Kleine Freuden

Heute will ich mal einen fröhlichen, optimistischen Beitrag schreiben. Fällt mir aber grad gar nicht so leicht.

Das neue Jahr hat begonnen. Diesmal ohne Feuerwerk und große Feiern. Das ist schon mal ein Plus – sagt zumindest mein Kater, der unter der Knallerei immer sehr gelitten hat. Es gibt ja den Mythos, dass mit der Knallerei gute Geister angelockt werden sollen und Negatives aus der Welt verschwinden soll. Nun ja, zumindest für 2020 hat das nicht so recht geklappt. Ein Mythos weniger ist auch viel wert. 🙂

Ansonsten gibt es so auf den ersten Blick nicht viel Schönes zu berichten: Das Wetter ist hier immer noch trüb, nass, kalt neblig. Corona trennt mich von meinen Freund*innen und verhindert viele Hobbys. Vielen meiner Freundinnen geht es schlecht. Sehr schlecht. Ich sitze hier und kann nicht helfen. Mir fehlen Menschen, Umarmungen und Ausflüge ins Elsaß. Mir fehlt Kino und Essen gehen und mal in eine Ausstellung oder ins Kabarett. Stadtfeeling kommt auch nicht mehr so recht auf. Und wie glücklich shopping machen kann, das merken wir jetzt auch, denn es fehlt.

Also muss ich schon genauer hinschauen, um das Schöne und Optimistische zu sehen:

  • Schön ist, dass der Kontakt zu den Freund*innen erhalten bleibt. Ist anders, aber die Verbundenheit ist da. Fast mehr Kontakte – Telefon, mail, Messenger, sogar richtige Briefpost.
  • Schön ist, dass es Schokolade gibt.
  • Schön ist, dass wir fast jeden Tag ausgiebig spazieren gehen. Und jetzt sogar wieder öfter bei Tageslicht. Yippie!
  • Schön, dass wir eine Katze haben. Ist er nicht ein schöner Kerl?
  • Schön, dass es im net so viele lustige und fröhliche Seiten gibt. Mein Favorit: cheezburger.
  • Schön, dass es gerade viel Second Hand Verkäufe gibt. Die Bereitschaft dafür ist gewachsen, die Zeit dafür ist da, im doppelten Sinn. Mein Favorit: Tauschticket.
  • Schön, dass die Tierheime fast leer sind.
  • Schön, dass sich mehr Menschen ehrenamtlich engagieren. Schön, dass sich mehr Menschen für den Naturschutz engagieren.
  • Schön, dass immer mehr Elektroautos auf den Straßen zu sehen sind.
  • Schön, dass die Nachbarschaften lebendiger werden, die Menschen auf einander zu gehen und sich helfen.
  • Schön, dass dieses Jahr viel mehr Menschen bei veganuary dabei sind.
  • Schön, dass viel mehr Menschen stärkeren Umweltschutz möchten, als die Regierung bereit ist zu geben. (Also: Freiwillige vor, bitte. Wir müssen uns doch nicht zwingen lassen, oder?)

Wie viel davon übrig bleibt, wenn die Corona Restriktionen wieder aufgehoben sind? Wir werden sehen. Ich bin optimistisch. Wenn ich genau hinschaue.
Bleibt gesund und fröhlich. Gebt nicht auf. Machen wir das Beste draus.

Bonustrack: Frag den Staat hilft dir, wenn du Informationen möchtest, auf die du einen Anspruch hast.

Spruch der Woche: Wie schön es an Land war, weißt du erst, wenn das Schiff untergeht.