Generationenkonflikt

Ein interessanter Gedanke: Vielleicht lässt sich die Umweltkrise – Klima, Artenschwund, Wasser, etc. – ja begreifen und lösen, wenn sie als Generationenkonflikt gesehen wird.

Es ist ja so, dass wir alle bis zum Umfallen gelesen haben, was für Auswirkungen es haben wird, wenn wir so weiter machen, wie bisher.

Und trotzdem machen wir so weiter wie bisher.

Viele Menschen verhalten sich so, als ginge sie das mit der Umweltkrise nichts an. Dieses: Nach mir die Sindflut-Verhalten. Und meine Generation (ich bin ja nun schon älter) geht wahrscheinlich schon davon aus, dass es so schlimm schon nicht kommen wird, so lange wir noch leben.

Wie es unseren Kindern gehen wird, naja, wir wollen schon irgendwie, dass sie es gut haben. Sogar besser als wir, das war ja der Grundgedanke unserer Eltern. Dieses „besser als wir“ war in erster Linie materiell definiert. Jetzt müssten wir es eigentlich ökologisch sehen: Saubere Luft, sauberes Wasser, intakte Natur, gesundes Essen.

Aber deswegen auf etwas verzichten? Hmm, das fällt schon schwer. Unser Luxus, das ist ja die Norm. Und materiell besser geht es immer. Die Wünsche wachsen ja mit dem Einkommen.

Gleichzeitig erwartet meine Generation von den jungen Leuten, dass sie fleißig sind und unsere Rente finanzieren. Dass sie uns pflegen, wenn wir das brauchen. Dass sie gerade jetzt in der Pandemie dafür sorgen, dass wir möglichst nicht krank werden, dass sie Rücksicht nehmen auf unsere Langsamkeit. Dass sie für uns einkaufen, den Wagen zur Inspektion bringen, uns zum Arzt fahren und generell zur Hand gehen, wenn wir selber was nicht können.

Eigentlich ganz schön unfair.

In dem Artikel wurde nun vorgeschlagen, dass uns „die Jugend“ diese Unterstützung verweigert, so lange wir noch diesen alten Diesel fahren. Dieses übergroße Auto. Allein in dem großen Haus wohnen. Dreimal im Jahr in den Urlaub fliegen. So viel Fleisch essen. Unser Einkaufsverhalten nicht ändern.

Eigentlich auch ganz schön unfair, dass die jungen Leute uns so unter Druck setzen sollen.

Und ganz schön beschämend für uns, dass wir nicht selbst auf die Idee kommen, unseren Kindern das „Gute Leben“ zu erhalten. Wir haben es doch gehabt und genossen, oder?

Wie siehst du das? Bitte schreib uns deine Gedanken. Wenn es geht, schreibe doch dein Alter dazu.

Bonustrack: Die Klimawette, noch eine Möglichkeit der finanziellen Kompensation.

Spruch der Woche: “As we have seen time and time again, the only cure for so many of the things we want to change in the world, is kindness.” Tuan Bendixsen, Animals Asia’s Vietnam director (Wie wir immer wieder gesehen haben, das einzige Heilmittel für so viele Dinge, die wir in dieser Welt ändern wollen, ist die Güte.)

Und zur Aufheiterung wieder mal was Lustiges: „Gibt es in einer Teefabrik Kaffeepausen?“