Gestern war es bei uns ziemlich kühl für Juli, es hatte wieder mal ordentlich geregnet. Und da backe ich dann gerne. Heizt ein wenig, duftet gut, schmecken tuts meistens auch. Wir sind dann doch mit dem Motorrad zu Freunden gefahren, rausgelockt von einer Wolkenlücke. Naja, Backen wäre wärmer und trockener gewesen…
Meine Mutter machte einen genialen Apfelstrudel. Mit einer Kruste obendrauf, um die wir uns stritten. Keine Ahnung, was sie da drüber gegossen hat. (Vorschläge? Bitte schreibe einen Kommentar) Ich glaube auch fast, es war Nudelteig und nicht Strudelteig, den sie verwendet hat. Der geht dann noch dünner und ist innen weicher.
Und weil ich wußte, dass ich da nicht gegen „anstinken“ kann, habe ich mich lange nicht an Strudel getraut.
Dabei ist es ganz einfach, wenn er auch nicht so dolle schmeckt, wie der von meiner mom.
250g Mehl mit 20 g Öl verkneten, dazu 1 Ei verkneten, dann noch mit 100 ml heißem Wasser verkneten.
Bei mittlerer Geschwindigkeit kneten bis eine Kugel entsteht, die elastisch ist und nicht klebt, notfalls noch etwas Mehl zugeben. Und wenn du das von Hand machst, dann hast du den Sport für diesen Tag auch schon erledigt.
Abgedeckt bei Zimmertemperatur 1 Stunde ruhen lassen, evtl Behälter ein wenig einölen, dann löst sich der Teig später besser.
Danach ein Geschirrtuch mit großzügig Mehl bestäuben und den Teig erst mit dem Handballen, dann mit dem Nudelholz auf dem Geschirrtuch auswellen. Notfalls sanft mit den Händen von innen nach außen ziehen. Das Geschirrtuch sollte komplett bedeckt sein. Dann ist der Teig ziemlich dünn, fast durchscheinend, aber keine Löcher bitte. Obwohl, immer dieser Perfektionismus 🙂
Reicht für ein kg Äpfel mit Zucker und Nüssen und ein wenig Butter.
Die Füllung auf den Teig, dabei rechts und links 5 cm Rand lassen, oben 7 cm und unten 15 cm.
Mit Hilfe des Tuches aufrollen und in die gebutterte Form legen oder auf Backtrennpapier. Ränder ein wenig andrücken.
Mit zerlassener Butter bestreichen.
Bei 180 °C 45 Minuten backen, dann noch 10 Minuten in der Röhre lassen.
Was ich an Strudel mag ist, dass ich darin jede Menge Reste gut und schmackelig drin verstecken kann. Gerade Gemüsestrudel werden zu Rumfort-Strudeln (liegt rum, muss fort). Käsereste, Quark, Buttermilch, Suppen oder Saucenreste, alles Mögliche mische ich da mit rein. Und die Strudel lassen sich prima einfrieren und auftauen. So haben wir ein schnelles Essen für stressige Tage. Oder eine Vesper zum mitnehmen.
Bonus-Tipp ist heute wieder mal ein Buch-Tipp. Da bin ich drüber gestöbert. Ist so ein wenig wellness, soulfood zum Lesen. Nicht wirklich heile Welt, aber am Ende ist alles gut oder doch wenigstens besser als am Anfang. Und es ist voller Basteltipps und Rezepte. Freude am Selbermachen zieht sich durch die Bücher von Marina Boos. Es sind diese Jule-Bücher, von der jungen Frau, die eine alte Kneipe zu einem Handarbeitstreff in einem kleinen Kaff verwandelt. Drei Bände habe ich inzwischen und hoffe auf einen vierten. Gibts auch viel gebraucht bei https://www.booklooker.de oder https://www.tauschticket.de oder auf anderen Second-hand-Plattformen.
Spruch des Tages: „Und im Leben muss man seine Gewinn- und Verlust Rechnung offen halten“.
Bleibt gesund und fröhlich
Gib doch eine Mischung aus zerlassener Butter und ein bisschen Zucker obendrauf… und zum schluss oberhitze für ein paar Minuten 😉
LG Christine
LikeLike
Danke für den Vorschlag, ich werde es probieren. Ich denke, meine mom hat was mit Milch und Ei drüber. Hmm
LikeLike
Oh, Ihr glücklichen Strudelbäckerinnen! Einmal habe ich es versucht und bin fast verzweifelt, und habe resigniert. Doch allen Probanden wünsche ich ERFOLG! Margrte.
LikeLike
Danke für den Kommentar
Woran bist du gescheitert?
LikeLike