Vorräte? Vorräte!

Schon immer, soweit ich zurückdenken kann, hatte ich Freude an Vorräten. In erster Linie Essen. Wobei ich sicherlich nie Hunger gelitten habe. Aber auch Bücher, Bastelkram, Wolle, usw. Und dabei ists auch geblieben. So langsam bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich all diese Vorräte auch aufbrauchen kann… Meine Freundin F. sagt gerne: All unsere Schätze sind nur Müll, wenn wir mal nicht mehr sind. Naja, vielleicht nicht das Essen. Hoffentlich nicht das Essen.

Grad sind die Regale wieder voll und der Gefrierschrank auch. We at capacity here!!!.

Ich friere wirklich gerne ein. Ist bequem und von der Qualität halt unschlagbar. OK, Marmelade ist lecker, chutney auch. Aber Obst, Gemüse, Suppen, Brot, sogar Käse und Butter wandern bei mir zu den Pinguinen.

Und da gehen so langsam die Sorgen an. Bei den Pinguinen wird’s ja auch immer wärmer. Und ich frag mich, bei all den Problemen, die sich so häufen, in der Welt: was passiert eigentlich, wenn wir mal keinen Strom haben für den Gefrierschrank. OK, ein paar Stunden hält er schon durch, aber dann?

Und so habe ich angefangen, wieder „einzumachen“. Erste Versuche, kleine Mengen. Ich schrecke noch vor dem Kauf eines Einkochtopfes zurück und der entsprechenden Gläser, weil:

  • ich eh nicht weiß, wie lange dieser Vorsatz anhält, und dann steht da das Ding rum!
  • mir die Dinger einfach zu groß sind. Ich will ja keine großen Mengen einmachen. Wer soll das alles essen?

Also Alternativen. Drei habe ich ausprobiert.

  • In der Röhre. Gläser mit Schraubverschluss gut heiß ausgewaschen, wie ich es auch für Marmelade mache. Kürbissuppe (vorgekocht) hinein und dann ab in die wassergefüllte Fettpfanne in der Röhre, 60 Minuten bei 90 °C. Ist ja gerade attraktiv, mit der Röhre die Küche zu heizen. Mach ich eh gerne. Dummerweise ist ein Glas aufgegangen. Die Kürbissuppe ist herausgespritzt und so sah die Röhre dann aus. Mist, mach ich nicht nochmal. Wahrscheinlich selber schuld, aber dennoch. Anfängerfehler sollten nicht so hart bestraft werden.
  • Im Topf. Diesmal mit Tomaten, kleingeschnitten, in einem Sud aus Essig und Rotwein, paar Gewürze. Gläser wieder entsprechend vorbereitet, gefüllt und dann in einen großen Topf, Wasser bis fast Oberkante der Gläser. 60 Minuten bei 90 °C. Gläser super dicht, Inhalt super lecker.
  • Wie bei Marmelade. Geht gut bei Inhalten, die nicht sonderlich wässrig sind. Also Pasten, Saucen, Suppen, Kompott. Ich habs mit Paprikasauce probiert. Letztendlich wie bei Marmelade auch. Paprika gekocht bis weich und die meiste Flüssigkeit verdampft. Gewürzt und ab in die vorbereiteten Gläser. Die dann auf den Kopf stellen und warten bis sie ausgekühlt sind.

Vorsichtshalber habe ich alle 3 Chargen in Tüten gestellt und erst dann ins Regal. Wenn da ein Glas platzt (ist mir mal mit gekaufter Suppe passiert), dann muss ich danach nicht renovieren. Bis jetzt ist alles super, die ersten Testessen waren auch erfolgreich.

Ein Nachteil hat diese Vorratshaltung auch, natürlich, nichts ist perfekt. Ich muss aufpassen, dass ich nicht mehr Vorräte anlege, als wir essen werden bis zur nächsten Ernte. Da geht mir schon schnell mal der Gaul durch. Weil, wie gesagt, ich liebe Vorräte. Ich trinke noch immer Tee vom letzten Jahr und im Regal steht schon die Ernte von 2023. Marmelade gibts auch noch von 2021…. Und in meinem Elternhaus gibts angeblich Marmelade, die mehr als 15 Jahre alt ist. Da fällt der Apfel nicht weit vom Stamm.

Wie siehst du das? Wie wichtig sind dir Vorräte? Welche Technik verwendest du? Und was machst du mit Marmelade, die schon ziemlich alt ist, eingetrocknet und braun und die du nicht mehr auf dem Brot haben möchtest, aber halt auch nicht wegwerfen, weil die ist bestimmt noch gut?

Bonustrack: Onlinespiel Projekt Pollination. Du sollst die Biodiversität in deiner Stadt erhöhen. Der Bürgermeister bittet dich um Hilfe.

Spruch der Woche: Es geht nie um Verzicht, sondern um die Rückgabe einer Beute, die wir uns durch ökologische Plünderung angeeignet haben. Nico Paech

Und gegen die Tristesse vor dem Fenster und in der Welt. Ein Witz. Sorry J. und M., ihr kennt ihn schon.


Ein Mann bekommt einen Brief mit einer Anleitung, wie er seine Katze waschen kann.
„Gib ein wenig Katzenshampoo in die Toilette.
Stecke die Katze hinein und dann schnell den Deckel drauf. Vielleicht musst du dich drauf setzen.
Die Katze wird jetzt durch natürliche Bewegungen das shampoo aufschäumen und sich waschen.
Nach ein paar Minuten drückst du die Toilettenspülung ein paar Mal, dann ist das shampoo wieder aus den Haaren der Katze.
Lass jemanden die Haustüre öffnen und sicherstellen, dass keine Gegenstände den direkten Weg versperren, vor allem keine lebenden Wesen.
Lüpfe dann vorsichtig den Deckel.
Die Katze wird jetzt ganz schnell ins Freie rennen und sich trocknen.
Die Katze ist nun sauber und die Toilette auch.“

Unterzeichnet: Alles Gute, dein Hund.