Da hab ich echt ein Problem mit der Zurückhaltung und der Vernunft. Ich geb’s zu.
Ich liebe Vorräte und wenn das Level zu niedrig ist, im Regal, dann werde ich nervös.
Dabei habe ich bestimmt nie Hunger erleiden müssen. Eher Überfluss aus dem Garten. Es gibt in meiner Erinnerung einen relativ großen Vorratskeller, voller Gläser mit selbstgemachter Marmelade, Bohnen, Gurken, Apfelmus, Süßkirschen. Dazu kamen gekaufte Dosen mit Wurst, Fisch, Pfirsichen, Tomaten, Bohnen. Nudeln, Reis, Linsen, Mehl, Zucker, Salz für mehrere Monate für unseren Haushalt. Anders kenn ich das nicht.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum wurde da großzügig ignoriert – und das ignoriere ich noch heute.
Mit anderen Worten: Ich war in der Gärtnerei und habe mein kleines Auto voller Pflanzen wieder nach Hause gefahren und jetzt bin ich am buddeln. Der Balkon ist inzwischen gut voll, die Terrasse kann grad noch so zum draußen essen benutzt werden, der Garten ist eh winzig und es stehen noch immer Pflanzen da und wollen in größere Töpfe oder in die Erde. Zum Glück hilft mir der Mann meines Herzens bei den großen und schweren Töpfen. Und beim Tragen der Säcke mit Erde.
Hoffentlich lerne ich das noch mal. Andererseits: Wenn ich schon mal da bin und schau mal: Thymian kann mensch nicht genug von haben…
Leider ist mein eines Wasserfass jetzt leer, klar, wird ja alles angegossen. So viel regnen soll es in der nächsten Zeit nicht. Da werde ich wieder kreativ mit dem Brauchwasser. Vieles ist gut genug für den Garten, selbst für die Pflanzen, die ich dann ernten will. Von meiner Cousine (die einen sehr schönen und sehr großen Garten hat) kam ja der Tipp das Badewasser nicht mit Zusatz aufzupeppen und das Wasser dann für die Pflanzen zu nehmen. Ist gewöhnungsbedürftig, das gebe ich zu. Aber es geht. Hab ich vorletztes Jahr schon so gemacht. Letztes Jahr war ja kein Problem, da hat es ja eher genug geregnet. Schaun wir mal wie die Saison wird.
Was habe ich gekauft in der Gärtnerei wollt ihr wissen? Also:
Ringelblumen, Kürbisse, Zucchini, Gurken, Thymian und Basilikum, Pfefferminzen, eine Pflanze kenn ich gar nicht, ich glaube, die hat jemand falsch platziert, könnte eine Süßkartoffel sein, eine Himbeere, Oregano, Salate, Borretsch für die Blütchen, Kapuzinerkresse, Zitronenverbene für den Tee, Winterbohnenkraut. Eine kleine Weide für den Vorgarten, war ein rescue von dem „wir müssen jetzt raus“-Tisch, eine Akelei (die dürfen bei mir überall wachsen) eine Bartnelke und eine Teufelskralle. Was mir jetzt noch fehlt, eigentlich, sind ein paar Paprika, da warte ich aber jetzt hoffentlich ab, bis alles vergraben ist und ich weiß, ob ich überhaupt noch Platz habe.
Dem Nachbarn geht es ähnlich, der hat einen richtig grünen Daumen und sät und hat dann zig Töpfe mit Chili, da hab ich gestern zwei Stück bekommen.
Aber: All das aus dem eigenen Garten zu ernten, absolut ungespritzt, ungedüngt, absolut frisch, das ist mir viel wert. Das ist für mich Lebensqualität. Und wenn ich dann sehe, wie die Wildbienen und gelegentlich sogar ein Schmetterling das Angebot umsumsen, das liebe ich auch.
So hat halt jeder seinen Spleen…..
Vom Rosmarin habe ich gestern ein paar Zweige in Honig eingelegt, das ist in 2-3 Wochen sehr lecker, geht auch gut mit Lavendel, oder Thymian, Salbei. Mit Minze will ich es dieses Jahr auch versuchen. Ist noch Platz im Regal 😉
Bonustrack: Wenn du die Wildbienen fördern willst, vielleicht hast du Lust ein Sandarium zu bauen? https://www.youtube.com/watch?v=5ggI4w2vWuM
Spruch des Tages: Die Hoffnung aufzugeben ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können. Bernhard Pötter in der wochentaz
Habt eine gute Zeit