Zitroccini

Dass ich gerne backe, vor allem in der Übergangszeit, das habe ich glaube ich schon mal geschrieben 🙂

Dass ich gerne möglichst wenig wegwerfen will auch.

Und so kommt es zu Zitroccini.

In „when life gives you lemons“ habe ich euch schon erzählt, dass ich die Zitronenschalen klein schneide, einfriere und dann Zitronensirup herstelle. Die Zitronenschalen kommen dann in Yoghurt oder in Suppen oder Salate. Sind aber immer noch ziemlich bitter. Mag nicht jeder.

Jetzt habe ich sie verwendet, um Cantuccini zu backen. Das geht schnell, leicht, die Zutaten sind im Haus. Fettfrei sind sie auch:

2 Eier mit Prise Salz, etwas Vanillezucker und 150 g Zucker schaumig rühren.
Backofen vorheizen 180  °C (mache ich sonst nicht, aber die Backzeit ist halt schon kurz)
50 g Mandeln
80 g Trockenfrüchte 
1Eßl. Orangen oder Zitronenschale
Grob hacken, zusammen mit Ei/Zuckermischung und 
250 g Mehl verkneten
3 Rollen formen, ca. 3 cm dick
15 min backen. 10 Minuten kühlen lassen, Temperatur reduzieren auf 160 °C
In schräge Scheiben schneiden
Temperatur auf 0 °C zurückdrehen 
Noch 12 Minuten trocknen lassen (Gebläse an!)
Und diesmal habe ich statt Mandeln, Trockenfrüchten und Orangen/Zitronenschale eben die gezuckerten Zitronenschalen verwendet.

Wow!

Eigentlich könnte sich das Rezept auch für würziges Gebäck eignen. Also mit Käse, oder Oliven oder Paprika oder so. Ob ich den ganzen Zucker weglassen kann? Bleiben halt nicht mehr viele Zutaten übrig. Mal sehen.

Bonustrack: Die Earth Hour ist schon gewesen. Leider war es hier bewölkt, kein Stern zu sehen, ich hatte auf die Milchstraße gehofft… Das Problem besteht natürlich weiterhin. Wir haben es nachts zu hell. Und da helfen die Paten der Nacht.

Geschichte der Woche: Bin eine Leseratte, schon immer gewesen. Bücher, die ich nicht mehr haben will gebe ich dann gerne in Bücherzellen. Und da schau ich natürlich auch, was es so im Angebot gibt. Neulich habe ich von Michael Ende die „Unendliche Geschichte“ mit den Abenteuern von Bastian Balthasar Bux, Atreju und Fuchur gefunden und gelesen. Wieder gelesen, mit großer Freude.

Habt es fein, Freude und Sonnenschein und Gelassenheit und Optimismus.


When life gives you lemons

genau, dann machen wir Limonade.

Oder was Anderes aus den Vitaminspendern. Der Trick geht auch mit Orangen und Mandarinen oder Grapefruit.

Vorausgesetzt, du hast gute Bio-Ware. Denn jetzt geht es um die Schale.

Anne-Marie Bonneau ist eine Kanadierin die in San Franzisko lebt und versucht so wenig Müll wie möglich zu hinterlassen. Sie hat eine homepage: https://zerowastechef.com, einen blog (leider recht selten) und ist auch sonst recht aktiv in den sozialen Medien. Natürlich hat sie auch ein Buch geschrieben mit vielen Rezepten und Gedanken und Anleitungen wie sie aus Resten noch was Sinnvolles herstellt, was sie alles selber produziert. Sie ist ein echter Sauerteig Freak und mischt die Sauerteig-Reste unter alles, was nicht bei 3 aus der Kuchenteig-Schüssel ist. Du kannst es dir sicherlich gut vorstellen. Es gibt viele Menschen wie Anne-Marie Bonneau. Zum Glück.

Und von ihr habe ich das Rezept für Zitronensirup. Endlich ausprobiert und was soll ich sagen: Lecker.

Also, du brauchst unbehandelte Zitronen, die du dennoch gut wäschst und abtrocknest. Du brauchst viele Zitronenschalen, zum Glück kannst du die Dinger einfrieren und wenn das Glas dann voll ist, dann geht es weiter.

Wenn ich den Saft aus der Zitronen gepresst habe (es geht leider nicht, wenn du das Obst geschält hast, das ergibt zu wenig Flüssigkeit) dann schneide ich die Schalen in kleine Spalten. Probier aus, was gut für dich ist. Höchstens wie ein kleiner Finger ist ein guter Ansatz. Die Schalen kommen dann in ein Glas und ab zu den Pinguinen. Und wenn das Glas schön voll ist, dann taue ich die Schalen auf und danach (!) fülle ich das Glas mit Zucker auf.

Jetzt lasse ich den Zucker für mich arbeiten. Schön. Meistens ist er ja gegen mich und macht mich dick. Das kommt später natürlich auch. Aber erst arbeitet er für mich.

Das Glas lässt du am Fenster stehen. Mit Sonne, falls du im Winter welche kriegen kannst. Und dann kannst du sehen, wie der Zucker den Saft aus den Schalen lockt und sich das Glas mit Sirup füllt. Wahrscheinlich reichen 1-2 Tage.

Dann hab ich den Sirup abgefiltert. Und mal eine von den Schalen probiert.

Mir schmeckts. Im Yoghurt, im Quark, im Müsli, einfach so, im Salat, in der Suppe. Wow.

Wenn du das nicht magst ist noch so viel Säure in den Schalen, dass du die Schalen zum Entkalken der Toilette nutzen kannst. Nur so zum Beispiel.

Noja, und aus dem Sirup, daraus mach ich dann lemonade.

Bonustrack 1: Wenn du schon den Garten fürs nächste Jahr planst: Naturadb gibt Tipps zum ökologischen Garten.

Bonustrack 2: Und der NABU informiert über die Risiken der CO2 Speicherung.

Spruch der Woche: Die Zukunft ist schon da. Sie ist nur nicht gleichmäßig verteilt. William Gibson