Neulich in der Straßenbahn

Vorneweg: Ich hoffe es geht euch richtig gut und ihr seid vom Regen und Hochwasser verschont. Hier wo ich wohne ists noch ok, Fluß ein wenig über die Ufer getreten, der Bach ist auch zu hoch, aber (noch) keine ernsthaften Schäden. Im Nachbartal sieht es hingegen furchtbar aus. Der Satz „das ist UFERLOS!!!!!“ wenn uns etwas sehr stört, der hat für mich jetzt eine ganz neue Bedeutung.

Und das bringt mich zum Thema.

Es gibt ja noch immer Leute, die die Klimakrise und die Folgen für ein Märchen halten. Und so einer (älterer Mann) unterhielt neulich die Kunden der Straßenbahn:
„Wenn es regnet, sagen sie, es ist der Klimawandel. Wenn die Sonne scheint, sagen sie, es ist der Klimawandel. Meine Güte. Die sollen sich nicht so haben. Aber nein: Immer wird rum gejammert. Außerdem gab’s früher auch Hochwasser. Ich lass mir meinen Leberkäs jedenfalls nicht madig machen. Wäre ja noch schöner. Da sollen erst mal die Chinesen…..“ Und so weiter.

Ich hab mich schön brav zurück gehalten, keine Ahnung, ob so ein Mensch an einem Dialog überhaupt interessiert ist. Und ich bin müde. Eine junge Frau war aber gesprächsbereit. Ihre Antwort:

„Ja, stimmt, es regnet und die Sonne scheint, das hat auch alles mit Klimawandel nichts zu tun. Das wird auch nicht behauptet. Klimawandel heißt konkret, dass die Sonne zum falschen Zeitpunkt scheint, dass es zum falschen Zeitpunkt regnet. Und zu viel oder zu wenig. Mit allen Folgen.“

Der Grantler:
„Was denn für Folgen. Ist doch schön, wenn es wärmer wird. Muss ich schon nicht so viel heizen. Und angeblich fehlt doch Grundwasser. Ist doch gut, wenn es jetzt viel regnet.“

Die Frau:
„Ganz einfach: Wenn es zu früh im Jahr warm wird, dann erwachen die Pflanzen zu früh und blühen zu früh. Kann Ihnen jeder Gärtner bestätigen. Leider fehlen dann die Bestäuber, die brauchen nämlich ihre Zeit, bis sie aus ihren Eiern oder Kokons schlüpfen. Keine Bestäuber, kein Obst und Gemüse. Müssen wir dann importieren. Aus Ländern wo massiv das Wasser fehlt. So werden Lebensmittel immer teurer. Können wir ja gerade sehen.
Noch schlimmer: wenn die Insekten dann kommen, dann finden sie ihre Blüten nicht und verhungern.“

Der Grantler:
„Dann sollen die Bienen eben auf andere Blüten gehen, kann doch nicht so schwer sein, oder?“

Die Frau:
„Können Sie das so einfach? Wie wäre es mit veganer Ernährung? Schon mal probiert? Oder wenigstens vegetarisch?“

Der Grantler steigt aus…

Bonustrack 1: So wird dein Garten klimafitter, Seite vom NABU

Bonustrack 2: Senckenberg Gesellschaft zum Thema Insekten und ihre Nahrung

Spruch der Woche: Es ist nicht nötig, Optimistin zu sein, es reicht, nicht aufzugeben. Marina Silva, brasilianische Umweltministerin 


Hinterlasse einen Kommentar