sehr freut.