Darf’s ein bißchen mehr sein?

Die Frage kennt ihr bestimmt, beim Metzger, auf dem Markt, im Käseladen, beim Bäcker: Nur heute: 2 für 1.

Nein danke. Beim Einkaufen weiß ich in der Regel, welche Mengen ich brauche und verbrauchen werde. Meine Augen sind eh oft größer als der Magen. Noch mehr – nein danke.

Die Frage hat aber noch ganz andere Dimensionen.

Vor ein paar Wochen tropfte es aus der Wasserleitung. Nicht viel, aber das Problem sollte schon gelöst werden.

Handwerker kam, fand auch das Loch und reparierte. Er hat schon angekündigt, dass es noch 6 Wochen weiter tropfen wird, bis eben all das Wasser aus der Leitung unten im Keller angekommen ist. Wenn es dann aber immer noch tropft, dann haben wir ein Problem, so mit Wand aufstemmen usw.

Was soll ich sagen, es tropfte weiter. Also Fliesen aufschlagen, Loch lokalisieren, halbwegs, da müssen die Leitungen neu gelegt werden, heißt konkret: Fliesen ab, Duschwanne raus, neue Leitungen und neue Duschwanne rein. Soweit so klar.

Der Chef der Firma traf sich dann mit dem Vermieter und – hm – regte an, doch das ganze Bad, sei ja schon alt, nicht mehr zeitgemäß, macht man heute nicht mehr so, wenn sie schon mal da sind, ein Aufwasch, nur eine Frage der Zeit……

Der Vermieter hat zugestimmt – aber mir hat’s nicht gepasst. Mir hat überhaupt nicht gefallen, wie da ein kleiner Auftrag unnötig aufgeblasen wurde. Wie aus einem Loch in der Leitung ein neues Bad werden sollte. Wie der Umsatz gesteigert werden sollte, zu Lasten der Vermieters und uns, der Mieter. Und als Öko war ich auch dagegen. Ist für mich Überkonsum. Nein danke.

So bin ich nicht erzogen. Bei uns wurde ersetzt, was kaputt war. Aber nur weil etwas aus der Mode gefallen ist gab es nichts Neues. Da gibt es noch heute Geschirr, das ist mehr als 60 Jahre alt. Neues Auto, nee, fährt doch noch.

Ich hab mir auch keine Verbesserung versprochen, die Einbauten im Bad sind super Qualität. Die Fliesen, ja mei, aber ebenfalls intakt und super verfugt. Lust auf wochenlang Baustelle hatten wir auch nicht, aber das war nicht der Hauptgrund.

Und der Vermieter ist ein feiner Kerl, sehr anständig. Rücksichtsvoll. Und er war auch nicht so erzogen, wie sich dann herausstellte.

Nun ja, was soll ich sagen, ein paar mails hin und her und wir waren wieder zurück bei der ersten Einschätzung. Neue Duschwanne, Toilette, 2 halbe Wände gefliest. Nur 2 Wochen Baustelle. Geht doch.

Wie siehst du das? War ich jetzt schön blöd, weil ich doch ein neues Bad hätte bekommen können? Musst du oft sagen, dass du keine 2 kg Zwiebeln haben willst, dass dir 500 g reichen? Das das andere Auto schöner, größer und komfortabler sein mag, du aber dennoch einen Kleinwagen willst. Dir im Restaurant die Vorspeise reicht und du keine Lust auf ein 4-Gänge Menü hast, zumindest nicht heute? Wie machst du das? Ich freu mich auf deine Gedanken.

Bonustrack 1: Noch keine Idee für den nächsten Kurzurlaub? Wie wäre es mit dem Grünen Band. Eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes. Das schlägt der BUND vor.

Bonustrack 2: Und die andere Seite: Die Tagesschau zum Thema ungenehmigte Waldrodung.

Spruch der Woche: Die Fähigkeit sich zu ändern ist ein Zeichen von Intelligenz. Albert Einstein

Ich wünsche euch einen schönen Sommer, viel Sonne, wenig Mücken und nette Leute.


10 Kommentare zu „Darf’s ein bißchen mehr sein?“

  1. Bei Lebensmitteln achte ich schon sehr darauf, dass es nicht mehr ist, als ich, als wir verbrauchen können. Ich hasse es, Lebensmittel wegzuschmeißen. Ich kaufe ja die meisten Lebensmittel in einem Bio-Hofladen und da kann ich auch mal 2 Scheiben hiervon und 3 Scheiben hiervon an der Bedientheke bekommen. Obst und Gemüse ist eh alles lose und ich nehmen soviel, wie ich meine zu brauchen.

    Beim Bad käme es mir vermutlich darauf an, wie das alte aussieht und ob ein neues nicht nur eine rein optische Verbesserung wäre. Manchmal kann man dann ja auch gleich energetisch was verbessern und Verbräuche an Ressourcen reduzieren.

    Autos fahren wir, bis sie der TüV nicht mehr auf die Straße lässt, also bis zum bitteren Ende. Gekauft wird dann ein neuer gebrauchter.

    Wenn ich kein 4 Gänge Menü will, bestelle ich auch keins, basta. Ich habe es auch noch nie erlebt, dass mir das aufgenötigt worden wäre.

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    1. Birte, wir sind uns schon sehr ähnlich. Zwei Ausnahmen: Autos: Wegen der Reduzierung des Verbrauchs. Und Gefrierschrank, auch wegen Verbrauch, aber vor allem wegen der Panik, wenn das Ding mal kaputt geht. So schnell kriege ich hier keinen Neuen. Und wir hatten das mal, da hat die Vermieterin (andere Wohnung) aus Versehen unsere Hauptsicherung rausgemacht. Und als wir dann aus dem Urlaub kamen…

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      1. Kühlschrank haben wir auch schon mal aus energetischen Gründen ersetzt. Beim Auto würde ich gerne mehr tun, zumal wir es aufgrund der Behinderung meines Mannes wirklich brauchen, bzw. es ihm einfach noch etwas Lebensqualität schenkt. Aber da sind wir dann leider auch irgendwann an unseren finanziellen Grenzen.

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      2. Das mit der Lebensqualität ist enorm wichtig. Da wünsche ich euch grad Geld genug. Gibts da keine Zuschüsse? Wir hatten mal einen gehbehinderten Freund, der bekam Geld vom Land.

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      3. Dafür ist mein Mann nicht behindert genug. Er kann ja, wenn er fahren kann, ein normales Auto fahren. Anders wäre es vielleicht, wenn wir eins umrüsten müssten. Er fährt auch noch seinen 125er Roller. Was er nicht gut kann ist laufen und uns wäre schon mit einem festen Behindertenparkplatz geholfen. Den kriegt man in Hamburg allerdings kaum noch. In Niedersachsen hätten wir den längst. Was nützt ihm das Auto, wenn er keinen Parkplatz oder nur einen weit entfernt findet.
        Zuschüsse gibt es keine, im Gegenteil. Dadurch, dass er krankheitsbedingt vorzeitig in Rente gehen musste, kriegt er halt auch entsprechend weniger. Er hat sich ja auch nur 40 Jahre in der Krankenpflege die Knochen kaputt gemacht. Wobei sein Rheuma und die Gefäßverschlüsse in den Beinen nicht berufsbedingt sind. Er hat inzwischen einige Baustellen. Im Moment ist er zur Reha und ich hoffe, er kann danach zumindest wieder seine geliebten Rollertouren machen.

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  2. Hier in Italien gibt es in einfachen Lokalen oft das Mittagspausenangebot mit Primo und Secondo. Ich esse nach einem Teller Pasta nicht noch Fleisch mit Kartoffeln. Entweder, oder. Das Dumme: Diese Menüs kosten kaum mehr als ein Einzelgericht. Trotzdem lasse ich mich nicht verführen, es sei denn, ein extrem guter Esser ist dabei und kann sich meiner Reste ggf. annehmen.
    Beim Einkauf schau ich, ob man das Extra einfrosten kann, wenn ich keine Verwendung habe, auch hier: nein danke.
    Autos und Elektrogeräte werden dann getauscht, wenn Reparaturen zu teuer werden.
    Beim Bad weiß ich nicht, wie ich entschieden hätte … als Eigentümer wohl für die Komplettsanierung, halbe Sachen verkaufen sich ggf.schlechter.
    Liebe Grüße! Anke

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    1. Wenn wir essen gehen, dann hab ich meistens ein Gefäß dabei. Da ists hier wie bei dir, das Ganze kostet nur 2 € mehr als das Halbe. Und der Rest gibt ein gutes Mittagessen am nächsten Tag ab. Inzwischen kennen sie mich 😀. Ich kann halt nicht mehr so viel essen wie früher. Eigentlich schade.
      Und die halbe Badsanierung deute ich mal als Indiz, dass so schnell nicht verkauft wird.

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  3. Immer gleich alles neu muss wirklich nicht sein… wenn du dich in deinem Bad auch so wohl fühlst, ist alles gut. Ich hab auch gerade eine tropfende Leitung in der Heizung und bin bei den angekündigten Arbeiten auch sehr erschrocken… Ich brauch nur ein neues Rohr und eine Wandsanierung und nun soll alles bis zum Estrich raus … bin gespannt, worauf ich mich mit Handwerkern und Versicherungen dann einigen kann.

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